DE742244C - Verfahren zur Herstellung von Anhydriden organischer Saeuren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Anhydriden organischer Saeuren

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DE742244C
DE742244C DEL91441D DEL0091441D DE742244C DE 742244 C DE742244 C DE 742244C DE L91441 D DEL91441 D DE L91441D DE L0091441 D DEL0091441 D DE L0091441D DE 742244 C DE742244 C DE 742244C
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DE
Germany
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acetic acid
gases
mixture
organic acids
anhydrides
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Expired
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DEL91441D
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English (en)
Inventor
Abraham Krawezynski
Jacques Masere
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Lambiotte Freres Ets
Original Assignee
Lambiotte Freres Ets
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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Anhydriden organischer Säuren Die Bildung von Essigsäureanhydrid durch thermische Spaltung von Essigsäure wurde erstmals von Peytral beobachtet (Bulletin de la Societe Chirnique de France, Igzz, Serie 4., Band 31, Seite I I3). Beider technischen Her-:tellung von Essi.gsäureanby drid auf thermischem Weg sind irn wesentlichen zwei einander folgende Operationen zu unterscheiden.
  • a) die Spaltung der Essigsäure bei holten, insbesondere zwischen 6oo und ;5o° liegenden Temperaturen in Gegenwart von Katalysatoren in Essigsäureanhydrid und Wasser; b) die Isolierung des Essigsäureanbydrilds aus dem bei der thermischen Spaltung entstehenden Gemisch.
  • Für die Erzielung guter Ausbeuten an . 3-asigsäureanhydrid wurden schon zahlreiche @% orschläge gemacht. Diese beziehen sich insbesondere auf die Wahl der bei der thermischen Spaltung anzuwendenden Katalysatoren und auf die Abscheidung des gebildeten Säureanhydrids aus seinem Gemisch mit Essigsäure und Wasser. Gerade letzterem Problem kommt eine besondere Bedeutung zu, da die Gemische aus Essigsäureanhvdrid und Wasser sehr unbestärndi:g sind und die N eigun;g des gebildeten E.ssigsäureanltydrids, sich mit dein bei der katalytischen Spaltung gleichzeitig .gebildeten Wasser wieder zu vereinigen, außerordentlich schnell mit der Temperatur und dem Druck ansteigt.
  • Nach den bekannten Verfahren erfolgt dit Trennung der katalytischen Spaltprodukte im einfachsten Fall in einer gewöhnlichen Destillationskolonne unter Atmosphärendruck oder auch unter vermindertem Druck. Diese Arbeitsweise bat man dadurch zu verbessern versucht, daß man, gegebenenfalls im Kreislauf. dem Gemisch der Spaltprodukte organische Stoffe, vorzugswgise solche niedrigen Siedepunkts, in flüssiger Form oder in Dampfform zugesetzt hat, die Lösungsmittel für cl.as Anhydrid darstellen, in denen aber Wassür praktisch unlöslich ist. Bei einem solchen -erfahren, bei dem das Lösungsmittel oder ein. G@tniscli solcher Lösungsmittel der Entfernung der Wasserdämpfe dienen soll, verläßt das aus dein Lösungsmittel und Wasser, bestehende und etwas säurehaltige azeotrope. Gemisch die Kolonne an ihrem oberen Ende;; während sich das Essigsäureanhydrid und die Hauptmenge der Essigsäure am unteren Ende der Kolonne ansammeln.
  • Auf Grund von Versuchen wurde ,festgestellt, daß die geschilderten Verfahren keinhinreichend befriedigenden Ergebnisse erzielen lassen. Bei den einfachen Destillationsmetliodeii bleiben die zu gewinnenden Anhydridmengen zu gering, während sich bei den Hilfsflüssigkeiten benutzenden Methoden eine gute Ausbeute narr durch eine sehr komplizierte Apparatur und umständliche \-erfahren für die Reinigung des Anhvdrids von den mitverweneleten Lösungsmitteln erkaufeaa läßt. Die Trennung der Gemische gestaltet sich besonders schwierig, wenn es sich um Löstangsinittel mit liölrcrem Siedepunkt handelt.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die Ausbeuten an Essigsäurenanhydrid und auch anderen durch thermische Spaltung der entsprechenden organischen Säuren gebildeten Anhydriden ganz erheblich verbessern kann, wenn man die bei der thermischen Spaltung entstandenen Dämpfe unmittelbar, nachdem sie den Kataly satorraum verlassen haben, mit inerten, kalten und trockenen Gasen, zu denen natürlich Wasser nicht gehören kann, zusatnanenbringt.
  • Die Beimischung inerter Gase, wie Stickstoff, Wasserstoff, Kohlensäure, oder auch von Wasser zur @'errneidung einer Zersetzung der Säuren in unerwünschte gasförani:ge Produkte wurde schon inVorschlag gebracht. Bei einem solchen Zusatz handelte es sich aber stets um <iie Zuführung dieser Gase zu den ungespaltenen Säuren, bevor diese mit den Katalysatoren in der Hitze in Berührung gebracht wurden.
  • Im Gegensatz hierzu gestattet die Beiniischung inerter, kalter und trockener Gase zu den den Katalysatorraum verlassenden Spaltprodukten eine wesentliche Verbesserung der Trennung der Anhydride von den mitanwesenden gasförmigen und dampfförmigen Spaltprodukten und damit eine erhebliche Verbesserung der Ausbeute an den Säureanhydriden. Diz Wied,-rtereinigungsmöglichkeit der Anhydridnioleküle mit den Wassermolekülen wird dabei nicht nur durch die Masse der anwesenden Verdünnungsgase, sondern auch durch deren tiefe Temperaturen stark herabgemindert. Für die Ausübung des Verfahrens kommen vor allein Stickstoff, Kohlensäure, Wasserstoff oder Gemische dieser Gase in 'Frage; man kann aber auch die bei der katalytischen Spaltung der Säuren entstehenden permanenten Gage selbst - für sich oder im Gemisch finit anderen Gasen - verwenden, für welchen zweck man sie bei den einzelnen Spaltungseä,ktionen leicht ansammeln kann, um sie fIn nn itn Kreislauf zu verwenden.
  • Die Wahl der Temperatur der Gase hängt n att ürlich von ihrer in das Reaktionssystem einzubringenden Menge, insbesondere auch im Vergleich zu der Temperatur und Menge der den.Katalysatorraurri verlassenden Dämpfe, 1b. Inn allgemeinen -kommt man anit Gasen von etwa Ziinmerteanperatur aus, man kann aber auch durch eine Vorkühlnng auf etwa o° oder auch darunter ihre Wirksamkeit erlieblicli erhöhen.
  • Die Handhabung der indifferenten Gase macht, auch trenn ihre Menge ein Vielfaches der dampfförmigen Reaktionsprodukte beträgt, keine Schwierigkeiten. Ob man Lösungsmittel zusätzlich anwendet öder nicht, die die Kolonne verlassenden indifferenten Gase geben ihre Wärine und die Hauptmenge der Dämpfe, mit denen sie gesättigt sind, in einer Wärmeattstauschapparatur beliebiger Art, die gleichzeitig der Erniedrigung ihrer Temperatur auf die gewünschte Höhe dienen kann, ab; nachdem sie z. B. in einer Kolonne mittels konzentrierterEssigsäure zurEntwässerung gewaschen sind, können sie den den Katalysatorra.uni verlassenden Gasen wiederum beigemischt werden.
  • Der durch das neue Verfahren erzielte technische Erfolg ist beträchtlich: Es wurde festgestellt, daß die Ausbeute an Essi,gsäureanhydrid, die bei Verwendung einer gewöhnlichen Destillationskolonne etwa 2501', betrug, durch die Beimischung der kalten und trokkenen inerten Gase auf etwa 48°JI, erhöht «-hode und daß im Fall einer Trennung der Reaktionsgemische in Anwesenheit i an Lösungsmitteln eine Ausbeutesteigerung von etwa j50/0 auf etwa 680j, eintrat.
  • Beispiele i. Ein Strom von Essigsäure mit einer Geschwindigkeit von 350 g je Stunde wird in bekannter Weise der katalytischen Spaltung zwischen etwa öoo und 7oo° unterworfen. Sobald die Dämpfe den Katalys.atorraum verlassen, werden sie finit einem Strom trockenen Stickstoffs von etwa Zimmertemperatur in einer Menge von i ooo 1 je Stunde vermischt und einer Fraktionizrkolonne zugeführt. Die Temperatur am i. Kolonnenboden über der Eintrittsstelle des Gas-Dampf-Gemisches beträgt etwa 80°, die am Eingang des Kondensators etwa 52 °. In dem Kondensator wird ein von Aashydrid freies, aus 8o % Essigsäure und 20 % Wasser bestehendes Kondensat gesammelt, während am Boden der Kolonne ein Gemisch von 7o bis 75 %Essigsäureanhydrid und 3o bis 25 % Essigsäure abgezogen-w erden kann. Bei :diesem Versuch werden 48,i 0/0 .der in die Reaktion eingesetzten Essigsäure als Ess@igsäu@rearihydri,d (ioo%ig) und 7,9% als unli:ondensierb.are Gase erhalten., während der Rest .unveränderte Essigsäure vorstellt.
  • Arbeitet man in gleicher Weise, aber in Abwesenheit des Stickstoffs oder eines anderen entsprechenden Gases, so stellt sich die Temperatur am i. Kolonaienbod@en auf i15° ein, die am Eingang,des Kondensators auf ioai bis 102'. Im Kondensator sammelt sich: ein Gemisch von 85 0/0 Essigsäure und 15 0/0 Wasser, am Boden der Kolonne ein Gemisch von 375 0% Anhydri.d und 62,5 % Essigsäure. Insgesamt werden bei diesem Vergleichsversuch 23,60% der Essigsäure als Essigsäureanhydrid (1000/0i,-,) erhalten, während 9,250/, zu unkondensierbaren Gasen zersetzt werden und der Rest aus unveränderter bzw. wiedergebildeter Essigsäure besteht.
  • 2. Man verfährt'gemäß Beispiel i mit dem Unterschied, daß man in der D:estillationskolonne ein niedrigsiedendes Lösungsmittel für das Aashydrid, in dem Wasser nicht löslich ist, oder ein Gemisch solcher Lösungsmittel zirkulieren läßt. Bei ihrem Austritt aus dem Katalysatorraum werden,die Dämpfe, wie vbrbeschrihen, mit einem kalten und trockenen Stickstoffstrom von ioool jeStunde verdünnt und in die mit dem Lösungsmittel -oder dem Gemisch der Lösungsmittel im Kreislauf beschickte Kolonne eingeführt. Am i. Kolonnenboden über der Eintrittsstelle der Dämpfe stellt sich eine Temperatur von 65 bis o° ein, am Ein-gang des Kondensators eine Temperatur von 41 bis 44°. Das den im oberen Teil der Apparatur angebrachten Kondensator verlassende Kondensat enthält das ni.edrigsiedende Lösungsmittel mit dem von ihm azeotrop mitgerissenen Wasser und geringen Mengen Essigsäure. Das io% Essigsäure enthaltende - Wasser wird kontinuierlich aus einem Überlauf abgelassen, während das Lösungsmittel. in die Kolonne zurückkehrt. Am Boden der Kolonne sammelt sich ein Gemisch von 700j0 Aashydrid und 300/ö Essigsäure an. Nach diesem Versuch erhält man 680/0 der Essigsäure als Essigsäureanhydrid (ioo%ig); 7,o0/0 der Essigsäure als unkondensierbare Gase und den Rest als unveränderte Essigsäure.
  • Wird dieser Versuch in gleicher Weise in Abwesenheit kalter indifferenter Gase durchgeführt, so beträgt die Temperatur am i. Kolonnenboden 78°, am Eingang des Kondensators 74 bis 75°. Aus dem den Kondensator verlassenden Kondensat wird 76%ige Essigsäureabgezweigt, während sich am Boden der Kolonne ein Gemisch von 48% Es.sigsäureanhydrid und 520% Essigsäure ansammelt. Insgesamt werden hierbei 52,50% der Essigsäure als Aashydrid (iooo/oig) erhalten, während 1i,950Jo von ihr zu unkonden:sierbaren Gasen zersetzt werden. .

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Anhydriden organischer Säuren, insbesondere von Essi.gsäureanhydrid, durch Spaltung der entsprechenden Säuren in der Hitze in Gegenwart von Beschleunigern und nachträgliche Kondensierung der gebildeten Dämpfe in Gegenwart inerter Gase, dadurch gekennzeichnet, daß man dem den Reaktionsraum verlassenden Gas-Dampf-Gemisch sofort das 'Mehrfache seines Vo.-l.um.ens an kalten und trockenen iner'en Gasen zusetzt.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als kalte und trockene inerte Gase Stickstoff, Kohlensäure, Wasserstoff oder die bei der thermischen Spaltung der organischen Säuren entstehenden permanenten Gase für sich oder im Gemisch verwendet werden.
DEL91441D 1935-11-27 1936-11-11 Verfahren zur Herstellung von Anhydriden organischer Saeuren Expired DE742244C (de)

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