-
Vorrichtung an Dreiganggetrieben mit Fußschaltung zur Verhinderung
des Durchschaltens des zweiten Ganges Bei Dreiganggetrieben mit Fußschaltung, wie
sie insbesondere bei Motorrädern Verwendung finden, besteht die Schwierigkeit, daß
beim Einschalten des mittleren, also des zweiten Ganges leicht ein Überschalten
dieses Ganges eintritt; es wird dann vom ersten Gang auf den dritten oder vom dritten
auf den ersten Gang geschaltet. Es hängt dies damit zusammen, daß das Schalten mit
denn Fuß naturgemäß nicht mit der Feinfühligkeit vorgenommen werden kann, wie das
Schalten mit einer -Hand. Der Fahrer 'muß bei der Fußschaltung, wenn er den
mittleren Gang einschalten will, .den Druck so bemessen, daß der Fußschalthebel
beim mittleren Gang stehen bleibt. Drückt er etwas zu fest auf den Schalthebel,
so wird sofort dieser Gang übersprungen und der dritte Gang eingeschaltet. Zur Behebung
dieser Schwierigkeiten hat man schon versucht, die Arretierungen an den einzelnen
Gängen sehr stark zu machen, so daß ein großer Kraftaufwand nötig ist, um von dem
einen in den anderen Gang zu schalten. Diese Ausführungen haben jedoch den Nachteil,
daß gerade durch die zu starken Arretierungen ein feinfühliges Schalten nicht mehr
möglich ist, so daß für den Fahrer in bezug auf die Bedienung des Getriebes eher
eine Erschwerung als eine Erleichterung auftritt.
-
Bei manchen Ausführungen hat man zwischen einem z. B. zweiarmigen
Schalthebel und der Schaltweile Klinkengesperre angeordnet, so daß der Fußhebel
nach Einschalten eines Ganges jeweils wieder in seine, Ausgangsstellung zurückkehrt.
Durch Anordnung derartiger Gesperre entstehen jedoch lange Schaltwege und dadurch
unerwünschte zeitliche Verzögerungen zwischen dem Ein- und Ausrücken der einzelnen
Gänge. Auch kann bei Anordnung eines Klinkengesperres aus
der Lage
des Schalthebels nicht auf den eingeschalteten Gang geschlossen werden, es findet
also keine Ganganzeige statt, denn der Schalthebel bleibt jeweils in der Ausgangsstellung
stehen.
-
Im Gegensatz zu letztgenannten Vorrichtungen bezieht sich die Erfindung
auf eine Vorrichtung an Dreiganggetrieben mit Fußschaltung zur Verhinderung des
Durchschaltens des zweiten (,mittleren) Ganges, bei der der Schalthebel jeweils
in der dem eingeschalteten Gang entsprechenden Schaltstellung stehenbleibt.
-
Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß eine mit dein Fußhebel
über dessen Drehachse starr verbundene schwenkbare Kulisse mit dem um die gleiche
Achse schwenkbaren Schalthebel derart Tiber ein einziges, an einer im Gehäuse festen
Achse schwenkbar und verschiebbar gelagertes Segmentstück mit Klauen, die mit Anschlägen
an der Kulisse zur Herbeiführung der jeweiligen Schaltstellungen zum Eingriff gebracht
werden, verbunden ist, daß gegenüber der Kulisse und dem Schalthebel eine geringe,
durch Anschläge begrenzte Drehfreiheit geschaffen ist. Dabei kann vorzugsweise eine
in der Svmmetrielinie des Segmentstückes aufgehängte Zugfeder, deren anderes Ende
in der Svminetrieebene der Kulisse oder am Gehäuse befestigt ist, bei auf den Fußhebel
ausgeübtem Druck ständig eine der Klauen je nach Lage des Seginentstückes in bezug
auf die Achse gegen einen der Anschläge drücken und bei Nachlassen des Druckes auf
den Fußhebel ein Verschwenken des Seginentstückes bewirken.
-
Durch die Erfindung ist eine Vorrichtung geschaffen. die mit einfachen
Mitteln eine vorübergehende Feststellung des Schalthebels in der Stellung für den
zweiten Gang hervorruft. Die Arretierung im zweiten Gang erfolgt so lange, bis der
Druck auf den Fußhebel etwas nachläßt. erst dann ist ein Weiterschalten auf den
nächsten Gang möglich. Die Arretierung wirkt sowohl beim Aufwärts- wie beim Abwärtsschalten.
Dabei bleibt der Fußhebel in seiner jeweiligen Schaltstellung; es findet also durch
die Hebelstellung eine Ganganzeige statt.
-
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung benötigt zur Sperrung nur ein
einziges Seginentstück und eine Feder, wobei das Segmentstück in beiden Schaltrichtungen
die vorübergehende Arretierung übernimmt. Diese doppelte Ausnützung des Segmentstückes
erspart ein weiteres Seginentstück und auch eine zweite Feder, wie sie bei einer
bekannten Vorrichtung der Gattung, auf die sich vorliegende Erfindung bezieht, für
die gleichen Funktionen erforderlich sind. Während die Steuerung des Segmentstückes
gemäß der Erfindung in einfacher Weise nur durch die beiden Klauen erfolgt, genügen
die Klauen an den Segmentstücken bei dieser bekannten Vorrichtung noch nicht zur
vollkommenen Steuerung, vielmehr muß noch jeweils ein besonderer Anschlag vorgesehen
sein, durch den das Segmentstück wieder in die Sperrlage angehoben wird, wodurch
die. Steuerung jedes einzelnen dieser Segmentstücke komplizierter ist als die des
einzigen Segmentstückes gemäl' der Erfindung.
-
Das Seginentstück stellt als loser Teil bei den auftretenden harten
Betriebsanforderungen ein empfindliches Glied der Vorrichtung dar, weshalb es erwünscht
ist, daß dieser empfittdliche Konstruktionsteil nur einmal an der Vorrichtung vorhanden
ist und möglichst einfache Bewegungen auszuführen hat. Da dies beim Erfindungsgegenstand
im Gegensatz zu der bekannten Vorrichtung der Fall ist, ist mithin auch aus diesem
Grunde eine größere Betriebssicherheit gemäß der Erfindung erreicht.
-
In der Zeichnung ist die Feststellvorrichtung gemäß der Erfindung
in verschiedenen Stellungen veranschaulicht.
-
Fig. i bis 3 zeigen die Vorrichtung in der Einstellung für verschiedene
Gänge.
-
Fig. :I. ist eine Ansicht von oben der hintereinanderliegenden Teile.
-
Fig. 5 veranschaulicht die Feststellglieder von der Rückseite, um
eine gewisse Spielfreiheit in ihrer gegenseitigen Lage sichtbar zu machen.
-
Fig.6 ist eine perspektivische Darstellung des Einbaus der Vorrichtung
in ein Motorfahrrad, wobei die entsprechenden Teile abgebrochen dargestellt sind,
uni das Zusaminenarbeiten der Feststellvorrichtung mit Teilen des Getriebes zu zeigen.
In dieser Figur sind einige Teile der Vorrichtung in einer anderen Ausführungsform
und in abweichender Stellung dargestellt, um sie sichtbar zu machen und ihr Zusammenwirken
mit Teilen des Getriebes deutlicher zu veranschaulichen.
-
Die Vorrichtung besteht in ihren wesentlichen Teilen aus einer schwenkbaren,
auf der Achse 12 des Fußhebels i i festen Kulisse io, einem auf der Achse 12 drehbaren
Schalthebel 13 und einem Seginentstück 16, das um eine im Gehäuse feste Achse 1;
drehbar und schwenkbar ist und sich in der Ebene der Kulisse io befindet. Die Einstellung
der verschiedenen Gänge oder Geschwindigkeiten kann mittels des vom Fahrer zti bewegenden
Schalthebels 13 geschehen, von dein ein Gestänge 13" aufwärts führt; er ist auf
der Achse 1z des Fußhebels i i neben der Kulisse schwenkbar aufgesteckt. Zwischen
ihm und
der Kulisse besteht eine gewisse Drehfreiheit 14, die durch
Anschläge 15 auf der Kulisse und am Schalthebel angeordnete Federn 15, zugelassen
ist. Am Schalthebel 13 ist ferner' an geeigneter Stelle ein Rastensektor 22 vorgesehen,
mit dem ein im Gehäuse verschiebbarer federnder, Zähn 23 in Eingriff ist, .der die
jeweilige Lage des Schalthebels festhält.
-
In dem dem Segmentstück 16 gegenüberliegenden Rande der Kulisse sind
Anschläge 2o und 21 vorgesehen, in die Klauen ig bzw. ig' des Segrnentstückes bei
der Bewegung.des Schalthebels eingreifen. Eine der in der Symmetrielinie des Segmentstückes
16 aufgehängte Zugfeder 1.8, deren anderes Ende in der Symmetrielinie der Kulisse
io oder am Gehäuse befestigt ist, drückt ständig je nach der Lage des Segmentstückes
eine der Klauen 19 oder i g' gegen die Anschläge 2o bzw. 2z.
-
Die Vorrichtung arbeitet wie folgt. Es sei angenommen,daß vom dritten
auf den ersten Gang geschaltet werden soll. Zu diesem Zwecke wird durch Druck auf
den Fußhebel ii die Kulisse io aus der Stellung in Fig. i nach unten gedreht. In
der Stellung des -zweiten Ganges, also in der Mittelstellung, legt sich :die Klaue
ig gegen den Anschlag 2o der Kulisse io und verhindert so ein Weiterschalten in
Richtung auf den ersten Gang. Hört der Druck auf den Fußhebel auf, so wird durch
die Kraft der Feder i8 das Segmentstücl: 16 um den Zapfen 17 geschwenkt und damit
die Klaue ig vom Anschlag 2o abgehoben. Diese Stellung ist in Fig. 2 dargestellt.
Es kann nunmehr ein Weiterschalten auf .den ersten Gang erfolgen. Die Stellung des
Schalthebels 13 und des Segments 16 im ersten Gang ist aus Fig. 3 ersichtlich. Beim
Aufhören des Druckes auf den Fußhebel muß die Kulisse io eine kleine Rückbewegung
ausführen, um die Klaue i9 freizugeben. "Diese kleine Rückbewegung wird durch die
Drehfreiheit 14 zwischen dem Schalthebel 13 und der Kulisse io herbeigeführt.
-
Soll nun vom ersten Gang auf den dritten Gang geschaltet werden, so
wird das Segmentstück im Schlitz nach oben geschoben, und die Klaue ig' legt sich
gegen den unteren Anschlag 2o der Kulisse io. Sämtliche oben geschilderten Vorgänge
wiederholen sich sodann in der gleichen Reihenfolge im umgekehrten Sinne.