DE731488C - Verfahren zum Messen statischer Ladungen von kleinen Kapazitaeten mit Hochvakuumverstaerkerroehren - Google Patents

Verfahren zum Messen statischer Ladungen von kleinen Kapazitaeten mit Hochvakuumverstaerkerroehren

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DE731488C
DE731488C DET45356D DET0045356D DE731488C DE 731488 C DE731488 C DE 731488C DE T45356 D DET45356 D DE T45356D DE T0045356 D DET0045356 D DE T0045356D DE 731488 C DE731488 C DE 731488C
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    • G01MEASURING; TESTING
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    • G01R29/00Arrangements for measuring or indicating electric quantities not covered by groups G01R19/00 - G01R27/00
    • G01R29/24Arrangements for measuring quantities of charge

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Description

  • Verfahren zum Messen statischer Ladungen von kleinen Kapazitäten mit Hochvakuumverstärkerröhren Es s ist bereits ein Verfahren zur Messung statischer Ladungen von kleinen Kapazitäten, insbesondere solchen, die durch Röntgen-, Radium- oder ähnliche Strahlen erzeugt oder abgeleitet werden, vermittels Hochvakuumverstärkerröhren beschrieben worden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das Gitter der Röhre mit Hilfe einer negativen Spannung zunächst auf eine gegebene, durch einen bestimmten Anodenstrom festgelegte Arbeitsspannung gebracht wird, bei der noch kein Gitterstrom fließt, daß sodann das Gitter von dieser Spannung abgeschaltet und der zu messende Kondensator nunmehr zwischen das Gitter und eine zusätzliche höhere negative veränderbare Spannung geschaltet wird und daß alsdann die veränderbare Spannung so weit gesenkt wird, bis das Gitter wieder die gegebene Arbeitsspannung annimmt, so daß die Größe der jetzt eingestellten Gegenspannung ein Maß für die Kondensatorladung ist.
  • Bei diesem Verfahren wird also eine Spannung, die an die zu messende Kapazität gelegt wird, durch ein Potentiometer langsam gesenkt, bis an diesem Potentiometer die gleiche Spannung vorhanden ist wie an der zu messenden Kapazität. Diese Schaltung kann vereinfacht werden, wenn die Absenkung dieser Spannung nicht durch Bewegen eines Potentiometers geschieht, sondern durch Entladen eines Kondensators. Dabei treten aber gewisse Schwierigkeiten auf. In dem bekannten Verfahren muß bei Erreichen des Meßwertes die Weiterbewegung des Potentiometers unterbrochen werden. An dem Potentiometer bleibt bei dieser Anordnung unverändert der Spannungswert bestehen, der gemessen werden soll. Das ist aber nicht mehr der Fall, wenn das Potentiometer durch einen Kondensator ersetzt wird. Wenn das Meßinstrument weiterhin parallel zum Kondensator angeschlossen bleibt, würde sich der Kondensator weiter entladen, so daß man den Meßwert nicht festhalten kann. Es würde zwar keine großen technischen Schwierigkeiten bereiten, die Zeitkonstante, die sich aus der Größe des Kondensators und dem Gesamtwiderstand ergibt, so groß zu machen, daß bei sehr geschickter Bedienung der Meßwert schnell abgelesen werden kann, sobald durch ein vom Verstärker ausgelöstes Zeichen das Erreichen des Meßwertes angezeigt wird.
  • Auch wäre es möglich, durch mechanische Hilfsmittel, den Zeiger des Meßinstruments in der Lage festzuhalten, in der er sich befindet, wenn der Meßwert erreicht ist. Schließlich käme auch die Benutzung eines elektrostatischen Spannungsmessers in Betracht.
  • Solche Anordnungen halten aller doch offensichtilich erhebliche Nachteile. Um diese zu vermeidun, wird die nachstehend beschriebene selbsttätige Arbeitseise des Meßverfahrens gewählt.
  • Erfindungsgeäß wird nun die Entladung eines Kondensators benutzt, der in den Anodenstromkries der Röhre derart eingeschaltet ist. daß die Entladung über einen Widerstand dann unterbrochen wird, wenn die Verstärkerröhre von der hohen negativen Gitterspannung in den Arbeitspbereich zurückkehrt, so daß durch en Anodenstrom der Röhre oder bei mehrstufigen Verstärkern durch den Anodenstrom der Endröhre dem Kondensator ein entsprechender Ladestrom zugeführt wird.
  • Von der Schaltung sind zwei Aufgaben zu erfüllen, Es muß erstens bei Erreichen des Meßwertes die weitere Kondensatorientladung verhindert werden und zweitens umß die Möglichkeit vorliegen, mit einem Drehpulinstrument den Meßwert beliebig lange sichtbar zu machen. In Abb. 1 ist eine derartige Schaltung dargestellt. Zunächst ist der Schalter 1 geschlossen, und die Schalter II und III sind geöffnet. Das Gitter erhält damit von der Spannungsquelle A eine Spannungswert, der in der mitte der Charakteristik der Röhre liegt und mit Arbeitspannung bezeichnet wird. Diese Arbeitsspannung ist, wie spätet erläutert. nicht ganz identisch mit dem gleieben Ausdruck in dem Hauptpatent. Es fließt dabei ein gewisser Anodenstrom. der den Kondensator C l>is auf einen Wert, der sich dem der zwischen + und - vorhandenen Anodenspannung nähert. auflädt. Die mit der Kathode verbundene Belegung von C hat Positive Spannung erhalten. Dann wird der Schalter I wider geöffnet und der Schalter 11 gesclossen. Der Meßkondensator M sei z. B. so aufgeladen. daß seine innere Belegung eine Ladespannung von + 300 Volt gegen die äußere Belegung hat. Der Kondensator C möge eine Spannung von 500 Volt erhalten haben. Infolgedessen kommt das Gitter der Verstärkerröhre auf eine negative Vorspannung von - 200 Volt. Es kann in der Verstärkerröhre kein Anodenstrum mehr flißen.
  • Nun wird der Schalter III geschlossen, mit dem an C ein Entladewiderstand angeschlossen wird, Dieser Entladewiderstand besteht am einfachsten in dem Eigenweiderstand des Spannungsmessers V. Jetzt sinkt dlr Spannung von C ab bis auf - 300 Volt. Dann ist nämlich die negative Spannung am Gitter der Verstärkerröhre bis auf die Arbeittspannung vermindert, so daß wieder ein Anodenstrom fließt. Die Spannung sinkt genau bis auf einen solchen Wert ab, bei dem ein Gleichgewicht besteht zwischen der Gröme des Anodenstromes und der Größe des Stromes im Voltumeter V. Damit ist die beabsichgigte Eigenschaft erreicht. nämlich. daß nicht nur die weitere Entladung von C unterbrochen wird. sondern es bleibt auch die Anzeige des Voltmeters V belicbig lange erhalten, bis der Meßwert abgelesen ist und durch weiteres Betätigen der Schlater eine neue Messung eingeleitet wird.
  • Für den prakischen Betrieb sieht der Aufbau allerdins etwas umfangreicher aus, weil in folgenden Tatsachen eine gewisse Ungenanigkeit begründet ist; wenn der Meßert sehr groß ist, ist die Spannungsdifferenz zwischen der Kathode und dem Pluspol der Anordnung verhältnismäßig gering. Bei dieser geringen Anodenspannung ist aber der Strom im N'oltmeter am größten. Das Gleichgewicht zur Aufrechterhaltung des Meßwertes tritt also erst ein, wenn die negative Gitterspannung scher klein geworden ist. Wenn umgekehrt der Meßwert sehr klein ist, ist die Anodenspannung an der Verstärkerröhre bei Erreichen des Meßwertes sehr groß gweorden. und der Strom im Voltmeter ist verhältnismäßig sehr klein. Das Gleichgewcht wird also schon bei einer ziemlich hohen negativen Gitterspannung einteten. Insofern findet keine Rückkehr auf einen festen Wert der Arbeitsspannung statt. Der Unterschied des tatsächlichen Gitterspannungswertes, bei dem das Gleichgewicht sicht einstellt, zu dem Wert der Arbeitsspannung bildet einen Fehler in der Ermittlung des Meßwertes. Man könnte diesen Fehler in der Ablesung des voltumeters leicht ausgleichen, weil er sich linear mit dem Meßwert ändert. Es würde genügen, das Voltmeter unter Berücksichtigung dieses Fehlers zu eichen oder einen entsprechenden Korrekturfaktor einzuführen.
  • In dem bekannten Verfahren ist bereits die Tatsache benutzt. daß die Eigenkapazität des Gitters im Verhältnis zu der Kapazität des NIeßkondensators unherücksichtigt bleiben kann, weil das Gitter während des gesamten Meßvorganges sich von der Arbeitsspannung um einen gewissen Betrag entfernt, aber am Ende des Meßvorganges wieder ganau auf den ursprünglichen Wert der Arbeistsspannung zurückkehrt. Dieser Ausgleich des Ladungstransportes vom und zum Gitter wird unvollständig, wenn das Gitter, wie es soeben beschrieben wurde, nicht mehr auf den genauen Betrag der Arbeitsspannung zurückkehrt. Der Unterschied zwischen dem am Ender der Messung erreichten Giterspannangswert und der Arbeitspannung ist aber im Verhältnis zum Meßwert nur gering. Das Verhältnis zwischen der Abweichung und dem Meßwert hängt dabei vom Verstärkungsfaktor der Rohre ab. Bei einem Verstärkungsfaktor von 20 würde deswegen der Fehler in dem Ladungstransport vom und zum Gitter sich nur mit 2O der Gittereigenkapazität auswirken. Hieraus ergibt sich, daß es zur Vermeidung der Ungenauigkeiten wünschenswert ist, den Verstärkungsgrad durch Verwendung eines mehrstufigen Verstärkers zu erhöhen, dies ist aber auch aus folgendem Grunde zweckmäßig.
  • Die Verstärkerröhren, die für sehr kleine Gitterströme und sehr hohe Gitterisolation gebaut sind, müssen zur Vermeidung von Sekundärelektrnnen mit ganz kleinen Spannungen betrieben werden, möglichst unter 10 Volt). Abb. 2 zeigt nun eine Anordnung, in welcher die erste Verstärkerröhre nur zum Aus steuern von zwei weiteren Verstärkerstufen benutzt wird, welche in Gleichstromkoppelung die gleichen Eigenschaften ergeben, wie die der Röhre V in Abb. I. Es muß nämlich bei Erreichen des Meßwertes am Gitter der ersten Verstärkerröhre ein Anodenstrom in der Endröhre einsetzen, der den beschriebenen Einfluß auf den Kondensator C und das Meßinstrument V ausübt.
  • Bei Benutzung eines dreistufigen Verstärkers ist es die Aufgabe der ersten Röhre, bei kleinstem Gitterstrom eine noch verhältnismäßig kleine Spannungsänderung auf das Gitter der zweiten Röhre zu geben. Bei Verwendung einer Schirmgitterröhre kann man eine mehrhundertfache Verstärkung erreichen, welche das Gitter der dritten Röhre so beeinflußt, daß dieses im Verhältnis zu den Spannungsänderungen am Gitter der ersten Röhre sehr steil arbeitet. Die Aufgabe der dritten Röhre ist es nun, den Anodenstrom entweder ganz zu sperren oder in dem Umfange freizugeben, wie es die oben beschriebenen Bedingungen erfordern. Es ist zweckmäßig, auch als dritte Röhre eine Schirmgitterröhre-zu verwenden, nicht nur, weil deren Charakteristik meistens steiler ist, sondern vor allem, weil die Lage der Charakteristik von Schirmgitterröhren durch die Höhe der Anodenspannung nur sehr wenig beeinflußt-wird. Mit dieser Erweiterung des Verstärkeraufbaues wird der Verstärkungsfaktor so groß, z. B. Iooo, daß die oben beschriebenen Fehler, nämlich die Abweichung der Gitterspannung am Ende des Meßvorganges von der Arbeitsspannung und die dadurch verursachte Unrichtigkeit im Ausg, der-Eigenkapazität des Gitters, zu vernachlässigen sind. Wir können dann vereinfachend annehmen, daß das Gitter in allen Fällen auf die Arbeitsspannung zurückkehrt, wodurch die in dem bekannten Verfahren für diese Bedingung beschriebenen Vorteile für die Meßgenauigkeit und die Unabhängigkeit von den Kapazitätswerten hier in gleicher Weise erzielt werden.
  • Bei Benutzung eines mehrstufigen Verstärkers kann man sich noch andere Vorteile zunutze machen. Der Schalter III in Abb. t kann in der Schaltung nach Abb. 2 durch einen Umschalter IV ersetzt werden, über den das Gitter der letzten Verstärkerröhre versorgt wird. Zu Beginn der Messung muß maximaler Strom durch das Meßinstrument fließen, damit die Messung bei hoher negativer Gitterspannung beginnt. Dafür verbindet der Schalter IV zunächst das Gitter der letzten Verstärkerröhre mit der Kathode. Es kann dann der volle Anodenstrom fließen, so daß das Meßinstrument auf die höchste Spannung gebracht wird. Dann wird der Schalter IV auf den freien Kontakt gelegt, so daß der Verstärker jetzt unbehindert die Einstellung auf den Meßwert in der beschriebenen Weise durchführen kann. Mit diesem-Umschalter wird noch ein anderer Zweck erreicht.
  • Wenn man nach Bestimmung der Ladung des Ateßkondensators+TI diesen wieder auf eine bestimmte Spannung aufladen will, kann man dies auf einfache Weise in der gleichen Apparatur vornehmen. Es wird dazu gleichzeitig der Schalters und der Schalter II geschlossen, so daß am Meßkondensator diejenige Spannung liegt, welche das Meßinstrument anzeigt. Es ist wünschenswert, die Meglichkeit zu haben, den Meßkondensator auf verschieden hohe Spannung aufzuladen. Dazu dient der Regeiwiderstand R und die Stellung des Schalters IV, die das Gitter der letzten Röhre mit dem Regler verbindet. Man kann dann die Gitterspannung und damit den inneren Widerstand dieser Verstärkerröhre so verändern, daß am Spannungsmesser V'jeder beliebige Wert einzustellen ist. Man kann also die Aufladung des Meßkondensators llI mit jeder beliebigen Spannung, die durch das Voltmeter angezeigt wird, durchführen. Diese Wiederaufladung muß man z. B. vornehmen, wenn man den, Meßkondensator entweder in Verbindung mit der Meßanordnung oder getrennt von dieser einer Bestrahlung durch Radium- oder Röntgenstrahlung aussetzt und den durch die Bestrahlung erfolgenden Ladungsverlust erfassen will. Schließlich bestände noch die Möglichkeit, mit einer vierten Stellung des Schalters IV das Gitter der letzten Verstärkerröhre auf eine so hohe negative Spannung zu bringen, daß der Anodenstrom völlig abgesperrt wird. Dann wird auch das Voltmeter spannungsfrei und damit auch der Meßkondensatör. Dies ist wünschenswert, wenn man zum Abnehmen des Meßkondensators die Anordnung spannungsfrei machen will. Wenn auf dem Meßkondensator eine bestimmte Ladung erhalten bleiben soll, muß der Schalter II geöffnet werden, bevor mit dem Umschalter IV die Anordnung in der oben beschriebenen Weise spannungsfrei gemacht wird.
  • Weil die Vorgänge an den Verstärkerröhren sich praktisch trägheitslos abspielen, kann der Kondensator C sehr klein sein. Es ist sogar möglich, daß ein besonderer Kondensator C gänzlich fortfällt, wobei nur noch Eigenkapazitäten des Verstärkers gegen den Minuspol der Hauptanodenspannung wirksam wären, Diese Tatsache ermöglicht es, den Meßwet augenblicklich zu erhalten.
  • Deise Eigenschaft ist noch in anderer Beziehung wertvoll, wenn nämlich die Spannung des Meßkondensators während der Messung veränderungen unterworden ist, können diese Veränderungen ebenfalls mit dieser Anordnung naturgetreu erfaßt werden. Das gilt nicht nur bei Absinken der Spannung am Meßkondensator 11, wodurch die Gitterspannung negativer werden würde, so daß der ins Voltmeter 1 fließende Strom entsprechend kleiner werden müßte, sondern es gilt auch bei Änderungen in umgekehrter Richtung.
  • Bei Ansteingen der Spannung an M wird die negative Gitterspannung kleiner, der Anoden strom wird größer, so daß die Spannung am Voltmeter i so lange ansteigt, bis wieder das Gleichgewicht hergestellt ist. Es ist also auch möglich, oscillographische Aufanhmen auf diese Weise mit diesem Meßverfahren vorzunehmen. Wenn man sonst mit Verstärkern -Spannungen messen will. ist der WIeßbereich beschränkt durch die Länge der Charakteristik. Das ist bei dem vorliegenden enden verfahren keineswegs der Fall; sondern es ist möglich. Spannungsänderungen beliebiger Größe fortlaufend zu messen oder zu oscillographieren mit der Einschränkung, daß sie nicht ihr Vorzeichen ändern dürfen. In einem solchen Falle müßte man vor den Meßkondensator eine so große Vorspannung schalten, daß die größte vorkommende Spannung mit umgekehrtem Vorzeichen durch die eingefügte Vorspannung noch ausgeglichen wird.
  • Diese Eigenschaft der Trägheitslosigkeit wirkt sich auch in anderer Beziehung günstig aus. Wenn nämlich die Spannung an den Klemmen positiven und negativen Anderungen unterworfen ist-. wie sie bei Entnahme aus einem Netzanschlußgerät durch Änderungen der Netzspannung hervorgerufen werden können, wird die Anzeige des Voltmteters V dadurch nicht beeinflußt, weil die Spannung V nur gegeben ist durch die Spannung des Meßkondensators ill.
  • Die im vorstehenden beschriebene Schaltung war dafür eingerichtet, die Ladung kleiner Kondensatoren zu messen, bei denen die innere Belegung eine positive Spannung gegen die äußere hat. Wenn aber die innere Belegung eine negative Spannung hat gegen die äußere, muß eine andere Schaltung angewendet werden, wenn man nicht durch eine entspredend hohe Gegenspannung sie mit ihrem Vorzeichen umkehren will. Für negative Innenladungen käme eine Schaltung nach Abb. 3 in Betracht, die auf einer Umkehrung des vorstehenden Mßverfahrens beruht. Das Voltmeter V und ein Kondensator C liegen zweischen Anode und Kathod der Verstärkerröhre oder der Verstärkeranordnung. Der Meßkondensator wird mit seiner äußeren Belegung mit der Anode verbunden. so daß sich für das Gitter eine hohe negative Vorspannun ergibt, wenn der Scalter VI geöffnet ist, wordurch and der anode, am Voltmeter V und am Kondensator C keine Spannungsdifferenz gegen die Kathode gestellt. Wenn jetzt der Schalter NTI geschlossen wird. kommt die anode auf positive Spannung. verzögert durch die Aufladung des Kondensators C über den Widerstand W. Die Spannung steigt so lange an, bie die negative Spannung am Meßkondensator ausgeglichen ist. dann fließ t nämlich ein Anodenstrom in der Verstärkerröhre, und es tritt wiedereum ein Gleichgewicht ein, indem der Strom durch W sich genau auf den Wert einstellt, daß an der Anode unter Berücksichtigung des Anodenstromes und des Stromes durch das Voltmeter eine solche positive Spannung bestehen bleibt, daä die Spannung des Meäkondensators, M f2r das Gitter aufgehoben wird, Auch in dieser Anordnung kann der Kondensator C schr klein sein oder ganz fortfallen, wenn man Spannungen messen will. die starken Anderungen unterworfen sind. Wenn die Kapazität sehr klein ist, kann auch noch ine Drosselspule D, wie in Abb. 3 gekennzeichnet, in Serienschaltung im Andodenkoreis vorgesehen werden. um eine geringe Verzögerung in der Einstellung des Meßwertes zu bewirken.
  • Auch hier kann der Verstärkerteil mehrstufig sein.
  • Es ist ein besonderer Vorteil dieses Meßverfahrens. daß es ohne große Änderungen für verschiedne Empfindlichkeitsbereiche benutzt werden kann. Der Widerstand des Spannungsmessers V ist nur von sehr geringem Einfluß auf den Mcßvorgang. Wenn bei sehr kleinen Spannungen der Meßwert angezeigt wird, bei 1/5 des vollen Instrumentausschlages mit z. B. 6,6 m. kann man den Vorwiderstand des Spannungsmessers auf 1/5 verringern. Man erhält dann den vollen ausschlag hei einer Stromstärke von etwa 3 mA.
  • Durch diese Umschaltung tritt ein geringer WIeßfehler ein, der aber bei einem mehrstufigen Verstärkeraufbau sehr gering ist, weil am Gitter der ersten Röhre nur eine geringe Spannungsänderung notwendig ist, um den Anodenstrom der letzten Röhre von o, 6 mA auf 3 mA ansteigen zu lassen. Natürlich könnte man diesen Fehler durch eine geringe Abweichung des theoretisch richtigen Vorwiderstandes oder durch eine geringe Verschiebung des Instrumentennulipunktes ausgleichen.
  • Es ist schließlich wichtig zu betonen, daß die Messung vom kleinsten bis zum größten Meßwert mit völliger Proportionalität erfolgt.
  • Bei den üblichen Röhrenvoltmetern muß die Krümmung der Charakteristik berücksichtigt werden, und diese Unproportionalität ist außerdem bei den verschiedenen Meßbereichen sehr verschieden.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE : 1. Verfahren zum Messen sataischer Ladungen von kleinen Kapazitäten mit Hochvakuumverstärkerröhren, in dem das Gitter einer Röhre mit Hilfe einer negativen Spannung zunächst auf eine gegebene, durch einen bestimmten Anodenstrom festgelegte Arbeitsspannung gebracht wird, bei der noch kein Gitterstrom fließt, in dem sodann das Gitter von dieser Spannung abgeschaltet und der zu messende Kondensator nunmehr zwischen das Gitter und eine zusätzliche höhere negative veränderbare Spannung geschaltet wird und in dem alsdann die veränderbare Spannung so weit gesenkt wird, bis das Gitter wieder die gegebene Arbeitsspannung annimmt, so daß die Größe der jetzt eingestellten Gegenspannung ein Maß für die Kondensatorladung ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsabsenkung nach der Aufladung des Gitters auf eine höhere negative Spannung durch Entladung eines Kondensators bewirkt wird, der in den Anodenstromkreis der Röhre derart eingeschaltet ist, daß die Entladung iiber einen Widerstand dann unterbrochen wird, wenn die Verstärkerröhre von der hohen negativen Gitterspannung in den Arbeitsbereich zurückkehrt, so daß durch den Anodenstrom der Röhre oder bei mehrstufigen Verstärkern durch den Anodenstrom der Endröhre dem Kondensator ein entsprechender Ladestrom zugeführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß mit einem Umschalter der mehrstufigen Verstãrkeranordnung unabhängig von der am Gitter der Eingangröhre vorhandenen Spannung die für das Verfahren notwendigen Spannungswerte am Kondensator in der erforderlichen Reihenfolge bewirkt werden, indem der Anodenstromdurchgang durch den Verstärker entweder ganz freigegeben oder ganz gesperrt werden oder mittels eines Reglers auf einen gewünschtenWert eingestellt werden kann.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Regelung des Anodenstromes am Spannungsmesser (V) ein bestimmter Spannungswert eingestellt wird, auf den durch Schließen der Schalter (1 und II) der Meßkondensator nach Beendigung der Messung für eine folgende Messung wieder aufgeladen werden soll.
  4. 4. Umkehrung des Verfahrens nach A1 zum Messen negativer Spannungen auf der Innenbelegung der Meßkapazität (will), dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Belegung mit der Anode der Verstärkerröhre verbunden wird, während Spannungsmesser (V) und Kondensator (C) parallel zur Verstärkerröhre liegen, während ein Widerstand (W) den Gesamt--strom auf einen Höchstwert begrenzt, der sich bei Erreichen der richtigen Gitterspannung so zwischen dem Spannungsmesser (V) einerseits und dem Anodenstrom in der Verstärkerröhre andererseits verteilt, daß die Spannung am Spannungsmesser (V) dem Spannungswert am Meßkondensator entspricht.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1107818B (de) * 1958-03-21 1961-05-31 Optica S A Spannungsmesser mit Brueckenschaltung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1107818B (de) * 1958-03-21 1961-05-31 Optica S A Spannungsmesser mit Brueckenschaltung

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