DE725586C

DE725586C - Verguetbare Nickel-Legierungen

Info

Publication number: DE725586C
Application number: DEH139549D
Authority: DE
Inventors: Dr Werner Hessenbruch
Original assignee: Heraeus Vacuumschmelze AG
Current assignee: Vacuumschmelze GmbH and Co KG
Priority date: 1934-03-25
Filing date: 1934-03-25
Publication date: 1942-09-25

Description

Vergütbare Nickel-Legierungen Es sind Beryllium-Nickel-Legierungen bekanntgeworden, bei denen durch Zusatz von Beryllium bis etwa 2,50b und durch Abschrecken von etwa iooo° mit anschließendem Anlassen bei Temperaturen zwischen etwa 3oo und 5oo° Härtesteigerungen und Verbesserungen der Festigkeitseigenschaften erzielt werden können. Ähnlich wie Beryllium-Kupfer-Legierungen .sind deshalb auch Beryllium-Nickel-Legierungen zur Herstellung von Federn verwendet worden. Es hat sich nun als besonders schwierig herausgestellt, beispieIsweise dünne Federn oder dünne Nadeln aus Beryllium-Nickel-Legierungen anf denHöchstwert der an sich erreichbaren Härte zu bringen. Dies liegt offenbar daran, daß die Vergütung in den dünnen Querschnitten sehr `schnell verläuft und die Gefahr der übervergütung, d. h. des Wiedererweichens, besteht.
Es wurde nun gefunden, daß man eine wesentlich bessere Beständigkeit der höchsten Vergütungshärte bekommt, wenn man den Beryllium-Nickel-Legierungen Titan zusetzt. Es ist, an sich bekannt, durch beliebige Zusätze zu einer vergütbaren Legierung die Löslichkeitsgrenze des b.erylliumhaltigen Mischkristalls nach oben oder unten zu verschieben. Es war aber nicht bekannt, daß durch einen Zusatz von Titan zu Beryllium-Nickel-Legierungen die Beständigkeit der nach der Vergütung erzielten Höchsthärte wesentlich vergrößert und damit die Gefahr der Erweichung durch Übervergütung herabgesetzt werden könnte.
Aus den Abbildungen geht die unerwartete Härtesteigerung, die sich durch Zusatz von Titan zu Beryllium-Nickel-Legierungen erreichen läßt, deutlich hervor.
Abb. i stellt die Härte einer Legierung von Nickel mit 3% Titan nach Abschrecken von iooo° in Wasser und Anlassen bei verschiedenen Temperaturen dar. Wie man sieht, tritt bei dieser binären Titan-Nickel-Legierung beim Anlassen auf Temperaturen bis q.5o° eine geringe Härtesteigerung ein; bei q:50° überschreitenden Temperaturen wird die Legierung aber bereits wieder weich und kommt beim Anlassen auf 5oo° schon wieder auf die Ausgangshärte zurück.
Abb.2 zeigt die Brinellhärte einer Beryllium-Nickel-Legierung mit 10,10 - Beryllium in Abhängigkeit von der Vergütungsbehandlung nach Abschrecken von iooo-'. Vergütungswirkungen durch Anlassen treten praktisch überhaupt nicht auf.
Abb.3 zeigt die Vergütungskurve einer Legierung mit 3% Titali und io;o Beryllium. , Man erkennt deutlich, daß eine ganz wesentliche Härtesteigerung durch Anlassen erzielt wird, die die Härte sowohl der binären Beryllium-Nicl,:el-Legierung wie die der binären Titan-Niclkel-Legierung wesentlich übertrifft. Diese Härte bleibt auch dann erhalten, wenn man die Legierung erheblich länger als 4. Stunden auf die Anlaßtemperaturerhitzt. Beispielsweise tritt nach iostündigem Erhitzen auf 5oo- ein Abfall der Härte noch nicht ein.
Die Beryllium - Titan - Nickel - Legierungen haben also den Vorteil, daß man bei °inem verhältnismäßig niedrigen Berylliumgehalt bereits kräftige Vergütungswirkungen erzielen kann und daß die erzielten Vergütungshärten auch beständig sind, d. h. also, daß die Legierungen unempfindlich gegenL'berv:ergütung sind. Die Verwendung der stellt also gegenüber der Verwendung von binären Beryllium-Nick el-Legierungen oder Titan-Nickel-Legierungen einen bedeutenden technischen Fortschritt dar. Dies gilt insbesondere, wenn diese Legierungen für Federn oder federnde Teile von Einrichtungen oder auch federharte Nadeln aller Art verwendet werden. Der Titangehalt der Legierungen liegt zwischen o,5 bis io(),'o, der Berylliumgehalt zwischen o,3 und 2,5;ö.
Falls besondere horrosions- oder Iditzebeständigkeit der Legierungen erforderlich ist, kann den Legierungen noch bis zu 3o(@"o Chrom zugesetzt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE i. Vergütbare Nickel-Legierungen für Federn, Nadeln und ähnliche Gegenstände, gekennzeichnet durch nachstehende Zusammensetzung 0,3 bis 2,5'o Beryllium, 0, 5 bis i o 0;`" Titan, Rest Nickel.
2. Legierungen nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen -zusätzlichen Gehalt an Chrom in Mengen bis zu 3o(",.