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Handgerät für Beinbeschädigte oder im Hüftgelenk bzw. in der körperlichen
Beweglichkeit behinderte Personen Die Erfindung betrifft ein Handgerät für Beinbeschädigte
oder im Hüftgelenk bzw. in der körperlichen Beweglichkeit behinderte Personen zur
Reichweitenverlängerung der Arme oder Hände mit hakenartigen Greifmitteln für Schuhwerkteile
o. dgl. Zum Handschuh- oder Stiefelverschnüren ist ein Handgerät mit entgegengesetzt
nach oben umgebogenen Haken bekannt, welches Einarmigen das Verschnüren von Stiefeln
oder anderen Personen das Verschnüren von Handschuhen erleichtern soll. Die nach
oben umgebogenen Haken erschweren das Nachziehen der durch Ösen gezogenen Schnürsenkel,
weil sie nicht .den normalerweise hierfür verwendeten Fingergliedern angepaßt sind.
Die Verwendung von Doppelhaken macht das Gerät teurer in der Herstellung. Bei klemmbackenartigen
Geräten ist die Reichweitenverlängerung durch scharnierartig mit den Klemmbackenmitteln
verbundene Griffstangen bekannt. Die Klemmbackengeräte sind für Verschnürungen nicht
verwendbar.
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Zweck der Erfindung ist die Schaffung eines möglichst einfachen, leicht
zu handhabenden Handgerätes mit Reichweitenverlängerung bei weitestgehender Anpassung
der Greifmittel an die Gliedmaßen der Hände zum Schließen oder öffnen von Verschnürungen
von Schuhwerk. Erreicht wird dies dadurch, daß an einem Handgerät der vorgenannten
Gattung das hakenartige Greifmittel mit einer rechtwinklig abgebogenen, abgeflachten
Hakennase versehen ist, welche nach den Hakennasenenden zu keilig verbreitert und
anschließend nach dem Ende zu kegelig verjüngt ist. Dabei ist für jede Hand je ein
Haken mit einfacher, der gewünschten Reichweite angepaßter Griffstange vorgesehen,
wobei die Griffstangen in der Länge unterteilt und ihre Teile lösbar untereinander
verbunden sind.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigt Abb. i eine Ausführungsform des Handgerätes mit Greifhaken
in Seitenansicht, Abb. a das gleiche Gerät in Seitenansicht, senkrecht zur Ansichtsebene
der Abb. i, Abb. 3 Teile einer unterteilten Griffstange in Seitenansicht, teilweise
im Längsschnitt. In Abb. i und a ist i der eigentliche Greifhaken, der parallel
zur Längsrichtung der Greifhakenstange 2 keilig abgeflacht ist. Der
abgeflachte
Teil ist nach dein Ende zii breiter werdend und anschließend kegelig verjüngt ausgebildet,
wobei scharte Spitzen, Ecken oder Kanten durch Abrundungen vermieden sind. Durch
die zunehmende Breite bildet der abgeflachte Greifbaken i zur Griffstang: 2 einen
Winkel, der etwas kleiner als 9o° ist, so daß beim Greifen eines Schnürsenkels oder
eines anderen Schuhwerkteiles mittels des Greifhaltens i der Schuh-,verkteil nicht
so leicht von dem abgeflachten Greifhaken i heruntergleiten kann. Die Griffstange
2 wird am anderen Ende zweckmäßig mit einer Öse 3 o. dgl. versehen, die in einer
Ebene senkrecht zu dem abgeflachten Haken i verläuft. Die Länge des abgeflachten
Hakens i wird vorzugsweise entsprechend der Länge eines normalen Fingergliedes,
etwa 2 cm lang, ausgeführt, während die Griffstange 2 etwa bis 7 mm Stärke aufweist.
Die Griffstange kann etwa normale Armlänge, d.li. etwa 5o bis 7o cm, -erhalten.
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Zur Erleichterung der lfitführung auf Reisen kann die Griffstange
einmal oder mehrfach unterteilt sein, wie dies-in Abb.3 dargestellt ist. Die Enden
der Teile d., 5, 6 sind abgeflacht bzw. abgesetzt und mit einer Öffnung der Bohrung
7 an einem Teil und einem Stift oder Vorsprung 8 am anderen Teil versehen, die ineinandergreifen
und durch eine darüber schiebbare Hülse c) in der Gebrauchslage zusammengehalten
«-erden. Für die Hülse 9 werden an einem der zu verbindenden Teile Anschläge
io in Form von Stiften oder anderen Vorsprüngen vorgeselien. An Stelle der Stangen
können auch ineinandergeschobene Rohre mit federnden Arretierungsstiften wie bei
photographischen Stativen verwendet werden, deren Rohre aber in der Gebrauchslage,
d. h. in auseinan.dergezogenem Zustand, noch in einer entsprechenden Länge ineinandergreifen
müssen, damit die ganze Griffstange Biegungsbeanspruchungen aufnehmen kann. Die
Rohre müssen auch gegen ein Verdrehen zueinander gesichert sein, was durch Schlitzführungen
o. dgl. erfolgen könnte. Die ausgezogene Lage würde dann durch federnde Arretierungsstifte
oder -kugeln gesichert sein. Es empfiehlt sich, den abgeflachten Haken i oder die
ganze Griffstange :2 zu polieren und bei Ausführung in Eisen zu vernickeln, verchromen
oder mit einem anderen Schutzüberzug gegen Rost oder Oxydation zu versehen, damit
die Hilfsgeräte nicht das Schuhwert: bei der Handhabung beschädigen.
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Mit dem Griffhaken nach Abb. i bis 3 kann die Verschnürung des Schuhwerkes
gelöst und die Stiefel durch Herunterdrücken vom Fuß gestreift werden. Dabei werden
in bekannter Weise vorzugsweise Haken für die Schnürstiefel oder -schuhe verwendet,
von denen der Schnürsenkel mit den Greifhaken i heruntergehoben und beim Anziehen
wieder aufgelegt wird. Der Schnürsenkel bleibt hierbei an den Enden verknotet oder
wird vor dem Anziehen des Schuhwerkes an der richtigen Stelle verknotet. Die Enden
der Schnürsenkel werden dann mit den abgeflachten Enden der Greifhalten i zwischen
Schuh und Fuß eingeschoben, wie man dies mit den Fingern zu machen pflegt. Beim
Anziehen des Schuhes werden die Schnalle oder Lederzunge und die Schnürränder des
Schuhes mit den von beiden Händen an den Griffstangen 2 gehaltenen Greifhaken i
in die richtige Verschlußlage gebracht, um anschließend die geschlossenen Schnürsenkel
über die Verschnürungshaken des Schuhes zii legen. Für das Anziehen von Halbschuhen
kann die Griffstange 2 an Stelle des Teiles 3 oder auch zusätzlich mit einem Schuhanzieher
versehen
werden, der anschraubbar oder an- bzw. auf- |
steckbar an der Griffstange 2 angebracht |
«-erden kann. |
Das dargestellte und beschriebene Ausfüh- |
rungsbeispiel der Erfindung kann in Anpas- |
sung an die jeweiligen Fälle der Praxis in |
den Einzelheiten zahlreiche Abänderungen er- |
fahren, ohne daß der Bereich der Erfindung |
verlassen wird. Die Teile der unterteilten |
Griffstangen können auch miteinander ver- |
schraubt «-erden, wobei beide Enden mit Ge- |
winde versehen und durch Gewindehülsen |
verbunden oder die Gewindehülse mit einem |
Teil starr und unlösbar, mit dein anderen |
Teil aber durch Gewinde lösbar verbunden |
ist. |