DE732591C - Verfahren zur Oberflaechenveredelung von Schmiedeeisen, insbesondere kunstgewerblichen Schmiedearbeiten - Google Patents
Verfahren zur Oberflaechenveredelung von Schmiedeeisen, insbesondere kunstgewerblichen SchmiedearbeitenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
- Verfahren zur Oberflächenveredelung von Schmiedeeisen, insbesondere kunstgewerblichen Schmiedearbeiten Bisher wurden kunstgewerbliche Schmiedearbeiten, wenn sie nicht an ihrer Oberfläche mit einem schützenden Überzug versehen waren, mehr oder weniger, besonders im Freien, von Rost zerfressen. Die Feinheiten solcher Schmiedearbeiten werden aber durcb rostschützende Überzüge leicht beeinträchtigt, so daß es an sich erwünscht ist, die metallische Oberfläche frei sichtbar in die Erscheinung treten zu lassen. Auch durch einen bei Eisenteilen vielfach üblichen Zinküberzug werden die Feinheiten kunstgewerblicher Schmiedearbeiten sehr beeinträchtigt,- abgesehen davon, daß Zinküberzüge an sich für derartige Arbeiten häßlich und kalt wirken,. Andererseits ist aber die Verzinkung an sich wohl das wirksamste Mittel, um die Eisenteile vor dem: Verrosten zu schützen.
- Die Erfindung gibt nun einen Weg an, der es ermöglicht, auch verzinkten Schmiedearbeiten einen künstlerisch wirkenden Eindruck zu verschaffen und die Oberfläche so zu veredeln, daß die Verzinkung überhaupt nicht mehr erkennbar ist, vielmehr die Oberfläche den Eindruck macht, als seien die Teile aus einem besonderen Werkstoff, etwa nichtrostendem Stahl oder Eisen, hergestellt. Die schützende - Wirkung des Zinküberzugs bleibt dabei jedoch vollkommen erhalten. Das Verfahren besteht darin, daß die im heißen Zinkbad. also feuerverzinkten Schmiedeeisenteile danach einer besonderen Behandlung unterworfen werden. Diese besteht darin, daß man die verzinkten Teile besonders erwärmt, jedoch nur so weit, daß der Zinküberzug nicht abschmilzt, sondern das Zink nur gerade eben zu fließen beginnt. In .diesem Zustand wird die im Gebrauch der TeiIe für das Auge sichtbare Oberfläche mit scharfen Bürsten, z. B. Stahlbürsten, gleichmäßig und gründlich bearbeitet. Hierdurch dringen die erweichten Zinkteilchen vollständig in die Poren der Oberfläche des Schmiedeeisens ein und verbinden sich innig damit, derart, @daß nunmehr die Zinkfarbe ganz verschwindet und sich gewissermaßen mit der Eisenfarbe vermischt. Dadurch erhält man eine ganz eigenartige Oberflächenwirkung, von der niemand behaupten wird, daß sie unter Benutzung von Zink erzielt sei. Viel eher glaubt man an einen besonderen Werkstoff von derartiger Grundfarbe, der überhaupt keinen Überzug besitzt.
- Handelt es sich um die Veredlung von Schmiedearbeiten, die eine flache Form haben, z. B. aus Flacheisen geschmiedet sind, wie etwa Bänder und Beschläge von schweren im Freien stehenden Toren, so braucht nur die dem Auge sichtbare Vorderfläche der Schmiedeteile in der angegebenen Weise bearbeitet und veredelt zu werden. Alsdann verfährt man so, daß man die verzinkten flachen Teile auf eine wärmeabführende Unter -Jage legt, damit die zinküberzogene Unterseite durch die nachträgliche Erwärmung nicht mitbeeinflußt wird. Alsdann erwärmt man die zu veredelnden Oberflächen z. B. mittels eines Gasbrenners nur so weit, bis das Zink eben beginnt, weich zu werden und zu fließen. Auf der durch die Wärmeabführung kühler gehaltenen Unterseite wird dabei dieses Fließen verhindert. In diesem Zustand wird nun :die zu veredelnde Oberfläche gleichmäßig mit einer geeigneten Stahlbürste behandelt und dadurch die eigenartige Wirkung erzielt. Das Zink wird nicht nur gleichmäßig über die Oberfläche verteilt, sondern es werden auch die feinsten Unebenheiten, wie sie z. B. durch die Hammerschläge beim Schmieden hervorgerufen sind, gleichmäßig überzogen. Nach dem Erkalten zeigt sich dann die ganz eigenartige Oberflächenwirkung, die eine Zinkfarbe überhaupt nicht mehr erkennen läßt, sondern den Eindruck erweckt, als handele es sich um einen besonderen Werkstoff von dieser erzielten Farbtönung. Durch weiteres Bürsten des erkalteten Werkstückes kann natürlich der Glanz der Oberfläche noch erhöht werden. Immer bleibt die schützende Zinkschicht erhalten und bewahrt das Eisen vor dem Verrosten. Der Zinküberzug selbst oxydiert an der Luft und auch die so gebildete Oxydschicht gibt noch einen weiteren Schutz.
- Handelt es sich um Schmiedearbeiten, die im Gebrauch allseitig für Lias Auge sichtbar sind, so erwärmt man die betreffenden Teile anstatt mit einem Gasbrenner zweckmäßiger über dem offenen Schmiedefeuer und geht :dabei mit der Erwärmung ebenfalls nur bis gerade an die Verflüssigungsgrenze des Zinks. Diese Teile werden alsdann allseitig in gleicher Weise mit Stahlbürsten behandelt, um jene Wirkung zu erzielen.
- Es ist bereits ein Verfahren zum Entfernen von überschießendem Zink aus Vertiefungen feuerverzinkter Gegenstände mittels umlaufender Bürsten bekannt, bei dem die Bürsten durch Eintauchen in Graphit oder in einen anderen geeigneten Stoff vor dem Verschmutzen :durch flüssiges Zink bewahrt werden, wobei der isolierende Graphit ein schnelles Oxydieren des flüssigen Zinks verhindert und reduzierend auf dasselbe einwirkt.
- Bei diesem Verfahren dienen gewöhnliche Bürsten lediglich dazu, das überschießende Zink von den feuerverzinkten Gegenständen zu entfernen, ohne daß dadurch eine besondere Wirkung für die Gestaltung der Oberfläche der behandelten Gegenstände erstrebt würde. Von diesem Verfahren unterscheidet sich .das der Erfindung dadurch, daß die feuerverzinkten Gegenstände, nachdem sie nach vorherigem Erkalten von neuem erwärmt sind, mit scharfen Bürsten behandelt werden, die das wieder flüssig werdende Zink in die Oberfläche des Eisens einbürsten-Hierdurch entsteht dann die besondere veredelnde Gestaltung der Oberfläche, die nach dem bekannten Verfahren nicht zu erzielen ist.
- Weiter ist ein Verfahren zum Überziehen von Eisen mit Zink :durch Erhitzen des Eisens mit dem fein verteilten Zink in einem geschlossenen Behälter bekannt, wobei der Zinkstaub mit einem anderen Stoff vermengt wird, um die Masse des überzugsmaterials während des Erhitzens zu verteilen. Gegenüber diesem als Sherardisieren bekannten Verfahren besitzt das gemäß der Erfindung den Vorteil, daß durch das Behandeln der feuerverzinkten Gegenstände nach dem Wiedererwärmen bis zur Fließgrenze mit scharfen Bürsten das Eindringen des Zinks in die Unterlage . begünstigt wird.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE:-z . Verfahren zur Oberflächenveredelung von Schmiedeeisen, insbesondere kunstgewerblichen Schmiedearbeiten, dadurch gekennzeichnet, daß die Eisenteile nach Fertigstellung der Schmiedearbeit in bekannter Weise feuerverzinkt, darauf nach vorherigem Erkalten von neuem, und zwar bis an die-Fließgrenze des Zinküberzuges, erwärmt werden und das flüssig werdende Zink alsdann mit scharfen Bürsten in die Oberfläche des Eisens @eingebürstet wird. z. Verfahren nach Anspruch i, in Anwendung auf Schmiedearbeiten von flacher Form, bei denen die Rückseite der Teile in Gebrauch unsichtbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß nur die im Gebrauch der Teile für das Auge sichtbaren Oberflächen gemäß Anspruch i behandelt werden, wobei die Gegenstände auf einer wärmeabführenden Unterlage liegen, welche die Rückseite kühl hält, während die zu veredelnden sichtbaren Flächenteile z. B. durch einen Gasbrenner o. d-gl. erwärmt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEL93898D DE732591C (de) | 1937-12-28 | 1937-12-28 | Verfahren zur Oberflaechenveredelung von Schmiedeeisen, insbesondere kunstgewerblichen Schmiedearbeiten |
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Publications (1)
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DE732591C true DE732591C (de) | 1943-03-06 |
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DEL93898D Expired DE732591C (de) | 1937-12-28 | 1937-12-28 | Verfahren zur Oberflaechenveredelung von Schmiedeeisen, insbesondere kunstgewerblichen Schmiedearbeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE732591C (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0011547A1 (de) * | 1978-11-09 | 1980-05-28 | LAMINOIRS DE STRASBOURG Société dite: | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines verzinkten Blechs oder Bandes mit einem dünnen Überzug auf einer oder beiden Seiten und nach diesem Verfahren hergestellter Gegenstand |
FR2440998A1 (fr) * | 1978-11-09 | 1980-06-06 | Strasbourg Laminoirs | Procede et dispositif pour la fabrication de tole ou de feuillard galvanise a revetement pauvre sur une face |
FR2467244A2 (fr) * | 1979-10-09 | 1981-04-17 | Strasbourg Laminoirs | Procede et dispositif pour la fabrication d'une tole ou d'un feuillard galvanise a revetement pauvre sur une face |
EP0162989A1 (de) * | 1984-05-30 | 1985-12-04 | UNION SIDERURGIQUE DU NORD ET DE L'EST DE LA FRANCE par abréviation "USINOR" | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines mindestens einseitig verzinkten Blechs oder Bandes |
-
1937
- 1937-12-28 DE DEL93898D patent/DE732591C/de not_active Expired
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0011547A1 (de) * | 1978-11-09 | 1980-05-28 | LAMINOIRS DE STRASBOURG Société dite: | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines verzinkten Blechs oder Bandes mit einem dünnen Überzug auf einer oder beiden Seiten und nach diesem Verfahren hergestellter Gegenstand |
FR2440998A1 (fr) * | 1978-11-09 | 1980-06-06 | Strasbourg Laminoirs | Procede et dispositif pour la fabrication de tole ou de feuillard galvanise a revetement pauvre sur une face |
FR2467244A2 (fr) * | 1979-10-09 | 1981-04-17 | Strasbourg Laminoirs | Procede et dispositif pour la fabrication d'une tole ou d'un feuillard galvanise a revetement pauvre sur une face |
EP0162989A1 (de) * | 1984-05-30 | 1985-12-04 | UNION SIDERURGIQUE DU NORD ET DE L'EST DE LA FRANCE par abréviation "USINOR" | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines mindestens einseitig verzinkten Blechs oder Bandes |
US4594272A (en) * | 1984-05-30 | 1986-06-10 | Union Siderurgique Du Nord Et De L'est De La France (Usinor) | Process and device for manufacturing sheet metal or galvanized steel strip devoid of a pure zinc coating on at least one side |
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