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Füllung für Türme und Reaktionsräume In dem Patent 695 193 ist ein
Verfahren zum Füllen von Türmen oder Reaktionsräumen, in denen Gase oder Dämpfe
in möglichst innige Berührung mit herabrieselnder Flüssigkeit gebracht werden, beschrieben,
gemäß dem das Füllen des Turmes durch Schütten von Füllkörpern mit verschiedenen
oder mit gleichen Abmessungen in den drei Raumrichtungen unter Berficksichtigung
der durch die Art der Schüttung bedingten Ablenkungswirkung dieser Füllkörper z.
B. derart erfolgt, daß diese Füllkörper ringsherum von den Wänden des Turmes aus
geschüttet werden.
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Dieser Regel liegt Idie Erkenntnis zugrunde, daß einerseits durch
das bisher übliche Schütten eine Ablenkung der herabrieselnden Flüssigkeit nach
den Wänden nicht vermieden werden kann und daß andererseits auch Füllkörper mit
gleichen Abmessungen in den drei Raumrichtungen, wie z. B. Ringe, deren Durchmesser
gleich der Höhe ist, sich nach Art der Schüttung lagern und eine Ablenkung hervorrufen
derart z. B., daß bei einer Schüttung vom Zentrum aus selbst unter Verwendung von
genau regelmäßigen Würfeln oder Kugeln eine verstärkte Ablenkung nach den Wänden
zu stattfindet. Durch-die besondere Art der Schüttung bzw. durch die Anwendung von
Schüttungsplänen, die von der Möglichkeit Gebrauch machen, den Gang der Berieselung
zu beeinflussen, in Sonderheit durch Schütten der Randzonen von der Wand her nach
der Mitte des Raumes zu fAußenschüttung ringsherum von den Wänden her), läßt sich
diese Ablenkung nach den Wänden zu und die Verarmung des Zentrums an Flüssigkeit
vermeiden. Dies ist insbesondere bei hohen Türmen von Wichtigkeit, bei denen sonst
ein nutzloses Herunterlaufen eines erheblichen Teils der Berieselung an den Wandungen
eintritt, Aber auch durch diese Art des Vorgehens läßt sich ein Gelangen von Berieselungsflüssigkeit
an die Wandungen bei sonst gleichmäßiger Verteilung über den Querschnitt des Turmes
nicht vollkommen verhindern, da sich in der äußersten Randzone durch einfache Schüttung
die erforderliche Außenschüttungsl age der Füllkörper nur unvollkommen erzielen
läßt, so daß ein entsprechender Teil der Flüssigkeit eben wegen aer gleichmäßigen
Verteilung an die Wandungen gelangt und dort mehr oder weniger wiflungslos herunterläuft.
Zwar ist dieser Teil sehr viel geringer als das bisher ohne Beachtung der Ablenkung
infolge der Art der Schüttung war, jedoch besteht der Wunsch,
auch
diesen Teil der Flüssigkeit nutzbringend anzuwenden.
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Es wurde erkannt, daß auch bei einer dem natürlichen Ausbreitungsbestreben
der Berieselung entgegenwirkenden Schüttung die direkt an der Wand anliegenden Füllkörper,
z. B. Ringe mit einem Durchmesser gleich der Höhe, durch die Wandung in ungünstigem
Sinne ausgerichtet werden. Ein großer Teil solcher Ringe liegt mit der kreisrunden
Grundfläche an der Wand an oder liegt jedenfalls derart ungünstig, daß ein Abwandern
der Berieselung an die Wand nicht nur nicht behindert, sondern sogar gefördert wird.
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Durch diese ungünstige Lagerung der direkt mit der Wand in Berührung
stehenden Füllkörper wird auch die nächst angrenzend" Lage ungünstig beeinflußt
und durch diese die nächste. In der äußersten Randzone ist also die gewünschte gerichtete
Nußenschüttung nicht oder nur unvollkommen vorhanden, und zwar auch dann, wenn beim
Füllen des Turmes die Ringe oder die anderen Füllkörper in kleinen Mengen direkt
gegen die Wand geschüttet werden.
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Bei der Erfindung handelt es sich. um die Lösung des Problems, die
unerwiinschte Richtung der äußersten Randzonenschüttkörper durch die angrenzende
Wandung bzw. durch die infolge des Angrenzens an die Wandung ungünstig gerichtete
Schicht zu verhindern.
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Diese unerwünschte Wirl;ung der Wandfüllkörperschichten läßt sich,
wie gefunden wurde, vermeiden, wenn als Füllkörper für die Wandschichten Kugeln
verwendet werden bei Bestehen des inneren konzentrischen Hauptteils der Füllung
aus Füllkörpern mit kantenförmiger oder flächenförmiger Berührung, bzw. es können
andere Füllkörper verwendet werden, die an der Wand praktisch nur in Punkten anliegen
können bzw. bei denen der Abtropfpunkt tiefer als der Wandherührungspunkt liegt.
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Versuche, angestellt in einem Turm, bei dem die Auffangung der herabrieselnden
Flüssigkeit gesondert möglich war und bei dem durch Anbringung einer Vorrichtung,
durch die die Trennung der an der Wand herabrieselnden Flüssigkeit von der Flüssigkeit
der mit Füllkörpern beschickten Randzone möglich war, ergaben überraschende Ergebnisse.
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Wenn der Turm einmal mit Ringen von gleicher Höhe und Durchmesser
in möglichst vollkommener Außenschüttung beschickt wurde, das andere Mal in gleicher
Weise mit Kugeln und das dritte Mal nur an der Wand bzw. an der Randzone mit einer
Außenschüttung von Kugeln, während der innere konzentrische Hauptteil aus den obenerwähnten
Ringen in gemilderter Außenschüttung bestand, so betrug der enteil der an der Wand
herabrieselnden Flüssigkeit bei dem vol Ikom men mit Ringen gefüllten Turm 20°/o,
während er bei dem mit Kugeln gefüllten Tunn I,8°/e und bei dem Turm mit Kugeln
in der Randzone und einer gemilderten NuBenscllüttung von Ringen im Hauptteil 1
Oio der Berieselungsmenge betrug.
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Es wird also durch die Verwendung von Kugeln nur in der Randzone
eine außerordentliche N7erringerung des an der Wand herunterlaufenden Anteils der
Flüssigkeit erreicht. Bei den bekannten Gesamtfüllungen aus Kugeln läuft ebenfalls
ein sehr geringer Anteil der Gesamtflüssigkeit an der Wand herunter, da der dafür
maßgebliche Faktor, die punktförmige Berührung der Füllkörper mit der Wand, der
gleiche ist. Jedoch ist es vorteilhaft, anstatt der bekannten Gesamtkugelfüllung
gemäß der Erfindung eine Füllung, die in der Hauptsache aus Füllkörpern mit linien-
oder flächenförmiger Berührung besteht und d.ie nur am Rand kugelförmige Füllkörper
enthält, zu verwenden, da eine solche Füllung nicht nur preiswerter, sondern auch
im Gewicht geringer ist, weil als Kugeln ja praktisch nur Vollkugeln in Frage kommen.
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Die Anordnung ist naturgemäß unabhängig von der Form des Turmquerschnittes
anwendbar, sofern nur dafür gesorgt wird, daß im gleichen Abstand von der Mitte
eine Randzone mit kugeligen oder ähnlichen Füllkörpern geschaffen wird.