DE817449C

DE817449C - Fuellkoerper fuer Destillations-Kolonnen und Waschtuerme

Info

Publication number: DE817449C
Application number: DEA1548A
Authority: DE
Inventors: Guenter Dipl-Ing Butenuth
Original assignee: STICKSTOFFDUENGER AG
Current assignee: STICKSTOFFDUENGER AG
Priority date: 1950-04-30
Filing date: 1950-04-30
Publication date: 1951-10-18

Description

Die Füllkörper für Destillations-Kolonnen und Waschtürrne besYfzen die verschiedensten Formen, teils haben sie einfache Kugelform, oder sie sind als zylindrische Füllkörper, als Sattelkörper oder in ähnlicher Form, z. B. als Wendel oder Sternkörper ausgebildet. Bei der Konstruktion dieser Füllkörper ist man bemüht, den Widerstand, welchen diese Füllkörper den aufsteigenden Dämpfen oder Gasen entgegensetzen, bei geschichteter Anordnung der Füllkörper klein zu halten und dem Füllkörper eine mög. lichst große Oberfläche zu geben, weil man der Auffassung war, daß die Größe der Oberfläche allein ausschlaggebend für die Güte des Stoffaustausches oder des Wascheffekts sei.
Man übersah dabei aber, daß die gebräuchlichsten Füllkörper alle eine mehr oder weniger unsymmetrische Form besitzen und daher die Schichtung der Füllkörper innerhalb einer Kolonne eine willkürliche und unregelmäßige wird. Hierdurch verändern sich je nach Lage der einzelnen Füllkörper die Widerstände für die Flüssigkeiten und Gase, so daß sich diese den Weg des geringsten Widerstandes suchen und eine gute Berieselung und Auswaschung der Gase und Dämpfe in Frage gestellt wird. Die einzige Füllkörperform, bei welcher diese Mängel nicht auftreten, ist die Kugel.
Sie hat aber gegenüber den anderen Formen den großen Nachteil, daß sie infolge ihrer dichten Schichtung den Flüssigkeiten und Gasen einen verhältnismäßig großen Widerstand entgegensetzt.
Es wurde nun gefunden, daß man den kugelförmigen Füllkörper so ausbilden kann, daß er selbst in hoher Schichtung den Flüssigkeiten und Dämpfen keinen größeren Widerstand entgegensetzt als die bisher bekannten Füllkörperformen, und daß gleichzeitig an allen Stellen der Füllkörpersäule eine stets gleichmäßige Verteilung der herabrieselnden Flüssigkeiten und der aufsteigenden Dämpfe oder Gase sicher gewährleistet wird, wenn man die Oberfläche des kugelförmigen Füllkörpers durch Einschnitte oder Einkerbungen vergrößert. Es müssen aber mindestens zwei Einschnitte vorhanden sein, deren Äquator- und Meridianebene annähernd senkrecht aufeinanderstehen.
Damit wird gleichzeitig verhindert, daß sich mehrere Füllkörper geschlossen aneinanderlegen können.
Ein ähnlicher Effekt kann auch erreicht werden, wenn man die Oberfläche des kugelförmigen Füllkörpers durch Aufbringen von regelmäßig verteilten bandartigen Erhöhungen oder Warzen vergrößert.
Bei diesen Ausführungsarten ist es aber von wesentlicher Bedeutung, daß die Grundform der Kugel erhalten bleibt, so daß eine regelmäßige Schichtung erfolgen kann.
Die kugelförmigen Füllkörper können aus sehr porösem Material hergestellt sein.
Durch diese besondere Art der Ausbildung werden die Kugeloberflächen wesentlich vergrößert. An allen Stellen der Füllkörpersäule wird damit der Auswascheffekt wesentlich erhöht und regelmäßig gestaltet.
Gleichzeitig wird der Widerstand für die Flüssigkeiten und Dämpfe merklich herabgedrückt.
In den schematischen Abb. I und 2 ist der Erfindungsgegenstand näher erläutert. Abb. I stellt den ;kElgelförmigen Füllkörper im Aufriß dar, Abb. 2 im Grundriß. Stellt man sich die Kugel als Erdkugel vor, so läuft ein Einschnitt I rings um die ganze Kugel über den Nord- und Südpol, Einschnitt 2 um den Äquator und Einschnitt 3 ebenfalls über den Nord-und Südpol, jedoch in einem Winkel von etwa 900 zn dem Einschnitt 1.
Selbstverständlich kann die Zahl der Einschnitte noch vergrößert, gegebenenfalls aber auf mindestens zwei aufeinander senkrecht stehende Einschnitte beschränkt werden.
Die Breite und Tiefe der Einschnitte bzw. die Breite und Höhe der Erhöhungen, welche aus Gründen der Reinigung oder aus konstruktiven Gründen gegebenenfalls abgerundet ausgeführt werden können, betragen zweckmäßig etwa ein Viertel des Kugeldurchmessers.
Infolge der durch die vorstehend beschriebene besondere Ausbildungsform der Füllkörper bedingten guten Verteilungsmöglichkeit für Flüssigkeiten und Dämpfe können diese Füllkörper gegebenenfalls auch zur regelmäßigen Verteilung bei der Aufgabe von Flüssigkeiten auf Türme, Reaktionsbehälter o. dgl. benutzt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE I. Füllkörper für Destillations-Kolonnen, Waschtürme o. dgl. in Kugelform, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der Rugel durch Einschnitte oder Einkerbungen vergrößert wird und mindestens zwei der Einschnitte vorhanden sind, deren Aquator- und Meridianebene annähernd senkrecht aufeinanderstehen.
2. Füllkörper nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche durch Aufbringen regelmäßig verteilter bandartiger Erhöhungen oder Warzen vergrößert wird.
3. Füllkörper nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus sehr porösem Material ausgeführt sind.
4. Füllkörper nach den Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die meridian- und breitenkreisartig verlaufenden Einschnitte oder Erhöhungen symmetrisch angeordnet sind.
5. Füllkörper nach den Ansprüchen I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite und Tiefe der Einschnitte bzw. die Breite und Höhe der Erhöhungen, welche gegebenenfalls abgerundet ausgeführt werden können, etwa ein Viertel des Kugeldurchmessers betragen.