DE72581C - Apparat zur Einleitung künstlicher Bewegungen in steife Hüftgelenke - Google Patents
Apparat zur Einleitung künstlicher Bewegungen in steife HüftgelenkeInfo
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Classifications
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61H—PHYSICAL THERAPY APPARATUS, e.g. DEVICES FOR LOCATING OR STIMULATING REFLEX POINTS IN THE BODY; ARTIFICIAL RESPIRATION; MASSAGE; BATHING DEVICES FOR SPECIAL THERAPEUTIC OR HYGIENIC PURPOSES OR SPECIFIC PARTS OF THE BODY
- A61H1/00—Apparatus for passive exercising; Vibrating apparatus ; Chiropractic devices, e.g. body impacting devices, external devices for briefly extending or aligning unbroken bones
- A61H1/02—Stretching or bending or torsioning apparatus for exercising
- A61H1/0237—Stretching or bending or torsioning apparatus for exercising for the lower limbs
- A61H1/0244—Hip
-
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- A61G15/00—Operating chairs; Dental chairs; Accessories specially adapted therefor, e.g. work stands
- A61G15/007—Physiotherapeutic chairs
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE 30: Gesundheitspflege.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Apparate, durch welche Steifigkeiten im Hüftgelenk
mit Vortheil beseitigt werden sollen, und zwar erreicht Erfinder den Zweck sowohl
in den Fällen, wo es sich um erforderliche Streckung im Hüftgelenk handelt, als auch in
den Fällen, wo Spreizungen im Hüftgelenk angewendet werden müssen, durch gleiche
bezw. auf dem gleichen Grundgedanken beruhende Einrichtungen.
In den Fig. 1 und 2 ist in Seiten- und
Vorderansicht der Apparat dargestellt, mittelst dessen Streckungen im Hüftgelenk vorgenommen
werden sollen, während in den Fig. 3 bis 5 durch Seitenansicht, Vorderansicht und Grundrifs
der für Ausführung von Spreizungen im Hüftgelenk erforderliche Apparat dargestellt ist.
Bei beiden Apparaten sitzt der Kranke auf einem angemessen hohen Stuhl α mit damensattelartiger
Polsterung b, welche dem Kranken gestattet, sich in der Richtung entweder nach
rechts oder nach links auf den Stuhl zu setzen, um so das eine oder andere Bein der Behandlung
zu unterziehen, während das gesunde Bein auf dem Sitz ruht und in stark gebeugter
Stellung erhalten wird.
Bei der ersten Ausführung nach den Fig. 1 und 2 ist der Stuhl aufserdem noch mit einem
besonderen Brustkissen c und einer verstellbaren Armlehne d versehen. Dieselben dienen
in Gemeinschaft mit der Lage des gesunden Beines dazu, jegliche Mitbewegung des Oberkörpers
nach vorn zu verhindern und die Wirksamkeit des eigentlichen Apparates auf das kranke Glied zur vollkommensten zu
machen.
Das zu behandelnde Bein selbst wird in einen Verband e eingeschlossen, welcher in
dem Obertheil einer zweiflügeligen Klammer ff befestigt ist.
Die oberen Enden dieser Klammer tragen seitlich angesetzte Zapfen gg, mit denen sie
auf der einen Seite vorn im Stuhl und auf der anderen Seite in einem besonderen gespreizten
Gestell h gelagert sind.
Die Flügel der Klammer sind leicht federnde Schienen, und durch Ausbildung des in dem
vorderen Gestell h ruhenden Zapfens g als Mutterschraube ist man daher im Stande, das
verbandartige Lager durch Regulirung des Abstandes der federnden Schienen f der Stärke
des Oberschenkels vollkommen entsprechend einzustellen. Unten in dem Bügel ist nun ein
schweres Gewicht q abnehmbar befestigt, welches, wenn es angestofsen wird, die Klammer
und den von derselben umschlossenen Oberschenkel in regelmäfsige Schwingungen versetzt,
die ihrer Ausschlagweite nach genau geregelt werden kann. Statt des Gewichtes liefse
sich auch eine kräftige Feder, welche im Sinne der Streckung wirkt, anwenden.
Ist die Steifigkeit des Gelenkes eine so hochgradige, dafs der Kranke mit seinem
Oberschenkel die schwingende Bewegung activ nicht einleiten kann, so kann dies bei der
eigenthümlichen Anordnung des Apparates durch den Arm der kranken Seite oder durch
eine zweite Person geschehen, indem durch-
Verlängerung der vorderen Schiene des Bügels über ihren Aufhängepunkt hinaus es dem
Kranken oder einer zweiten Person ermöglicht wird, die Bewegung durch die Hand einzuleiten,
zu unterhalten und zu regeln.
Damit für den veränderlichen Sitz des Kranken der Handgriff für die Bewegung des
Bügels passend gelegt werden kann, ist der Hebel derart verlängert, dafs an der oberen
Querleiste i des Verbandes vorn und hinten Hülsen il angebracht sind, in welche die mit
Handgriff versehene Treibstange/2 nach Erfordernifs abwechselnd eingesetzt werden kann.
Bei dem Apparat zur Ausübung von Spreizungen im Hüftgelenk ist der Bewegungsmechanismus nach Fig. 3 gleichfalls vor dem
Stuhl so aufgehängt, dafs der Kranke mit dem eingeschlossenen Bein frei schwingen kann.
Das Bein ist wiederum in einen Verband e eingeschlossen, welcher von einer zweiflügeligen
Klammer fl gehalten wird. Durch die gebogene
Schiene sl ist mit dieser Klammer die Stange st verbunden, welche das Gewicht q
trägt. Durch letzteres werden die Bewegungen des in Schwingungen versetzten Gestelles unterhalten.
Die beiden vorderen Schienen f schwingen um Gelenke gl vor dem Stuhl und ist der
Abstand dieser Gelenke von der Stuhlvorderkante regelbar, damit der schwingende Bügel,
den verschiedenen Beindicken entsprechend, vor der Stuhlvorderkante eingestellt werden
kann.
Die Gelenke sitzen an Backen k, welche im Stuhlgerüst (s. Grundrifs Fig. 5) verschiebbar
gelagert sind. Mitten zwischen beiden Backen ist in dem Stuhlsitz eine Schnecke m
unverschiebbar gelagert, welche mittelst Kurbel η gedreht werden kann und hierbei den
auf der Schraube sitzenden Steg ο entsprechend vorwärts oder rückwärts transportirl. Mit
diesem Steg sind die Gleitbacken fest verbunden und wird durch Bethätigung der Kurbel die Lage der Gelenke vor dem Stuhl
bestimmt.
Wenn das zu behandelnde Bein von dem Bügel/"1, Fig. 3 und 4, aufgenommen wird,
so findet der Oberschenkel aufser in dem Verband e noch auf dem Polster ρ ein Rücklager,
und der Fufs tritt freihängend aus dem Bügel heraus. Wird das Gewicht q durch
Verstellung auf der gebogenen Schiene in die punktirte Stellung q2 gebracht, so ist das Bein
schon in der Ruhestellung gespreizt, während bei Stellung der das Gewicht tragenden Stange
nach links das Bein in der Ausgangsstellung Mittellage hat.
Die Schwingungsversuche verlangen einen bestimmten Kraftaufwand, wobei der Kranke
das unwillkürliche Bestreben zeigt, das ganze Becken und den Oberkörper seitlich mitzubewegen.
Um diese den Zwecken des Erfinders hinderliche Bewegung unmöglich zu machen, dient in erster Linie zwar schon der
eigenthümliche Sitz, welcher das gesunde Bein in gebeugter Stellung einseitig unterstützt, womit
eine Erhebung der auf der gesunden Seite liegenden Beckenhälfte herbeigeführt wird, jedoch
ist eine weitere Unterstützung erforderlich, welche durch die Lehne d gewährt wird,
die ein stärkeres Ausweichen des Oberkörpers hindert. Zur Vervollständigung der erstrebten
Wirkung kann an dem unteren Ende der Schiene fl etwas nach vorn gelagert bei r
eine den Knöchel umfassende Spannvorrichtung angebracht werden, durch welche an dem erkrankten Bein ein Zug nach unten ausgeübt
wird. Entsprechend der ersten Ausführung kann auch bei dieser an dem Obertheil
der federnden Schienen eine auswechselbare Treibstange /2 mit Handhabe in besonders
angebrachten Hülsen eingesetzt werden, welche die Einleitung der Bewegung der schwingenden Massen durch eine andere Person
oder den Kranken selbst gestattet, welch letzterer bei dem Gebrauch dieser Einrichtung
gezwungen ist, den Oberkörper nach der erkrankten Seite zu neigen, um hierdurch eine
erhöhte Spreizung des Beines unwillkürlich hervorzurufen.
Bei beiden Apparaten ist von wesentlicher Bedeutung, dafs die Drehachse des das Bein
umschliefsenden Gerüstes wesentlich tiefer liegt als der Drehpunkt der Hüfte, der durch die
Anordnung des Sitzes sich unter allen Umständen über diesem befindet. Bei der Spreizung
des Hüftgelenkes ist zur Vermeidung der gefürchteten Pfannenwanderung in diesem höher
gelegenen Hüftendrehpuakt ein besonderer Halt erforderlich, und ist zu diesem Zwecke ein besonderes
Kissen (Pelotte) t vorgesehen, das aus einem breiten Gummiband besteht und von zwei
Stäben u getragen wird, welche neben den Einsteckhülsen der Treibstange in besonderen
Führungshülsen herausnehmbar befestigt sind.
Da die Bewegungsrichtung des Kissens der des Beinuntertheiles entgegengesetzt ist, so wird
das Kissen um so stärker auf den Hüftknochen drücken, je weiter das Bein nach aufsen schwingt, und es wird demzufolge verhindert,
dafs der Hüftknochen bei der erfolgenden Spreizung des Beines nach aufsen gedrückt und etwa in seiner Verbindung mit
der Pfanne gelockert wird. Der Knochen wird vielmehr fest in die Pfanne eingedrückt, wodurch
jegliche Lockerung des Gelenkes ausgeschlossen bleibt. Der Druck auf den Hüftknochen
wird durch die beschriebene Einstellbarkeit der Gelenke, gleichfalls den verschiedenen
Beinstärken entsprechend, geregelt.
Die Anordnung, die , Drehachse des das Bein umschliefsenden Gerüstes erheblich tiefer
Claims (2)
1. Apparat zur Einleitung künstlicher Bewegungen in steife Hüftgelenke, dadurch
gekennzeichnet, dafs das gesunde Bein durch einen damensattelartigen Sitz in
starker Beugung unterstützt gehalten wird, während das erkrankte Bein in einer entsprechenden
Hülse, welch letztere durch ein Gewicht oder auch eine elastische Kraft (Feder u. dergl.) in Bewegungen versetzt
wird, frei hängt oder auch gestreckt gehalten wird, um störende Mitbewegungen des Beckens und der Wirbelsäule auszuschliefsen.
2. An einem zur Einleitung künstlicher Bewegungen in steife Hüftgelenke dienenden
Apparate der unter ι. genannten Art die Anwendung einer mit der das kranke
Bein aufnehmenden Hülse fest zu verbindenden Handhabe, durch welche es
dem Kranken gestattet wird, gleichzeitig mit der Hand passive Bewegungen im Hüftgelenk
auszuführen.
An einem zur Einleitung künstlicher Bewegungen in steife Hüftgelenke dienenden
Apparate der unter i. gekennzeichneten Art eine derartige Anordnung der Achse
der das kranke Bein aufnehmenden Hülse, dafs der Drehpunkt des Hüftgelenkes höher
liegt als der Drehpunkt der das Bein aufnehmenden Hülse, zum Zwecke, Mitbewegungen
des Beckens auszuschliefsen und entgegengesetzte Rumpfbewegungen hervorzurufen.
An einem zur Spreizung steifer Hüftgelenke dienenden Apparate die Anwendung einer
mit der das kranke Bein aufnehmenden, durch Patent-Anspruch 3. gekennzeichneten Hülse fest zu verbindenden Pelotte (Druckkissen),
durch welche bei Spreizung des Beines gleichzeitig ein Druck auf das erkrankte Hüftgelenk ausgeübt werden kann.
An einem zur Einleitung künstlicher Bewegungen in steife Gelenke dienenden Apparat eine Verbindung der das zu bewegende
Glied aufnehmenden Schienenhülse mit einer ein Gewicht tragenden Stange durch eine Sectorenschiene (gebogene
Schiene), derart, dafs der Schienenhülse in der Ruhelage eine beliebige Winkelstellung gegen
die das Gewicht tragende Stange und damit gegen die Verticale gegeben werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE72581C true DE72581C (de) |
Family
ID=345793
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE72581C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2429602A1 (fr) * | 1978-06-29 | 1980-01-25 | Bochurberg Claude | Appareil de kinesitherapie pour le traitement des membres inferieurs |
-
0
- DE DENDAT72581D patent/DE72581C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2429602A1 (fr) * | 1978-06-29 | 1980-01-25 | Bochurberg Claude | Appareil de kinesitherapie pour le traitement des membres inferieurs |
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