DE7303462U - Flachdichtung, insbesonder e Zylin derkopfdichtung - Google Patents
Flachdichtung, insbesonder e Zylin derkopfdichtungInfo
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Description
GOETZEWERKE Burscheid, den 23. Januar 1973
Friedrich Goetze AG Zentr. -Büro Techn. /329/Lö/Mo. (1449 I)
Flachdichtung, insbesondere Zylinde rkopfdichtung
Die Neuerung betrifft eine Flachdichtung aus einem faserartigen und/
oder porösen Werkstoff, insbesondere eine Zylinderkopfdichtung, die aus einer gegebenenfalls metallisch verstärkten Weichstoffplatte besteht,
die teilweise oder vollständig mit einer Flüssigkeit getränkt ist.
Zylinderkopfdichtungen für Brennkraftmaschinen bestehen vielfach
aus einem Faserstoff, wie zum Beispiel Asbest, der gegebenenfalls mit einer oder mehreren ein- oder aufgelagerten Metallplatten verstärkt
ist. Ausgangswerkstoff für solche Zylinderkopfdichtungen ist eine mit Bindemitteln, wie Natur- oder Synthesekautschuk, vermischte
Asbestfasermasse, die in Plattenform mit den Metallplatten verbunden ist.
Zylinderkopf dichtungen enthalten Durchgänge für die Brennkammern,
das Kühlwasser 'iiid das Schmieröl. Im Bereich dieser Durchgänge
müssen die Dichtungsränder besonders undurchlässig gegen die heißen Gase des Brennraums, gegen das Schmieröl und gegen das
gegebenenfalls Frostschutzmittel haltige Kühlwasser sein, wobei insbesondere die Verbrennungsgase unter einem erhöhten Druck
stehen. Dafür reicht eine einfache Dichtung aus Asbestfaser, Bindemittel und gegebenenfalls verstärkenden Metallplatten nicht aus,
da die Querschnittsdichtigkeit des porösen Asbestfaserwerkstoffes unzulänglich ist und die abzudichtenden Medien durch die Dichtung
austreten. Eine zusätzliche Verbesserung der Dichtigkeit des Asbestmaterials
ist erforderlich.
Üblicherweise wird die Mikroabdichtung an der Oberfläche von Zylinderkopf
dichtungen verbessert, indem diese mit Uberzugsschichten versehen werden. Ebenso wird nach bekannten Verfahren die
Querschnittsdichtigkeit verbessert, indem die Asbestfaserschicht imprägniert bzw. durchtränkt wird. Als Imprägnations- bzw. Durchtränkungsmittel
werden hierzu Lösungen, Dispersionen, Emulsionen oder Latices von polymerisierten oder auch polymerisierbaren
Substanzen verwendet. Nach der DT-PS 1.072.032 wird zum Beispiel mit derartigen Mitteln imprägniert, allerdings nur im unmittelbaren
Bereich der Durchgänge. Nach anderen Verfahren benutzt man als Imprägnationsmittel selbsttrocknende pflanzliche Öle,
wie zum Beispiel Leinöl mit oder ohne Zusätzen (vgl. DT-PS 740.388
und US-PS 2.040.348).
Bei den zuerst genannten Verfahren ist von Nachteil, daß der polymerisierte
oder auch polymerisierbare Stoff zusammen mit Lösungsmittel, Dispersionsmittel oder Emulsions mittel in die Asbestfaserschicht
eingebracht wird. Diese Bestandteile verdampfen im anschließenden Trocknungsprozeß, es entstehen Hohlräume bzw.
Poren, und das Material bläht sich auf. Damit der Stoff eine besonders
gute Fähigkeit zur Abdichtung erhält, muß anschließend durch eine Pressung nachverdichtet werden.
Der Einsatz von selbsttrocknenden ölen pflanzlichen Ursprungs hat
sich als Imprägnationsmittel nicht durchgesetzt. Vermutlich liegt es daran, weil das verharzte Leinöl verseifbar und nicht beständig
genug gegen Schmieröle, Wasser und Brenngase ist.
Der vorliegenden Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zylinderkopfdichtung
mit einer verbesserten Querschnittsdichtigkeit herzustellen, wobei gleichzeitig die bei den bisher bekannten Zylinderkopfdichtungen
vorhandenen Mängel behoben und deren Herstellungskosten möglichst gering sind.
Neuerungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst, indem als Tränkmittel eine organische, synthetische und vollständig polymerisierbare
Flüssigkeit verwendet wird. Das Tränkmittel ist in an sich bekannter Weise durch Tauchen, Ausprühen oder Aufwalzen in die Asbestfaserschicht
eingebracht und anschließend thermisch, peroxydisch,
mit Schwefel oder nach anderen Verfahren vernetzt. Die Flüssigkeit muß daher vollständig polymerisierbar sein bzw. darf beim Erhitzen
auf die maximale Betriebstemperatur des Motors keine verdampfenden Substanzen abgeben im Gegensatz zu den bisher bekannten T rankmitteln,
und sie muß eine geringe Viskosität besitzen, damit mindestens im Bereich der Oberflächen eine vollständige Tränkung des
Fasermaterials gewährleistet ist. Es ist dabei unbedeutend, ob das Tränkmittel zu geringem Anteil hochsiedende Streckmittel oder
• · · ι
Weichmacher enthält. Für die Neuerung spielt es keine Rolle, ob es
sich hierbei um eine bloße Weichstoffdichtung, eine aus zwei äußeren W eich stoffplatten mit dazwischengelagerter Metallplatte oder aus
einer einseitig mit einer Metallplatte bedeckten Weichstoffplatte handelt.
Um eine gut abdichtende Zylinderkopfdichtung zu erhalten, muß die Asbestfaser schicht noch komprimierbar sein, das heiße, es dürfen
nicht alle Poren mit Tränkflüssigkeit gefüllt sein.
Es ist weiterhin von Vorteil, wenn das Tränkmittel in der einbaufertigen
Zylinderkopfdichtung nur teilpolymerisiert ist. Die vollständige Nachvernetzung erfolgt dann im eingebauten Zustand. Damit
erreicht man, daß die Dichtung beim Einbau sich den Unebenheiten der abzudichtenden Flächen plastisch anpassen kann. Die
Steuerung der Teilpolymerisation kann gegebenenfalls auch mit Zusätzen erreicht werden. Gegebenenfalls können der Tränkflüssigkeit
auch feste Stoffe in Dispersion zugegeben werden, die sich beim Tränken an der Oberfläche der Asbestfaser anreichern. Diese
Stoffe sind der Klebrigkeit entgegenwirkende Stoffe, wie zum Beispiel Graphit oder Talkum.
Mit der Neuerung werden gleichzeitig die Herstellungskosten reduziert,
da keine Lösungsmittel, Dispersionsmittel oder Emulsionsmittel in langwierigen Trocknungsverfahren aus der getränkten Dichtung
entfernt und mit teuren Anlagen zurückgewonnen werden müssen. Außerdem wird eine bisher übliche Nachverdichtung des Asbestwerkstoffes
überflüssig.
Beispiel: Es wird eine fertig gestanzte und gebördelte Asbestzylinderkopfdichtung
in ein Bad mit 100 Teilen viscösem Polybutadien (MG 1500) und 12 Teilen Mineralöl als Streckmittel so getaucht, daß ein
Teil der Poren in der Asbestfaserschicht mit Tränkmitteln durchsetzt sind. Die anschließende Vernetzung erfolgt bei ca. 130 C. im
Ofen über ca. 3 Stunden. Durch Zugabe von zum Beispiel Alterungsschutzmitteln wird durch Kettenabbruchreaktionen der Vernetzungsgrad
so eingestellt, daß das Polymerisat noch eine gute Plastizität aufweist. Anschließend wird die Oberfläche nach bekannten Verfahren
mit einer Schicht überzogen, die Graphit, Talkum oder ähnliche der Klebrigkeit entgegenwirkende Substanzen enthält. Die so erhaltene
Zylinderkopfdichtung wird in den Motor eingebaut. Sie schmiegt sich den Unebenheiten der abzudichtenden Flächen gut an, weil die Asbestschicht
noch Poren enthält und die Tränkflüssigkeit noch plastisch und
komprimierbar ist.
Nach Einbau in den Motor erfolgt bei dessen Betriebstemperatur die thermische Na.chvern,etzung des Tränkmittels, dadurch stellt
sich die gewünschte Querschnittsdichtigkeit mit der gewünschten
Undurchlässigkeit gegen Brenngase, Schmieröle und Kühlflüssigkeit ein.
GOETZEWERKE Burscheid, den 2. März 1973
Friedrich Goetze AG Zentr. -Büro Techn. /329/Lö/Mo. (1449 I)
Erklärung der Zeichnung
In der Zeichnung ist der Schnitt durch den brennraumbenachbarten Rand einer Zylinderkopfdichtung dargestellt. Die Dichtung besteht
aus einer beidseitig mit Asbestplatten 1, 2 belegten Metallplatte 3.
Die Asbestplatten sind dabei zu etwa je zwei Dritteln ihres Querschnitt r ι mit einem Imprägniermittel angereichert.
Claims (3)
1.) Flachdichtung aus einem faserartigen und / oder porösen Werkstoff,
insbesondere eine Zylinderkopfdichtung, die aus einer gegebenenfalls metallisch verstärkten Weichstoffplatte besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Weichstoffplatte mit einer organischen, synthetischen und vollständig polymerisierbaren
Flüssigkeit, welche thermisch, peroxydisch, mit Schwefel oder mit anderen Härtungsverfahren polymerisiert ist, teilweise
oder vollständig imprägniert ist.
2.) Flachdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Imprägnationsmittel bis zu einer plastischen Konsistenz
teilpolymerisiert ist.
3.) Flachdichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß feste, der Klebrigkeit entgegenwirkende Stoffe, wie zum Beispiel Graphit oder Talkum, auf die Oberflächen
der Weichstoffplatte aufgebracht sind.
Vossieck
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE7303462U true DE7303462U (de) | 1973-06-20 |
Family
ID=1289407
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE7303462U Expired DE7303462U (de) | Flachdichtung, insbesonder e Zylin derkopfdichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE7303462U (de) |
-
0
- DE DE7303462U patent/DE7303462U/de not_active Expired
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