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Schaltungsanordnung zur Heraustrennung von Impulsen längerer Dauer
aus einem Impulsgemisch In der Technik der Signalübertragung tritt häufig das Problem
auf, aus einem Gemisch von Impulsen verschieden langer Dauer die Impulse voneinander
zu trennen, die verschiedene Organe , steuern sollen. Insbesondere miissen in Fernsehempfängern,
denen in dem gleichen Kanal außer den eigentlichen Bildsignalen auch Synchronisierimpul.se
zugeführt werden, aus diesem Gemisch der Synchronisiersignale die Zeilen- und die.
Bildwechselimpulse herausgetrennt werden, die dann den Zeilen- ,bzw. den Bildwechsel-
bzw, .den Zeilenzugablenkgenerator steuern. Die verschiedenen Impulse, die diese
beiden Ablenkgeräte steuern, unterscheiden sich bei vielen gebräuchlichen Systemen
durch ihre Frequenz und ihre zeitliche Dauer; die Bildwechselimpulse bzw. Zeilenzugwechselimpulse"
sind länger als die Zeilenimpulse.
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Zur Heraustrennung dieser längeren Impulse, die nur an den ihnen zugeordneten
Organen wirksam sein sollen, kann beispielsweise ein Frequenzfilter benutzt werden,
das aus Kondensatoren bzw. einer Selbstinduktion besteht.
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Eine weitere Möglichkeit zur Trennung dieser Impulse auf Grund ihrer
zeitlichen Dauer bietet ihre zeitliche Integration. Die Zeitkonstanten der in den
Ablenkgeneratoren vorhandenen Schaltglieder werden so bemessen, daß mit den kurzen
Zeilenimpulsen nur der Zeilenablenkgenerator in Tätigkeit gesetzt
werden
kann, während .der Bildwechselablenkgenerator, der die größere Zeitkonstante hat,
nur angeregt «>erden kann, wenn die Impulsspannung für eine längere Zeit vorhanden
ist, wenn also der längere Bildwechselimpuls einwirkt.
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Solche Verfahren zur Trennung von Impulsen durch Frequenzauswahl oder
Integration haben den grundsätzlichen Nachteil, daß sie gegen Störungen, die in
den Empfänger gelangen, sehr empfindlich sind. Wenn. die Störung selbst Frequenzen
von Zeilenzug-bzw. Bildwechselfrequenz enthält, so gelangt diese Störung ohne weiteres
an die diesen Impulsen zugeordneten Organe. Bei dem Integrationsverfahren wenden
die Störungen ebenfalls mitintegriert, was die Sicherheit der Arbeitsweise solcher
Anordnung beeinträchtigt.
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Mit der vorliegenden Erfindung wird nun eine Anordnung angegeben,
die von diesen Mängeln frei ist. Gemäß der Erfindung wird bei einer Schaltungsanordnung
zur Heraustrennung von längeren Impulsen aus einem längere und kii-rzere Impulse
enthaltenden Impulsgemisch, insbesondere für die Zeilenzug- bzw. Bildivechselablenlzorgane
von Fernsehempfängern mit Einkanalsynchronisierung, das Impulsgemisch zwei Organen
(z. B. Röhren) zugeführt, von denen das den kürzeren Impulsen zugeordnete Organ
I auf jeden ankommenden Impuls anspricht und während der Dauer des von jedem Impulsbeginn
in ihn eingeleiteten Strom- oder Spannungsverlaufes ein den längeren Impulsen zugeordnetes
Organ II sperrt, so daß dieses Organ nur dann gesteuert werden kann, wenn nach Beendigung
des im Organ I ausgeführten Strom- oder Spannungsverlaufes in dem längeren Impuls
noch eine zur Anregung ausreichende Spannung vorhanden ist.
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Der Verlauf der Impulse und der daraus abgeleiteten Spannungen ist
in Abb. i .dargestellt. a. stellt das ankommende Impulsgegemisch dar, b ist dasselbe
Gemisch, wie es am Bildwechselablenk.generator zur Wirkung kommt, und zwar sind
hier die Anfangsftonten der Impulse etwas abgerundet, damit sich zwischen Erregung
des Zeilen- und Bildwechselablenkgenerators eine kleine Verzögerung einstellt. c
stellt die aus dem Zeilenablenkgenerator abgeleitete Sperrung dar, die den Bild-,vechselablenkgenerator
sperrt und somit die dort ankommenden Impulse in ihrer Wirkung kompensiert. d stellt
die Spannung dar, die den Bildwechselablenkgenerator wirklich steuert. Beim Eintreffen
eines Bildwechselimpulses wird hier auch zuerst der Zeilenablenkgenerator in Betrieb
gesetzt; da aber sein Ablauf unabhängig ist von der Dauer des Impulses, der .den
Vorgang nur auslöst, ist die hierbei erzeugte Sperrspannung nur genau so lange wirksam
als beim Eintreffen von Zeilenimpulsen; dann aber wird mit Sicherheit die Bildwechselablenkung
ausgelöst.
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Der Unterschied zwischen .der vorliegenden Erfindung und den integrierenden
Methoden besteht darin, daß jeder Ablenkgenerator mit einer steilen Impulsfront
erregt wird. Die Verzögerung zwischen Eintreffen des Bildwechselimpulses und Einsetzen
der Bildwechselablenkung beruht nicht auf einer Integration; eine solche würde notwendigerweise
eine Abrundung des auslösenden Impulses und damit eine zeitliche U nbestimmtheit
im Beginn des auszulösenden Vorganges bedingen.
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Neben der Vermeidung der Mängel der integrierenden Methoden bietet
diese Erfindung den weiteren Vorteil, .daß sie auf alle beliebig gearteten Gemische
von kurzen (Zeilen-) und langen (Bildwechsel-)Impulsen anwendbar ist.
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"Zwei Anordnungen, die in der oben geschilderten Weise wirken, seien
in Abb. 2 und 3 erläutert. In Abb. 2 wird das Impulsgemisch gleichzeitig über je
einen Kondensator an das Gitter einer gasgefüllten Entladungsröhre i für die Zeilenablenkung
und einer zweiten gasgefüllten Röhre 2 für die Bildwechselablenkung gegeben. Vor
dem Gitter der Röhre 2 liegt noch ein kleines RC-Glied 3, q., das :die Impulsfront
etwas abrundet. In den Anodenzuleitungen liegen die Widerstände 5 und 6, über die
die Kondensatoren 7 und ä aufgeladen werden. Wenn ein Generator durch einen Impuls
in Tätigkeit gesetzt wird, entlädt sich sein Kondensator über das dabei strom:durchlässi,ggewordeneEntladungsgefäß;
wenn die Entladung beendet ist, verschwindet der Strom im Entladungsgefäß, und die
Rufladung des Kondensators beginnt von neuem. Der an ihm entstehende sägezahnförmige
Spannungsverlauf dient zur Steuerung der Ablenkung des Kathodenstrahles. Von der
Kathode der Röhre i liegt ein Widerstand 9, an .dessen oberem Ende jedesmal, wenn
in der Entladungsröhre i ein Strom fließt, ein positives Potential entsteht, das
:auf die Kathode der Röhre 2 gegeben wird und diese außer Tätigkeit setzt.
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In Abb. 3 besteht das Ablenkgerät aus zwei sogenannten Sperrschwingern,
d. h. Schwingungserzeugern, bei denen eine starke Rückkopplung zwischen Anoden-
und Gitterkreis der Elektronenröhre wirksam ist. An die Hintereinanderschaltung
der Widerstände i i und 12 im Gitterkreis der Zeilenablenkröhre io wird das Impulsgemisch
gegeben. Diese Röhre io dient zum Auslösen der Entladung des über den Widerstand
14 aufgeladenen Kondensators 15; wenn die Röhre io wieder gesperrt ist, wird der
Kondensator 15 langsam
wieder aufgeladen. Auf den Gitterkreis
des Bildwechselablenkgenerators wird das Impulsgemisch über ein kleines RC-Glied
gegeben (Widerstand i i, Kondensator 13); dieses RC-Glied bewirkt eine leichte Abrundung
der Anfangsfronten der Impulse. Der Bildwechselgenerator besitzt als Entladungsgefäß
eine Sechspolröhre 16, ,deren erstes Gitter 17
im Schwingkreis liegt und deren
drittes Gitter 18 durch eine Spannung gesperrt wird, die im Zeilenablenkgenerator
bei der Entladung des Kondensators 15 an einem in Reihe mit diesem liegenden Widerstand
i9 entsteht. Die an den Kondensatoren 15 und 2o auftretenden sägezahnförmigen
Spannungsverläufe dienen zur Steuerung der Ablenkung von Kathodenstrahlen.
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Die vorliegende Erfindung beschränkt sich nicht auf Ablenkorgane von
Fernsehempfängern. Sie kann in entsprechender Weise in allen Geräten in Anwendung
kommen, bei denen es sich um die TFennung von verschiedenartigen, in einem Gemisch
enthaltenen Signalen handelt, die zur Steuerung verschiedener Organe dienen (z.
B. Geräte für Tele-.graphie und Telephonie):