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Verfahren zur Verarbeitung "von Rollfilmen in Stereo-Kammern Es sind
Stereo-Kammern für Rollfilme bekannt, bei denen auf dem Rollfilm zwischen
je
zwei, Teilbildern eines Bildpaares ein Teilbild eines anderen Bildpaares
zwischengeschaltet wird, die Teilbslder also ineinandergeschachtelt werden. Bei
diesen Kammern ist eine Films:chalteinrichtung erforderlich, die den Film abwechselnd
um eine und um drei Bildbreiten weiterschaltet. Einrichtungen dieser Art sind in
ihrer Bauweise nicht einfach und bieten außerdem wegen des ungleichmäßigen Schaltschrittes
Schwierigkeiten : hinsichtlich ihrer Kupplung mit dem Zählwerks:antrieb und gegebenenfalls
mit dem Verechlußaufzug. Nun sind zwar auch Einrichtungen bekannt, um bei gleichbleibendem
Schaltschritt Teilbilder ineinanderzuschachteln. Hierbei müssen aber mindestens
zwei Teilbilder andever Bildpaare zwischen die des :ersten Bildpaares zwischengeschaltet
werden, sio da.ß bei dem normalen Objektivabstand von 6o bis 65 mm ein ungünstiges
Bildformat entsteht, z. B. bei-Kinofilm .ein Bild von 18 bis 2o min Breite beider
durch den Kinofilm gegebenen Höhe von 24 mm. Für die meisten Stereoaufnahmen ist
jedoch ein Seitenverhältnis Breite zu Höhe von etwa 4. zu 3 oder 5 zu q. wesentlich
günstiger, und das größere Format ist schon wegen des besseren Auflösungsvermögens
erwünscht.
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Nach der Erfindung wird ein gleichbleibender Schaltschritt dadurch
erzielt, daß der Film in mehreren Durch.läufen zur Belichtung gebracht und der Schaltschritt
innerhalb eines jeden Durchlaufes gleichbleibend gleich dem d;oppelten Abstand der
Teilbildmitten eines Bildpaares gewählt wird, während zwischen den Durchläufen dem
Film eine einem Teilbild entsprechende Verschiebung erteilt wird. Wählt man hierbei
z. B. innerhalb der Durchläufe den Schaltschritt gleich vier Teilbildbreiten und
belichtet man nur in "zwei Filmdurchläu:fen, so kommt nur je ein Teilbild zwischen
die Teilbilder :eines, anderen Bildpaares zu liegen.
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In der einfachsten Form kann. die Erfindung mit Hilfe von zwei Marken
am Film, die um eine Teilbildbmeite gegeneinander vorsetzt
sind,
und einer Marke an der Kamera verwirklicht werden. Beim Einlegen des Films wird
die eine Marke zur Deckung mit der an der Kamera oder Kassette angebrachten Gegenmarke
,gebracht, wobei als. Gegenmarke z. B. auch der Rand eines Bildfensters @o. dgl.
dienen kann. Sodann wird die erste Bildpaarreihe belichtet, wobei nach jeder Aufnahme
der Film um vier Teilb.ildbreiten fortgeschaltet wind. Hierauf wird der Film zurückgespult
und die zweite Miurke au-f dem Film mit der .an der Kamera angebrachten Gegenmarke
zur Deckung gebracht, so daß der Film gegenüber seiner Lage beim ersten Durchlauf
tun eine Teilbildbrehe verschoben ist und die zweite Bildpaarreihe auf den beim
-ersten Durchlauf nicht belichteten Filmfeldern in derselben Weise wie die iers,te
Reihe belichtet werden kann. Es ergibt sich somit eine vollständige Ausnutzung des
Films bei gleichbleibendem Schaltschritt; bei einem Objektivabstand von etwa 65
mm erhält man ein Teilbild von 3o his. 32 mm Breite. Auf diese Weise ist es 7.B.
möglich, für Stereoplatten-Kammern im Format 4,5 `l10,; cm Kassetten für Kinofarbfilm
in sehr einfacher und wirtschaftlicher Weise zu bauen.
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Um das öffnen der Kamera bzw. Kassette nach dem Rückspulen vor dem
zweiten DuTchl.auf zu: vermeiden, können gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung
Vorrichtungen vorgesehen sein, mittels deren die Verschiebung um eine Bildbreito
beim Fortscha,lten des Films am Ende des :ersten Durchlaufes selbsttätig vollzogen
wird, so daß als zweiter Durchlauf der Rücklauf nach Belichtung der ersten Bildpaarreihe
benutzt werden kann. Hierbei kann eine die Filmschaltvorriehtung am Schluß des:
ersten Du Ichlaufes sperrende Vorrichtung vorgesehen sein, die derart ausgebildet
ist, daß bei Aufhebung dieser Sperre das Filmschaltgetriebe auf Rücklauf umgeschaltet
wird.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht.
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Fig. z zeigt einen mit Einstellmarken zur Filmverschiebung versehenen
Film.
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Fig. 2 und 3 geben eine Vorrichtung zum Sperren des Films beim :ersten
Rückspulen in der für den zweiten Durchlauf erforderlichen Lage wieder, und zwar
Fig. 2 den Film von der Kamerarückseite, Fig.3 die Sperrklinke von oben geselicn.
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In F!-,.4 ist eine Einrichtung zur selbsttätigen Filmverschiebung
und Ums.chaltu,ng auf Filmrücklauf nach dem ersten D.urclila@ud von hinten, in Fig.5
von oben gesehen dargestellt.
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Die Erfindung kann in einfachster Form nach Fg. t dadurch verwirklicht
werden, daß am Film zwei Marken a und b im Abstand einer Teilbil.dbreite und an
der Kamera, z. B. an der linken Kante des linken Bildfensters, eine Gegenmarke c
angebracht werden. Beim Einlegen des Films wird die Marke a mit der Gegenmarke c
zur Deckung gebracht. Nach Schließen der Kamera wird durch einmaliges. Betätigen
der Filmfortschaltung der Film um die vier Felder 0i bis 0, entsprechend
derart doppelten ObjektivabstandA nach links fortgeschaltet, so daß die Filmteile
il und t, in die Bildfenster gelangen. Nach der Belichtung des ersten Bildpaares
wird der Film wiederum um vier Bildbreiten nach links fortgeschaltet, so daß das
Bildpaar 2 belichtet werden kann usw. Nach beendetem Filmdurchlauf, z. B. nach dem
zehnten Bildpaar, wird der Film nach rechts zurückgespult und nach Herausziehen
aus der in die Perforation eingreifenden Vors,chubwalzc um eine Bildbreite nach
links verschoben, so daß die Marke b unter der Gegenmarke c steht. Nach Schließen
der Kamera kann nach einer Leerschaltung die zweite Bildpaarreihe i i bis 2o ebenso
belichtet werden wie die erste.
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Um das öffnen der Kamera vor der zweiten Belichtung zu vermeiden,
kann nach Fig. 2 und 3 an der Filmführungsbahn der Kamera, z. B. bei der Gegenmarke
c, eine Sperrklinke e mittels einer Feder f so befestigt sein, daß der Film bei
der Fortschaltbewegung nach links darüber weggleitet. am Schluß des Rückspulens,
nach der Belichtung des zehnten, Bildpaares, jedoch durch Einspringen der Klinke
in eine Einkerbung d des Films in einer um eine Bildbreite verschobenen Stellung
festgehalten wird. Die Eink`rbung kann z. B. durch Ausschneiden des Steges zwischen
zwei Perforationslöchern vor dem Einlegen des *Films hergestellt werden. Von diesleü
Filmlage ausgehend, wird die zweite Bildpaarreihe i t bis, 20 ebenso belichtet wie
die erste. Beim zweiten Rückspulen nach vollständiger Belichtung des Films wird
die Sperrklinke durch ein von außen bedienbares, nicht dargestelltes Glied zurückgedrückt.
Bei der normalen Filmfo.rtschaltung wird der Film über diese Einkerbung hinweg durch
die in die untere Perforation eingreifende Vo-rschubwalze bewegt.
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Die Einrichtung nach Fig. 4 und 5 bezweckt eines Belichtung der zweiten
Bildpaarreihe beim Rücklauf des Films und gegebenenfalls eine zwangsläufige Filmverschiebung
um eine Bildbreite b°i Betätigung . der Filmfartschaltvorrichtung. Es «wird beispielsweise
Kinofilm ir. der üblichen Länge benutzt, auf der 36 einfache Bilder vom Format 2.1
X 36 mm Platz haben. Das Filmschaltzahnrad g trägt einen Betätigungsknopf y, mit
dem es zwecks Fortschaltung des Films in beiden Richtungen um je vier Teilbildbreiten
gegen den Uhrzeigersinn
gedreht wird. Auf seiner Oberseite isst
ein Sperr- und Zählstift k befestigt, auf seiner Unterseite ein mit einem Bund versehener
Stift j. Durch den Stift k wird das ZähIradv bei jeder Drehung des Zahnrades g um
einen Zahn im Uhrzeigersinn gdreht. Auf der Unterseite des Zählrades@o ist ein Verriegelungsstifty;
befestigt, der mit einem senkrecht nach unten verschiebbaren Riegel q zusammen die
Sperrungdes.ZählradesamSchluß des ersten Filmdurchlaufs bewirkt. Zur Sperrung des
Zahnradesg nach jeder Drehung ist ein D:oppelsperrbügelx gegen Federkraft von unten
nach oben verschiebbar angeordnet, dessen joberer Sperrarm m mit dem Stift
k und dessen unterer Sperrarm n mit dem Stift j zusammenarbeitet. In seiner
,ausgezogen dargestellten !oberen Lage arbeitet das Zahnrad g auf ein Vorwärtsgetriebe
r1 bis Y5 und dreht die in die Perforation eingreifende Vorschubwalze i sowie die
mit jener über eine R@eibungskupplung verbundene Aufwickelispule s im Uhrzeigersinn.
In der gestrichek dargestellten unteren Lageg' arbeitet das Zahnrad auf ein Rückwärtsgetriebe
rs bis r9 und dreht die Rücklaufwalze u sowie die damit verbundene Kassettenspule
v gegen den Uhrzei:gersinn.
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Die Einrichtung wirkt wie folgt: Nach Belichtung des ersten Bildpaares
wird in biekannter Weise " der Sperrbügel x gegen die Kraft seiner Druckfeder nach
Hoben gezogen, so daß sein Arm m den Sperr- und Zählstift k freigibt und dass Zahnrad
g durch Drehen des Knopfesy um eine Umdrehung in Pfeilrichtung gedreht werden kann.
Hierbei nimmt der Stift k etwa nach go° Drehung das Zählrad,o um eine Zahnbreite
mit, und durch die Drehung des Zahnrades um 36o' wird der Film um vier Bildbreiten
nach links fangeschaltet. In derselben Weise vollzieht sich clie Belichtung und
Fortschaltnung bis nach B -lnchtung des zehnten Bildpaares. Bei dieser Stellung
des Zählrades o ist nämlich dessen Verriegelungsstift aus seiner .ursprünglichen
Stellung p' in die Stellung p gelangt, in der er und somit das. Zählrad o durch
den Riegel q gegen Weiterdrehung sgesp,errt werden. Wird nunmehr dass Zahnrad g
nach Entsperru!ng durch Anheben des Sperrbügels x in Pfeilrichtung gedreht, so,
wird es nach einer Vierteldrehung durch das Auftreffen des Stiftes k bei k' auf
den entsprechenden Zahn des Zählrades:o aufgehalsten. Während dieser Vierteldrehung
wird der Film um eine Bildbreite nach links weitergeschaltet, d. h. in die Bildfenster,
im denen vorher das, B:fidpaar io biel:ichtet womden war, gelangen nunmehr die unbelichteten
Bildfelder i il und i i,..
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Nunmehr wird das Zahnrad g gegen die Kraft einer nach !oben drückenden
Federnach unten in die gestrichelt angedeutete Lage gedrückt, wobei der Riegel
i in eine Ringnut 1r der Schaltradaehse einspringt. Das Schaltrad g drückt
bei dieser Bewegung den Riegel q gegen dessen Federkraft nach unten, -so daß das
Zählrad freigegeben wird. Das Zahnrad g entkuppelt sich hierbei von dem Vorwärtsgetriebe
und kommt zum Eingriff mit dem Rückwärtsgetriebe rs bis r9. Sodann wird nach Belichtung
des elften Bildpaares wie nach jeder Belichtung der Sperrbügel x angehoben, dessen
unterer Arm iz jetzt nach jeder Umdrehung des Schaltrades. .den Stift j
bei j' sperrt. Auf diese Weise werden die Bildpaare 12 bis 2o in derselben
Weise belichtet und fortge: schaltet wie die erste Bildpaarreihe, nur mit dem Unterschied,
daß der Film bei jeder vollen -Drehung des fichaltrades g um vier Bildbreiten nach
rechts geschaltet wird.
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Die Erfindung ist nicht nur auf Kinofilm, sondern auch auf Rollfikm
anwendbar und kann mit entsprechenden Abwandlungen, gegebenenfalls unter drei oder
mehr Du:rchläufen, auch dann angewandt werden, wenn mehrere Teilbilder anderer Bildpaare
zwischen die Teilbilder eines. Bildpaares eingeschaltet werden. Sie läßt sich auch
mit den bekannten Einrichtungen zur Herstellung seitenrichtiger Bildpaare kombinieren.
Ferner isst es für den Erfindungsgedanken nicht erforderlich, daß alle der in dem
Ausführungsbeispiel mach Fig. q. und 5 angeführten Verrichtungen zwangsläufig voneinander
abhängig sind, sondern es genügt, wenn. ein Teil dieser Betätigungen von dem Bedienenden
nacheiner entsprechenden Anweisung willkürlich ausgeführt wird.