DE738999C

DE738999C - Verfahren zum raeumlichen Kruemmen von Sperrholz und sonstigen Natur-oder Kunststoffplatten mit aehnlichen Festigkeitseigenschaften ueber Laengsholmen zur Formung von Hohlkoerpern

Info

Publication number: DE738999C
Application number: DET54907D
Authority: DE
Inventors: Gerhard Trometer
Original assignee: GERHARD TROMETER
Current assignee: GERHARD TROMETER
Priority date: 1941-02-07
Filing date: 1941-02-07
Publication date: 1943-09-08

Description

Verfahren zum räumlichen Krümmen von Sperrholz und sonstigen Natur- oder Kunststoffplatten mit ähnlichen Festigkeitseigenschaften über Längsholmen zur Formung von Hohlkörpern Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung ziun räumlichen Krümmen von Sperrholz und sonstigen Natur- und Kunststoffplatten mit ähnlichen Festigkeitseigens:chaften über Längsholmen zur Formung von Hohlkörpern.
Die Neuerung besteht darin., daß ebene, der Länge der Längsholmen :entsprechende Platten über den innen- oder außenliegenden Holmen unter Anwendung von abnehmbaren, neben den Längsholmen- angebrachten Formleisten räumlich gekrümmt werden, wobei. die Formleisten die Aufgabe haben, die zu krümmenden Platten nur während der Montage zu unterstützen. Es war bisher bekannt, daß. man derartige Platten nur in einer Ebene oder technisch einwandfrei nur sehr schwach räumlich krümmen kann, da man nicht in der Lage war, die dabei auftretende Falten- und B:eulenbildung zu verhindern. Man begnügte sich daher damit, räumlich gekrümmte Hohlkörper in teueren Preßformen aus Furnierholz zu verleimen oder aus Werkstoffen mit ähnlichen Festigkeitseigenschaften zu pressen. Ferner stellt man räumlich gekrümmte Körper über Rippengerüste abschnittsweise her.
Demgegenüber wird durch die Erfindung der Fortschritt erzielt, da,ß räumlich gekrümmte Körper aus Sperrholz und sonstigen Natur- und Kunststoffplatten mit ähnlichen Festigkeitseigenschaften mit weit größeren Krümmungen als bisher möglich, ohne Benutzung von Rippengerüsten herbestellt werden können.
-Die Erfindung ist am Ausführungsbeispiel eines Sperrholzbootskörpers auf der Zeichnung erläutert. Zunächst sollen an Hand von Abb. i die Auswirkungen erläutert werden, die beim räumlichen Krümmen von Sp:errholzplatten auftreten.
Die Mallea dient zur Aufnahme und Profilierung des Bootskörpers und ist mit den anderen Mallen, deren Profile verschieden sind, durch den Kiel b und :die Gondelleisten c verbunden. Durch die Verjüngung der Mallen und damit auch des Bootsquerschnittes nach Bug und Heck des Bootes bildet der Sperrholzmaritel d die räumlich gekrümmte Oberfläche eines Hohlkörpers. Da die Ausgangsform der Sperrholzplatte die Ebene ist, besteht .bei jeder räumlichen Verformung die Gefahr der Faltenbildung, die sich naturgemäß an den Enden der Flächen, also am Kiel und an den Gondelleisten, am meisten bemerkbar macht.
Die Flächen von Kiel b und Gondelleisten c, die der Aufnahme des Bootsmantels dienen, verändern im Längsverlauf des Bootes ihre Schmiegen stetig. Jede Ungenauigkeit in der Herstellung dieser Schmiegen, die praktisch kaum vermeidbar ist, wirkt sich beim Aufbringen der Sperrholzhaut als weitere Verzerrung des Plattenrandes aus, die dadurch entsteht, daß die Sperrholzhaut nur auf den Mallen selbst ihre genaue Lage erhält, zwischen den Mallen sich jedoch der fehlerhaften Schmiege anpaßt.
Beim Aufbringen der Bootshaut ist die Befestigung der Plattenränder am Kiel bzw. an der Gondellei,ste dadurch @erschwert, daß die natürliche Neigung zur Falten- und Beulenbildung in der geringen Auflagefläche am Kiel bzw. an den Gondelleisten eine unerwünschte Förderung erfährt, und eine gleichmäßige Verteilung der Randfalten bei der Festlegung der Ränder nicht möglich macht.
Bei der Mantelbauweise kann dadurch, daß sich der Bootskörper selbst trägt, auf die teilweise Anwendung von Querversteifungenf, Spanten, verzichtet werden. Jedoch wird bei dieser Konstruktion die Gefahr einer vorzeitigen Zermürbung des Mantels vergrößert, und zwar insbesondere an den Ansatzstellen des Mantels an Kiel bzw. an den Gondelleisten, weil hier die auftretenden Schwingungsbeanspruchungen sich am meisten auswirken.
Das neue Verfahren bezweckt beim räumlichen Krümmen des Sperrholzmantels, die praktische Vermeidung aller am Mantelrand auftretenden Falten, Wellen, Beulen u. a. m., die dazu führen könnten, der Mantelfläche eine vom Gesichtspunkt der Festigkeit und der Strömungstechnik mangelhafte Form zu geben, sowie der Gefahr der übermäßigen Beanspruchung an den gefährlichen Querschnitten des Mantels entgegenzuwirken. Übertragen auf das Beispiel des Sperrho.lzbootes (Abb.2 und 3) besteht die Neuerung in folgendem: -Neben Kiel b und Go.ndelleisten c (Abb.2) werden in die Mallen zusätzlich Formleisten e eingelegt. Diese Formleisten sind im genauen Straakverlauf verlegt und bilden beim, Aufbringen des Mantels d eine pultartige Unterlage, gegen die die Mantelhaut von außen gepreßt wird. Da die. Auflage im Gegensatz zu den einzelnen Mallen durchgehend ist, verhindert sie auch das Einfallen der Haut nach innen. Nach der Festlegung der Mantelhaut am Kiel und an den Gondelleisten «erden die Formleisten wieder entfernt.
Bei besonders. ungünstigen Körperprofilen (Abb. 3) -werden auf die Formleisten e Decklaschen f aufgebracbt, die als Verstärkung zwischen Kiel und Mantel bzw. Gondelleisten und Mantel dienen. Diese Decklaschen halten den aufgebrachten Mantel in seiner Lage fest und verhindern nachträgliche Verwerfung und Faltenbildung, auch nach Entfernen der Formleisten e. Gleichzeitig wird dadurch ein allmählicher Übergang zwischen Kiel und Gondelleisten einerseits und der Mantelhaut andererseits gebildet, -die geeignet ist, die gekennzeichnete Beanspruchung dieser Stellen aufzunehmen.
Die Erfindung ist nicht nur für Boote und Schiffe, sondern auch für jeden Hohl- oder Schalenkörper, z. B. Flugzeugbau, brauchbar, wenn es sich darum handelt, möglichst an Innenversteifungen, wie Holmen, Spanten usw., zu sparen, so daß in der Hauptsache die äußere Schale sich selbst trägt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum räumlichen Krümmen von Sperrholz und sonstigen Natur- und Kunststoffplatten mit ähnlichen Festigkeitseigenschaften über Längsholmen zwecks Formung von Hohlkörpern, dadurch gekennzeichnet, daß ursprünglich ebene, der .Länge der Längsholme entsprechende Platten (d) über den Innen-oder außenliegenden Holmen (b und c) unter Anwendung von abnehmbaren, neben den Längsholmen angebrachten Formleisten (e) räumlich gekrümmt werden, wobei die Formleisten (e) die Aufgabe haben, die in beiden Richtungen zu krümmenden Platten (d) nur während ihrer Montage zu unterstützen.
2. Hohlkörper, hergestellt nach dem Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder der Platten (d) von über den Holmen (b und c) liegenden und über ihre benachbarten Formleisten (e) reichende Decklaschen (f) überbrückt sind.
3. Herstellung von Hohlkörpern nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von ausreichend starken Decklaschen (f) die Längsholme (b und c) nebst ihren Formleisten (e) entweder nach Verleimung der Decklaschen (f) mit den Platten (d) entfernt oder überhaupt beim Bau fortgelassen'werden können.