DE7307721U

DE7307721U - Vorrichtung zum Füllen von bündel verseilten Fernmeldekabeln

Info

Publication number: DE7307721U
Application number: DE19737307721
Authority: DE
Original assignee: Felten and Guilleaume Kabelwerke GmbH
Current assignee: Felten and Guilleaume Kabelwerke GmbH
Priority date: 1973-03-01
Filing date: 1973-03-01
Publication date: 1973-05-24

Description

Vorrichtung zum Füllen von bündslverseilten Fernmeldekabeln

Die Erfindung betrifft eine Vor*richtur|g
und Hohlräume von bündelverseilten
terial bei Flüssigtemperatur in der
rohres zwischen Aufdrehen und

zum Füllen der Zwickel Feinmeldekabeln mit Füllma-Drjuckkammer eines Druckfüllder Bündel.

Wiederzu drehen

Infolge der starken Ausweitung des Fernmeldeverkehrs geht die
Entwicklung der Fernmeldekabel in die Richtung höherer Aderpaarzahlen. Dabei geht die deutsche Kabelindustrie vom Grundbündel mit 20 häufig kunststoffisolierten Adern aus. Ein solch dünnes Bündel längswasserdicht zu machen, läßt sich mit den heute be-

kannten nach verschiedenen Arbeitsprinzipien ausgelegten Vorrichtungen sicher beherrschen. So umfaßt die durch die DAS 2 039 bekannt gewordene Vorrichtung ein Druckfüllrohr, in das mittels einer Pumpe flüssiges Petrolat eingebracht und durch dessen Längsachse das zu dichtende Fernmeldekabel geführt wird. Dabei verdrängt das heiße flüssige Petrolat die Luft zwischen den isolierten Adern. Ist jedoch das Kabel zu Bündeln verseilt und besteht deshalb aus mehreren hundert isolierten Adern, dann bleiben dennoch bisweilen störende Hohlräume zurück. Die Fehlerursache ist die geringe Wärmeleitfähigkeit des Petrolats bzw. die begrenzte Verweilzeit der am Eingang zur Druckfüllvorrichtung noch kalten Kabelbündel, so daß vor allem die zentral gelegenen Adern noch ungenügend temperiert sind. Das Petrolat kühlt ab und erstarrt umso rascher je zahlreicher die zu füllenden Bündel sind, bevor es in alle Zwickel und Hohlräume eingedrungen ist. Die Verlängerung der Verweilzeit des bündelverseilten Kabels durch Verlängerung der Füllstrecke der Druckfüllapparatur bietet keine Abhilfe. Aus räumlichen Gründen läßt sich eine solche Maßnahme nur begrenzt anwenden. Die Verlängerung der Verweilzeit ließe sich auch noch durch Drosseln der Fertigungsgeschwindigkeit erreichen. Diese Maßnahme würde aber die Fertigungskosten erhöhen.

Die Patentschrift 916 075 bietet beim Füllen eines Litzenleiters eine andere Lehre zum technischen Handeln an. Der Leiter läuft zwischen einer Abwickeltrommel und einer Aufwickeltrommel bzw. einer vor dieser liegenden Abzugsscheibe um ein Rad, welches seinerseits derart um den auf- und ablaufenden Litzenleiter bewegt wird, daß der vor dem Rad befindliche Teil des Litzenleiters um das zum Compoundieren erforderliche Maß aufgedreht und der hinter dem Rad befindlicher. Teile des Leiters um das selbe Maß wieder zugedreht wird. Im Falle des bündelverseilten Kabels jedoch vürde bei den notwendigen Abzugskräften für das Kabel nur ein ungenügender Abstand zwischen den einzelnen eng geführten gespannten Bündeln bleiben, als daß das flüssige Petrolat die Bündel rasch

Pl 4096 " £Β. Februar 1*97j⁴

erwärmen, die Zwischenräume stetig passieren und somit die Hohlräume und Zwickel sicher ausfüllen könnte.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Füllen der Zwickel und Hohlräume von bündelverseilten Fernmeldekabeln mit Füllmaterial bei Flüssigtemperaturen in der Druckkammer eines DruckfUllrohres zwischen Aufdrehen und Wiederzudrehen der Bündel anzugeben, welche die Fertigung von längswasserdichten vielpaarigen, bündelverseilten Fernmeldekabeln ohne die genannten Nachteile ermöglicht.

Erfindungsgemäß kann diese Aufgabe dadurch gelöst werden, daß wenigstens eine längs des Umfanges mit Löchern versehene, rotierbare Verseilscheibe senkrecht zur Längsachse des Kabels im Druckfüllrohr angebracht ist, wobei jedes Bündel durch ein Loch geführt ist und cAe Verseilscheibe mittels eines außerhalb der Druckkammer angeordneten Getriebes antreibbar ist.

Durch das Zerlegen des dicken Kabelbündels in dünnere Einzelbündel mittels der rotierenden Scheibe entsteht ein einstellbarer Abstand von Bündel zu Bündel, so daß das flüssige Petrolat an jedem Bündel ständig vorbeistreichen kann. Durch den stetigen Naohschub warmer Flüssigkeit ist die Gefahr einer vorzeitigen Erstarrung des Petrolates an der Oberfläche der dünneren Bündel gebannt. Mit dieser Maßnahme ist die Ursache beseitigt, daß sich unbenetzte Stellen bilden und damit Hohlräume im bündelverseilten Kabel zurückbleiben. Dadurch, daß die Scheibe mittels eines außerhalb der Druckkammer angeordneten Getriebes antreibbar ist, ist die Möglichkeit gegeben, die Umlaufgeschwindigkeit der Scheibe auf die unterschiedlichen Eigenschaften der Kabeltype einzustellen.

Noch wirkungsvoller läßt sich die Erfindung gestalten, wenn zwei Scheiben im Druckfüllrohr synchronisiert und in räumlichem Abstand voneinander angebracht sind. Damit wird die Einwirkung des Petrolates und der Verseilwinkel noch günstiger.

Anhand einer Zeichnung wird die erfindungsgemäße Vorrichtung beispielhaft jedoch nicht einengend beschrieben.

Die Druckkammer 1 des Druckfüllrohres, welches in der DAS 2 039 im einzelnen dargestellt ist, kann zum Einleiten von flüssigem Petrolat unter Druck beibehalten werden. Zu diesem Zweck wird die Druckkammer soweit vergrößert, daß wenigstens eine Verseilscheibe 2 eingebaut werden kann. Die mit Löchern versehene Verseilscheibe kann durch ein Getriebe von außen mittels Antriebsscheibe J5 in Rotation versetzt werden. Ein abnehmbarer Deckel 4 ermöglicht das zu füllende bündelverseilte Kabel 5 in die Druckkammer 1 einzuführen und dieses in Einzelbündel 6 zu zerlegen. Die dünnen Einzelbündel werden im Gegensatz zum bündelverseilten Kabel rascher vom flüssigen Füllmaterial aufgeheizt. Das Petrolat bleibt flüssig, weil es ständig im Umtrieb erneuert wird. Beim Verlassen der Druckkammer 1 werden die nunmehr mit Petrolat gefüllten Einzelbündel unter Rotation der Verseilscheibe 2 wieder zu einem dicken Kabelbündel verseilt.

Claims

Fl 409β 28. Februar 1973'· ■* - 1 - Schutzansprüche:

1. Vorrichtung zum Füllen der Zwickel und Hohlräume von bündelverseilten Fernmeldekabeln mit Füllmaterial bei Flüssigtemperatur in der Druckkammer eines Druckfüllrohres zwischen Aufdrehen und Wiederzudrehen der Bündel, dadurch gekennzei c ^νι η e t, daß wenigstens eine längs des Umfanges mit Löchern versehene, rotierbare Verseilscheibe (2) senkrecht zur Längsachse des Kabels (5) in der Druckkammer (1) angebracht ist, wobei jedes Bündel (6) durch ein Loch geführt ist und die Verseilscheibe (2) mittels eines außerhalb der Druckkammer (1) angeordneten Getriebes (3) antreibbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Verseilsoheiben synchronisiert und in räumlichem Abstand voneinander angebracht sind.