DE729256C - Verfahren zur Messung der Viskositaet adsorbierter Fluessigkeitsschichten - Google Patents

Description

• Verfahren zur Messung der Viskosität adsorbierter Flüssigkeitsschichten Befindet sich eine Flüssigkeit an einer festen Wand, so beeinflussen molekulare Kraftfelder die den festen Flächen naheliegenden Flüssigkeitsschichten materiell derart, daß sich Richtung und Platzbedarf der Flüssigkeitsmoleküle verändern. Es erstreckt sich diese Xdsorptionswirkung nicht tiefer als mehrere Tausendstel Millimeter in die Flüssigkeit hinein.
• Es wurde nun festgestellt, daß die adsorbierten Flüssigkeitsschichten eine höhere Viscosität haben als die den festen Wänden ferner liegenden Schichten. Diese höhere Viscosität der adsorbierten Schichten tritt aber bei den gewöhnlichen Viscosimetern deshalb nicht meßbar in Erscheinung, weil die Meßrohre so weit sind, daß demgegenüber die Dicke der adsorbierten Schichten nicht ins Gewicht fällt. Man mißt also in den gexröhnlichen Viscosimetern tatsächlich nur die Viscosität der von Adsorption freien Flüssigkeit.

Claims (1)

1. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun ein Verfahren zur Messung der Viscosität adsorbierter Flüssigkeitsschichten, das die im Patentanspruch angeführten Merkmale aufweist.

   Zunächst ist das Viscosimeterrohr a (vgl.

   Zeichnung ) nur ein bis einige Hmldertstel Millimeter weit, so daß in der Hauptsache nur die Viscosität der adsorbierten Schichten hervortritt. Solche Rohre verstopfen sich aber durch Verunreinigungen im allgemeinen sofort. Man muß deshalb die zu untersuchende Flüssigkeit von allen störenden Verunreinigungen befreien, indem man sie durch Kolloidfilter filtriert. Solche filtrierte Flússigkeit würde schon beim Einfüllen in ein Viscosimetergefäß durch Staubteile wieder verunreinigt werden. Um das zu verhindern, wird ein vollkommen geschlossenes Viscosimetergefäß b verwendet und die zu untersuchende Flüssigkeit durch das Kolloidfilter c hindurchfiltriert, indem man sie unter Abheben des Schliffes d in den Hohlraum über dem Kolloidfilters einfüllt.

   Durch den Schlauchansatze der Haube 1 kann auf die Oberfläche der zu filtnerenden Flüssigkeit Luftdruck ausgeübt n-erden. um die Filtration zu beschleunigen. Damit nun im Innern des Viscosimetergefäßes b immer atmosphärischer Druck herrscht, ist das Entlüftungsrohr g angebracht, in dem sich das Kolloidfllter lt befindet, so daß von der Mündung des Entlüftungsrohresg kein Stauh in das Viscosimetergefäß b eindringen kann.

   Zur Viscositätsmessung wird nun Zeit und Volumen der aus der Kapillare a austretenden Flüssigkeit gemessen, indem man sie in dem kalibrierten Rohr i auffängt. Das Druckgefäll der Flüssigkeit in der Kapillare a kann dadurch gesteigert werden, daPJ durch den Rohransatzk Unterdruck im Gefäß 1 erzeugt wird.

   PATENTANSrRUCII: Verfahren zur Messung der Viscosität adsorbierter Flüssigkeitsschichten. dadurch gekennzeichnet, daß eine Kapillare als Viscosimeterrohr verwendet wird, die nur ein bis mehrere Hundertstel Millimeter weit ist, und daß dieselbe dadurch vor Verschmutzung geschützt wird, daß die Flüssigkeit durch ein Kolloidfilter. notfalls unter Druck, in das geschlossen bleibende Viscosiinetergefäß eingeführt. das Viscosimetergefäß aber durch ein mit Kolloidfilter versehenes Entlüftungsrohr auf nor malen Druck gehalten wird, während das Druckgefälle in der Kapillare durch Unter druck gesteigert werden kann.