-
Vorrichtung zum selbsttätigen Umschalten von Pressen von Vorfüllw
auf Preßdruck Bei hydraulischen Pressen werden Umschaltvorrichtungen für die Steuerungen
verwendet, um .diese nach Beendigung der Leergangsbewegung auf die Betätigung der
PYeßbewegung umzustellen. Zur Ausführung der Leerhewegung werden entweder Hebezylinder
verwendet oder die Leerbewegung wird durch Niederdruckwasser,welches in den Preßzylinder
eingelassen wird, ausgeführt, wobei das Niederdruckwasser entweder durch Niederdruckpumpen
erzeugt oder aus einem Niederdruckwasserbehälter .entnommen wird. Für die Preßbewegung
dient Hochdruckwasser, welches durch Hochdruckpumpen erzeugt oder aus einem Hochdruckwasserspeicher
entnommen wird.
-
Man kann die Steuerungen für das Einlassen von Hochdruckwasser in
den Preßzylinder von Hand betätigen. Es sind aber auch selbsttätige Vorrichtungen
bekannt, bei welchen das Abstellen -der Niederdruckwasserzufuhr und die Öffnung
der Hochdruckwasserzufuhr in anderer Weise, beispielsweise durch den bei wachsendem
Widerstand steigenden Druck, durch hydraulische Kolben, Kontaktmanometer u. dgl.,
bewirkt wird. Man kann auch die Umstellung von Niederdruckwasser auf Hochdruckwasser
mechanisch durch den Preßkolben, das bewegliche Pressenquerhaupt oder durch einen
anderen beweglichen Teil der Presse, durch Anschlagknaggen oder in anderer Weise
an einem bestimmten Punkt des Pressenhubes bewirken.
-
Die Neuerung geht von der Tatsache aus, daß die Vorschubbe@vegung
des Preßkolbens und der beweglichen rressenteile sich bei wachsendem Widerstand
verlangsamt oder aufhört. Die Änderung der Vorschubgeschwindigkeit wird für die
Betätigung der Umsteuerung benutzt, und zwar in folgender Weise In die Flüssigkeitszu-
bzw. -ableitung eines Steuerzylinders, in welchem sich ein durch bewegliche Pressenteile
bewegter Steuerkolben führt, ist ein Regelventil derart .eingebaut, daß bei wechselnder
Vorschubgeschwindigkeit des Querhauptes der Presse eine Änderung des Flüssigkeitsdruckes
im Steuerzylinder eintritt. Diese Änderung des Flüssigkeitsdruckes wirkt auf eine
mit dem Steuerzylinder in Verbindung stehende druckempfindliche Vorrichtung, z.
B. einen belasteten Kolben oder ein Kontaktmanometer, welche zur Betätigung des
Umschaltventils benutzt
«-erden. Geht das Pressenquerhaupt schnell
vorwärts, so findet je nach der Anordnung gemäß den nachfolgend aufgeführten Abbildimgen
infolge der Drosselung in der Zu- oder Ableitung eine Druckerhöhung oder Druckverminderung
der in dem Steuerzylinder befindlichen Flüssigkeit statt. Bei einer Verlangsamung
der Bewegung oder einem Stillstand des Pressenquerbauptes und des damit verbundenen
Steuerkolbens findet. wieder ein Druckausgleich bzw. eine Herstellung des Normaldruckes
statt. Diese Druck-<inderungen betregen den mit dem Steuerzylinder in Verbindung
stehenden belasteten Kolben oder den Zeiger eines Kontaktmanometers, und diese Bewegung
wird, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung von Hilfsapparaten, zur Betätigung
eines Umschaltventils benutzt, welches Preßwasser in den Preßzylinder der Presse
einläf,')t. -Wenn die Presse zeit gesteuertem Rückzugzylinder versehen ist, so können
die Rückzug7ylinder als Stetterzylinder verwendet werden.
-
In den Abbildungen sind einige Ausführungsbeispiele für die vorbeschriebene
Einrichtung gezeigt.
-
Abb. I: n ist der Prefüzylinder, 17 der Preßkolben, c das bewegliche
Querhaupt einer hydraulischen Presse, r1 der Steuerzylinder, welcher mit einer Druckflüssigkeit
gefüllt ist und in welchem sich der Steuerkolben: h bewegt.
-
Der Steuerzylinder d ist mit einem Flüssigheitsbehälter j durch eine
Rohrleitung verbunden, welcher unter atmosphärischem Druck-oder erhöhtem Druck stehen
kann. In die Verbindungsleitniig ist ein regelbares Drosselventil g und in einer
Umführ ungsleitung ein Rückschlagventil lz eingebaut. Bewegt sich das Querhaupt
e nach oben, so wird der Steuerkolben c= mitgenommen und drängt die in dem Steuerzylinder
d befindliche Flüssigkeit heraus, und zwar durch das Drosselventil g nach dein Flüssigkeitsbehälter
f Durch die Drosselurig der Flüssigkeit entsteht in dein Stetierzvlinderrl ein C-berdruck.
Mit dem Steuerzylinder rl steht ein hydraulischer, durch Gegengewicht oder Feder
bebelasteter Kolben durch eine IZolirleitung in Verbindung, welcher durch den L"berdruck
angehoben wird und einen elektrischen Schalter k betätigt. Der Schalter k läßt ein
eIektrisches Relais 1 anspringen, und zwar in folgender Weise: Wenn durch (las schnell
hochgehende Pressenqtierlia.tipt (' der Steuerkolben e hochgetrieben wird. und sich
der Flüssigkeitsdruck in dem Steuerzylinder d erhöht. so steigt der druckbelastete
Kolben der druckempfindlichen Vorrichtung i und schließt den oberen Kontakt des
Schalters k. Der Strom fließt durch diesen Kontakt und die Spule des Relais 7 Das
Relais springt an und schließt die beiden Kontakte desselben. Bei einem Rückgang
des Flüssigkeitsdruckes im Steuerzylinder (1 senkt sich der druckbelastete Kolbe»
und öffnet zunächst den oberen Kontakt des Schalters k und schließt den unteren
Kontakt desselben. Das Relais[ fällt aber nicht ab. da der Steuerstrom, welcher
die Spule des Relais l durchfließt, über den oberen Kontakt desselben zurückgehen
kann. Durch den unteren Kontakt des Schaltersk und den unteren Kontakt des Relais
1 wird ein Steuerstrom itt zu der Betätigung des Umschaltventils geleitet. Dieses
nicht eingezeichnete Umschaltventil kann aus einem durch elektrischen Magneten betätigten
I-Iochdruckeinlal.>-ventil bestehen, welches Druckwasser in den Preßzylinder a einläßt
und die Pressung vollführt.
-
An Stelle des Schalters k kann auch ein Kontaktmanometer mit einem
Maximal- und einem Minimailkontakt oder eine andere druckenipfindliche Vorrichtung
benutzt werden.
-
:y11.11: Diese zeigt eine andere Anordnung. Hier ist der Steuerzylinder
d so angeordnet, daß der durch das bewegliche Querhaupt bewegte Steuerkolben e bei
der Aufwärtsbewegung des Preßkolbens h aus dem Steuerzylinder r1 herausgezogen wird.
Der Steuerzylinder r1 steht durch ein Drosselventil s mit einer Druckquelle
und durch das Rückschla.gventillt zeit einem Flüssigkeitsbehälter f in Verbindung.
Bei der Aufwärtsbewegung 'des Preßkolbens b und des Steuerkolbens e füllt sich der
Steuerzylinder aus dem Behälter/ mit druckloser Flüssigkeit, während das Drosselventilg
den Zutritt von Druckflüssigkeit so weit abdrosselt, daß eine Druckerhöting nicht
stattfinden kann. Wenn die= Bewegung des Pre13kolbens b und des Steuerkolbens e
sich verlangsamt oder ganz aufhört, so tritt durch das Drosselventil weiterliiei
Druckflüssigkeit ein, so daß der Druck steigt und der Steuerkolben e hochgetrieben
wird. Dieser betätigt durch einen elektrischen Schalter k oder eine mechanische
Cbertragung das Hochdruckeinlaßventil. welches Druckwasser unter den Prellkolben
treten läßt.
-
Abb. 11I: Diese zeigt eine Presse mit Rückzugkolben nt und Rückzugzylindern
ft. Diese Rückzugzylinderit werden als Steuerzylinder benutzt. Die tVirkuugstveise
der Einrichtung ist dieselbe wie bei der Einrichtung nach A11. 1.
-
Die vorstehend beschriebenen Anordnungen können auch bei Oberdruckpressen
Anwendung finden, bei welchen die obenliegenden Pre1akolben von oben nach unten
wirken.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß die Umsteuerung von Leergang
auf Pressen unabhängig von der Hubstellung des Preßkolbens und dem im Zylinder.a
herrschenden Druck erfolgt und lediglich durch .die Verlangsamung oder das Aufhören
der Bewegung des Preßkolbens bei wachsendem Widerstand betätigt wird.