DE1127401B - Aktives UEbertragungssystem - Google Patents
Aktives UEbertragungssystemInfo
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- H03H—IMPEDANCE NETWORKS, e.g. RESONANT CIRCUITS; RESONATORS
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- H03H11/04—Frequency selective two-port networks
- H03H11/10—Frequency selective two-port networks using negative impedance converters
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- H04B3/00—Line transmission systems
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- H04B3/16—Control of transmission; Equalising characterised by the negative-impedance network used
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Description
»U JMJUSKH,*'LJ ß I, JL K
DEUTSCHES
PATENTAMT
18/ U5
BMTERNAT.KL. H 03 f
W13683 Vma/21a2
ANMELDETAG: 8. A P R I L 1954
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 12. A P R I L 1962
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 12. A P R I L 1962
Die Erfindung bezieht sich auf Wellenübertragungsnetzwerke, insbesondere auf aktive Übertragungssysteme, die so entworfen werden können, daß sie
jede physikalisch zu verwirklichende Kennlinie aufweisen.
Eine Aufgabe der Erfindung ist es, das Entwurfsverfahren für ein aktives Übertragungssystem ohne
Beschränkung der Übertragungskennlinie zu vereinfachen. Andere Aufgaben bestehen darin, im Übertragungsband
eines aktiven Weh1 enfilters die Dämpfung zu verringern oder sogar eine Verstärkung zu erreichen.
Eine weitere Aufgabe besteht darin, eine Art von Blindwiderständen in einem Übertragungssystem wegzulassen,
ohne dessen Übertragungskennlinie zu beschränken. Eine andere Aufgabe besteht in der Herabsetzung
der Anzahl der erforderlichen Blindwiderstände. Eine weitere Aufgabe ist die Herabsetzung der
Größe und des Preises eines Übertragungssystems, das besonders schwierige Übertragungsforderungen erfüllen
muß.
Beim Entwurf von Netzwerken trecen oftmals Übertragungsforderungen
auf, die durch ein passives Übertragungssystem nicht in wirtschaftlicher Weise erfüllt
werden können. Zum Beispiel sind für ein Wellenfilter, das sehr niedrige Frequenzen übertragen soll, gewöhnlich
sehr große und teure Induktivitäten notwendig. In diesem Falle ist ein nur aus Wirkwiderständen und
Kapazitäten aufgebautes passives Übertragungssystem, gewöhnlich i?C-Netzwerk genannt, erwünscht. Jedoch
ergibt ein ÄC-Filter bei einer gegebenen Kennlinie eine übermäßige Dämpfung im Übertragungsband
und erfordert viel mehr Elemente als ein Filter, das sowohl Induktivitäten als auch Kapazitäten enthält.
Diese Mängel können durch Einschalten eines aktiven Elementes beseitigt werden. Ein bereits bekanntes
Übertragungssystem besitzt als aktives Element einen stabilisierten Rückkopplungsverstärker. Die passiven
Elemente sind Wirkwiderstände und nur eine Art von Blindwiderständen, also entweder Kapazitäten oder
Induktivitäten.
Die Erfindung betrifft eine andere Art von aktivem Übertragungssystem mit unbeschränkter Übertragungskennlinie. Die Schaltung besteht aus zwei passiven
Netzwerken und einem zwischen diese in Reihe geschalteten negativen Impedanzwandler. Der negative
Impedanzwandler, nachstehend einfach Wandler genannt, hat ein mit M bezeichnetes Impedanzwandlungsverhältnis,
das negativ ist. Somit erscheint an seinem einen Klemmenpaar eine Impedanz, die das
M-fache der an seinem anderen Klemmenpaar angeschlossenen
Impedanz beträgt. Jedes der passiven Netzwerke ist aus einem oder mehreren Wirkwider-Aktives
Übertragungssystem
Anmelder:
Western Electric Company, Incorporated,
Western Electric Company, Incorporated,
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter: Dipl.-Ing. H. Fecht, Patentanwalt,
ίο Wiesbaden, Hohenlohestr. 21
ίο Wiesbaden, Hohenlohestr. 21
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 8. Juni 1953 (Nr. 360 301)
V. St. v. Amerika vom 8. Juni 1953 (Nr. 360 301)
John Grimes Linvill, Whippany, N. J. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
ständen und einem oder mehreren Blindwiderständen aufgebaut. Die Blindwiderstände können sowohl Induktivitäten
als auch Kapazitäten umfassen, oder sie
z5 können alle von der gleichen Art sein. Gewöhnlich
zieht man es vor, als Bündwiderstände nur Kapazitäten zu verwenden. Wirkwiderstände und Kapazitäten
sind im allgemeinen billiger und kleiner und in weitgehenderem Maße ideale Elemente als Induktivitäten.
Die passiven Netzwerke können einfach aufgebaut sein, und zwar symmetrisch oder unsymmetrisch. Sie
können z. B. Kreuz-, Ketten-, überbrückte T- oder Doppel-T-Schaltungen sein. Die in den Netzwerken
erforderliche Gesamtzahl an Blindwiderständen ist nicht größer als bei einem passiven Übertragungssystem
mit vergleichbarer Übertragungskennlinie.
Gemäß der Erfindung haben die dem Wandler zugewandten Enden der passiven Netzwerke Eingangsimpedanzen, von denen die erne bei einer oder meh-
reren vorgewählten natürlichen Frequenzen des Ubertragungssystems das M-fache der anderen beträgt,
also dem Impedanzwandlungsverhältnis entspricht. Die Übertragungsimpedanz des Übertragungssystems
ist in bezug auf Wurzeln und Pole unbeschränkt, insofern, als alle physikalisch realisierbaren Übertragungskennlinien
erreicht werden können. Dies gilt sogar, wenn die passiven Netzwerke auf nur eine Art
von Blindwiderständen beschränkt sind. Als Beispiele werden Tiefpaß-, Hochpaß- und Bandfilter beschrieben.
Die Dämpfung im Übertragungsband kann durch den aktiven Teil des Übertragungssystems herabgesetzt
werden. Ferner kann in dem Band eine Ver-
203 559/354
Stärkung durch geeignete Bemessung des Wandlers oder durch Einschalten eines Verstärkers in Reihe
zwischen die beiden aktiven Übertragungssysteme erreicht werden.
Die. Natur der Erfindung sowie ihre verschiedenen Aufgaben, Merkmale und Vorteile werden durch die
folgende, ins einzelne geltende Erläuterung bevorzugter Ausführungsbeispiele, die in den Zeichnungen
dargestellt sind, vollständiger verständlich werden.
Fig. 1 zeigt das Blockschema eines erfindungsgemäßen Übertragungssystems;
Fig. 2 stellt die komplexe Frequenzebene dar, auf der die Pole der Übertragungsimpedanz eines
typischen erfindungsgemäßen Tiefpaßfilters aufgetragen sind;
Fig. 3 zeigt auf der komplexen Frequenzebene für das Beispiel des Tiefpaßfilters die Verteilung der Nullwerte
und der Pole der Differenz zwischen den Eingangsimpedanzen
der passiven Netzwerke an ihren dem Wandler zugewandten Enden;
Fig. 4 zeigt die Schaltung des Tiefpaßfilters, wenn die passiven Netzwerke unsymmetrische aus Wirkwiderständen
und parallelen Kapazitäten bestehende Kettenschaltungen sind;
Fig. 5 zeigt eine typische relative Übertragungskennlinie, die man bei einem Tiefpaßfilter der Fig. 4
erhält;
Fig. 6 zeigt die Schaltung eines erfindungsgemäßen Hochpaßfilters, bei dem die passiven Netzwerke aus
Wirkwiderständen und parallelen Induktiven bestehen; Fig. 7, 8 und 9 zeigen die Verteilung der Pole und
Nullwerte, den Netzwerkaufbau und eine typische Kennlinie eines zweiten erfindungsgemäßen Hochpaßfilters;
Fig. 10 zeigt zwei aktive erfindungsgemäße Bandfilter, die mittels eines Verstärkers hintereinandergeschaltet
sind; , . ■
Fig. 11 zeigt die relative Übertragungskennlinie des Filters der Fig. 10;
Fig. 12 zeigt eine allgemeine Kreuzschaltung, die für die passiven Netzwerke der Fig. 1 verwendet werden
kann;
Fig. 13 und 14 zeigen den Netzwerkaufbau und die Kennlinie eines erfindungsgemäßen Tiefpaßfilters, bei
dem durch ein Doppel-T-Netzwerk eine Dämpfungsspitze bei einer endlichen Frequenz vorgesehen wird.
Fig. 1 zeigt als Blockschema eine Ausführung eines erfindungsgemäßen aktiven Übertragungssystems. Das
Übertragungssystem besteht aus zwei passiven Vierpolnetzwerken
1 und 2 und einem dazwischenliegenden negativen Impedanzwandler 3, die zwischen ein
Eingangsklemmenpaar 5, 6 und ein Ausgangsklemmenpaar 7, 8 geschaltet sind. An die Eingangsklemmen kann eine geeignete (nicht gezeichnete)
Signalquelle und an die Ausgangsklemmen eine geeignete (nicht gezeichnete) Belastung angeschlossen
werden.
Der Wandler 3 ist ein aktives Vierpolnetzwerk, an dessen Eingangsklemmen 9, 10 eine Impedanz erscheint,
die im interessierenden Frequenzbereich das M-fache der an die Ausgangsklemmenil, 12 angeschlossenen Impedanz beträgt. Der Wandler 3 kann
mit Vakuumröhren aufgebaut sein. Beispiele solcher Wandler sind in dem Aufsatz von J. L. Merril jr.
mit dem Titel »Theory of the Negative Impedance Converter« im »Bell System Technical Journal«,
Bd. XXX, Nr. 1, Januar 1951, S. 88 bis 109, beschrieben. Vorzugsweise ist jedoch der Wandler mit
.' Transistoren aufgebaut. Ein Wandler, bei dem ein oder mehrere Transistoren verwendet werden, ist vorzuziehen,
weil er so bemessen werden kann, daß seine Kennlinien sich der Idealform weitgehender nähern.
Daher kann ein Übertragungssystem mit einem Wandler dieser Art so bemessen werden, daß es eine vorgeschriebene
Übertragimgskennlinie in engeren Grenzen erreicht, ferner ist die Kennlinie zeitlich stabiler.
Der Wandler 3 hat ein Stromübertragungsverhältnis
ίο Mh das ist das Verhältnis des Eingangsstroms Ia zum
Ausgangstrom Ib, und ein Spannungsübertragungsverhältnis
Me, das durch das Verhältnis der Eingangsspannung Ea zur Ausgangsspannung Eb gegeben ist.
Eins dieser Verhältnisse ist stets negativ. Das VerhältnisMi
ist im wesentlichen Eins, wenn im Wandler Flächentransistoren benutzt werden. — Sein Wert
kann durch Verwendung von Spitzentransistoren annähernd verdoppelt werden, doch verliert man
dann an Stabilität des Wandlers. Dieses Verhältnis kann selbstverständlich durch Anschließen eines
Transformators an den Wandler vergrößert werden.
Die Größe von Me kann innerhalb weiter Grenzen
gewählt werden.
Das Impedanzwandlungsverhältnis M des Wandlers, das ist das Verhältnis von Me zu Mh kann innerhalb
eines weiten Bereiches durch geeignete Wahl der Werte von Me und M1 jeden negativen Wert annehmen.
Eine geschickte Wahl von M kann dazu dienen, bequeme Werte für die einzelnen Impedanzelemente
in den passiven Netzwerken 1 und 2 zu erhalten.
Es ist klar, daß ein gegebenes Impedanzwandlungsverhältnis M mit einer unbegrenzten Anzahl von
Kombinationen der Verhältnisse M1 und Me erhalten
werden kann. Jedoch ist durch ihre Wahl der Verstärkungsfaktor G bestimmt, der das Produkt von M1
und Me ist. Wenn die Netzwerke 1 und 2 sowie das
VerhältnisM fest bleiben, ist die Leistungsverstärkung des Übertragungssystems vom Eingang zum
Ausgang umgekehrt proportional der Größe von G. Es soll nun die Thorie des Aufbaus eines Übertragungssystems
der in Fig. 1 gezeigten Art mit einem solchen Wandler dargestellt werden. Die Üfiertragungsfunktionen
eines aus punktförmigen Impedanzelementen bestehenden Vierpolübertragungssystems sind
rationale Funktionen der Frequenz f. Die Untersuchung wird durch Einführen eines Parameters/;
vereinfacht, der die komplexe Frequenz heißt und definiert ist durch
ρ =
(1)
wobei σ der reelle Teil, j co der imaginäre Teil und
ω die Kreisfrequenz 2 π/ ist. Eine vollständigere
Diskussion der Annahme einer komplexen Frequenz und der komplexen Frequenzebene findet sich z. B.
im Kapitelll des Buches »Network Analysis and Feedback Amplifier Design« von H. W. B ο d e, veröffentlicht
von der D. Van Nostrand Company, New York, 1945.
Die Übertragungsimpedanz ZT eines Vierpolnetzwerks
kann als Verhältnis von zwei Polynomen in ρ ausgedrückt werden, also
(2)
Der Nenner D (p) hat Nullwerte bei komplexen Frequenzen, welche die natürlichen Eisenfrequenzen
des Netzwerks sind. Bei passiven ÄC-Netzwerken
oder J?L-Netzwerken (die nur aus Wirkwiderständen
und Induktivitäten bestehen) sind diese Nullwerte auf die negative reelle Achse der komplexen Frequenzebene beschränkt. Hierdurch ergeben sich ernsthafte
Begrenzungen, für die Güte der Näherung an eine ideale Filterkennlinie, die man erhalten kann, wenn
N (p) und D (p) Polynome von begrenztem Grad sind. Aktive RC- oder RL-Netzwerke können jedoch natürliche
Frequenzen irgendwo in der linken Ebenenhälfte aufweisen, ebenso wie passive Netzwerke, die aus
Widerständen, Induktivitäten und Kapazitäten bestehen.
Wenn im Idealfall das Stromübertragungsverhältnis
Eins ist, ist der Strom J0 am Eingang des Wandlers gleich dem Strom Ib am Ausgang, d. h.
Ia = h- (3)
Bei Annahme eines SpannungsübertragungsverhältnissesMg
von —1 ist die Eingangsspannung gleich dem negativen Wert der Ausgangsspannung, d. h.
Ea = -Eb. (4)
Unter Berücksichtigung dieser Zusammenhänge können die Übertragungs- und Eingangsimpedanzen
des in Fig. 1 dargestellten Übertragungssystems durch die Vierpolparameter der passiven Netzwerke 1 und 2
ausgedrückt werden. Die Leerlaufübertragungsimpedanz Z21 von den Eingangsklemmen S, 6 zu den Ausgangsklemmen
7, 8, die das Verhältnis der Ausgangsspannung Ji2 zum Eingangsstrom J1 beim Ausgangsstrom
J2 gleich Null ist, ist gegeben durch Die Übertragungsimpedanz Z12 vom Ausgang zum
Eingang ist, wenn J1 gleich Null ist,
(p) - JiiEL - *L -
\PJ
— —
D (P) h
7 7
■^12« ^12 ί>
/jj\
116
In Gleichung (5) ist Z12 a die Übertragungsimpedanz
des Netzwerkes 1, Z12 6 die Übertragungsimpedanz
des Netzwerkes 2, Z22 die Eingangsimpedanz des
Netzwerkes 1 an den Klemmen 9, 10 und Z11 & die
Eingangsimpedanz des Netzwerkes 2 an den Klemmen 11, 12. Die Ableitung der Gleichung (5) enthält
als Zwischenstufe die Bestimmung des Eingangsstroms Ia am Wandler 3. Die Belastung an den Klemmen
9, 10 des Netzwerkes 1 ist die an den Klemmen 9, 10 des Wandlers 3 erscheinende Eingangsimpedanz Z1, die gegeben ist durch
Z1 = MZnb, (6)
wobei M das Impedanzwandlungs verhältnis des Wandlers ist. Wenn M, wie hier angenommen wurde, — 1
ist, ergibt sich
Z1 = -Z110. (7)
Daher ist nach der Theorie der Netzwerke E1 _ - T
^22 a
(11)
11
b
Aus Gleichung (11) ist zu ersehen, daß im vorliegenden Falle, wo Me und M1- beide die Größe Eins
haben, das Übertragungssystem dem reziproken Gesetz nur der Größe nach gehorcht. Die Übertragungsimpedanz
wechselt das Vorzeichen, wenn die Eingangs- und Ausgangsklemmen vertauscht werden.
Die Eingangsimpedanz Z11 des Übertragungssystems an der Eingangsseite beträgt
Jll«"
12«
(12)
wobei Ji1 die Eingangsspannung und Z110 die Eingangsimpedanz
des Netzwerkes 1 an den Klemmen 5, 6 ist. Die Eingangsimpedanz Z22 an der Ausgangsseite
des Ubertragungssystems ist.
-^2 7 12b (Λ'λΛ
J 7
τ _ 1I ^ VZ a
1O
■^22 0 *
(8)
Da jedoch der in das Netzwerk 2 fließende Strom J0
gleich Jß ist, beträgt die Ausgangsspannung
E2 = IaZ12b. (9)
Einsetzen des Wertes von J0 aus Gleichung (8) in
Gleichung (9) ergibt
T 7 7
Tp . . Λ 1^12α 126 /im
E2 - ~Z ~Z · (1°)
■^22« ^llö
Wenn man beide Seiten der Gleichung (10) durch J1 dividiert, erhält man Gleichung (5).
*2 ^-1IIu ^22«
wobei Z22 b die Eingangsimpedanz des Netzwerkes 2
an den Klemmen 7, 8 ist.
In Gleichung (2) sind die Nullwerte des Zählers N (p) mit dem Aufbau des Netzwerkes und nicht mit
seinen natürlichen Frequenzen verbunden. Zum Beispiel haben Kettennetzwerke Nullwerte der Übertragungsimpedanz
bei Frequenzen, bei denen Parallelelemente Kurzschlüsse und Reihenelemente unendliche
Widerstände werden. So hat ein J?C-Kettennetzwerk, das aus Widerständen und drei Parallelkapazitäten
besteht, drei Nullwerte der Übertragungsimpedanz bei der Frequenz Unendlich, bei der die
Kapazitäten Kurzschlüsse sind, und zwar ohne Rücksieht auf den Wert der Kapazitäten und der natürlichen
Frequenzen des Netzwerkes. Kreuz-, überbrückte T- und Doppel-T-Netzwerke haben Nullwerte
der Übertragung bei Frequenzen, bei denen ein brückenartiges Gleichgewicht auftritt, und zwar ohne
Rücksicht auf die Lage der natürlichen Frequenzen des gesamten Netzwerkes.
Ein für den Entwurf eines erfindungsgemäßen aktiven Übertragungssystems vorgeschlagenes Verfahren
besteht aus drei Stufen. Zuerst wird die gewünschte Übertragungsimpedanz innerhalb eines konstanten
Multiplikators in Form der Gleichung (2) vorgegeben. Als nächstes werden die Nullwerte des Nenners D (p)
als natürliche Frequenzen eines aktiven Netzwerkes der in Fig. 1 dargestellten Art gewählt. Dann erhält
man durch ein später beschriebenes Verfahren für die Netzwerke 1 und 2 ein Paar von Eingangsimpedanzen
Z22 Λ und Z116, die mit diesen natürlichen Frequenzen
zusammenfallen. Zuletzt stellt man Netzwerke her, die diese Eingangsimpedanzen Z22 0 und
Z11 b haben. Die gewählten Netzwerke müssen außerdem
eine solche Form haben, daß die gewünschten Nullwerte der Übertragung bei den Nullwerten des
Zählers N (p) auftreten.
Um die Anwendung des oben geschilderten Verfahrens zu erläutern, soll nun der Entwurf einiger aktiver Wellenfilter der in Fig. 1 dargestellten Form beschrieben werden. Das erste Beispiel ist ein Tiefpaßfilter, das eine Butterworth-Kennlinie, eine Grenz-
Um die Anwendung des oben geschilderten Verfahrens zu erläutern, soll nun der Entwurf einiger aktiver Wellenfilter der in Fig. 1 dargestellten Form beschrieben werden. Das erste Beispiel ist ein Tiefpaßfilter, das eine Butterworth-Kennlinie, eine Grenz-
frequenz fc von 1000 Hz und eine Dämpfung aufweist,
die um einen Betrag von 18 Dezibel je Frequenzoktave steigt. In Form der Gleichung (2) kann ·
die Übertragungsimpedanz eines derartigen Filters wie folgt hingeschrieben werden:
_ Njp)
' —
D(p)
(pf +2.O)a
(2π/α) {Info)
(14)
wobei K eine numerische Konstante ist, die den Impedanzpegel des Filters bestimmt. Die Übertragungsimpedanz
hat drei Pole, die den Nullwerten von D (p) entsprechen, und drei Nullwerte. Die Nullwerte
liegen sämtlich bei der Frequenz unendlich. Es ist bekannt, daß die Pole auf einem Halbkreis in der
Unken Hälfte der komplexen Frequenzebene liegen. Fig. 2 zeigt die Pole P0, P0 und P6 in einer komplexen
Ebene aufgetragen, bei der die reelle (odei σ-) Achse waagerecht und die imaginäre (oder
/ω-) Achse senkrecht liegt. Die Koordinaten dieser Pole sind
P0= -2π 500 + /2π 866, (15)
P0 = -2π 500 - ]2π 866, (16)
P6= -2π1000+/0. (17)
Man sieht, daß die PoIeP0 und P0 konjugiert sind
und der Pol P6 auf der negativen reellen Achse liegt.
Die natürlichen Frequenzen des Filters müssen bei diesen komplexen Frequenzen auftreten. Die in Fig. 1
dargestellte Schaltung hat natürUche Frequenzen, wenn die Eingangsimpedanz Z22 a des Netzwerkes 1
und die Eingangsimpedanz Z116 des Netzwerkes 2
gleich sind. Bei jeder dieser Frequenzen ist die Summe Z der Impedanz-Z11 &, an den Eingangsklemmen9,
10 zum Wandler 3 hin betrachtet, und der Impedanz Z220 Null, d. h.
= Z220 -Z116 — 0.
(18)
40
Die Nullwerte von Z liegen daher bei den komplexen Frequenzen P0, P0 und P6.
Es sei angenommen, daß bei diesem Beispiel jedes der passiven Netzwerke 1 und 2 ein i?C-Netzwerk
ist. Daher liegen die Pole von Z einfach auf der negativen reellen Achse der komplexen Frequenzebene. Fig. 3 zeigt drei geeignete Punkte O1, o2
und σ3, deren Abszissen — 2π300, —2^1050 und
—2π 1500 sind. Da die Impedanz somit Nullwerte bei den ebenfalls in Fig. 3 dargestellten Punkten P0,
P0 und P6 sowie bei O1, o2 und os aufweist, kann man
schreiben:
erste Gruppe mit positiven Resten und eine zweite mit negativen Resten geteilt. Es ist bekannt, daß jede
Funktion mit einfachen Polen auf der negativen reellen Achse und positiven reellen Resten in diesen
Polen die Eingangsimpedanz eines i?C-Netzwerkes ist. Deshalb gehört die erste Gruppe der Ausdrücke
zu der Impedanz Z22 a des Netzwerkes 1. Die zweite
Gruppe der Ausdrücke gehört zur Impedanz Z116 des
Netzwerkes 2. Obwol das Netzwerk 2 nur positive Reste in den Polen von Z116 haben kann, erscheinen
sie negativ von den Eingangsklemmen 9, 10 des Wandlers 3 aus betrachtet. Es sei nun angenommen,
daß die Netzwerke 1 und 2 Kettenschaltungen mit Wirkwiderständen und Parallelkapazitäten sind. Die
erforderlichen Werte der Schaltelemente erhält man durch Anwendung der Cauerschen Siebschaltungstheorie.
Für die in Fig. 3 dargestellte Verteilung der
kritischen Frequenzen Pa, Pa, P6, O1, O2 und a3 haben
die Netzwerke 1 und 2 die in Fig. 4 gezeigte Form. Das Netzwerk 1 besteht aus drei Reihenwiderständen
R1, R2 und R3 und aus zwei Parallelkapazitäten
C1 und C2. Das Netzwerk 2 besteht aus der
Parallelschaltung eines Widerstandes A4 und einer
Kapazität C3. Die Tatsache, daß die dargestellte Form der Netzwerke 1 und 2 richtig ist, ergibt sich aus der
folgenden Untersuchung. Aus der in Fig. 3 dargestellten
Verteilung der Pole von Z sieht man, daß die Reste in den Polen bei O1 und o2 positiv sind, während
der Rest in dem Pol bei σ3 negativ ist. Daher werden
die in Gleichung (14) erscheinende Konstante K und die zu den Polen bei O1 und o2 gehörenden Partialbrüche
mit der Impedanz Z220 des Netzwerkes 1 und
der zum Pol o3 gehörende Partialbruch mit der Impedanz
Z116, über den Wandler 3 gesehen, gleichgesetzt.
Dementsprechend hat das Netzwerk 1 zwei Kapazitäten und das Netzwerk 2 nur eine Kapazität. Die
erforderlichen Werte der Widerstände R1, R2 und
R8 und R1 betragen in Ohm 600, 2040, 1200 und
1300 und die Werte der Kapazitäten in Mikrofarad 0,384, 0,172 und 0,0820. Es ist angenommen, daß
das Impedanzwandlungsverhältnis M des Wandlers 3 den Wert — 1 hat.
Fig. 5 zeigt eine typische relative Übertragungskennlinie, die man bei dem Tiefpaßfilter der Fig. 4
erhält. Es ist angenommen, daß die mit den Klemmen 5, 6 verbundene Signalquelle mit der Spannung!^
die innere Impedanz Null hat. Wenn die Quelle eine äquivalente Reihenimpedanz R0 hat, wird der Reihenwiderstand
R1 durch einen Widerstand mit kleinerem Wert ersetzt, der gegeben ist durch
Z =
D(P)
R1 = R1 — R0.
(20)
(P-O1)(P-O2)(P- O3)'
(19)
55
wobei D (p) der Nenner in Gleichung (14) ist. Die
Wahl der Punkte O1, o2 und os ist willkürlich, soweit
es die Übertragungsimpedanz Z21 des Filters betrifft.
Selbstverständlich soll keiner mit dem PoIP6 zusammenfallen.
Jedoch werden, wie später erklärt wird, die Eingangsimpedanzen und andere Eigenschaften
des Filters durch die Wahl beeinflußt.
Es bleibt nun nur noch der Aufbau der passiven 7?C-Netzwerke 1 und 2 übrig. Ein vorgeschlagenes
Verfahren besteht zunächst, in der Erweiterung der Gleichung (19) in Partialbrüche. Man hat festgestellt,
daß die Reste stets reell sind, aber positiv oder negativ sein können. Die Ausdrücke werden in eine
Es ist ferner angenommen, daß die an die Ausgangsklemmen 7, 8 angeschlossene Belastungsimpedanz den Wert Unendüch hat. Wenn RL eine
endliche Impedanz hat, die größer als R4 ist, wird
die ParaUelimpedanz Pv4 vorzugsweise durch einen
Widerstand mit einem größeren Wert A4' ersetzt, der
so gewählt wird, daß die parallel geschalteten Widerstände RL und R4 gleich R4 sind. Dieser Wert von
R4 ist gegeben durch
(21)
Rr -R,
In Fig. 5 ist das Verhältnis der Ausgangsspannung E2 zur Eingangsspannung E1 ausgedrückt in
Dezibel abhängig von der Frequenz in Hz auf einer logarithmischen Frequenzskala aufgetragen. Die Übertragung
ist relativ zur Übertragung bei der Frequenz Null dargestellt. Durch geeignete Wahl des Verstärkungsfaktors
G des Wandlers 3 kann jede Verstärkung erhalten werden, die mit der Stabilität des
Wandlers und der Netzwerke 1 und 2 vereinbar ist.
Fig. 6 zeigt die Schaltung eines zweiten erfindungsgemäßen Wellenfilters. Es handelt sich um ein Hochpaßfilter
mit einer Butterworth-Kennhnie und einer Dämpfung, die um einen Betrag von 18 Dezibel je
Oktave steigt. Die passiven Netzwerke 1 und 2 sind Kettenschaltungen mit i?L-Aufbau, die aus Widerständen
und Parallelinduktivitäten bestehen. Ihr Aufbau ist der gleiche wie bei dem Tiefpaßfilter der
Fig. 4, abgesehen davon, daß die drei Parallelkapazitäten C1, C2 und C3 durch drei Parallelinduktivitäten
L1, L2 und L3 ersetzt sind. Im übrigen ist die Schaltung
der Fig. 6 gleich derjenigen der Fig. 4. Die für das Filter der Fig. 6 erforderlichen Widerstände und
Induktivitäten können durch das gleiche Verfahren berechnet werden, wie es oben an Hand des Filters
der Fig. 4 beschrieben wurde.
Die Fig. 7, 8 und 9 beziehen sich auf ein anderes Hochpaßfilter. Das Filter hat eine Butterworth-Kennlinie
mit einer Dämpfung, die um einen Betrag von 24 Dezibel je Oktave steigt. In der komplexen Frequenzebene
der Fig. 7 sind die durch Kreuze bezeichneten Punkte 14, 15, 16 und 17 Pole der Übertragungsimpedanz
Z21 und Nullwerte der Impedanz Z. Diese Punkte liegen sämtlich auf einem Halbkreis 23
in der linken Hälfte der Ebene und besitzen einen gleichmäßigen Abstand vom Nullpunkt. Sie haben
ferner einen gleichmäßigen Winkelabstand U von 45° auf dem Halbkreis 23 voneinander, die Punkte 14
und 17 haben einen gleichmäßigen Winkelabstand U/2 von der /ω-Achse. Somit sind die Punkte 14 und 17
komjugiert, ebenso die Punkte 15 und 16. Die durch Kreuze bezeichneten Punkte 19, 20 und 21, 22 sind
Pole von Z. Diese Pole liegen sämtlich auf der negativen reellen Achse und haben die Abstände S1, S2
und S3. Die Verschiebung des nächstgelegenen Pols
gegen den Nullpunkt beträgt S4. Die Impedanz Z21
hat einen Nullwert vierter Ordnung im Nullpunkt, wie es durch den Kreis 24 angedeutet ist.
Fig. 8 zeigt eine schematische Schaltung eines Filters mit einer Verteilung der Pole und Nullwerte, wie
sie in Fig. 7 dargestellt ist. Jedes der passiven Netzwerke 1 und 2 ist eine Kettenschaltung mit .RC-Aufbau,
die aus zwei Reihenkapazitäten und drei Parallelwiderständen besteht. Das in Zusammenhang mit
Fig. 4 beschriebene Verfahren kann zur Berechnung der für diese Elemente erforderlichen Werte benutzt
werden. Fig. 9 zeigt eine relative Ubertragungskennlinie, die man bei dem Filter der Fig. 8 erhält, wenn
die Quelle E1 und die Belastung RL eine im Vergleich
zum Wert des parallel geschalteten Endwiderstandes hohe Impedanz aufweisen.
Erfindungsgemäß können zwei oder mehr aktive Übertragungssysteme hintereinandergeschaltet werden
und voneinander durch einen oder mehrere Verstärker getrennt werden. Als Beispiel zeigt Fig. 10 zwei hintereinander
zwischen die Eingangsklemmen 5,6 und die Ausgangsklemmen Ί, 8 geschaltete Bandfilter 25 und
26 und einen dazwischenliegenden Verstärker 27, der vorzugsweise ein Transistorverstärker ist. Das Filter 25
besteht aus zwei über einen Wandler 31 verbundenen passiven Netzwerken 29 und 30. Beim Filter 26 sind
die entsprechenden Einheiten mit 33, 34 und 35 bezeichnet. Jedes der Netzwerke 29 und 33 wird durch
die Hintereinanderschaltung eines Widerstandes und einer Kapazität in einem Reihenzweig gebildet. Jedes
der Netzwerke 30 und 34 besteht aus der Parallelschaltung eines Widerstandes und einer Kapazität in
einem Parallelzweig.
Fig. 11 zeigt eine typische relative Übertragungskennlinie, die man mit dem Filter der Fig. 10 erhält.
ίο Die Mittelfrequenz hegt bei 1000 Hz, und die Bandbreite
beträgt etwa 200 Hz. Nullwerte der Übertragung treten bei den Frequenzen Null und Unendlich
auf. Durch geeigneten Aufbau und geeignete Einstellung des Verstärkers 27 kann, wenn gewünscht, eine
beträchtliche Verstärkung im Übertragungsband erreicht werden.
Bei den in den Fig. 4, 6, 8 und 10 dargestellten Filterschaltungen treten die Nullwerte der Übertragung
nur bei der Frequenz Null und Unendlich auf.
Mit den in diesen Filtern verwendeten passiven RC- und ÄL-Kettennetzwerken ist es unmöglich, einen
Nullwert der Übertragung bei einer reellen Frequenz zwischen Null und Unendlich zu erhalten. Jedoch
können erfindungsgemäß Zwischennullwerte der Ubertragung (Dämpfungsspitzen) durch Verwendung von
RC- und RL- Kreuzschaltungen oder von deren unsymmetrischen Äquivalenten, wie überbrückte T- und
Doppel-T-Schaltungen, erzielt werden.
Fig. 12 zeigt die verallgemeinerte Schaltung eines Kreuznetzwerkes, das für ein oder für beide passiven
Netzwerke 1 und 2 der Fig. 1 benutzt werden kann. Die Kreuzschaltung besteht aus zwei gleichen Reihenimpedanzen
Za, Za und zwei diagonalen Impedanzen
Z6, Z6, die zwischen ein Eingangsklemmenpaar 37,38
und ein Ausgangsklemmenpaar 39,40 geschaltet sind. Der Aufbau eines aktiven Filters der in Fig. 1 darfestellten
Art mit zwei solchen Kreuzschaltungen zum erreichen von Zwischendämpfungsspitzen geht, wie
oben in Zusammenhang mit Fig. 4 erklärt worden ist, von der Festlegung der gewünschten Übertragungsimpedanz Z21 aus und wird mit der Wahl der Impedanz
Z und der Berechnung der Eingangsimpedanzen Z22 a und Z116 fortgesetzt. An dieser Stelle hat man
die Eingangsimpedanzen der Netzwerke 1 und 2 und kennt die Frequenzen, bei denen diese Netzwerke
Dämpfungsspitzen aufweisen sollen.
Die Eingangsimpedanz ZD an jedem Ende der
Kreuzschaltung der Fig. 12 beträgt
-Z8 + Z6
A(P)
B(p)
(22)
und die Übertragungsimpedanz Z7- in jeder Richtung
T (ρ)
B(P)'
(23)
Es ist schon bekannt, daß die Eingangsimpedanz des Netzwerkes 1 den Wert Z22 a und die Eingangs-
impedanz des Netzwerkes 2 den Wert Z116 hat. Wenn
man die Ausdrücke für die Eingangimpedanz und Übertragungsimpedanz für die Kreuzschaltungen, wie
sie in den Gleichungen (22) und (23) gegeben sind, in eine Gleichung von der Form der Gleichung (5)
einsetzt, so findet man, daß die Zähler der Ausdrücke für Z120 und Z126 konstante Multiplikationen und alle
Faktoren von N(p) enthalten, jedoch keine anderen Faktoren. Dies ist der Fall, weil die Eingangs- und
209 559/35Φ
Übertragungsimpedanzen einer Kreuzschaltung denselben Nenner B(p) haben. Diese Faktoren von N (p)
werden auf irgendeine Weise, bei der jeder Zähler keinen höheren Grad erhält als der zugehörige
Nenner, in konjugierte Paare auf die Zähler von Z12 a
und Z120 aufgeteilt. Man erhält so einen Ausdruck
für die Übertragungsimpedanz jeder der Kreuzschaltungen 1 und 2 in der Form der Gleichung (23), bei
der die Faktoren des Zählers T(p) bestimmt sind, bei der aber ein konstanter Multiplikator noch zu bestimmen
ist. Es können nun Ausdrücke für die Impedanzen Za und Z0 der Kreuzschaltungen 1 und 2 gefunden
werden, indem Z0 zu Z7- addiert wird, um Z6
zu erhalten, und Z7- von Z0 subtrahiert wird, um Z0
zu erhalten. Wenn nun die Impedanzen Za und Z6
i?C-Aufbau haben sollen, wählt man die größtmöglichen Werte für die konstanten Multiplikationen.
Zuletzt bestimmt man den Aufbau dieser Zweige und die erforderlichen Werte der Widerstände und Kapazitäten
für die Impedanzen Za und Z6. Der Aufbau
eines .RC-Kreuznetzwerkes aus einer gegebenen Eingangsimpedanz
und einer innerhalb eines konstanten Multiplikators gegebenen Übertragimgsimpedanz ist
mit näheren Einzelheiten z. B. in dem Aufsatz von R. L. Bower und P. F. Ordung mit dem Titel
»The Synthesis of Resistor-Capacitor Networks« in den »Proceedings of the I. R. Ε.«, Bd. 38, Nr. 3
(März 1950), S. 263 bis 269, beschrieben.
Es ist oftmals erwünscht, die so für die Netzwerke 1 und 2 gefundenen Kreuzschaltungen in äquivalente
unsymmetrische Anordnungen umzuwandeln. Jedoch ist es gewöhnlich schwierig, wenn nicht unmöglich, den Aufbau des äquivalenten unsymmetrischen
Netzwerkes aus der Form der Kreuzschaltung vorauszusagen. Wenn es erwünscht ist, für eines der
Netzwerke 1 und 2 eine besondere Art von unsymmetrischer Anordnung zu erhalten, kann man ein abgeändertes
Verfahren anwenden, bei dem vermieden wird, zuerst eine Kreuzschaltung zu finden und dann
das unsymmetrische Äquivalent zu suchen. Dieses Verfahren, das auf alle RC- und ÄL-Netzwerke anwendbar
ist, enthält den Austausch eines Teils des vorhandenen Spielraums bei der Wahl der Pole der
Impedanz Z gegen einen Zwang bei der Form eines der Netzwerke 1 und 2.
Es wird nun als Beispiel des abgeänderten Verfahrens
ein aktives Tiefpaßfilter der in Fig. 1 dargestellten
Art beschrieben, bei dem ein unsymmetrisches ÄC-Doppel-T-Netzwerk benutzt wird,
um eine Dämpfungsspitze bei einer endlichen Frequenz zu erhalten. Wie in Fig. 13 dargestellt ist, besteht
das passive Netzwerk 1 aus einem Widerstand R5
in Reihe mit einer Parallel-Doppel-T-Anordnung. Eine
der T-Anordnungen wird durch zwei gleiche Reihenwiderstände
ReRe und eine dazwischenliegende Parallelkapazität
C4 gebildet. Die andere besteht aus gleichen Reihenkapazitäten C5 C. und dem dazwischenliegenden
Parallelwiderstand i?7. Das Netzwerk 2 besteht aus einer ifC-Kettenanordnung mit
einem Reihenwiderstand, einem Parallelwiderstand und zwei Parallelkapazitäten, die eine Dämpfung mit
einem Frequenzgang von 12 Dezibel je Oktave bei höheren Frequenzen ergibt. Fig. 14 zeigt die relative
Übertragungskennlinie des Filters. Das Band ist bei 1000 Hz begrenzt. Die Dämpfungsspitze tritt bei
2000 Hz auf.
Wie bei den vorangegangenen Beispielen besteht die erste Stufe beim Entwurf der Schaltung der
Fig. 13 darin, die Pole und Nullwerte der Übertragungsimpedanz Z21 des Filters zu wählen, um eine
gewünschte Kennlinie zu erhalten, d. h. eine Kennlinie mit einem von Null bis 1000 Hz leidlich flachen
Durchlaßband, einer Dämpfungsspitze bei 2000 Hz und einem Dämpfungsgang von 12 Dezibel je Oktave
bei hohen Frequenzen. Bei der Bestimmung der Lage der Pole und Nullwerte kann man dem im Aufsatz
von J. G. Linvill mit dem Titel »The Appoximation with Rational Functions of Prescribed
Magnitude and Phase Characteristics« in den »Proceedings of the I. R. E.«, Bd. 40, Nr. 6
(Juni 1952), S. 711 bis 721 beschriebenen Verfahren folgen.
Im Netzwerk 1 wird der erste Widerstand R5 entsprechend
der Impedanz der Spannungsquelle E1 gewählt. Die Doppel-T-Anordnung wird so aufgebaut,
daß sie vernünftige Werte für die Schaltelemente A6,
i?g, R7, C4, C5 und C5 hat und eine Dämpfungs-
spitze bei 2000 Hz aufweist.
Als nächstes wird die Eingangsimpedanz Z22 a des
Netzwerkes 1 an seinem dem Wandler 3 zugewandten Ende in Form einer Partialbrucherweiterung ausgedrückt.
Dann wird die Eingangsimpedanz Z110 des
Netzwerkes 2 an seinem dem Wandler 3 zugewandten Ende bestimmt. Dies kann durch Betrachten des Ausdrucks
für Z geschehen, der gemäß Gleichung (18)
die Differenz zwischen Z220 und Z116 darstellt. Man
kennt an dieser Stelle gewisse Faktoren von Z. Sein Zähler hat einen konstanten Multiplikator R1 und
enthält die Faktoren von D(p). Sein Nenner enthält
als Faktoren den Nenner von Z22 a und den Nenner
von Z116, die bis jetzt zwar unbestimmt sind, von
denen jedoch bekannt ist, daß sie die Form (p+ä) (p+b) haben, wobei α und b bis jetzt unbekannt sind.
Man schreibt einen Ausdruck für Z auf, wobei man
die bekannten Faktoren verwendet und die unbekannten Faktoren in Buchstabenform nimmt, und erweitert
diesen Ausdruck zu Partialbrüchen. Durch bekannte mathematische Verfahren werden die unbekannten
Konstanten K1, α und b entsprechend den Forderungen
gewählt, daß die Reste der Pole von Z220 positiv
sein und die bereits bekannten Werte haben müssen, und daß die Reste der übrigen zu Z116 gehörenden
Pole negativ sein müssen. Nach Bestimmung der Konstanten K1, α und b kann man einen entwickelten
Ausdruck für Z hinschreiben. Die Impedanz Z116
findet man, indem man Z von Z22 a subtrahiert. Wenn
Z11 L auf diese Weise bestimmt ist, besteht die letzte
Stufe darin, eine ÄC-Kettenanordnung mit Parallelkapazitäten
aufzubauen, um das in Fig. 13 dargestellte Netzwerk 2 zu erhalten.
Das oben in Zusammenhang mit Fig. 4 beschriebene Aufbauverfahren ergibt ein Filter mit einer gewünschten
vorbestimmten Kennlinie. Jedoch führt sie nicht zu eindeutigen Anordnungen für die passiven Netzwerke
1 und 2, wegen des möglichen Spielraumes bei der Wahl der Pole der Impedanz Z. Eine unendliche
Anzahl von Ausführungen der Netzwerke 1 und 2 sind zu finden, die die gewünschte Übertragungskennlinie für das ganze Filter ergeben. Die verschiedenen
Filter unterscheiden sich jedoch in ihren Eingangsimpedanzen und außerdem in den Wirkungen
von Unvollkommenheiten des Wandlers 3 auf die Übertragungskennlinie.
Bei manchen Anwendungen ist es wichtig, daß man imstande ist, die Eingangsimpedanz des Filters an
einem oder an beiden Klemmenpaaren 5, 6 und 7, 8
Γ 127
vorzubestimmen. Ein Teil des Spielraumes bei der
Wahl der Pole von Z kann benutzt werden, um eine geeignetere Eingangsimpedanz an einem Ende oder
an beiden Enden des Filters zu erhalten. Selbstverständlich kann jede gewünschte Impedanztransformation
innerhalb des Übertragungssystems durch geeignete -Wahl des Impedanzwandlungsverhältnisses
M des Wandlers 3 vorgesehen werden.
Wie aus Gleichung (6) ersichtlich, hängt die Eingangsimpedanz Z1 des Wandlers 3 vom Impedanz-Wandlungsverhältnis
M ab. In der Praxis ändert sich bei einem Wandler das Verhältnis M mit der Zeit, der
Temperatur und anderen Umgebungsbedingungen, wobei eine entsprechende Änderung von Z verursacht
wird. Gleichung (5) zeigt, daß eine Änderung von Z1
gegenüber dem Wert — Z110 die Nullwerte der Übertragungsimpedanz
Z21 des Filters nicht beeinflußt, aber die Pole ändert. Eine Änderung der Lage dieser
Pole verursacht eine Änderung der Übertragungskennlinie des Filters. Zum Beispiel verursacht eine
Verschiebung eines Pols, z. B. des Pols 14 in Fig. 7, gegen die /ω-Achse in eine neue Lage, bei der sein
Abstand von dieser Achse ein Bruchteil H des ursprünglichen Abstandes beträgt, eine maximale Änderung
T in der Übertragungskennlinie des Filters, die in Dezibel gegeben ist durch
T = 20 log -jL.
(26)
Eine mathematische Untersuchung zeigt, daß für eine gegebene Änderung des Verhältnisses M die sich
ergebende Verschiebung der Pollage und daraus folgende Änderung der Filterkennlinie abhängig von der
Verteilung der Pole der Impedanz Z auf der negativen reellen Achse — σ der komplexen Frequenz sind.
Vom Standpunkt der Verschiebung der Filterkennlinie aus lautet eine gute praktisch anwendbare Regel
folgendermaßen: Wenn man annimmt, daß Z insgesamt W Pole hat, hat ein Pol einen Abstand vom
Nullpunkt von Q, der zwischen der Hälfte und dem Dreifachen der mittleren Verschiebung der Nullwerte
von Z vom Nullpunkt beträgt, ein weiterer Pol liegt nicht mehr als QIW vom Nullpunkt entfernt, und die
restlichen Pole sind mit annähernd gleichen Abständen zwischen diesen beiden angeordnet. Eine
etwas weitergehende mathematische Untersuchung, die hier weggelassen ist, zeigt, daß im allgemeinen
die Verschiebung bei einer solchen Verteilung der Pole geringer ist, als wenn jeder der Endpole außerhalb
der gegebenen Grenzen liegt, auch wenn der Abstand zwischen den Polen gleichmäßig bleibt. Die
Untersuchung zeigt ferner, daß ungleichmäßige Abstände, insbesondere wenn benachbarte Pole einen
viel geringeren Abstand als den Mittelwert haben, das Problem der Verschiebung schwieriger machen. In
Fig. 7 sieht man, daß die Verteilung der vier Pole 19, 20, 21 und 22 der Impedanz Z dieser Regel entspricht.
Der Abstand Q vom Nullpunkt des am weitesten entfernten Pols 19 ist größer als 52, aber
nicht größer als 3 S, wobei S der Radius des Halbkreises 23 ist, auf dem alle Nullwerte 14, 15, 16
und 17 von Z liegen. Ferner sind die Abstände S1, S2
und S3 der Pole annähernd gleich.
Selbstverständlich sind die oben beschriebenen An-Ordnungen nur Beispiele für die Anwendung des Erfindungsprinzips.
Zahlreiche andere Anordnungen können vom mit dem Sand der Technik vertrauten Fachman vorgeschlagen werden, ohne vom Wesen
und Ziel der Erfindungs abzuweichen.
Claims (18)
1. Aktives Übertragungssystem, bei dem zwei passive Netzwerke und ein dazwischenliegender
negativer Impedanzwandler hintereinandergeschaltet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die
passiven Netzwerke an ihren dem Wandler zugewandten Enden Eingangsimpedanzen aufweisen,
die bei einer vorbestimmten natürlichen Frequenz des Übertragungssystems zueinander durch einen
Faktor in Beziehung stehen, dessen Größe gleich dem Impedanzwandlungsverhältnis des Wandlers
ist.
2. Übertragungssystem mit einer Übertragungsimpedanz mit unbegrenzten Polen und Nullwerten
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die passiven Netzwerke aus Wirkwiderständen
und nur einer Art von Blindwiderständen bestehen.
3. Übertragungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Art von Blindwiderständen
kapazitiv ist.
4. Übertragungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Art von
Blindwiderständen induktiv ist.
5. Übertragungssystem nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Impedanzwandlungsverhältnis annähernd — 1 beträgt.
6. Übertragungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Impedanzwandlungsverhältnis größer als 1 ist.
7. Übertragungssystem nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wandler mit Vakuumröhren arbeitet.
8. Übertragungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
negative Impedanzwandler mit Transistoren arbeitet.
9. Übertragungssystem nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
es die Übertragungskennlinie eines Tiefpaßfilters hat.
10. Übertragungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es
die Übertragungskennlinie eines Bandpaßfilters hat.
11. Übertragungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es
die Übertragungskennlinie eines Hochpaßfilters hat.
12. Übertragungssystem nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Übertragungskennlinie eine Dämpfungsspitze bei einer endlichen, von Null verschiedenen Frequenz
hat.
13. Übertragungssystem nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens eines der passiven Netzwerke eine Doppel-T-Anordnung ist.
14. Übertragungssystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden T-Anordnungen
parallel geschaltet sind, wobei eine der T-Anordnungen aus zwei Reihenwiderständen und
■ einer dazwischenliegenden Parallelkapazität und die andere aus zwei Reihenkapazitäten und einem
dazwischenliegenden Parallelwiderstand besteht.
ϊ 127 401
15. Übertragungssystem nach einem der Ansprüche i bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens eines der passiven Netzwerke eine Kettenschaltung ist.
16. Übertragungssystem nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Differenz zwischen den Eingangsimpedanzen eine Impedanz mit einer Vielzahl von Nullwerten
und einer Vielzahl von Polen ist, wobei die Anzahl der Pole W ist, und alle Pole auf der
negativen Achse der komplexen Frequenzebene liegen, wobei ferner ein erster Pol einen Abstand
Q vom Nulpunkt hat, welcher Abstand Q zwischen der Hälfte und dem Dreifachen der mittleren
Verschiebung der Nullwerte vom Nullpunkt beträgt, wobei schließlich ein zweiter Pol in einem
Abstand von nicht mehr als QlW vom Nullpunkt entfernt liegt, und daß die übrigen Pole mit annähernd
gleichen Abständen zwischen dem ersten und dem zweiten Pol liegen.
17. Übertragungssystem nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Nullwerte annähernd
auf einem Halbkreis in der linken Hälfte der komplexen Frequenzebene liegen, daß sie annähernd
gleiche Abstände auf dem Halbkreis in der Haken Hälfte haben und daß wenigstens zwei
der Nullwerte konjugiert sind.
18. Übertragungssystem nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Eingangsimpedanzen der dem Wandler zugewandten Enden der passiven Netzwerke
außerdem durch den gleichen Faktor bei einer oder mehreren weiteren vorbestimmten Frequenzen des Übertragungssystems zueinander in Beziehung
stehen.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2185 389;
Proc. I. R. E., Vol. 42, Nr. 3 (3/54), S. 555 bis 564.
USA.-Patentschrift Nr. 2185 389;
Proc. I. R. E., Vol. 42, Nr. 3 (3/54), S. 555 bis 564.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 209 559/354 4.62
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