DE72365C - Scheeren oder Zangen, bei welchen die Bewegung der Griffe mittelst Hebelübersetzung auf die Schneiden übertragen wird - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

KLASSE 69: Schneidwerkzeuge.

in BARMEN.

die Schneiden übertragen wird.

Vorliegende Erfindung bezweckt eine Vereinfachung der durch Patent Nr. 68261 geschützten Scheeren- und Zangenconstruction, indem die Verzahnung, mittelst welcher dort jeder der Griffe mit einer Schneide oder Backe in Verbindung steht und seine Bewegung auf dieselbe überträgt, hier durch einen Lenker ersetzt ist, welcher einerseits um einen Zapfen des Griffes und andererseits um einen solchen der Schneide drehbar gelagert ist.

Durch diese Einrichtung soll eine bedeutend stärkere Construction des Werkzeuges ermöglicht und dasselbe in der Herstellung vereinfacht werden. Eine eigenartige Anordnung der Drehzapfen des Lenkers gestattet ferner, eine sehr grofse Uebersetzung und damit eine bedeutende Kraftäufserung zu erzielen.

In beiliegender Zeichnung ist die Erfindung dargestellt. Fig. 1 und 2 zeigen eine nach dieser Neuerung hergestellte Zange in offener und geschlossener Stellung, Fig. 3 ist Seitenansicht zu Fig. 2, theilweise im Schnitt nach Linie v-v der Fig. 2, und Fig. 4 ist Detaildarstellung. Fig. 5 bis 8 sind Darstellungen einer Modification der Zange.

A und B sind die beiden Backen oder Schneiden, welche um den gemeinschaftlichen Zapfen c schwingen und über diesen Drehpunkt hinaus mit den Verlängerungen m und m¹ versehen sind; an letzteren sind die Griffe G bezw. G¹ um Zapfen 0 o¹ drehbar gelagert. Statt nun, wie in dem Haupt-Patent, die Bewegung der Griffe auf die Schneiden mittelst einer Verzahnung zu übertragen, geschieht dieses hier mittelst der Lenker IZ¹, von denen jeder einen der Griffe G bezw. G¹ mit derjenigen Schneide B bezw. A verbindet, an welcher der betreffende Griff nicht gelagert ist.

Jeder der Lenker dreht sich am Griff G bezw. G¹ um einen Zapfen i bezw. i¹, welcher excentrisch zum Drehzapfen ο bezw. ο¹ desselben liegt, und ist an der Verlängerung der zugehörigen Schneide ebenfalls um einen Zapfen drehbar gelagert, welcher hier der Einfachheit wegen den Drehzapfen des anderen Griffes bildet.

Um die Zapfen i und 0 bezw. i¹ und o¹ möglichst nahe an einander zu bringen und eine gröfsere Uebersetzung zu erzielen, sind dieselben, wie aus Fig. 4 ersichtlich, durch einen Steg ^ mit einander verbunden, welcher in den Griff eingelassen wird.

Beim Schliefsen der Zange (aus der Stellung der Fig. 1 in diejenige der Fig. 2) wird dann wieder, wie in dem Haupt-Patent, der Weg der Griffe im Verhältnifs zu demjenigen der Schneiden oder Backen ein weitaus gröfserer

sein und dadurch eine gröfsere Kraftwirkung erzielt werden.

Um stärkere Metallstücke zu zertheilen, z. B. 20 mm starkes Eisen abschneiden zu können, würde bei dem entsprechend gröfseren Weg der Griffe im Verhältnifs zur Oeffhung der Backen eine Zange von zu bedeutenden Dimensionen entstehen und daher unhandlich sein.

Um dieses zu vermeiden, ist die in Fig. 5 bis 8 dargestellte Modification getroffen.

Fig. 5 und 6 sind Vorder- und Seitenansicht der geschlossenen und Fig. 7 der geöffneten. Zange.

0 o^l sind die Drehzapfen der an den Verlängerungen mm¹ der um c schwingenden Backen A und B gelagerten Griffe G G¹. / und Z¹ sind die Lenker, welche um die Zapfen i und i¹ an den Griffen und um die Zapfen χ χ¹ an den Backen oder Schneiden gelagert sind.

Die Modification besteht nun darin, dafs die Entfernung der Drehpunkte i und χ bezw. z¹ und x^} des Lenkers sich verschieden einstellen läfst. Der gröfseren oder geringeren Entfernung entsprechend, öffnen sich dann die Schneiden oder Backen mehr oder weniger. Da nun eine volle Griffbewegung dazu gehört, um die Backen aus der geöffneten Stellung, welche der geringeren Entfernung der Drehpunkte des Lenkers entspricht, zu schliefsen, so mufs bei einer Vergröfserung der Entfernung der Drehpunkte ein mehrmaliges Bewegen der Griffe erfolgen, um den ganzen Schlufs zu bewirken.

Die Veränderung der Entfernung der Drehpunkte von einander wird dadurch erreicht, dafs der Zapfen χ bezw. x¹ der Backe gegen Ansätze 1, 2 des Lenkers wirken kann, welche vom anderen Drehpunkte desselben mehr oder weniger entfernt liegen und mit welchen der Zapfen χ bezw. x^[ dadurch zur Anlage gebracht wird, dafs der Lenker gehoben und die Backen um Zapfen c gedreht werden.

Wenn der Zapfen gegen den Ansatz 1 wirkt (wie in Fig. 5 und 6 gezeichnet), so kann die Zange wie die in Fig. 1 bis 3 dargestellte verwendet werden; soll jedoch eine gröfsere Backenöffnung gebraucht werden, so hebt man mittelst der Excenter w w^x die Lenker, worauf die Griffe GG¹, welche etwas geöffnet waren, gegen die Ansätze s¹ der Hebel s der Excenter stofsen und die Backen um Zapfen c in die punktirte Lage der Fig. 8 drehen. Werden dann die Griffe G G¹ geschlossen (in die Stellung der Fig. 8), so nehmen auch die Backen die hier in vollen Linien gezeichnete Stellung ein. Um die letzteren ganz zu schliefsen, müssen die Griffe zunächst wieder gehoben werden, wobei der Ansatz 1 vor den Zapfen χ springt (in die Stellung der Fig. 7), und dann dieselben wieder geschlossen werden.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . Eine Ausführungsform der durch Patent Nr. 68261 geschützten Scheere oder Zange, dadurch gekennzeichnet, dafs die Verzahnung zwischen jedem Griff und derjenigen Schneide, an welcher derselbe nicht gelagert ist, durch einen Lenker (I bezw. I¹J ersetzt ist, welcher an Zapfen angreift, deren einer an dem Griff (G G¹J excentrisch zu dessen Drehzapfen (00¹J, deren anderer an der rückwärtigen Verlängerung (m Tn¹J der Schneide angeordnet ist.
2. 2. Eine Ausführungsform der durch Anspruch 1. gekennzeichneten Einrichtung, bei welcher die wirksame Länge der Lenker verändert, werden kann, um eine veränderliche Oeffnungsweite der Backen zu erzielen, zu deren vollständiger Schliefsung eine wiederholte Schliefsbewegung der Griffe erforderlich ist, wobei eine Verkürzung der wirksamen Länge der Lenker eintritt, indem die Zapfen (x) über einen Zahn (1) in den nächsten Ausschnitt hineinspringen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.