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Handgerät zum Kennzeichnen und Längenmessen von Webfehlern an laufenden
Textilstoffbahnen Die Erfindung betrifft ein Handgerät zum Kennzeichnen und Längenmessen
von Webfehlern an laufenden Textilstoffbahnen.
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Bekannt sind Vorrichtungen mit einem feststehenden Gestell zum Markieren
von Fehlstellen an Stoffbahnen, während sie von einem Wickel oder Stapel her durch
die Vorrichtung geführt werden. Die eine dieser Vorrichtungen ist mit einer von
Hand zu bedienenden Einrichtung versehen, um Etiketten auf die erkannten Fehlstellen
aufzukleben; sie hat zugleich eine Handeinrichtung, die am Stoffbahnrande in Höhe
des genannten Etiketts ein farbiges Merkmal aufdruckt. Bei der- anderen Vorrichtung
wird nach Erkennen eines Fehlers in der durch diese Maschine laufenden Bahn von
Hand eine Schreibfeder mittels Zugseiles o. dgl. niedergezogen, welche auf einem
entsprechend dem Abrollen der Stoffbahn wandernden Papierstreifen ein Merkzeichen,
das Zahl und Ausdehnung sowie Lage des Fehlers in der Länge der Bahn anbringt bzw.
andeutet.
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Es sind auch aus einem mit Zählwerk versehenen Meßrade bestehende
Meßgeräte bekannt, die zum fortlaufenden Messen längerer Stoffstrecken dienen. Bei
derartigen Meßgeräten ist es zudem bekannt, mit dem Meßrade einen . Behälter zur
Aufnahme von Kreide o. dgl. zu verbinden, wobei die Länge des Zeichens bei der Umdrehung
des Rades die zurückgelegte Fehlerstrecke kennzeichnen soll.
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Der Erfinder hat sich demgegenüber die Aufgabe gestellt, ein Handgerät
zum Kennzeichnen und Messen der -Länge von Webfehlern an laufenden Textilstoffbahnen
zu schaffen, bei welcher die bei den bisherigen Meßgeräten für Langstrecken bekannten
technischen Mittel unter gleichzeitiger Verbesserung und Erweiterung dieser Mittel
benutzt werden.
Im allgemeinen war es bisher üblich, daß die Prüfperson
die von ihr an der laufenden Stoffbahn erkannten Webfehler einfach mit Kreide anzeichnete.
Diese Verfahrensweise aber hatte den .Dachteil, daß die von der die Fehler ausbessernden
Arbeitskraft gemachten Angaben über die Anzahl und die Gesamtlänge der Fehler und
der danach ausgebesserten Stellen der Stoffbahn nicht auf ihre Richtigkeit nachgeprüft
werden konnten. Die Erfindung will diese Unsicherheit beseitigen.
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Erfindungsgemäß besteht das Handgerät aus einem mittels Handgeräts
zum Kennzeichnen und Längenmessen von Webfehlern an laufenden Textilstoffbahnen,
bestehend aus einem mittels Handgriffs und Laufrads mit Zählwerk von Beginn bis
Ende eines Fehlers über die Stoffbahn fahrbaren Gestell, an dem eine durch eine
Feder gegen das Gestell gezogene, beim Vordrücken eines Schiebers mit der Farbstiftspitze
auf die Stoffbahn senkbare Farbstifthülse gelagert ist und an -dem das Zählwerk
zwei vom Laufrad bewegte Zähler hat, von denen der eine als Fehlerzähler dienende
bei jedesmaligem Aufsetzen des Laufrades auf die Stoffbahn mittels eines Bügels
um eine Ziffer dieses Zählers vorwärts bewegt wird, während der andere die Länge
dieses Fehlers auf der Stoffbahn aufnehmende Zähler beim Abrollen des Laufrades
auf der Bahn über ein Kegelradpaar gedreht wird.
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Dadurch ist gleichzeitig eine wesentliche Erleichterung der von der
Prüfperson an der Stoffbahn zu leistenden Tätigkeit und die Möglichkeit zur genauen
Nachprüfung der geleisteten Ausbesserungstätigkeit erreicht.
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Die Zeichnung zeigt eine Ausführungsform des Gerätes, und zwar in
Abb. l in Ansicht, in Abb. z in Aufsicht, beide in Arbeitsstellung.
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Das Gerät trägt an einem Handgriff einen Rahmen a mit zwei Zählwerken,
das Werk b zum Aufnehmen der Fehlerlänge und Werk c zum Zählen der Fehler. Das an
sich bekannte Längenzählwerk b (Meterzähler) wird betrieben durch das an der laufend
bewegten Stoffbahn abrollende Laufrad d mit dem Kegelradgetriebe e. Das Gerät kann
selbstverständlich auch über die Stoffbahn gefahren werden. In dem Gestell a ist
ferner eine durch eine Feder gegen das Gestell bezogene, beim Vordrücken eines Schiebers
mit einem Finger mit der Farbstiftspitze auf die Stoffbahn senkbare Farbstifthülse
f bei g drehbar gelagert.
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An den Fehlerzähler e ist ein Bügel h am Drehpunkt i gelagert, der
dazu dient, beim jedesmaligen Aufsetzen des Meßgerätes auf die Stoffbahn bei Beginn
eines Fehlers den Hebel k anzuheben, wodurch der Fehlerzähler um eine Ziffer vorwärts
bewegt wird. Beim Abheben des Meßgerätes von der Stoffbahn schwenkt der Bügel h
durch sein Eigengewicht abwärts und bringt hierdurch den Hebel k wieder in seine
Ruhestellung.
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Die an dem Gerät bei g drehbar gelagerte Blei- oder Farbstifthülse
f enthält einen nachstellbaren Farbstift. In Ruhestellung wird die Hülse f durch
die Feder nz gegen das Gestell gezogen, wodurch die Farbstiftspitze von der zu messenden
Stoffbahnfläche abgehoben bleibt. Um den Stift während des Messens in Tätigkeit
zu setzen, ist der Schieber L vorwärts zu bewegen, wobei das seitlich abgebogene
Ende dieses Schiebers den Stift in seinem oberen Teil anhebt und dadurch zum Schreiben
zwingt.
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Die Benutzungs- und Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Die
Prüfperson für die Entdeckung und Anzeichnung der Webfehler führt das am Handgriff
gehaltene Gerät über der Stoffbahn entgegen dem Laufe dieser Bahn, derart, daß der
Tiefpunkt des von seinem Drehpunkt herabhängenden Bügels h auf dieser Bahn dauernd
weitergleitet. Hat sie einen Webfehler entdeckt, so senkt sie das Laufrad auf die
Bahn und bewegt zugleich die Schieber l am Gestell gegen die Bleistifthülse. Durch
diese Tätigkeit wird erreicht, daß der Bügel h durch Anstoß gegen den Hebel k den
Stückzähler um eine Ziffer vorwärts bewegt, daß das in Gang gesetzte Laufrad d (i@Zeßrad)
über das Kegelradpaar e den Meterzähler b über die ganze Länge des Fehlers bewegt
und daß die Spitze des durch Drehung der Hülse f gegen die Stoffbahn gesenkten Farbstiftes
(Bleistiftes) den Fehler in seiner Lage und Länge anzeichnet. Wird von der Prüfperson
das Gerät wieder angehoben und sein Schieber l in die Ruhestellung gebracht, so
wird das Zählwerk ausgeschaltet. und der Stift kehrt durch Wirkung der Feder m in
die unwirksame Anfangslage zurück.
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Die Berechnung des Lohnes für die die Webfehler ausbessernde Arbeitskraft
erfolgt auf Grund der einwandfreien Angaben des Zählwerkes.