DE747210C

DE747210C - Verfahren zum Entgasen von Isolieroelen

Info

Publication number: DE747210C
Application number: DES143161D
Authority: DE
Inventors: Dr Hans Becker; Dr Hellmuth Fischer; Dr Theodor Rummel
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1940-11-28
Filing date: 1940-11-28
Publication date: 1944-09-15

Description

Verfahren zum Entgasen von Isolierölen Es ist bekannt, daß es für den pralitischell Getrieb von elektrischen Geräten; die mit I sol ierölfüllung arbeiten, günstig ist, möglichst gasfreie Öle in die Geräte einzuführen. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß gasfreie Öle noch im elektrischen Gerät vorhandene geringe Gasreste absorbieren können, wodurch die letzten Spuren von ionisierbaren Gasen entfernt werden. Bis jetzt wurden verschiedene Wege bei der Entgasung eingeschlagen; Evakuierung, Erhitzung, Verspriihung, Zentrifugierung und elektrische Felder wurden jedes für sich oder in Kombination algewendet. Auch Ultraschall ist zum Entgasen bereits vorgeschlagen worden. Bei allen diesen bisher bekannten Verfahren bleiben jedoch geringe Reste von Gasmengen in der isolierenden Flüssigkeit zurück. Auch erfordern diese Verfahren zu ihrer Durchführung einen verhältnismäßig großen Zeitaufwand.
Im Gegensatz dazu läßt sich erfindungsgemäß innerhalb außerordentlich kurzer Zeit das in isolierenden Flüssigkeiten gelöste Gas restlos entfernen. Das Verfahren besteht darin, daß die zu entgaseude Flüssigkeit unter vermindertem Druck der Einwirkung von Ladungsträgern oder einer Gasentladung ausgesetzt wird. Die Ladungsträger sind in erster Linie Ionen und Elektronen, die zweckmäßigerweise durch Gasentladung geliefert werden. Vorzugsweise werden die zur Durchführung des Verfahrens notwendigen Ladungsträger von einer durch dielektrische Stabilisierungsschichten begrenzten stromschwachen Wechselspannungsentladung geliefert.
Die Feldstärke wird dabei so gewählt, daß eine die Flüssigkeit zersetzende Wirkung durch die Entladuugsträger nicht oder nur unbedeutendem Maße auftritt, insbesondere muß eine chemische Gasabspaltung vermieden werden.
A u s f ü h r u n g s b e i s p i e l Zwei ebene Elektrodenplatten stelien ander in geringem Abstand parallel gegenüber. Auf den einander gegenüberliegenden Elektrodenseiten befindet sich je eine 1 mm starke Glasplatte. Den Elektroden wird Wechselspannung voll ungefíihr 3000 Volt bei einer Frequenz von ungefähr 500 Sek, zugeführt. Sobald Öl unter Vakuum von 0 bis 4 mm Hg in den zwischen den Glasplatten verbleibenden Raum gebracht wird, findet ein sofortiges heftiges Aufschäumen des Öles statt. Das gelöste Gas wird dabei restlos abgegeben. Würde man die Spannung z. B. auf 8000 Volt erhöhen, so würde die Entladung so heftig werden, daß eine Zersetzung des Öles eintreten würde, die selbstverständlich unerwünscht ist. Für jedes Öl wird die entsprechende Entgasungsspannung auf Grund von orientierenden Versuchen ermittelt.
An Stelle der Stabilisierung durch Glasplatten können auch andere Stabilisierungsschichten treten, beispielsweise Preßspan.
Besonders einfach läßt sich die Stabilisierung durch Oxydschichten, die auf Leichtmetallelektroden elektrolytisch erzeugt wurden. erreichen. Einer der die Entladung speisenden Pole kann auch ohne Stabilisierung bleihen. Es genügt, wenn eine der Elektroden eine Stabilisierungsschicht trägt oder wenil diese Schicht überhaupt in die Entladungsbahn gebracht wird. Wenn durch geeignete Wirk- oder Blindwiderstände der gesamte Stromkreis stabilisiert ist, kann man auch ohne Stabilisierungsschichten in der Entladungsbahn auskommen. Schließlich ist auch eine Stabilisierung durch Verwendung illhomogener Felder z. B. in der Anordnung Spitze gegen Platte möglich.

Claims

IZATENTANSPRUCH: Verfahren zur Entgasung von Isolierölen, dadurch gekennzeichnet, daß das zu entgasende Öl unter vermindertem Druck der Einwirkung von Ladungsträgern einer durch Wechselspannung ausgelösten (;asentladung ausgesetzt wird. wobei die Feldstärke der Entladung so gewählt wird. daß eine zersetzende Wirkung auf die Flüssigkeit durch die Ladungsträger nicht oder nur in unbedeutendem Maße auftritt.

Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegen standes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden deutsche Patentschrift ..... Nr. 579 497; schweizerische - ..... 147 558.