DE1648798C - Vorrichtung zur Gewinnung von Meß großen, die vom Substanzquerschnitt von strangformigem Textilmaterial abhangen - Google Patents
Vorrichtung zur Gewinnung von Meß großen, die vom Substanzquerschnitt von strangformigem Textilmaterial abhangenInfo
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Description
Die Erfindung hctrifTi eine Vorrichtung zur Gewinniing
von Meßgrößen die vom Substanzquerschnitt
von strangförniigcm Textilmaterial abhängen, mit einem Meßtrichter, durch den das Textilmaterial
geführt wird, dessen Querschnitt am Trichtereintritt großer als am Trichteraustritt ist und der zwischen
Eintritts- und Austrittsquerschnitt eine seitlich angeordnete Öffnung aufweist, an die ein Druckmeßgerät
angeschlossen ist.
Für die Qualitätskontrolle in der Textilindustrie sind geeignete Meßmethoden für die Bestimmung des
Siibstunzquerschnittes von ausschlaggebender Bedeutiinu,
um die Fabrikationsprozesse auf Grund dieser Meßwerte überwachen und regulieren zu können. Bisher
sind in größerem Umfang nur kapazitive und optische Meßsysteme angewendet worden. Dem kapazitiven
System hängt vor allem der Nachteil der Empfindlichkeit in bezug auf die Feuchtigkeit des Textilmaterials
sowie der ungenügenden Stabilität des Mcßnullpunktes an. Bei optischen Meßsystemen ergeben
sich Schwierigkeiten infolge mangelnder Stabilität sowohl von Lichtsendern als auch Lichtempfän-.cm.
Es ist auch schon auf Grund umfangreicher Versuche vorgeschlagen worden, Messungen auf dem
Prinzip der Absorption radioaktiver Strahlen vorzunehmen; jedoch haben di^e aus verschiedenen Gründen
in der Praxis noch keinen Eingang gefunden.
Aus der USA.-Patentschrift 2 465 818 ist zur Gewinnung von Meßgrößen, die vom Sub tanzqueischnitt
von strangförmigem Textilmaterial abhängen, bekannt, daß das strangförmige Textilmaterial durch
eine Vorrichtung mit zwei oder mehreren hintereinanderliegenden öffnungen geführt wird, wobei die
Austrittsöffnung kleiner ist als die Eintrittsöffnung. Über den Zweck der gegenüber der Eintrittsöffnung
kleineren Ausbildung der Austrittsöffnung ist in diescr Druckschrift nichts ausgesagt, jedoch kommt klar
zum Ausdruck, daß das Meßprinzip für die Messung von Durchmesserschwankungen des Tetxilmaterials
darin besteht, durch eine seitliche öffnung in der Vorrichtung, durch weMie das Prüfgut in Längsrichtung
hindurchgezogen wird, Druckluft von einer Druckmittelquellc in die Vorrichtung einzuführen
und die Druckschwankungen in der Leitung zur Druckmittelquelle zu messen, die durch das mehr
oder weniger starke Entweichen von Luft durch die Ein- odci AustrittsörTnung der Vorrichtung auf Grund
cincs mehr oder weniger starken Verschließen dieser Öffnungen durch das Prüfgut hervorgerufen werden.
Aus der USA.-Patentschrift 2 952 262 ist ebenfalls eine Vorrichtung bekannt, welche zur Querschnittsmessung
luftdurchlässiger Materialien wie Tabak, Baumwolle usw. verwendet wird, wobei das Priifgut
durch einen Zylinder geführt wird, welcher mit Durchlaßöffnungen ausgestattet ist. Bei dieser bckannten
Vorrichtung wird ebenfalls von außen Druckluft in einen Zylinder eingeführt, durch welchen
das Prüfgut hindurchgcleitet wird, wobei je nach Querschnitt des Priifgutes dabei die Durchlaßöffnungen
mehr oder weniger stark verschlossen werden. Somit kann in Abhängigkeit vom Querschnitt
des Priifgutes mehr oder weniger von der eingeblascnen
Luft entweichen. Dadurch bilden sich Druckänderungen aus, die vom Querschnitt des Prüfgutes
abhängen und von einem Manometer gemessen werden.
Den bekannten Vorrichtungen ist der Nachteil eigen, daß die Druckluftversorgung sowie die Druckluftzuführung
zur Meßstelle einen erheblichen gerätetechnischen Aufwand erfordern, zumal an die Gleichmäßigkeit
und die Genauigkeit der Druckluftzufuhr rung verhältnismäßig hohe Anforderungen zu sollen
sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Messung des Substanzquerschnittes
von strangförmigem Textilmaterial der eingangs genannten Art zu schaffen, welche sich durch einen
ίο besonders einfachen Aufbau, durch eine möglich ι
hohe Meßgenauigkeit sowie eine entsprechende Zu verlässigkeit auszeichnet.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung
vor, daß der Austrittsquerschnitt des Trichter-
gegenüber dem Eintrittsquerschnitt so viel kleiner ausgebildet ist, daß die in dem strangförmigen Textil·
material eingeschlossene und mitgeführte Luftmengt daraus verdrängt und dabei mindestens teilweise in
die seitlich angeordnete öffnung hineingedrückt wird.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird somit erreicht, daß die bei bekannten Prüfvorrichtungei;
notwendige Druckmittelquelle mit einer damit verbundenen Druckluftzuführungsleitung an das vom
strangförmigen Textilmaterial durchlaufene Prüfgerät entfällt.
Ein weiterer Vorteil ist dadurch erreichbar, daß das Meßergebnis im Gegensatz zu den bekannten
Meßeinrichtungen nicht von äußeren Einflüssen ab-
hängt, da nur die aus dem Textilmaterial verdrängte
Luftmenge den pneumatischen Meßdruck erzeugt,
so daß die Reproduzierbarkeit sowie die Genauigkeit
der Messung wesentlich gesteigert werden können.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Meßvorrichtung zeichnet sich aus durch
eine im Bereiche der seitlich angeordneten öffnung in die Trichtei innenfläche eingedrehte, eine Kammer
bildende Rille.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der er-
findungsgemäßen Meßvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß ein Differentialmanometer als Druckmeßgerät,
an dessen einem Eingang der Trichter und an dessen anderem Eingang ein Verdichter über
ein Regelventil angeschlossen ist.
Schließlich sieht eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Meßvorrichtung
einen Meßwertwandler zur Umsetzung des Manometerstandes ein eine den Substanzquerschnitt des
Textilmaterials anzeigende Meßgröße vor.
Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise an Hand der Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigt
Fig.] eine grundsätzliche Meßanordnung mit
Blenden,
F i g. 2 eine trichterförmige Trompete im Schnitt,
F i g. 3 eine Trompete gemäß F i g. 2 mit einer ringförmigen Erweiterung,
F i g. 4 eine Trompete mit einer eingedrehten Rille und
F i g. 5 eine Meßanordnung mit Trichter und Druck-Kompensation.
F i g. 5 eine Meßanordnung mit Trichter und Druck-Kompensation.
Bei der in F i g. 1 gezeigten Meßvorrichtung wird strangförmiges Textilmaterial 5 durch zwei hintereinandcrliegende
Blenden 1, 2 hindurchgezogen.
Die Blende 2 weist einen kleineren Durchmesser auf als Blende 1, so daß das Textilmaterial nach dem
Passieren der Blende 1 weiter zusammengedrückt wird. Im Fasermaterial des Bandes ist eine bestimmte
Menge Luft eingeschlossen, die zusammen mit dem
Textilmaterial die Blenden durchdringt. Sofern der Faserquerschnitt in Blende 1 und Blende 2 gleich ist,
muß eine Luftmenge, die der Geschwindigkeit des Textilmaterial und der Differenz der Blendenquerschnitte
entsprich!, aus der Fasermasse austreten. Diese Luft entweicht in eine Kammer 3. Wenn nun
aber die Kammer 3 ganz oder mindestens teilweise geschlossen ist, muß die Luft ganz oder teilweise in
der Längsrichtung durch das Faserband entweichen. Ein größerer Substanzquerschnitt ergibt einen größeren
Luftwiderstand und demzufolge einen größeren Druck in Kammer 3, der beispielsweise an einer Öffnung
mit einem Manometer angezeigt werden kann. Selbstverständlich könnte der Luftwiderstand auch
mit zugeführter Preßluft bestimmt werden. Im vorliegenden Falle liefert jedoch das Meßmedium selbst
eine aktive Größe, was als wesentlicher Vc.teil zu bewerten ist.
Organe zur Verdichtung des Faserquerschnittes von Bandern sind an sich bekannt und werden in ao
vorhandenen Textilmaschinen vielfach verwendet, wo sie als Trichter bezeichnet werden. Ein Ausführungsbeispiel
eines solchen Trichters im Schnitt zeigt F i g. 2. Es ist nun besonders vorteilhaft, wenn diese
Trichter als Meßorgane ausgebildet werden können, wie dies in F i g. 3 gezeigt ist. In der Wandung des
Trichters ist eine ringförmige Erweiterung 7 vorgesehen, derart, daß ein erster Querschnitt einen Durchmesser
d, und ein zweiter Querschnitt einen kleineren Durchmesser d2 aufweist. Die Erweiterung 7 ist durch
einen Nippel 6 mit einem Manometer in Verbindung. Eine besonders einfache Ausbildung des Trichters
wird dadurch erreicht, daß eine Rille 8 in den Trichler
gedreht und eine rad;ale Bohrung 9 für den An- >chluß eine Druckmeßeinrichtung vorgesehen wird
(Fig. 4).
Der in der Kammer 3 auftretende Druck ist jedoch nicht nur vom Grad der Verdichtung des Fasermaterials
beim Übergang von Blende 1 zu Blende 2 abhängig, sondern auch von der Durchzugsgeschwindigkeit.
Um diese Geschwindigkeitsabhängigkeit zu erfassen, kann beispielsweise ein Differentialmanometer
12 (F i g. 5) eingesetzt werden, an dessen einem Eingang der Trichter und an dessen anderem Einging
ein mit einer zur Durchlaufgeschwindigkeit des Fasermaterials 5 proportionalen Drehzahl angetriebener
Luftverdichter 14 — gegebenenfalls über ein Regelventil 13 — angeschlossen ist. In dem Differentialmanometer
12 stellt dann das Verhältnis zwischen dem Druck in dem einen mit der Kammer 3 verbundenen Schenkel 15 und demjenigen in dem
anderen Schenkel 16 des Manometers 12 eine Meßgröße für den Substanzquerschnitt dar. Die Differenzmethode
für die Druckmessung unter Verwendung eines Verdichters 14 isi auch deshalb vorteilhaft, d;i
dadurch die veränderlichen Eigenschaften der LuIl wie Temperatur, Barometerstand usw., automatisch
berücksichtigt werden.
Das Regelventil 13 erlaubt zudem bei einer Regelanlage eine Süllwert-Einstellung für den zu messenden
Substanzquerschnitt, indem ein Druckanstieg in Schenkel 16 zunehmendem Substanzquerschnitt in
der Trompete 11 verlangt und umgekehrt.
Für die Gewinnung eines Signals aus der im Manometer 12 gemessenen Druckdifferenz sind nun noch
an sich bekannte Mittel (18) einzusetzen, die die Höhe der Manometersäule (17) bzw, deren Niveauschwankungen
in eine entsprechend.« Meßgröße verwandeln.
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Gewinnung von Meßgrößen, die vom Substanzquerschnitt von strangförmigem
Textilmaterial abhängen, mit einem Meßtrichter, durch den das Textilmaterial geführt
wird, dessen Querschnitt am Trichtereintritt größer als am Trichteraustritt ist und der zwischen
Eintritts- und Austrittsquerschnitt eine seitlich angeordnete öffnung aufweist, an die ein
Druckmeßgerät angeschlossen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Austrittsquerschnitt des Trichters (11) gegenüber dem Eintrittsquerschnitt
so viel kleiner ausgebildet ist, daß die in dem strangförmigen Textilmaterial (5)
eingeschlossene und mitgeführte Luftmenge dnraus verdrängt und dabei mindestens teilweise in
die seitlich angeordnete öffnung (6,9) hineingedrückt
wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine im Bereiche der seitlich angeordneten
öffnung (6, 9) in die Trichterinnenfläche eingedrehte, eine Kammer (7) bildende Ri'le (8).
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, gekennzeichnet durch ein Differentialmanometer
(12) als Druckmeßgerät, an dessen einem Eingang (15) der Trichter (11) und an dessen
anderem Eingang (16) ein mit einer zur Durchlaufgeschwindigkeit des Textilmaterial (5)
proportionalen Drehiahl angetriebener Verdichter (14) über ein Regelventil (13) angeschlossen
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen Meßwertwandler
(18) zur Umsetzung des Manometerstandes (17) in eine de~ Substanzquerschnitt des Textilmaterials
(5) anzeigende Meßgröße.
Hierzu 1 BIaIt Zeichnungen
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