DE73119C - Anordnung um den Anker gewickelter Anschlufsdrähte elektrischer Maschinen - Google Patents
Anordnung um den Anker gewickelter Anschlufsdrähte elektrischer MaschinenInfo
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- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02K—DYNAMO-ELECTRIC MACHINES
- H02K23/00—DC commutator motors or generators having mechanical commutator; Universal AC/DC commutator motors
- H02K23/52—Motors acting also as generators, e.g. starting motors used as generators for ignition or lighting
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate.
(Schottland).
Patentirt im Deutschen Reiche vom l. Mai 1892 ab.
Vorliegende Erfindung betrifft diejenigen elektrischen Erzeuger oder, Treibmaschinen, bei
welchen die Stromsammlerschienen mit den Abtheilungen der Ankerbewicklung durch Anschlufsleiter
verbunden sind, in welchen beim Gange der Maschine elektromotorische Kraft erzeugt wird. Der angestrebte Zweck ist, eine
funkenlose oder nahezu funkenlose Stromabnahme unter Bedingungen zu erzielen, unter
denen solches nicht möglich wäre, wenn die gebräuchliche Verbindung zwischen Ankerbewicklung
und Stromwender gewählt wird, d. h. wenn die Sammlerbürsten eine Rückwärtsstellung
haben, wenn die Maschine als Stromerzeuger wirkt und eine Vorwärtsstellüng,
wenn sie als Krafterzeuger wirkt.
Zu diesem Zwecke wird nach vorliegender Erfindung jeder der genannten Anschlufsleiter
mit den Ankerwindungen in solcher Weise verbunden, dafs er in Bezug zu dem magnetischen
Felde in einer späteren Zone als der zugehörige Abschnitt der Ankerbewicklung liegt, wenn die Maschine als Stromerzeuger,
und in einer früheren Zone liegt, wenn die Maschine als Krafterzeuger wirkt. Die Sammlerbürsten
sind derartig angeordnet, dafs sie im ersteren Fall . eine rückwärtige Stellung, im
letzteren Fall eine Vorwärtsstellung haben. In jedem Falle ist die Anordnung zur Erzielung
folgender Einzelwirkungen gewählt: »Dem Ankerstrom wird das Bestreben gegeben, den
gesammten magnetischen Flufs zu vermehren; die fesultirende elektromotorische Kraft, welche
in zwei beliebigen Anschlufsleitern und in der diese verbindenden Abtheilung der Ankerbewicklung
inducirt ist, sucht den Strom in genannter Abtheilung der Ankerbewicklung umzukehren
und den Strom in den Anschlufsleitern auf Null zu bringen, welche mit derjenigen
Sammlerschiene verbunden sind, welche gerade die Sammlerbürste verläfst, und zwar
zu der Zeit, wenn einer der genannten zwei Anschlufsleiter unter einem Polende der Feldmagnete
liegt, der durch den Ankerstrom verstärkt ist, während der andere Anschlufsleiter
gerade an demselben vorbeigegangen ist. Hierbei sind die beiden einander entsprechenden
Streifen des Stromsammlers durch eine Sammlerbürste verbunden.«
Die Anschlufsleiter können über die oder neben den Ankerbewicklungen, mit welchen.sie
verbunden sind, gewickelt sein, oder sie können in beliebigem Winkel um den Kern
herumgelegt werden, bevor sie um den Kern gewickelt werden. Ein Theil der Windung
oder eine beliebige Anzahl Windungen können um den Ankerkern gelegt werden, je nach dem
gewünschten Resultat.
Diese Neuerungen können für elektrische Maschinen verschiedener Art angewendet werden.
In beiliegenden Zeichnungen zeigt
Fig. ι ein Schema für eine Maschine mit Ringanker,
Fig. 2 das Schaubild eines mit. diesen Neuerungen versehenen Trommelankers.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist A A die Ankerbewicklung, Bl B\ B\ und BL Bl Bl
sind die der Erfindung gemäfs um den Ankerkern gewickelten Anschlufsleiter. Die erstere
Gruppe der Anschlufsleiter ist an dem einen Ende mit der Ankerbewicklung A in den
Punkten D1 bezw. Z)2 und Z>3 und an ihrem
anderen Ende mit den Sammlerabschnitten E1 E'2ES verbunden. Die Anschlufsleiter BL Bl
und Βλ sind einerseits in den Punkten D1 D2-D3
mit der Ankerbewicklung und andererseits mieden Sammlerabschnitten E1 E2 E3 verbunden
Jeder Anschlufsleiter ist mit der Ankerbewicklung an einem (mit Bezug auf die
Drehungsrichtung des Ankers) dem ersteren vorausgehenden Punkte verbunden, wenn die
Dynamomaschine als Stromerzeuger, oder aber mit einem dem Anschlufsleiter nachlaufenden
Punkte, wenn der Anker in entgegengesetzter Richtung als Kraftmaschine laufen soll. F+
und F~ sind die Sammlerbürsten, NS die Feldmagnetpole.
. Angenommen, der Anker wird in der Richtung des Pfeiles ι gedreht und läuft als ein
Stromerzeuger, dann wird die Richtung des Stromes durch die Ankerbewicklung und die
entsprechenden Anschlufsleiter (wenn dieselben die gezeichnete Lage einnehmen) durch die an
den Bewicklungen angedeuteten Pfeile gekennzeichnet; in diesem Augenblick geht der Ankerstrom
hauptsächlich durch den Anschlufsleiter BL zum Sammlerabschnitt E1 unter der
Bürste F+ und von der Bürste F~~ durch den
Sammlerabschnitt E1 zum Anschlufsleiter BL;
der durch die ■ Anschlufsleiter BL und BL vor
denjenigen BL und BL hindurchgehende Strom (die Anschlufsleiter BL und BL sind mit den
Sammlerabschnitten E'2 und E0 verbunden,
welche gerade die Bürsten verlassen) wird annähernd Null unter der Einwirkung der
gröfseren elektromotorischen Kraft, welche in Anschlufsleitern BL und BL dadurch erzeugt
wird, dafs die letzteren unter den Enden N* S* der Polstücke NS sich befinden, und
ein Strom geht nunmehr durch die Anschlufs- * leiter Βλ und Βλ, welche mit den Sammlerabschnitten
i?3 und Es verbunden sind, die
gerade unter die Bürsten kommen, da die in ihnen erzeugte elektromotorische Kraft
annähernd gleich ist der in den Anschlufsleitern B\. und BL, die den gröfseren
Theil der Strommenge weiterleiten. In dem Mafse, als der Anker vorrückt, verlassen die
Anschlufsleiter BL und BL die Enden der Polstücke N S, und die in ihnen erzeugte
elektromotorische Kraft nimmt infolge dessen rasch ab, während die Theile der Ankerbewicklungen,
welche zwischen den Anschlufsleitern BL und BL und denen Βλ und Βλ
geschaltet sind, ebenfalls von den Enden der Polstücke entfernt und daher verhältnifsmäfsig
unwirksam sind.
Die Anschlufsleiter B\. und Βλ nähern sich
dagegen den Enden NS der Polstücke, wo der magnetische Einflufs am stärksten ist, und
wenn daher die Verhältnisse zwischen den Ankersammlerbewicklungen oder den Anschlufsleitern
richtig gewählt sind, wird der Strom in den Theilen der zwischen BL BL und Βλ
und Βλ verbundenen Ankerbewicklung A umgekehrt und jener in den Anschlufsleitern
BL BL wird gerade dann Null, wenn die Abschnitte E1E1, mit welchen sie verbunden
sind, die Enden der Sammlerbürsten verlassen. Auf solche Weise erfolgt eine Stromunterbrechung
ohne Funkenbildung. Die beiden Pfeile N1 5'. der Armatur zeigen die Richtung
der Magnetisirung an, welche durch die Feldbewicklung allein hervorgerufen werden würde.
Die Pfeile JV2 S'2 zeigen die Richtung der
Magnetisirung und die Lage der Pole, welche durch den Strom in den Ankerbewicklungen
erzeugt werden würden, wenn die Verbindung in der gewöhnlichen Weise durch Bürsten erfolgt,
welche in der Drehungsrichtung nach vorn gestellt sind.
Die Pfeile Νλ SL zeigen die Richtung und
annähernde Lage der Pole, wenn die Bürsten in Bezug auf die Drehungsrichtung nach vorliegender
Erfindung rückwärts gestellt sind und die Maschine als Stromerzeuger läuft.
Hieraus folgt, dafs, während im früheren Falle der Strom in den beiden in diesem Zeitpunkt
zwischen den Polstücken des Feldmagneten liegenden Theilen der Ankerbewicklungen
der Richtung der Felderregung entgegengesetzt ist, in letzterem Falle der durch die beiden
Theile der Ankerbewicklungen. gehende Strom die Erregung des Feldes unterstützt, und zwar
mit der Wirkung, dafs anstatt einer Vermehrung des Ankerstromes, welche die elektromotorische
Kraft verkleinern würde (wie bei Nebenschlufsmaschinen mit nach bekannter Art
in der Drehrichtung gestellten Bürsten), der Änkerstrom den magnetischen Einflufs und damit
die erzeugte elektromotorische Kraft zu vermehren sucht. Um zu erreichen, dafs vermehrte
elektromotorische Kraft durch eine Vermehrung des Stromes in dem Anker oder in der Hauptleitung bei Parallelstrommaschinen
erreicht werde, mufste. man sich bisher an die gemischte Bewicklung der Feldspulen halten.
Weiter erfordern die Bürsten, da die Stärke des hinteren Polendes mit dem Ankerstrom
zunimmt, wenn die Maschine als Stromerzeuger dient, oder diejenige des vorderen Polendes,
wenn die Maschine als Kraftmaschine dient, geringe oder keine Einstellung, da die zur Bewirkung
der Stromumkehrung in den Bewicklungen während des Gleichrichtens erforder-
liehe elektromotorische Kraft selbstthätig"durch
die Zunahme der Polstärke vergröfsert wird.
Bei der in Fig. 2 gekennzeichneten Anordnung ist die Ankerbewicklung A nach von Hefner-Alteneck
in 48 Abschnitten zu je zwei Windungen auf einem Ankerkern in Trommelform aufgewickelt. Die Schlitze C in diesem
Armaturkern sind tief ausgeschnitten und die eine Hälfte der Bewicklung auf den Boden derselben
und darauf die zweite Hälfte gelegt, während die Anschlufsleiter die oberen Theile
der Schlitze einnehmen.
Einer der Anschlufsleiter B ist abgebrochen gezeichnet und bei D* ist eine Verbindung zwischen
der Ankerbewicklung und einem Anschlufsleiter mit abgestreifter Isolirschicht gezeigt.
Wie ersichtlich, geht jeder Anschlufsleiter nahe dem einen Ende aus dem Schlitz, in
welchen der Theil der Hauptbewicklung, mit dem er verbunden ist, hineingeht, in den
zweiten Schlitz hinein, und zwar in zur. Drehungsrichtung des Ankers entgegengesetzter
Richtung, wenn die Maschine als Stromerzeuger wirkt.
Nachdem er durch den Schlitz hindurchgegangen ist, geht er an dem anderen Ende
des Schlitzes über die andere Seite des Ankers und kehrt durch den diametral gegenüberliegenden
Schlitz zurück, worauf er mit dem ihr gegenüberliegenden Sammlerabschnitt verbunden
wird. Es gehören daher alle mit D D bezeichneten sichtbaren Verbindungen zu
den Anschlufsleitern, welche mit den auf der diametral entgegengesetzten Seite liegenden
Sammlerabschnitten verbunden sind (nämlich entgegengesetzt denen auf der Zeichnung, deren
Isolation fortgenommen gezeichnet ist), während die Anschlufsleiter, deren Enden in der Zeichnung
mit ihren bezüglichen Sammlerabschnitten verbunden erscheinen, um den Anker herumgehen,
und mit der Hauptbewicklung auf der entgegengesetzten Seite, und zwar an dem den
Verbindungen D D diametral gegenüberstehenden Punkten verbunden sind.
Die mit negativen bezw. positiven Zeichen versehenen Anschlufsleiter B1 B2 B3 bilden die
Sammlerverbindungen für die obere (erste) bezw. untere (zweite) Hälfte der Hauptbewicklung.
Die Punkte der letzteren, von welchen der Strom abgenommen wird, liegen annähernd
gegenüber jenen Stellen des Ankers, an welchen sich die Sammlerabschnitte befinden, mit
welchen sie dprch die Anschlufsleiter verbunden sind.
Die Anschlufsleiter und die Hauptbewicklung haben gleiche Richtung. Unter der Annahme,
dafs die Ankerbewicklung um den Anker (in Fig. 2) oben von links nach rechts und unten umgekehrt geführt sei und die auf
einander folgenden Abschnitte der Bewicklung so eingesetzt seien, dafs sie in einer zur dargestellten
Drehrichtung des Ankers entgegengesetzten Richtung auf einander folgen, so müssen die Anschlufsleiter in gleicher Weise
über dem Anker von links nach rechts und unter demselben von rechts nach links gehen.
Der unter dem Polende N* des Polstückes JV liegende Anschlufsleiter 5+ hat, wenn die Maschine
als Stromerzeuger betrachtet wird, eine elektromotorische Kraft, welche gleich ist der
in einer Windung der Hauptbewicklung erzeugten elektromotorischen Kraft, und da der
damit verbundene Sammlerabschnitt unter den Bürsten liegt, wird der Hauptstrom durch diese
Bewicklung geleitet. Der Stromlauf in den Anschlufsleitern, Abschnitten und Bürsten ist
durch Pfeile angedeutet. Der Anschlufsleiter B\_
hat einen gröfseren Pfeil eingezeichnet, um anzuzeigen , dafs der Haupttheil des Ankerstromes
zu dem Sammlerabschnitt E1 und dann zur Bürste F+ durch diese Bewicklung geht.
In gleicher Weise besitzt der Anschlufsleiter Bl einen gröfseren Pfeil, welcher anzeigt,
dafs der Haupttheil des Stromes durch denselben zur Hauptbewicklung zurückgeht.
Dieser Pfeil ist an der Spitze getheilt, um die Theilung des Stromes an der Verbindungsstelle
mit der Hauptbewicklung in zwei Theile anzudeuten. In jeden der Anschlufsleiter B+ Bl, Bl Bl ist ein kleiner Pfeil eingezeichnet.
Diejenigen in den beiden ersten zeigen an, dafs dort der Strom infolge der vorher beschriebenen Wirkung sich Null nähert,
und dafs zu der Zeit, da die Verbindung der entsprechenden Sammlerabschnitte mit den
Enden der Bürsten unterbrochen ist, der Strom in diesen Bewicklungen gerade gleich Null ist
und die Unterbrechung daher ohne Funkenbildung stattfindet. Die kleinen Pfeile an den
Anschlufsleitern B\. Bl zeigen an,, dafs der Strom in denselben zufolge der hergestellten
Verbindung zwischen den Bürsten und den entsprechenden Sammlerabschnitten wieder eintritt.
Bei der weiteren Drehung bewegen sich die Anschlufsleiter Bl Bl unter dem Magnetpol N
hinweg, und die in demselben erzeugte elektromotorische Kraft nimmt rasch ab, demzufolge
sich der Strom in Bl Bl vermindert; dagegen nimmt der Strom in B\. Bl in demselben
Mafse zu, bis die Anschlufsleiter B\. Bl jene
Lage einnehmen, in welcher diejenigen B\. BL
gezeichnet sind, in welcher sie nahezu den ganzen Strom ableiten. Die Anschlufsleiter
B\. Bl nehmen dann die Stellung derjenigen B\. Bl ein und der Strom wird in derselben
allmälig gleich Null. Man erkennt, dafs jeder der' unter das Polstück gehenden Anschlufs-
leiter, so lange der entsprechende Sammlerabschnitt noch unter der Bürste liegt, parallel
mit dem nächstliegenden, noch unter dem Polstück befindlichen Anschlufsleiter geschaltet
ist, wobei die Verbindung zwischen den beiden durch einen Abschnitt der Hauptbewicklung
hergestellt wird, welcher auch von unterhalb des Polstückes herausgetreten ist.
Der Ueberschufs an elektromotorischer Kraft in dem unter dem Pole liegenden Anschlufsleiter
über die elektromotorische. Kraft in der Hauptbewicklung und demjenigen Anschlufsleiter.
der unter dem Pole herausgetreten ist, genügt zur Umkehrung des Stromes in der
Hauptbewicklung und zur Verminderung jenes Stromes in dem letztgenannten Anschlufsleiter
auf Null gerade dann, wenn der mit diesem Anschlufsleiter 'verbundene Sammlerabschnitt
die Bürste verlä'fst, wodurch ebenfalls eine funkenlose Unterbrechung gesichert ist.
Es findet also eine Unterbrechung ohne Funkenbildung in beiden Fällen statt, sowohl
wenn die Bürsten nach rückwärts gerichtet sind und die Maschine als Stromerzeuger wirkt,
als auch, wenn die Bürsten nach vorwärts gerichtet sind 'und die Maschine als Motor
(Secundärmaschine) verwendet wird.
Im ersten Falle ergiebt sich, wie mit Bezug auf Fig. ι beschrieben wurde, die Wirkung,
dafs der zwischen den Feldmagnetpolen liegende Theil der Ankerhauptbewicklung die erregenden
Bewicklungen des Feldmagneten unterstützt, dadurch, dafs der magnetische Flufs vermehrt
wird, so dafs die erzeugte elektromotorische Kraft mit der Zunahme der der Maschine aufgelegten
äufseren Last oder Arbeit steigt, was bisher nur durch eine gemischte Bewicklung
der Feldmagnete erreicht werden konnte.
Im zweiten Falle bei vorwärtsgestellten Bürsten, wenn die Maschine als Krafterzeuger
wirkt, ,unterstützt der in dem vorerwähnten Theil der Hauptbewicklung vorhandene Strom
die Zunahme des wirksamen magnetischen Flusses und erzeugt dadurch eine gröfsere
Gleichmäfsigkeit des magnetischen Feldes und eine gröfsere Drehkraft mit einer gröfseren
äufseren Last.
Die Dichte des magnetischen Flusses unter dem Polende N*, Fig. ι und 2, wird vermehrt,
wenn der Ankerstrom vermehrt wird. Die Anschlufsleiter werden dadurch wirksamer.
Es wird daher in dem gerade unter dem Polende N* befindlichen Anschlufsleiter eine
gröfsere elektromotorische Kraft erzeugt und ein gröfserer Ueberschufs an elektromotorischer
Kraft gegen jene hervorgerufen, die in dem Abschnitt der Hauptbewicklung, in welchem
der Strom umgekehrt werden soll, und in dem Anschlufsleiter, welcher von dem Pol wegbewegt
wird, erzeugt wird, als dies mit weniger Strom der Fall wäre.
Da also zur Umkehrung eines gröfseren Stromes in den Ankerabschnitten eine gröfsere
elektromotorische Kraft nothwendig ist, so werden die nothwendigen Bedingungen nahezu
oder ganz selbstthätig geschaffen, d. h. bei Aenderung des Stromes ist nur eine geringe
oder gar keine Verstellung der Bürsten erforderlich. Diese mehr oder weniger von selbst
eintretende Wirkung kommt nach den Versuchen des Erfinders am meisten bei Dynamomaschinen
zum Ausdruck, welche gezahnte oder geschlitzte Anker mit kurzen Lufträumen haben, und diese Neuerungen haben daher insbesondere
für diese Maschine Werth, da diese dann selbst bei sehr kleinen Lufträumen funkenlos laufen und bei kleinen Lufträumen
bekanntlich leichtere Feldmagnete und eine geringere erregende Kraft genügen.
Die Drahtlängen, welche die Anschlufsleiter bilden, können mit der Ankerbewicklung in
dem Mafse verbunden werden, als die Bewicklungsarbeit fortschreitet. Die Drähte können
entweder gesondert aufgewickelt bleiben, bis die Hauptbewicklung vollendet ist, worauf sie
in ihre bezüglichen Lagen über die letztere gewunden werden, oder sie werden je nach
Wunsch über, unter oder zwischen die Hauptbewicklung in entsprechender Weise gewickelt.
Es ist gewöhnlich vorteilhaft, kurze, isolirte und biegsame Leiterstücke an entsprechenden
Punkten zwischen den Abschnitten der Hauptbewicklung während des Aufwickeins einzuschalten
und dann die Anschlufsleiter einzulegen , wobei deren Enden frei gelassen werden.
Die Anschlufsleiter können dann mit den biegsamen Enden verbunden werden, nachdem
das Aufwickeln beendet ist.
Soll die Maschine nach Belieben in beiden Richtungen laufen und die Anschlufsleiter sind
in der angegebenen Weise gegen die Ankerbewicklung geführt, so werden zwei unabhängige
Sammler und zwei Sätze Anschlufsleiter angewendet und der mit dem einen Sammler verbundene Satz Anschlufsleiter in
Bezug auf die Ankerbewicklung in der einen Richtung, der mit dem anderen Sammler verbundene
Satz Anschlufsleiter in der entgegengesetzten Richtung in Bezug auf die Anker-, bewicklung geführt.
Der eine Sammler wird dann für die eine und der andere für die andere Bewegungsrichtung
angewendet, wobei die Bürsten von dem nicht benutzten Sammler abgehoben werden.
Die Neuheit der Erfindung ist nicht zu suchen in der blofsen Verbindung der Abschnitte
der Ankerbewicklung mit den Sammlerschienen durch Anschlufsleiter, welche durch das magnetische Feld hindurchgehen, um nach
Möglichkeit Funkenbildung am Sammler zu ver-
meiden, sondern in der besonderen, hier beschriebenen
Anordnung derselben.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:An elektrischen Maschinen, bei welchen die Sammlerschienen mit den Abschnitten der Ankerwindungen durch um den Anker gewickelte Anschlufsdrähte verbunden sind, in denen beim Gang der Maschine elektromotorische Kraft erzeugt wird, die Verbindung der einzelnen Anschlufsdrähte mit der Ankerbewicklung in solcher Weise, dafs sie in Bezug zu dem magnetischen Felde in einer späteren Zone als der zugehörige Abschnitt der Ankerbewicklung liegen, wenn die Maschine als Stromerzeuger, und in einer früheren Zone liegen, wenn die Maschine als Krafterzeuger wirkt, wobei die Sammlerbürsten eine Rückwärtsstellung für Stromerzeugung und eine Vorwärtsstellung für Krafterzeugung haben, um durch die in beiden Leitern der Ankerwindung und dem zugehörigen Anschlufsleiter inducirten, verschieden starken elektromotorischen Kräfte nach eingetretenem Polwechsel in der Ankerwindung die schädliche Wirkung an der Bürste aufzuheben.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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