DE739595C

DE739595C - Verfahren zur Herstellung kosmetischer und pharmazeutischer Wasser-in-OEl-Emulsionen

Info

Publication number: DE739595C
Application number: DED82605D
Authority: DE
Inventors: Dr Franz Giloy
Original assignee: Deutsche Hydrierwerke AG
Current assignee: Deutsche Hydrierwerke AG
Priority date: 1940-05-12
Filing date: 1940-05-12
Publication date: 1943-09-30

Description

Verfahren zur Herstellung kosmetischer und pharmazeutischer Wasser-in-Öl-Emulsionen Es wurde gefunden, daß man außerordentlich wertvolle, durch hohe Temperaturbeständigkeit ausgezeichnete Kreme und Salben vom Wasser-in-ol:Typus erhält, wenn man Paraffinöl bzw. Vaselinöl mit Hilfe von oxydierend gebleichtem Montanwachs in an sich bekannter Weise mit Wasser emulgiert. Als zweck. mäßig hat sich hierbei ein Zusatz von gehärtetem pflanzlichem Öl, wie z. B. gehärtetem Rüböl oder gehärtetem Rizinusöl, erwiesen.
Die emulgierende Wirkung des oxydierend gebleichten Montanwachses kann durch Zugabe bekannter Wasser-in-ul-Emulgatoren, wie Wollfett, Wollfettalkohole, Cholesterinalkohol o. dgl., unterstützt werden.
Der technische Vorteil des beschriebenen Verfahrens besteht in erster Linie darin, daß es mit Hilfe von oxydierend gebleichtem Montamvachs möglich ist, ausgezeichnet tempert. turbeständige Kreme und Salben vom Typus Wasser-in-Ol, die sich ohne weiteres auch für längeren Seetransport nach heißen Ländern eignen, statt mit der knappen und deshalb teueren und nur in normalen Zelten erhältlichen Vaseline mit in größeren Mengen anfallenden und deshalb billigeren Ölen, wie Paraffinöl und Vaselinöl, herzustellen.
Gegenüber Wollwachs, das gleichfalls mit Paraffinöl homogene salben- bzw. kremartige Wasser-in-Öl-Emulsionen zu liefern vermag, besitzt das oxydierend gebleichte Montanwachs als Emulgator den Vorteil, Emulsionen zu geben, die auch beim Erhitzen auf Temperaturen von 50° homogen bleiben und nach dem Abkühlen auf Zimmertemperatur wieder ihre ursprüngliche Konsistenz und Homogenität zeigen.
Es ist bekannt, daß man mit Hilfe von Montanwachs, insbesondere mit Montanalkoholen, Mineralöle emulgieren kann. Hierbei handelt es sich jedoch in erster Linie um die Gewinnung von Emulsionen, die als Schmier- oder Bohröle Verwendung finden sollen und größeren Ansprüchen auf Temperaturbeständigkeit nicht zu entsprechen brauchen. Kreme, wie sie in der Kosmetik und der Pharmazie angewendet werden sollen dagegen auch bei erhöhten Temperaturen sich nicht trennen, sondern homogen bleiben. Dieses Ziel wird, wie gefunden wurde, erreicht, wenn inan oxydierend gebleichtes Montanwachs, zxveckmäßig unter Zusatz von gehärtetem pflanzlichem Ö1, als Emulgator für ölige Stoffe, wie Paraffinöl bzw. Vaselinöl, verwendet. Oxydierend gebleichtes Montanwachs wird beispielsweise durch Behandlung mit -Chromsäure gewonnen und weist nur eine geringe Esterzahl, dagegen eine w esentlichë Säurezahl, auf, die zwisdien 50 und 100 -schwanken kann.
Beispiel I 2,1 Gewichtsteile Montanwachs, 4,0 - gehärtetes Rizinusöl, 1,9 - gehärtetes Rüböl und 70,0 - Paraffinöl werden auf dem Wasserbad geschmolzen und mit 22,0 Gewichtsteilen Wasser in der üblichen Weise emulgiert und parfümiert. Der erhaltene weiße Krem eignet sich besonders als Haarfixativ. Er ist kälte- und wärmebeständig und bleibt selbst bei Temperaturen über 60° C homogen.
Beispiel 2 1,4 Gewichtsteile Montanwachs, 2,4 - gehärtetes Rizinusöl, I,2 - gehärtetes Rüböl, 4,0 - Wollwachs, 4,0 - Ceresin und 27,0 - Paraffinöl werden in geschmolzenem Zustand mit 60 Gewichtsteilen Wasser emulgiert, noch warm parfümiert, alsdann bis zum Erkalten auf Zimmertemperatur gerührt und schließlich zweckmäßig durch- eine Dreiwalzenmühle gegeben. Das Produkt stellt einen kälte- und wärmebeständigen Wasser-in-Öl-Hautkrem dar, der sich sogar bei Temperaturen über 60"C noch nicht entmischt.
Beispiel 3 1,5 Gewichtsteile Montanwachs, 3,5 - Wollwachs, 15,0 - Ceresin, 15,0 - Paraffinöl und 65,0 - Wasser werden in bekannter Weise emulgiert, parfümiert, homogenisiert. Man erhält hierdurch einen beständigen Hautkrem vom Wasser-in-Öl-Typus, der jedoch der Haut ein matteres Aussehen als der nach Beispiel 2 erhaltene Krem verleiht.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung heständiger salben- oder kremeförmiger Wasser-in-Öl-Emulsionen für kosmetische und pharmazeutische Zwecke, dadurch gekennzeichnet, daß man Paraffinöl bzw. Vaselinöl mit Hilfe von oxydierend gebleichtem Montanwachs, zweckmäßig unter Zusatz von gehärteten pflanzlichen Ölen, in üblicher Weise mit Wasser emulgiert.