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Vorrichtung zur Druckgasentnahme aus dem Arbeitszylinder einer Brennkraftmaschine,
insbesondere für überholungssignale Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zur Druckgasentnahme aus dem Arbeitszylinder- einer Brennkraftmaschine, insbesondere
für überholsignalanlagen. Die Vorrichtung dient vorwiegend zum Bedienen einer Galtonpfeife
oder ähnlichen Einrichtungen bei überholsignalanlagen von Kraftfahrzeugen.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die Druckgasentnahme aus
dem Arbeitszylinder dadurch bewirkt, daß eine feste Düse, deren Durchmesser von
r bis i, 5 mm so gewählt ist, daß sich der Gasdruck im Windkessel auf die gewünschte
Höhe einstellt, unmittelbar am Brennraum des Zylinders sitzt und die Druckschwankungen
im Brennraum so stark drosselt, daß sich hinter. der Düse ein gleichförmiger Druck
:einstellt.
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An und für sich ist die Anzapfung von Zylindern von Brenrikraftmaschinen
zur Entnahme von Druckgas bekannt, so z. B. für Kompressionspfeifen, für die Auffüllung
von Reifen oder von Druckgasflaschen, zum Anwerfen ortsfester Verbrennungskraftmasc'hinen
usw. Alle diese Vorrichtungen haben aber unmittelbar am Zylinder bewegliche Teile,
wie selbständige oder unselbständige Ventile oder Hähne. Durch die Eigenart einer
Brennkraftmaschine verschmutzen diese beweglichen Teile sehr schnell. Sie sind daher
einem höhen Verschleiß ausgesetzt und neigen frühzeitig zu Betriebsstörungen.
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Die erfindungsgemäße Anordnung weist ferner gegenüber dem bekannten
Kugelrückschlagventil erhebliche technische Vorteile auf. Bei der Verwendung eines
Kugelrückschlagventils ist eine einwandfreie Abdichtung nicht zu erzielen. Durch
die vorbeistreichenden heißen Verbrennungsgase wird sowohl die
Kugel
.als auch der Ventilsitz auf der Oberfläche beschädigt. Weiterhin überzieht sich
die Kugel beim Kugelventil mit einer schwarzen isolierenden Zunderschicht und kühlt
sich somit schlecht ab. Die Temperatur, die die Kugel des Kugelrückschlagventils
annimmt, liegt weit über derjenigen des Sitzes, dadurch wird die Kugel in verhältnismäßig
kurzer Zeit unbrauchbar. Durch die erfindungsgemäße Düse mit ihrer besseren Wärmeableitung
werden die beim Kugelrückschlagventil auftretenden Schwierigkeiten vermieden, da
die Durchflußöffnung gut wärmeleitend mit den wärmeabführenden Teilen verbunden
ist.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigen: Abb. i einen Längsschnitt durch die Vorrichtung und Abb.2
einen Schnitt durch den Verbrennungszylinder mit der Düse im größeren Maßstabe gezeichnet.
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In die Zylinderwand i ist durch den Kühlwasserraum ein Einsatzstück
2 geschraubt, das die Düse 3 enthält. Der Sitz der Düse 3 ist nach Möglichkeit dicht
an den Brennraum des Zylinders verlegt, um eine unnötige Vergrößerung des Kompressionsraumes
und damit einen Leistungsverlust der Brennkraftma.schine zu vermeiden.
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Der Durchmesser der Düse richtet sich nach dem geforderten Druck im
Windkessel, wobei bei Verwendung von Druckgas als Antriebsmittel für überholsignale,
z. B. Galtonpfeifen, der Durchmesser der Düse von i bis i,5mm zu wählen ist. Es
ist eine Eigenart dieser Düse, daß sie als Drosselglied gegenüber dem schwankenden
Druck im Zylinder wirkt. Je nach dem Arbeitsverfalren der Brennkraftmaschine schwankt
der Druck im Zylinder von ungefähr o atü bis zu 40 atü, und durch die Düse ist es
möglich, je nach dem Durchmesser einen bestimmten konstanten Druck in dem Windkessel
zu erzeugen.
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Durch die Drosselwirkung der Düse werden die Druckschwankungen hinter
der Düse auf ein geringes Maß edrosselt. Die höchsten Druckspitzen im' Arbeitszylinder
sind durch die Belastung der Arbeitsmaschine beeinflußt, und so kommt es, daß beim
Leerlauf der Maschine, bei dem die Höchstdrücke bei Vollast gefallen sind, der gewünschte
Gasdruck im Windkessel nicht mehr erreicht -wird. Beim Eingang des den Düsenhalter
mit dem Windkessel verbindenden Rohres 4 ist deshalb ein an sich bekanntes Plättchenventil
5 vorgesehen, das in solchen Fällen t Leerlauf des Motors) den vorhandenen Druck
im Windkessel nicht in den Arbeitszylinder zurücklaufen läßt.
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Bei Verbrennungsmotoren, bei denen die Entzündung des Gasgemisches
durch Zündkerzen hervorgerufen wird, kann die Anböhrang des Zylinders weggelassen
werden, wenn in bekannter Weise ein besonderes Zwischenstück 6 zwischen Zylinder
und Zündkerze geschraubt wird. Dieses Zu-ischenstück enthält dann- den Düsenkörper
(entsprechend dein Zylindereinsatz 2 ;, in dem die Düse 3 wieder möglichst dicht
am Kompressionsraum sitzt. Ist aus irgendwelchen Umständen eine Veränderung des
gewünschten Druckes im Windkessel erforderlich, wird die Düse 3 durch eine mit einer
anderen Bohrung versehene Düse ersetzt, und zwar in dem Sinne, daß bei einem gewünschten
höheren Druck eine Düse mit größerem Durchmesser und bei gewünschtem niedrigem Druck
eine Düse mit kleinerem Durchmesser eingesetzt wird. Eine Veränderung des atn Windkessel
sitzenden Ventils und seiner Einzelteile (Ventilfeder. -Ventilplättchen : ist dabei
nicht notwendig. Durch den Sitz der Düse unmittelbar am Brennraum des Zylinders
ist eine Verschmutzung der Düse durch Verölung nicht möglich, da die Erwärmung der
Düse so groß ist, daß jedes sich ansetzende Ölteilchen verbrennt. Andererseits ist
der Verschleiß der Düse gleich Null, wenn sie aus einem solchen Material hergestellt
wird. daß die hohen Temperaturen keine zerstörende Wirkung haben.