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Mechanischer Uhrwerkszeitzünder Die Erfindung betrifft eine weitere
Ausbildung des mechanischen Uhrwerkszeitzünders mit Auslösevorrichtung gemäß Patent
731968.
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Gegenstand des Hauptpatents ist ein mechanischer Uhrwerkszeitzünder
mit Auslösevorrichtung für den Uhrwerkszeiger, bei dem die Auslösevorrichtung des
Zeigers durch ein zwischen diesen und den Auslösehebel eingeschaltetes Organ, z.
B. einer Stellschraube, regelbar gestaltet ist, wobei die einstellbare Stellschraube
unmittelbar in dem freien Ende des Auslösehebels angeordnet ist und der Kopf der
Stellschraube in eine Ausfräsung des Zeigers greift. Durch diese regelbare Verbindung
des Auslösehebels mit dem Uhrwerkszeiger ist ein sicheres Auslösen des Uhrwerkszeigers
sowohl bei starken .als auch schwachen Rückstößen gewährleistet.
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Durch die Erfindung soll die Auslösevorri,chtung nun weiter vervollkommnet
werden, und zwar in der Weise, daß der Auslösehebel unabhängig von der Kraft der
Zugfeder des Uhrwerks arbeitet.
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Bei dem Zünder nach dem Hauptpatent wird der Zeiger durch Eingreifen
eines im Auslösehebel verschiebbar gelagerten Bolzens o. dgl. in eine Aussparung
des Zeigers festgehalten, hierbei wird durch die gespannte Uhrwerksfeder der Auslösehebel
gegen den Zeiger angedrückt. Es ist nun allgemein bekannt, daß jedes Räderwerk eine
gewisse
Zahnluft haben muß. Bei gespannter Zugfeder ist diese Zahnluft
jedoch verschwunden, weil dann ja bei einem Räderwerk Zahn gegen Zahn fest anliegt.
Dieses ist natürlich auch bei den Uhrwerkszündern der Fall. Drückt man nun den Zeiger
nach rückwärts, so wird der Druck der Zugfeder überwunden, und der Zeiger geht so
weit zurück, wie Zahnluft vorhanden ist. Dieser Umstand wird beim Hauptpatent zum
Auslösen des Uhrzeigers benutzt. Wenn nämlich der Auslösehebel beim Schuf nach unten
geht, überwindet er die Zugkraft der Feder. Infolge der vorhandenen Zahnluft kann
sich der Zeiger nach rückwärts bewegen, und der Hebel kann auslösen.
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Wenn aber aus irgendwelchen Gründen die Zugfeder bricht, so fehlt
der Druck der Zugfeder gegen den Auslösehebel. Dieser sitzt ohne diesen Druck nur
noch lose im Uhrwerksgestell, und es genügt ein kleiner Schlag oder Stoß, um denselben
nach unten zu bewegen. Der Zeiger springt nunmehr infolge seiner Federkraft sofort
nach oben gegen die Zeitsicherung. Da der Zeiger mit einem gewissen seitlichen Spiel
in die llittelradwelle eingesetzt ist, so kann unter Umständen dieses Spiel genügen,
um bei irgendwelchen Erschütterungen den nur lose gegen die Zeitsicherung lehnenden
Zeiger so viel in der Laufrichtung zu bewegen, daß derselbe an der Abfallkante der
Zeitsicherung vorbeigehen kann und auf diese Weise gegen den Laufrand der Zünderstellkappe
springen kann. Wird jetzt beim Einstellen des Zünders die Kappe mit dem Laufrand
gedreht, so kann der Zeiger sofort in den Schlitz des Laufrandes einspringen, so
daß die Zündung frei wird. Beim Schuf wird dann ein Frühkrepierer die Folge sein.
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Dieser Nachteil des Zünders nach dem Hauptpatent beim Zubruchgehen
der Zugfeder wird bei dem Zünder nach der Erfindung beseitigt, und zwar dadurch,
daß der Auslösehebel vollkommen unabhängig von der Kraft der Zugfeder wirkt. Dies
wird in der Weise erreicht, daß der Auslösehebel durch eine im Uhrwerksgestell unabhängig
von der Kraft der Zugfeder arbeitende, verschieden einstellbare Vorrichtung im Transportzustand
gehalten wird, wobei diese Vorrichtung zugleich als Sicherung gegen ein Wiedervorgehen
des Auslösehebels dient. Bricht bei diesem Zünder die Zugfeder, so kann zwar der,
Zeiger nach oben gegen die Zeitsicherung springen, es wird aber der Auslösehebel
durch Eingreifen eines im Uhrwerksgestell verschiebbar gelagerten Bolzens in eine
Aussparung des Auslösehebels festgehalten. Damit wird auch der Zeiger festgehalten,
so daß er sich nicht in der Laufrichtung bewegen kann. Die Zündung wird daher nicht
frei, und bei einem Schuf kann nun höchstens ein Versager die Folge sein.
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In der Zeichnung ist die Erfindung schematisch und beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigt i Abb. i dein für die Erfindung in Betracht kommenden
Teil des neuen Zünders in Ansicht mit den einzelnen Zünderteilen in der Lage vor
dem Abschuß, Abb. :2 eine Draufsicht auf den Zünder nach Abb. i, teilweise im Schnitt,
Abb. 3 den gleichen Zünder wie in .@13b. i, die Zünderteile aber in der Lage nach
dem Abschuß, Abb. d. eine Draufsicht auf den Zünder nach Abb.3, teilweise im Schnitt.
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Der Uhrwerkszeitzünder ist nur insoweit beschrieben und dargestellt,
wie es zum Verständnis der Erfindung erforderlich ist.
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e ist der Uhrwerkszeiger, an dessen Bauart sich durch die Erfindung
nichts geändert hat. Der Auslösehebel hat gemäß der Erfindung eine besondere Ausgestaltung
erhalten, indem an der vorderen Fläche eine Aussparung g, am oberen Ende eine Aussparung
1 und am unteren Ende eine Abschrägung Ir vorgesehen ist. Im Uhrwerksgestell
ist eine einstellbare Auslösevorrichtung angebracht. Diese Vorrichtung besteht aus
einem mit einem Bund versehenen Bolzen m, der mit diesem Bund in einer Ausbohrung
im Uhrwerksgestell geführt ist. Die Bohrung ist an ihrem freien Ende durch eine
einschraubbare Kappe i verschlossen. Um den Schaft des Bolzens in ist eine Schraubenfeder
f gelagert, die sich mit dem einen Ende gegen den Bund des Bolzens in, und mit dem
anderen Ende gegen die Kappe z: stützt. Durch mehr oder weniger weites Einschrauben
der Kappe i läßt sich die Spannung der Feder f regulieren.
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Die Wirkungsweise der neuen Vorrichtung ist kurz folgende: Wie bereits
erwähnt, sind in Abb. i und 2 die Teile des Zünders mit der neuen Vorrichtung in
der Stellung vor dem Abschuß, d. h. in der Ruhe bzw. Transportlage dargestellt,
in den Abb. 3 und d. dagegen in der Stellung nach dem Abschuß.
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In der Ruhelage greift der runde Kopf des Bolzens m in die Aussparung
g des Auslösehebels a. In dieser Stellung hält der Auslösehebel a aber auch den
Uhrwerkszeiger e in seiner Ausgangsstellung fest. Beim Abschuß des Geschosses wird
in bekannter Weise im Zünder durch den hierbei auftretenden Rückstoß der Auslösehebel
a zurückbewegt und drückt hierbei unter Überwindung des Federdruckes f den Kopf
des Bolzens na so weit aus der Aussparung g heraus, daß der Auslösehebel
a in die Lage nach Abb. 3 gelangen kann. In diesem Augenblick springt der Bolzen
in unter dem Druck der
Feder f wieder in die Aussparung
k vor und legt sich gegen die waagerechte Fläche am oberen Ende des Auslösehebels
a. Damit ist der Auslösehebel a verhindert, unbeabsichtigt wieder vorzugehen und
den Ablauf des Uhrwerks ungünstig zu beeinflussen.
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Je nach der Ladung des -Geschosses, d. h. ob der Rückstoß schwach
oder stark wird, muß die Kappe i mehr oder weniger weit in die Bohrung eingeschraubt
und damit die Spannung der Feder f verändert werden.
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Auf diese Weise kann der Uhrwerkszeitzünder leicht und ohne weiteres
verschieden starken Rückstößen angepaßt werden, und zwar unabhängig von gewissen
Toleranzen in den Abmessungen der betreffenden Zünderteile, die man zur Verbilligung
der Fabrikation gern zulassen möchte. Der Hauptvorteil der Erfindung 'ist aber,
daß die Auslösung des Uhrwerkszeigers vollkommen unabhängig von der Zugkraft der
Feder des Uhrwerks arbeitet.
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Um den Auslösehebel in den Zünder einsetzen zu können, und zwar ohne
besonderes Hilfswerkzeug, ist der Auslösehebel am unteren Ende mit einer. Abschrägung
lt versehen. Mit dieser Abschrägung wird der Hebel bei der Zusammenstellung
auf die Abrundung des Bolzens in aufgesetzt. Durch Herunterdrücken wird nun der
Bolzen zurückgedrückt, so daß der Kopf des Bolzens in die Aussparung g eingreift.