DE72804C - Verfahren zur Gewinnung von reinem Blei, Sulfaten und Chlor - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von reinem Blei, Sulfaten und Chlor

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DE72804C
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DENDAT72804D
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F. M. LYTE in London, Nr. 60 Finborough Road
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B13/00Obtaining lead
    • C22B13/04Obtaining lead by wet processes

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 40: Hüttenwesen.
Fatentirt im Deutschen Reiche vom 6. August 1891 ab.
Vorliegende Erfindung bezweckt, Bleisulfat, wie solches beispielsweise vielfach in der Technik als Nebenproduct entsteht und wegen seiner schwierigen Verarbeitung beinahe wie ein Abfallproduct angesehen wird, auf rationelle Weise "zu verarbeiten, wobei Sulfat und Chlor als Nebenproducte gewonnen werden sollen.
Das Bleisulfat kann auch von vornherein gleich mit Bleichlorid gemischt sein, welche Mischungen vielfach aus Bleiglanz oder bleiglanzhaltigen Erzen oder aus dem silberhaltigen, aus ihnen gewonnenen Blei hergestellt werden. Das Verfahren besteht im wesentlichen darin, dafs das Bleisulfat durch kochende Lösungen von eventuell mit Magnesiumchlorid gemischtem Alkalichlorid zu Bleichlorid und Alkalimagnesiumsulfat verwandelt wird.
Das Bleichlorid wird aus der Lauge durch Abkühlung gewonnen, hierauf wird die Abkühlung weiter gesteigert, wobei sich die Alkalisulfate abscheiden. Das etwa in der Lösung enthaltene Silber wird durch Zink abgeschieden und das noch in der Lösung befindliche Blei durch abermaliges Kochen mit Chloriden und abermaliges Abkühlen gewonnen. Das erhaltene Chlorblei wird in bekannter Weise durch Elektrolyse zersetzt.
Die Mischung von Bleichlorid und Bleisulfat (Bleichlorosulfat) wird aus Bleiglanz oder bleiglanzhaltigen Erzen durch Zufügen einer solchen Menge Kochsalz, welche dem Schwefelbleigehalt entspricht, und Rösten dieses Gemenges bei niedriger Temperatur im Luftstrom hergestellt. Es bildet sich Natriumsulfat und eine Mischung von Bleichlorid und Bleisulfat.
Bei der Röstung des Bleiglanzes mit Kochsalz sollten beide Stoffe gut gemahlen oder sonst innig gemischt sein; die Hitze soll genügen, um die Mischung weich zu machen, sie aber nicht schmelzen, zu Klumpen ballen lassen oder eine irgendwie beträchtliche Dampfentwickelung verursachen. Vielmehr mufs zur Erzielung der besten Resultate die Hitze sorgfältig geregelt werden, um die Umsetzung in Natriumsulfat und in Bleichlorid, Bleisulfatmischung vollständig zu machen.
Dies kann schnell, vollkommen und automatisch in einem rotirenden Röstofen — System Oxland ■— geschehen.
Sehr zweckmäfsig können dabei Abgase eines Hochofens zur Heizung benutzt werden; dabei mufs dann die Beschickung des Röstofens genau seiner Neigung und Temperatur angepafst werden, damit die Zersetzung gerade während des Durchganges vollendet wird. Desgleichen können der O'Harra'sche oder andere Röstöfen angewendet werden.
Da Bleiglanz immer mehr oder weniger silberhaltig ist, wird die gebildete, Bleichlorid und Bleisulfat enthaltende Masse einer Behandlung unterworfen, deren Zweck die Concentration des Silbers in einer kleinen Bleimenge und Reinigung des Restes ist. Wenn die Lösung des Kochsalzes oder anderen Chlorids gesättigt und in grofsem Ueberschufs vorhanden ist, so wird ein Theil des Bleichlorids' und alles Silberchlorid in Lösung gehen. Die Hauptmasse des Bleies aber wird vom Silber befreit sein, wenn es nicht in ungewöhnlicher Menge vorhanden ist. Durch Eintauchen eines Stückes
Zink oder durch elektrolytische Reduction kann ein Theil oder alles gelöste Blei in schwammiger Form ausgefällt werden. Wenn man dieses Blei aufbricht und umrührt, eventuell unter Erwärmung der Flüssigkeit, so wird es alles Silber aus dem Silberchlorid durch Bildung von Bleichlorid niederschlagen. Auf diese Weise wird ein sehr silberreiches Blei hergestellt, welches sofort durch Treibarbeit weiter behandelt oder ausgegossen und als silberhaltiges Werkblei verkauft werden kann. Das Alkalisulfat kann durch Verdampfung der Lösung gewonnen werden, wenn nöthig, mit künstlicher Kühlung.
Die geröstete Erz- oder Salzmischung wird wahrscheinlich genug unzersetztes Natriumchlorid enthalten, um das Bleisulfat mittels Zusatzes von Magnesiumchlorid oder einem ähnlichen Chlorid in Bleichlorid unter Bildung von Natriumsulfat umzusetzen; genügt das vorhandene Natriumchlorid nicht, so kann man noch welches zusetzen. Auf Zusatz einer starken Magnesiumchloridlösung — Magnesiumchlorid ist meist das geeignetste Chlorid — und durch Kochen wird die Umsetzung in Bleichlorid und Natriumsulfat bewirkt. Nun ist Natriumsulfat bei gewöhnlicher Temperatur in Magne'siumchloridlösung löslich, aber bei niedrigerer Temperatur viel weniger und bei noch weiterer Abkühlung fast ganz unlöslich.
Man hält also die Lösung auf gewöhnlicher Temperatur, decantirt, fällt das Silber mit schwammigem, fein vertheiltem Blei aus, eventuell unter Erwärmung, lä'fst zu gewöhnlicher Temperatur abkühlen, so dafs das durch die Erwärmung mitgelöste Bleichlorid wieder ausfällt, und läfst dann künstlich die Temperatur so tief sinken, das auch das Natriumsulfat ausfällt.
Wenn hierauf eine genügende Menge von Magnesiumchlorid oder einem anderen geeigneten Chlorid zugesetzt und wieder zum Kochen erhitzt wird, so wird sich alles jetzt vom Silber befreite Bleichlorid lösen, und nach dem Decantiren und Filtriren kann es durch Erniedrigung der Temperatur wieder ausgefällt werden, um dann geschmolzen und elektrolytisch zersetzt zu werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Gewinnung von reinem Blei, Sulfaten und Chlor, gekennzeichnet durch die Zersetzung von Bleisulfat durch eine kochende starke Lösung von eventuell mit Magnesiumchlorid gemischtem Alkalichlorid zu Bleichlorid und Alkalimagnesiumsulfat, Abscheidung des gröfsten Theiles des Bleichlorids aus der Lauge durch Abkühlung derselben, Ausscheidung des Alkalisulfats durch weitere Abkühlung, wobei vorher das Silber durch Einführung von Zink ausgefällt werden kann und der Rest des Bleies darauf durch nochmalige Versetzung mit Chloriden, Erhitzung und Abkühlung gewonnen wird und endlich durch Elektrolyse des erhaltenen Bleichlorids.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2950425A1 (de) * 1978-12-15 1980-06-26 Redondo Abad Verfahren zur gewinnung von nichteisen-metallen aus schwefelhaltigen mineralen auf pyritbasis, die kupfer, blei, zink, silber und gold enthaelt
DE19644837A1 (de) * 1996-08-14 1998-02-26 Godelmann Pflasterstein Kg Bodenbelag-Element, insbesondere Pflasterstein

Cited By (3)

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DE2950425A1 (de) * 1978-12-15 1980-06-26 Redondo Abad Verfahren zur gewinnung von nichteisen-metallen aus schwefelhaltigen mineralen auf pyritbasis, die kupfer, blei, zink, silber und gold enthaelt
DE19644837A1 (de) * 1996-08-14 1998-02-26 Godelmann Pflasterstein Kg Bodenbelag-Element, insbesondere Pflasterstein
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