DE74239C

DE74239C - Mit zwei Laufflächen versehener Luft-Radreifen

Info

Publication number: DE74239C
Application number: DENDAT74239D
Authority: DE
Original assignee: H. JELLEY, 27 Malva Ro^d in Wandsworth, Surrey, England

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 63: Sattlerei und Wagenbau.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. October 1893 ab.

Ein grofser Nachtheil aller Luft-Radreifen besteht darin, dafs sie bei nassen schmutzigen Wegen der grofsen Oberfläche ihres Laufreifens zufolge durch den Strafsenmoder nicht dringen und den Boden nicht berühren, wodurch einseitliches Ausgleiten des Rades entsteht. Man versuchte zwar schon, diesem Uebelstande dadurch zu begegnen, dafs man an den Laufflächen Rippen oder Vorspränge anbrachte, doch erreichte man hierdurch den Zweck nur unvollkommen und beeinträchtigte aufserdem die Elasticität des Rades.

Gemäfs vorliegender Erfindung wird nun der Lauffläche eines solchen Rades eine Gestalt gegeben, welche das seitliche Ausgleiten vollständig verhindert, ohne die Elasticität des Rades irgendwie zu beeinträchtigen.

Fig. ι ist ein Querschnitt durch einen Radreifen von bekannter Construction,

Fig. 2 ein Querschnitt durch einen Radreifen mit· den Neuerungen nach vorliegender Erfindung, während die

Fig. 3 und 4 Ausführungsformen der Erfindung bei ähnlichen Radreifenconstructionen veranschaulichen.

Der Laufreifen X von irgend welcher Construction wird in der Mitte seiner Breite eingeschnürt. Zu diesem Zweck wird ein Band A verwendet, welches aus Leder, vulcanisirtem Gummi oder einem anderen geeigneten Material bestehen kann, auch dürfte sich vortheilhaft ein metallischer Reifen zu diesem Zweck verwenden lassen, doch ist es dann nöthig, das Metall mit Emaille oder einer anderen Schutzmasse zu umgeben, um dasselbe vor dem Einfiufs des Wetters zu schützen.

Dem Band A, welches undehnbar ist, wird ein kleinerer Durchmesser gegeben als derjenige der äufseren Peripherie des Laufreifens. Bringt man daher -das Band über den Reifen und pumpt den Luftreifen auf, so erhält derselbe eine herzförmige Gestalt und demzufolge zwei Laufflächen.

Ist der Laufreifen, wie in Fig. 3 angegeben, von einer festen Form, so kann das Band A zwischen die Verstärkungsbekleidung X¹ und den Laufreifen X eingebracht werden. Hat der Laufreifen die in Fig. 4 gezeichnete Construction, so kann sich das Band A zwischen dem Laufreifen X und der Verstärkungsbekleidung X¹ oder in einer besonderen zu diesem Zweck vorgesehenen Tasche dieser Bekleidung befinden.

Das Band A kann entweder aus einem starren Ganzen bestehen oder mit Hülfe einer geeigneten Verschraubung verstellbar eingerichtet werden.

Wird vorliegende Erfindung bei neuen Radreifen verwendet, so kann man vorzugsweise den Laufflächen die aus Fig. 3 und 4 ersichtliche Gestalt geben, indem nämlich die Laufstellen verstärkt werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

Ein mit zwei Laufflächen versehener Luft-Radreifen, gekennzeichnet durch ein undehnbares Band (A), welches derart über den Laufreifen gelegt ist, dafs es den Reifen in der Mitte seiner Breite einschnürt, um demselben eine doppelte Lauffläche zu geben, zum Zweck, ein seitliches Ausgleiten

des Rades bei schmutzigen oder nassen Bahnen zu vermeiden.

Eine Ausführungsform des unter ι. beanspruchten Radreifens, dadurch gekennzeichnet, dafs man ein Band (A) von kleinerem Durchmesser als die äufsere Peripherie des Laufreifens in der Mitte der Radbreite entweder aufserhalb des Laufreifens (Fig. 2) oder innerhalb desselben (Fig. 3) oder zwischen Laufreifen und Bekleidung (Fig. 4) anbringt, zum Zweck, zwei Laufflächen zu erhalten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.