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Absperrventil für Druckluftverteilungsanlagen Bei elektrischen Schaltanlagen
wird in steigendem Maße zur Betätigung der Schalter und zur Löschung des Schaltfeuers
Druckluft verwendet. Die erforderliche Druckluft wird im allgemeinen in einer Drucklufterzeugungsanlage
hergestellt und in einem Rohrverteilungsnetz dorthin geleitet, wo sie in der elektrischen
Schaltanlage jeweils benötigt wird. Der Zweck, den eine derartige elektrische Schaltanlage
erfüllt, besteht darin, die elektrische Energie entsprechend den jeweiligen Erfordernissen
des Betriebes den einzelnen Gruppen und Abzweigungen zuzuführen oder von diesen
wegzunehmen.
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Im Zusammenhang mit vorliegender Erfindung ,interessiert besonders
der Fall, daß eine Gruppe oder Abzweigung, die bisher unter Spannung stand, abgeschaltet
wird. Als Grund für die Abschaltung ist beispielsweise zu nennen, daß Nachprüfungen
oder Reparaturen an der Abzweigung vorgenommen werden müssen. Im Interesse der Sicherheit
der ,Leute, die in dem abgeschalteten Teil der Anlage zu tun haben, ist es unbedingt
erforderlich, daß jede Möglichkeit einer Wiedereinschaltung ausgeschlossen ist.
Dies ist am leichtesten zu erreichen, wenn die Druckluftverteilungsanlage von vornherein
so angelegt ist, daß sie sozusagen das Abbild der elektrischen Verteilungsanlage
ist. In diesem Falle besitzt jede Gruppe und jede Abzweigung, die elektrisch eine
Einheit darstellt, auch nur eine zugehörige Druckluftzuleitung.
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Wird in eine solche Druckluftzuleitung ein Absperrventil eingebaut,
so ist, oberflächlich betrachtet, jegliche Gefahr für die Bedienenden beseitigt.
Wird das Absperrventil abgeschlossen, so, ist die Zufuhr neuer Druckluft unmöglich
gemacht; die in den Rohren. des abgesperrten Teils der Druckluftverteilungsanlage
noch vorhandene Druckluft genügt aber, um beispielsweise einen Trennschalter noch
mehrmals zu betätigen. Mit anderen Worten ist also nach dem Schließen des Absperrventils
die Gefahr für die Bedienenden noch nicht restlos beseitigt. Es muß vielmehr
ein
zweites Ventil eingebaut werden., durch welches die Restluft entweichen kann. Nach
dem Schließen des Absperrventils muß dieses -zweite Ventil geöffnet werden.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Absperrventil für
das Druckluftverteilungsnetz von elektrischen Schaltanlagen zu entwickeln, das gleichzeitig
die Funktionen des Entlüftungsventils mit übernimmt, so daß man mit einem einzigen
Ventil für jede Gruppe und Abzweigung auskommen kann.
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In der Abb. i ist ein derartiges Absperrventil nach der Erfindung
dargestellt. Das Unterteil i dieses Ventils weist gegenüber bekannten Ausführungen
keine Neuerung auf. Aurf der Seite a wird die Druckluft zugeführt, und die Seite
b steht mit dem abzusperrenden Teil der Druckluftanlage in Verbindung. Zwischen
a und b befindet sich der Ventilsitz 2. In der gezeichneten Stellung des
Ventils ist durch die Gummidichtung 3 der Kanal zwischen a. und b hermetisch unterbrochen.
In das Unterteil i ist das Oberteil q. des Ventils in üblicher Weise eingeschraubt.
Im -Oberteil q. ist ein Gewinde s für die Ventilspindel 6 eingeschnitten, die mit
einem entsprechenden Gewinde versehen ist. Durch eine normale Stopfbüchse 7 wird
die Ventilspindel 6 gegen den inneren Überdruck im Ventil abgedichtet. Am oberen
Ende der Ventilspindel 6 sitzt das Handrad 8 zur Betätigung des Ventils. Das andere
Ende der Ventilspindel trägt den Ventilkörper g. Es ist dabei auf eine gewisse Beweglichkeit
zwischen der Spindel 6 und dem Ventilkörper g geachtet worden, wodurch ein einwandfreier
Sitz der Ventilflächen gewährleistet wird. Die Ventilspindel 6 drückt mit ihrem
gewölbten Kopf io den Ventilkörper g auf seinen Sitz z. Beim Rückgang der Spindel
g nimmt diese mit der Oberseite des Kopfes den Ventilkörper g mit nach oben. Dabei
legt sich der Kopf io gegen den Schraubeneinsatz i i, der zweiteilig ausgeführt
ist, damit er über den Kopf io gebracht werden kann. Der Schraubeneinsatz i i sitzt
fest im Ventilkörper g.
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Das Oberteil d. hat zwei oder mehrere Bohrungeri 12, welche in der
gezeichneten Stellung die Seite b des Ventils mit der Außenluft verbinden. Auf der
Seite b noch vorhandene Druckluft entweicht durch diese Bohrungen ins Freie.
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Wird das Absperrventil aus der gezeichneten Lage heraus geöffnet,
so strömt Druck-Luft nach der Seite b des Ventils. Gleichzeitig aber kann zunächst
ein Teil dieser Druckluft über die Bohrungen 12 ins Freie entweichen. Für kurze
Zeit, nämlich während der Betätigung des Ventils, ist dagegen nichts einzuwenden.
Auf die Dauer ist dies natürlich unzulässig. Daher müssen die Bohrungen 12 bei geöffnetem
Ventil von der Seite b abgeschlossen werden. Dies geschieht erfindungsgemäß durch
die Rückdichtung 13. Es ist hierbei nur die Bedingung zu erfüllen, daß die Ventilspindel
beim Öffnen des Ventils gedreht wird, bis die Rüchdichtung 13 sich gegen ihren Ventilsitz
rd. legt. Damit sind bei ganz geöffnetem Ventil gleichzeitig die Entlüftungsbohrungen
12 abgeschlossen. Die Gefahr, welche die eingeschlossene Restluft mit sich bringen
kann, ist damit restlos beseitigt, weil mit dem Schließen des Ventils zwangsläufig
die Entlüftungsbohrungen 12 freigegeben werden. Sollte beim Öffnen des Ventils der
Abschluß der Entlüftungsöffnungen unterbleiben, weil versehentlich die Ventilspindel
g nicht bis zum Anschlag zurückgedreht wird, so äußert sich dies lediglich in einem
erhöhten Verbrauch an Druckluft, bringt aber keine Gefahren mit sich.
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Es sei erwähnt, daß Absperrventile der beschriebenen Art hinsichtlich
ihrer konstruktiven Ausbildung an sich bekannt sind. Die Erfindung ist jedoch vorwiegend
in der Übertragung der an sich bekannten Absperrventile auf Druckluftverteilungsanlagen
von Schaltanlagen. zu sehen, wobei durch diese Übertragung die zuvor beschriebenen,
besonderen Vorteile erzielt werden.