DE750780C - Anordnung zur elektrischen Durchfuehrung von Rechenvorgaengen mit Hilfe von zu Netzwerken zusammengesetzten Schaltelementen - Google Patents
Anordnung zur elektrischen Durchfuehrung von Rechenvorgaengen mit Hilfe von zu Netzwerken zusammengesetzten SchaltelementenInfo
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Description
Die praktische Gestaltung verschiedener Probleme der Technik hat oftmals das fortlaufende
Lösen von mathematischen Gleichungen bzw. die fortlaufende Ermittlung der Funktionswerte von Funktionen einer oder
mehrerer veränderlicher Größen zur Voraussetzung. Sind diese mathematischen Beziehungen
einfach, so lassen sich zur Ermittlung der gesuchten Größen in bekannter
to Weise leicht relativ einfache Geräte herstellen.
- Die Rechengeräte zur Auswertung komplizierterer mathematischer Beziehungen, wie
sie z.B. bei der Umwandlung von beliebigen Koordinaten in Koordinaten eines anderen
Koordinatensystems oder bei Berechnungen der Vermessungskunde, insbesondere bei der
Auswertung photagrammetriscber Vermessungen
auftreten, bedürfen dagegen zu ihrer
au Herstelikmg bereits einer gewissen erfinderischen
Tätigkeit. Es sind bis heute für die Auswertung einer Reihe von Funktionen
schon Rechengeräte vorgeschlagen und entwickelt worden, die auf mechanischer Grundlage
arbeiten. Vereinzelt sind auch schon Kombinationen solcher mechanischer Geräte mit einzelnen elektrischen Gliedern vorgeschlagen
worden, doch waren diese elektrischen Elemente gegenüber den mechanischen stets nur von untergeordneter Bedeutung.
Demgegenüber bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine neuartige Anordnung zur
elektrischen Durchführung von Rechenvorgängen mit Hilfe von zu Netzwerken zusammengesetzten
Schaltelementen. Im besonderen besteht der Zweck der Erfindung darin, fortlaufend die Werte von Funktionen
von mehreren unabhängigen Veränderlichen zu bestimmen, wobei" diese Funktionen aus
Teilfunktionen von nur je einer Veränder-
lichen zusammengesetzt sind und die Teilfunktionen entweder die Glieder einer algebraischen
Summe oder die Faktoren von Produkten darstellen, welch letztere selbst wieder die Glieder algebraischer Summen bilden.
Erfindungsgemäß ist jeder unabhängigen \reränderlichen
ein Netzwerk mit mindestens zwei, verschiedenen' Klemmen zugehörigen Klemmenpaaren zugeordnet, das zwecks Ver-)
änderung mindestens eines Teiles seiner Übertragungsfaktoren mit einstellbaren Schaltelementen
versehen ist und an den genannten Klemmenpaaren von den Stellungen der einstellbaren
Schaltelemente unabhängige Wellenwiderstände aufweist. Ferner sind Netzwerke
mit mehr als zwei, verschiedenen Klemmen zugehörigen Klemmenpaaren vorgesehen, und bei Vorhandensein einer zwei dieser
Klemmenpaare überbrückenden und durch ein oder mehrere andere Netzwerke gebildeten
Verbindung ist mindestens ein einem dieser letztgenannten Netzwerke angehöriger Übertragungsfaktor,
der zwischen zwei Klemmenpaaren besteht, über die die genannte Verbindung führt, zu Null gemacht.
Zum besseren Verständnis der Erfindung werden nachfolgend an Hand der beiliegenden
Zeichnung zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes näher beschrieben.
Dabei beziehen sich die Fig. ι bis 4 auf das erste Ausführungsbeispiel, während das
zweite in Fig. 5 dargestellt ist.
Im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungs'beispiel sei zuerst an einige grundsätzliche'
Begriffe aus der elektrischen Vierpoltheorie erinnert. Die elektrische Multiplikation
zweier Größen n* und v* kann bekanntlich mit Hilfe eines als Vierpol bezeichneten
Netzwerkes mit zwei Klemmenpaaren, wie er beispielsweise in Fig. 1 dargestellt ist, vorgenommen
werden, wenn dem Vierpol eine elektrische Spannung zugeführt wird, die entweder gleich oder proportional der
Größe 11* ist, und wenn der Übertragungsfaktor des Vierpols gleich oder proportional der
Größe Z'* gewählt wird, wobei er jedoch höchstens gleich 1 gewählt werden kann. Die
am zweiten Klemmenpaar des Vierpols abnehmbare Spannung«;* ist dann zwangsläufig
gleich oder proportional dem Produkte M* · v*; denn der Übertragungsfaktor
ist definiert als das Verhältnis der Spannung am Ausgangsklemmenpaar zur Spannung am
Eingangsklemmenpaar des Vierpols unter der Voraussetzung, daß beide Spannungen lediglich
durch eine an das Eingangsklemmenpaar gelegte Spannungsquelle erzeugt sind und das
Ausgangsklemmenpaar durch ein Schaltelement bestimmter Impedanz überbrückt ist. Diese Beziehungen sind allgemein bekannt
und gelten auch dann noch, wenn u* und v*
beliebige Funktionen darstellen. Wird also beispielsweise der Übertragungsfaktor eines
elektrischen Vierpols entsprechend der Funktion fs und die Spannung am Einga-ngsklemmenpaar
entsprechend der Funktion J1 verändert,
so ist die Spannung am Ausgangskiemmenpaar dauernd proportional dem Produkt
fi · Ζ», vorausgesetzt, daß die Impedanz
des das Ausgangsklemmenpaar abschließenden Schaltelements unverändert bleibt.
Der Übertragungsfaktor eines Vierpols kann dabei durch Veränderung der elektrischen
Leitwerte der den Vierpol aufbauenden elektrischen Schaltelemente (Widerstände, Kondensatoren und Drosselspulen) in bekannter
Weise verändert werden. Die Dimensionierung der einzelnen .Schaltelemente geht
aus der bekannten Vierpol theorie hervor1. Von einem sogenannten symmetrischen Kreuzglied
nach Fig. 1 weiß man z. B., daß die Widerstände R1 und Rs mit dem Übertragungsfaktor
p durch folgende Beziehungen verknüpft sind:
τ — -h
Die Impedanz des das Ausgangsklemmenpaar überbrückenden Schaltelements kann an
sich beliebig sein. Es ist jedoch zweckmäßig, sie gleich dem dem Ausgangsklemmenpaar
zugehörigen Wellenwiderstand Z zu machen. Wird der Wellenwiderstand Z vorgegeben
und soll er auch bei jeder Änderung der Schaltelemente R1 und R2 konstant bleiben,
so sind die Bedingungen für die Dimensionierung der Schaltelemente R1 und A2 festgelegt,
sobald der Übertragungsfaktor p vorgeschrieben wird.
Eine Multiplikation mit drei Faktoren, z. B. χ = O1 ·α2- O3, wird sinngemäß durch
Hintereinanderschaltung zweier Vierpole realisiert. Dabei wird dem ersten Vierpol mit
dem Übertragungsfaktor P1 = a., eine elektrische
Spannung zugeführt, die entweder gleich U1 oder proportional Ci1 ist. Die Spannung
am Ausgangsklemmenpaar des ersten Vierpols ist damit gleich oder proportional O1-CZ2; sie wird dem zweiten Vierpol zugeführt,
dessen Übertragungsfaktor p« — <h ilSt>
so daß die Spannung am Ausgangsklemmenpaar des zweiten Vierpols gleich C1-O2-C3
bzw. proportional
Zh
Zh
a3 geworden ist. Bei
pp
der Zusammenschaltung zweier Vierpole bildet der Eingangswiderstand des zweiten Vierpols
den Abschlußwiderstand des ersten Vier-
1Z-B. W a 11 ο t: Theorie der Schwachstromtechnik,
1932, Verlag Springer, Berlin.
pols. Da, wie weiter oben erläutert worden ist, der Übertragungsfaktor eines Vierpols
u. a. abhängig ist vom Abschlußwiderstand an seinem Auegangsklemmenpaar, muß bei
der Verwendung zweier Vierpole zwecks Ausführung von Multiplikationen dafür gesorgt
werden, daß bei Veränderung des Übertragungsfaktors des zweiten Vierpols sich dessen
Eingangswiderstand nicht ändert; andernfalls ίο wäre mit jeder Veränderung dieses Übertragungsfaktors
auch eine entsprechende Änderung des Übertragungsfaktors des ersten Vierpols verbunden. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 und 4 sind deshalb alle
veränderbaren Vierpole so ausgeführt, daß die Wellenwiderstände an ihren beiden Klemmenpaaren
bei jeder Veränderung ihrer Schaltelemente unverändert erhalten bleiben. Nach der Erfindung sind außer Netzwerken
mit mindestens zwei Klemmenpaaren auch solche mit mindestens drei Klemmenpaaren
vorgesehen. Bei der Aus führungs form gemäß Fig. 3 und .4 werden solche Netzwerke sowohl
zur Aufteilung einer Spannung in zwei Teilspannungen als auch zur algebraischen Addition bzw. Subtraktion zweier Spannungen
verwendet. Die Schaltung eines solchen Sechspols ist in Fig. 2 beispielsweise dargestellt,
und es ist ersichtlich, daß zwischen je zwei Klemmenpaaren Schaltelemente Rab>
Rac und Rßc eingeschaltet sind und überdies jedes
Klemmenpaar je ein Schaltelement RA, RB
bzw. Rc aufweist. Dieser Aufbau des Netzwerkes ist jedoch keineswegs als notwendig
zu betrachten, sondern es können an die Stelle der beiden Längswiderstände zwischen je
zwei Klemmenpaaren auch allgemeinere Vierpole treten. Durch geeignete Wahl der das
Netzwerk aufbauenden Schaltelemente ist dafür gesorgt, daß der Übertragungsfaktor zwischen
zwei Klemtnenpaaren zu Null wird. Soll das Netzwerk beispielsweise zur Addition
bzw. Subtraktion zweier Spannungen dienen, so werden die Klemmenpaare .B1B2
und C1C2 ale Eieiganigsidieimmenpaare für
diese Spannungen benutzt, während am Ausgangsklemmenpaar
A1A2 die Summe bzw. Differenz dieser Spannungen abgenommen
wird. In diesem Falle wird der zwischen den Klemmenpaaren B1B2 und C1C2 bestehende
Übertragungsfaktor zu Null gemacht. Dies bedeutet, daß eine z. B. an das Ausgangsklemmenpaar
^i1 ^i2 angelegte Spannungsquelle an
den je mit ihren Wellenwiderständen abgeschlossen zu denkenden Klemmenpaaren B1B2
und C1C2 je eine Spannung erzeugt. Wird
jedoch an eines der Klemmenpaare B1B2 bzw.
C1C2 eine Spannungsquelle gelegt, während
die beiden übrigen Klemmenpaare mit ihren Wellenwiderständen abgeschlossen sind, so
entsteht hierbei nur am Klemmenpaar A1A2
eine Spannung, nicht aber am Klemmenpaar C1C2 bzw. B1B2.
Das in Fig. 3 dargestellte Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dient der
praktischen Auswertung einer Funktion von mehreren Veränderlichen, deren physikalische
Bedeutung in diesem Zusammenhang nur von untergeordneter Bedeutung ist. Die auszuwertende
Funktion laute beispielsweise:
, sin α . „
= Wb- — c · sm ρ
sm β
In dieser Beziehung bedeuten a, b, c, α, β
und y sechs voneinander unabhängige Veränderliche. Zum dargestellten elektrischen
Rechengerät gehören die acht Vierpole 1 bis 8, die zwei Entkopplungssechspole 9 und
10 sowie die notwendigen Verbindungsleitungen. .
Es wird beispielsweise angenommen, daß dem Klemmenpaar K1 und K2 eine konstante
Spannung UE zugeführt wird und daß die Spannungsquelle, vom Entkopplungssechspol
9 gegen die Klemmen K1 und K2 gesehen,
den Wellenwiderstand Z aufweist. Im Entkopplungssechspel 9 wird die Spannung UE in
zwei gleiche Teilspannungen U1 und U2 zer
legt, die miteinander elektrisch nicht mehr gekoppelt sind. Die Spannungen U1 und U2
unterscheiden sich von der Spannung UE nur durch einen bestimmten Faktor, der durch die
Dämpfung des Entkopplungssechspols 9 gegeben ist und der e9 genannt werden soll.
Die Schaltelemente der vier in Reihe geschalteten Vierpole 1 bis 4 sollen in bekannter
Weise so dimensioniert und angeordnet sein, daß sich die durch die Rechenaufgabe
bedingten Übertragungsfaktoren ergeben, nämlich:
= a
> = sm α
Vi~ ship1
In gleicher Weise sollen sich die Übertragüngsfaktoren der vier ebenfalls in Reihe
geschalteten Vierpole 5 bis 8 ergeben zu
p6 = sin β
p7 = cos y
ps = const.
Auf die Bedeutung des Vierpols 8 mit kon- n5
stantem Übertragungsfaktor soll später zurückgekommen werden.
Die dem Vierpol 1 zugeführte Spannung U1
wird beim Passieren der Vierpole 1 bis 4 mehreren Veränderungen unterworfen, die
einer Multiplikation mit a, b, sin α und
sin ρ
entsprechen. An den Ausgangsklemmen des Vierpols 4 beträgt daher die Spannung
u, = u, · a · ο· sin α · —;—^- · /e,
S 1 1 smj3 '
wobei ^1 einen konstanten Proportionalitätsfaktor bedeutet. U1 ergibt sich, weil der Üfoer-
m tragungsfaktor eines Vierpols höchstens gleich ι sein kann und daher die höchsten
Funktionswerte von a, b und
sin β
auf den
Wert ι reduziert werden müssen.
Die dem Vierpol 5 zugeführte Spannung U2
wird beim Passieren der Vierpole 5 bis 7 mehreren Veränderungen unterworfen, die
einer Multiplikation mit c, sin β und cos γ
gleichkommen. An den Ausgangsklemmen des Vierpols 7 beträgt daher die Spannung 20
u.,' = Zi2 · c · sin β· cos γ · lt.,,
wobei ks wiederum einen konstanten Proportionalitätsfaktor
bedeutet, der sich aus der Reduktion des höchsten Funktionswertes der Funktion c auf 1 ergibt.
Um die beiden Teilspannungen im Entkopplungssechspol 10 maßstabgerecht addieren
zit können, müßten die Proportionalitätsfak-
3„ toren kt und Zs2 einander gleich sein. Sind sie
es nicht, so wird in den einen Kreis noch ein Vierpol 8 mit konstantem Übertragungsfaktor
(Dämpfung) eingeschaltet, wobei dessen Übertragungsfaktor ^8 multipliziert mit der
Konstanten k.2 den Wert der Konstanten It1
ergibt. Im Entkopplungssechsspol 10 werden dann die beiden Spannungen
/7 τ. Sm α J
u ζ= k, · Ji1. a · 0 · ——jr und
1 l l sm β
u./ = Α., · ps · u., · c · sin β · cos γ
elektrisch addiert, wobei also L·· p».~ kj
und U1 = «ä sein soll.
Wie bereits früher erwähnt worden ist, sind die beiden Sechspole 9 und 10 in Fig. 3
als Entkopplungsnetzwerke ausgebildet, d. h. beim Netzwerk 9 ist der zwischen den Ausgangsklemmenpaaren
kt L· und /e3 &4 bestehende
Übertragungsfaktor zu Null gemacht, und bei dem Netzwerk 10 ist ebenso der Übertragungsfaktor
zwischen den Eingangskkmmenpaaren k^h! und VV gleich Null. Die
Folge dieser Festlegung besteht beim Netz-
werk 9 darin, daß die Spannung UE am Eingangsklemmenpaar
e± e2 in zwei voneinander
unabhängige Spannungen an den Ausgangsklemmenpaaren kt k« und k3 kt unterteilt
wird, beim Netzwerk 18 dagegen darin, daß die beiden Spannungen M1' und M2' rückwirkungsfrei
zueinander addiert werden. Die Festlegung der beiden Übertragungsfaktoren auf den Wert Null wirkt sich jedoch außerdem
auf die Wellenwiderstände des Eingangsklemmenpaares ^e2 des Netzwerkes 9
und des Ausgangsklemmenpaares ei ej des
Netzwerkes 10 aus. Jedes Netzwerk der Ausführungsforni
gemäß Fig. 3 ist in solcher Weise aufgebaut, daß an allen seinen Klemmenpaaren dieselben Wellenwiderstände vor-,70
banden sind. Bei den beiden Sechspolen 9, 10 bedeutet dies z. B., daß, sofern jedes von
zwei Klemmenpaaren eines Sechspols mit einem Widerstand von der Größe des Wellenwiderstandes
abgeschlossen ist, am verbleibenden dritten Klemmenpaar ein Eingangswiderstand von der gleichen Größe gemessen
werden kann. Bei der Schaltung gemäß Fig. 3 sind jedoch die Klemmenpaare U1It2 und Ä'3&4
des Netzwerkes 9 und die Klemmenpaare V V und V V des Netzwerkes 10 nicht
durch je einen Widerstand abgeschlossen, sondern es besteht für jedes dieser Netzwerke
eine die genannten beiden Klemnienpaare überbrückende Verbindung. Für die beiden
Ausgangsklemmenpaare des Netzwerkes 9 l>esteht diese z. B. in der Vierpolreihe 1 bis 4,
im Netzwerk 10 und der Vierpole 5 bis 8. Diese Verbindungen haben, wie aus der
Theorie des Jn-PoIs1 hervorgeht, eine Veränderung
der an den Klemmenpaaren C1 e2 des
Netzwerkes 9 und den Klemmeripaaren e{ e2'
des Netzwerkes 10 meßbaren Scheinwiderstände zur Folge. Das Auftreten solcher Veränderungen
wird nun dadurch vermieden, daß in einer jeden solchen Verbindung ein Übertragungsfaktor,
der zwischen zwei Klenimenpaaren eines der die \rerbindung bildenden
Netzwerke besteht, zu Null gemacht wird. In der Schaltung gemäß Fig. 3 kommen zu die- «°°
sem Zweck nur die Übertragungsfaktoren zwischen den Klemmenpaaren Ii1 ks und £3 k4
des Netzwerkes 9 bzw. V V und V V des
Netzwerkes 10 in Frage, da durch Zu-NuIl-Machen irgendeines anderen Übertragungsfaktors
einer der durch die beiden Vierpolreihen gebildeten Rechenkanäle unterbrochen würde.
An Stelle einer Reduktion der Spannung des zweiten Kreises mittels des Vierpols 8 no
kann auch eine Erhöhung der Spannung des ersten Kreises um das den Proportionalitätsfaktor -T^ entsprechende Maß treten. Hierzu
können beliebige an sich bekannte Verstärker verwendet werden.
Bezeichnet man, die Dämpfung des Entkopplungssechspols
10 mit fio. so erhält man
1 Beitrag zur Theorie des -.»n-Pols, der als n-Klemmenpaar
betrieben wird, von F. Fischer
'Schweizer Archiv für angewandte Wissenschaft und Technik, Heft 2, 193«;.
an den Ausgangsklemmen Ks und K4 des mit
Entkopphmgssechspols die Spannung
seinem Wellenwiderstand Z abgeschlossenen
ία
sin α . n \
• ο · —:—^ c-smp- cos γ I
Weil A1, ε9 und ε10 konstante Größen sind,
kann der gesuchte Funktionswert
,sin oc . o
x = a-o- —.—τ: c-sinn, cosy
sm/S r '
an den Ausgangsklemmen K3 und K1 des
ganzen Rechengerätes als Spannungswert an einem mit entsprechender Teilung versehenen
Instrument direkt a'bgelesen werden, sobald die dem Netzwerk zugeführte Eingangsspannung
UE konstant ist.
1st Ug nicht konstant oder in ihrer Größe
unbekannt, so wird der Funktionswert χ durch eine vergleichende Messung erhalten.
Das Schaltungsschema einer entsprechenden Meßanordnung ist in Fig. 4 dargestellt. Die
zur Verfugung stehende Spannung UE' wird
zunächst in einem Entkopplungssechspol 11 in zwei z. B. gleich große^elektrisch entkoppelte
Spannungen Ue1 und Ur, aufgeteilt. Die eine
dieser Spannungen wird dem Rechengerät, bestehend aus den Vierpolen und Sechspolen 1
bis 10, zugeführt, die andere einem Vierpol 12, dessen Übertragungsfaktor p12 veränderbar
ist und irgendwie, z. B. an einem Zeigerinstrument, abgelesen werden kann.
Der Vierpol 12 ist gleich wie das Rechengerät mit seinem Wellenwiderstand Z abgeschlossen.
Die Ausgangsspannung des Rechengerätes CT^1 und die Ausgangsspannung des
Vierpols 12 Ua, werden beide einer Vergleichsvorrichtung
13 zugeführt, die z. B. aus einem Nullinstrument bestehen kann. Steht
der Zeiger dieser Vorrichtung auf Null, d. h.
sind die Ausgangsspianiiungen UA1 und UAi
einander gleich, so gilt, wenn K eine Konstante bedeutet,
oder, da
Ue1 = Ue,
Der gesuchte Funktionswert kann also ohne Kenntnis der Größe der Eingangsspannung
Ue erhalten werden. Dabei ist es an
sich gleichgültig, ob zwischen dem Entkopplungs.gl.ied
ii und der Vergleichsvorrichtung 13 nur ein Vierpol 12 eingeschaltet wird oder
o1> weitere 2n-Pole vorgesehen werden. Es ist im dargestellten Beispiel z. B. gut möglich,
noch einen Vierpol einzuschalten, dessen
Übertragiungsfaktor unveränderbar gleich der Konstanten K gewählt wird; damit' würde
sin/?
dann der gesuchte Funktionswert χ direkt gleich dem Üibertragungsfaktor plz.
Stehen mehrere voneinander unabhängige Spannungsquellen zur Verfügung, so kann in
dem beschriebenen Ausführungsbeispiel des Rechengerätes der Entkopplungssechspol 9
weggelassen werden. Ferner ist es in einigen Fällen denkbar, daß die dem Rechengerät zugeführte
Eingangsspannung bzw. die Eingangsspannungen selbst schon entsprechend einer Teilfunktion der auszuwertenden Funktion
verändert werden; in diesem Falle können dann im Rechengerät ein oder mehrere 2n-Pole eingespart werden.
In den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen konnte das elektrische Rechengerät
aus einfachsten 2n-Polen (Vierpol, Sechspol) aufgebaut werden. Die erfindungsgemäße
Anordnung erstreckt sich aber auch auf Rechengeräte, die aus komplizierteren 2n-Polen zusammengesetzt werden, von denen ■
jeder entsprechend seiner Übertragungsmatrix zur Ermittlung der Funktionswerte eines ganzen Gleichungssystems befähigt ist.
Zur Erläuterung des Aufbaus eines beispielsweise aus drei Achtpolen zusammengefügten
Rechengerätes soll die Fig. 5 herangezogen werden.
Mit Ϊ, II und III sind drei Achtpole bezeichnet,
mit deren Hilfe die drei räumlichen Koordinaten r, j und t umgewandelt werden
sollen in die Koordinaten u, ν und w eines Koordinatensystems, das aus dem r, s, t-Koordinatensystem
durch räumliche Drehung um die Winkel φ, χ und ψ hervorgeht. Jeder
dieser drei Achtpole realisiert in .bekannter Weise ein Gleichungssystem von zwei linearen
Transformationsgleichungen. In jedem dieser Gleichungssysteme kommt nur noch eine veränderliche
Größe vor. Werden die inneren Schaltungen und die Dimensionierung der drei Achtpole I, II und III z. B. so getroffen,
daß der Achtpol I das Gleichungssystem
110 x = r - sin ψ + s · cos ψ
y _ γ . COS y, S . Sm yj
der Achtpol II das Gleichungssystem
U = y - sin φ + t -cos φ H5
ζ — y · cos φ—t - sin φ
und der Achtpol III das Gleichungssystem
w = x- sin χ + s - cos χ
ν = x · cos χ — s. · sin χ
realisieren, so realisiert die Zusammenschal-
realisieren, so realisiert die Zusammenschal-
Claims (5)
- tung in der in Fig. 5 dargestellten Weise das Gleichungssystemα ~ A1 · r + B1 · s + C1 · tν ~ A2- r + B2- s-j- C2- t■w = A3 - r + Bs - s + C8 · twelches bekanntlich einer räumlichen Koordinatendrehung entspricht und wobei die Koeffizienten A1, A2, A3, B1, B2, B3 und C1, C2, C3 zusammengesetzte Winkelfunktionen von φ, χ, ψ bedeuten.Auch bei dieser Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist jeder der drei unabhängigen Veränderlichen φ, χ, ψ je ein Netzwerk zugeordnet, und bei jedem derselben werden die Winkelfunktionen cos und sin des entsprechenden Winkels durch je einen zwischen zwei Klemmenpaaren bestehenden Übertragungsfaktor dargestellt. Das Rechengerät ist im weiteren ebenfalls auf dem Prinzip gleicher Wellenwiderstände an allen Klemmenpaaren jedes der drei Achtpole I, II und III aufgebaut, und es bestehen auch hier für jedes dieser Netzwerke Veras bindungen, die zwei Klemmenpaare überbrücken. Für das Klemmenpaar 3*4* des Netzwerkes I z. B. verläuft diese Verbindung folgendermaßen: Klemmenpaar 3* des Netzwerkes I, Klemmenpaar 1' des Netzwerkes II, Klemmenpaar 3' dieses Netzwerkes, Klemmenpaar 2" des Netzwerkes III, Klemmenpaar 1" dieses Netzwerkes und Klemmenpaar 4* des Netzwerkes I. Zwecks Vermeidung von Veränderungen der Eingangsscheinwiderstände an den Klemmenpaaren 1* und2* des Netzwerkes I ist auf diesem Übertragungsweg der Übertragungsfaktor zwischen den Klemmenpaaren 1" und 2" des Netzwerkes III zu Null gemacht. Für diese beiden Klemmenpaare 1" und 2" des Netzwerkes III besteht ebenfalls eine sie überbrückende Verbindung, die durch die Netzwerke I und II gebildet ist und die dadurch entkoppelt ist, daß der zwischen den Klemmenpaaren 3* und 4* bestehende Übertragungsfaktor zu Null gemacht ist. Es ist also bei jedem der beiden Netzwerke I und III der Übertragungsfaktor zwischen denjenigen Klemmenpaaren (in Fig. 5 durch eine gestrichelte Linie angedeutet) zu Null gemacht, von denen Verbindungen nach den beiden anderen Netzwerken ausgehen.Die Rechenaufgabe der räumlichen Koordinatendrehung könnte auch nur mit Vierpolen und Entkopplungsgliedern gelöst werden in ähnlicher Weise wie die früheren Ausführungsbeispiele von erfindungsgemäßen Rechengeräten, doch hat die Zusammenlegung mehrerer Vierpole und Entkopplungsglieder zu einem größeren 211-Pol den Vorteil der Einsparung von Einzelschaltelementen.Es liegt überhaupt im Wesen der Erfindung, daß mannigfache Änderungen möglich sind, ohne daß der Erfindungsgedanke verlassen wird. Insbesondere ist das erfindungsgemäße Auswerten von Funktionen nicht auf die angegebenen Beispiele beschränkt, und die angegebenen Schaltungen können zur Bildung der Funktionswerte von anderen Funktionen sinngemäß und entsprechend dem Erfindungs- 7<) gedanken umgestaltet werden. Weil außerdem nach der bekannten 2n-Pol-Theorie Ströme und Spannungen einander gleichwertig sind, umfaßt der Erfindungsgedanke auch alle diejenigen Schaltungen, welche den gesuchten Funktionswert durch Messen oder Vergleichen von Strömen in elektrischen Netzwerken ermitteln.Pa tkntanSprüche:x. Anordnung zur elektrischen Durchführung von Rechen vorgängen mit Hilfe von zu Netzwerken zusammengesetzten Schaltelementen, bei welchen Rechenvorgängen fortlaufend Werte von Funktionen von mehreren unabhängigen Veränderlichen zu bestimmen sind, dadurch gekennzeichnet, daß jeder unabhängigen Veränderlichen ein Netzwerk mit mindestens zwei, verschiedenen Klemmen go zugehörigen Klemmenpaaren zugeordnet ist, das zwecks Veränderung mindestens eines Teiles seiner Übertragungsfaktoren mit einstellbaren Schaltelementen versehen ist und an den genannten Kleinmenpaaren von den Stellungen der einstellbaren Schaltelemente unabhängige Wellenwiderstände aufweist, daß ferner Netzwerke mit mehr als zwei, verschiedenen Klemmen zugehörigen Klemmenpaaren vorgesehen sind und daß bei Vorhandensein einer zwei dieser Klemmenpaare überbrückenden und durch ein oder mehrere andere Netzwerke gebildeten Verbindung ein einem dieser letztgenaniiten Netzwerke angehöriger Übertragungsfaktor, der zwischen zwei Kleimnenpaaren besteht, über die die genannte Verbindung führt, zu Null gemacht ist.
- 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die an den genannten Klemmenpaaren bestehenden Wellenwiderstände aller Netzwerke einander gleich sind.
- 3. Anordnung nach Anspruch 1 mit einer Mehrzahl von Reihen von in Kette geschalteten Vierpolen mit einstellbaren Übertragung'sfaktoren, dadurch gekennzeichnet, daß die einen Enden dieser Reihen an je ein Eingangsklemmenpaar 12p eines ersten Entkopplungsnetzwerkes mit einer Mehrzahl von Eingangsklemnien-paaren und einem einzigen Ausgangsklemmenpaar angeschlossen sind, wobei die Übertragungsfaktoren zwischen je ,zwei dieser Eingangsklemmenpaare zu Null gemacht sind, und daß die anderen Enden der Vierpolreihen je ein Ausgangsklemmenpaar eines zweiten Entkopplungsnetzwerkes mit einer Mehrzahl von Ausgangsklemmenpaaren und einem einzigen Eingangsklemmenpaar angeschlossen sind, wobei die Übertragungsfaktoren zwischen je zwei dieser Ausgangsklemmenpaare zu Null gemacht sind.
- 4. Anordnung nach Anspruch ι und 3, gekennzeichnet durch einen Vergleichsvierpol mit veränderbarem Übertragungsfaktor, dessen eines Klemmenpaar an eine Spannung gelegt ist, die zu der an das Eingangsklemmenpaar des genannten zweiten Entkopplungsnetzwerkes gelegten Spannung in einem festen Verhältnis steht, und ferner gekennzeichnet durch eine an sich bekannte elektrische Vorrichtung zum Vergleich zweier elektrischer Größen, welche an das. zweite Klemmenpaar des genannten Vergleichsvierpols und an das Ausgangsklemmen paar des genannten zweiten Entkopplungsnetzwerkes gelegt ist.
- 5. Anordnung nach Anspruch 1 mit drei Netzwerken zu je vier Klemmenpaaren, dadurch gekennzeichnet, daß von zwei Klemmenpaaren jedes der drei Netzwerke zwei Verbindungen ausgehen, die je zu einem Klemmenpaar der beiden anderen Netzwerke führen, und daß bei jedem, von zwei der drei Netzwerke der Üibertragungsfaktor zwischen denjenigen Klemmenpaaren zu Null gemacht ist, von denen die Verbindungen nach den beiden anderen Netzwerken ausgehen.Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:Wallot, Theorie der Schwachstromtechnik, Berlin (1932);Elektrische Nachrichtentechnik (1929), Heft 3;Schweizer Archiv für angewandte Wissenschaft und Technik, Jahrgang 1938, Heft 2 (Beitrag zur Theorie des 2η-Poles, der als η - Klemmenpaar betrieben wird, von F. Fischer).Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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1939
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- 1940-06-06 GB GB9937/40A patent/GB541761A/en not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
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