-
Vorrichtung zum Durchtrennen eines. Drahtseiles mittels eines schermesserartig
einseitig abgeflachten Meißels, der in Nuten geführt ist Die Erfindung bezieht sich
auf eine Vorrichtung zum Durchtrennen von Drahtseilen mittels eines in das Werkstück
eindringenden, durch Einzelschläge eines Schlagwerkzeuges vorgetriebenen Meißels.
An sich bestehen zum Durchtrennen solcher Werkstücke verschiedene Möglichkeiten,
von .denen man aber in vielen Fällen nicht Gebrauch machen kann, da die betreffenden
Einrichtungen, wie z. B. Scheren oder sonstige Trennmaschinen, am jeweiligen Arbeitsplatz
nicht zur Verfügung stehen. Auch wird man in Untertagebetrieben das sonst übliche
und einfache Durchschneiden von Drahtseilen mittels Schneidbrenners wegen der Schlagwetterexplosionsgefahr
nicht anwenden können, so daß man ausschließlich auf mechanische Trennwerkzeuge
angewiesen ist, von denen wiederum nur solche in Frage kommen, welche leicht zu
beschaffen sind oder einfach von einem zum anderen Arbeitsplatz transportiert werden
können. Mit solchen Werkzeugen, bei denen die in Grubenbetrieben :durchweg vorhandenen
Drucklufthämmer eine besondere Rolle spielen, läßt sich jedoch ein Durchtrennen
des Werkstückes in einem einzigen Schnitt nicht erreichen, sondern es ist vielmehr
eine Reihe von Schnitten, welche durch aufeinanderfolgende Schläge des Werkzeuges
bewirkt werden, erforderlich. Dabei wurde gefunden, .daß .diese Werkzeuge mit einem
verhältnismäßig großen und unwirtschaftlichen Kraftaufwand arbeiten, @da der Trennmeißel
zwischen den einzelnen Schlägen, auch bei .den rasch arbeitenden pneumatischen Werkzeugen,
zurückfedert und bei jedem folgenden Schlag zunächst erst um :dieses Stück vorgetrieben
werden muß, wobei er nicht unerhebliche Widerstände in den bereits durchtrennten
Materialteilen zu überwinden hat, die sich als Verlust für die eigentliche Schneidarbeit
auswirken. Das Zurückfedern entsteht dadurch, :daß sich beim jeweiligen Einschnitt
in das Material nicht nur bleibende, sondern auch elastischeDeformationen ergeben,
welche beim Nachlassen des Drucks auf ihre Ursprungslage hinarbeiten, dabei den
Meißel zurücktreiben, und bei Drahtseilen sogar ein auseinandersperrendes. und in
sich federndes Drahtbündel ergeben, welches dem Meißel, wenn :dieser die Schnittlinie
im Werkstück verloren hat, eine nennenswerte Trennwirkung überhaupt unmöglich macht.
-
Die Erfindung bezweckt, die Arbeiten mit schrittweise vorgetriebenen
Werkzeugen zu verbessern und ein einwandfreies Durchtrennen der Werkstücke mit diesen
Werkzeugen zu ermöglichen und erreicht das dadurch, daß eine bis in die nächste
Nähe .der Trennstelle reichende, :das Drahtseil zusammenpressende Einspannvorrichtung
für das Drahtseil im Zusammenwirken mit der Anwendung der den durch Einzelschläge
des selbsttätigen Schlagwerkzeuges vorgetriebenen Meißel in bekannter Weise in ständiger
Anlage an der Trennstelle haltenden Andrückvorrichtung vorgesehen ist.
-
Es sei :darauf hingewiesen, daß es auf
anderen Arbeitsgebieten
bekannt ist, das Werkzeug in ständiger Anlage an dem Werkstück zu halten. Außerdem
ist es bekannt, ein Drahtseil, das durchtrennt werden soll, bis. in die nächste
Nähe der Trennstelle einseitig einzuspannen. Diese Merkmale sind demnach nicht für
sich Gegenstand der Erfindung.
-
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel .der erfindungsgemäßen
Trennvorrichtung für einen Drucklufthammer, der ein in einem Lagerbock festgehaltenes
Drahtseil bearbeitet, dargestellt. Es zeigen Abb. i eine Seitenansicht der Vorrichtung,
Abb. 2 einen Schnitt nach der Linie II-11 der Abb. i, Abb. 3 eine der Abb. i entsprechende
weitere Seitenansicht, von links gesehen, Abb. q. eine teilweise Draufsicht zu Abb.
i, Abb. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Abb. i, Abb. 6 einen Schnitt nach
der Linie VI-VI der Abb. 5.
-
In den Abbildungen bezeichnet i einen Lagerbock, der zweckmäßig auf
eine :U-Eisenunterlage aufgeschraubt ist und zum Festhalten des Drahtseiles dient.
Seine von der Abb. i aus gesehene linke Hälfte ist mit einer Ausnehmung (Bohrung)
2 versehen (vgl. bes. Abb. 6), in deren untere Hälfte eine Büchse 3 in Form einer
Halbschale eingelegt ist, die durch einen sie durchsetzenden und in eine Bohrung
,des Lagerbockes i eingreifenden Stift q. gehalten wird. In der anderen (rechten)
Hälfte des Lagerbockes i (Abb. i) ist eine längliche Ausnehmung 5 von etwas größerer
lichter Weite und etwa doppelter Höhe vorgesehen. Der Lagerbock i ist ferner längsseitig
mit je einer Gelenkgabel 6 für jede Lagerbockhälfte versehen, an denen der Teil
9 bzw. io eines zweiteiligen Lagerdeckels mittels der Köpfe 7 und des oder der Bolzen
8 schwenkbar befestigt ist. An der anderen (gegenüberliegenden) Längsseite des Lagerbockes
i besitzt dieser zwei den Deckelteilen 9 und io entsprechende Schlitze i i, in denen.
je ein Gewindebolzen 12 um Bolzen :3 des Lagerbockes i schwenkbar sind. Die Gewindebolzen
12 greifen in Schlitze der Lagerdeckelteile 9 und io ein und werden dort mit den
Flügelschrauben 14 festgeschraubt, die gegen völliges Abschrauben durch einen am
äußersten Bolzenende stehengelassenen Bund 15 gesichert sind. Im Deckelteil 9, welcher
mit der linken Lagerbockhälfte (Abb. i) zusammenarbeitet, sitzt eine mit Bunden
versehene Büchse 16, die sich mit der Büchse 3 zum vollen Profil des Werkstückes
ergänzt und im übrigen so bemessen ist, daß durch sie das in den Lagerbock i eingelegte
Werkstück festgeklemmt werden kann. Der rechte Lagerdeckelteil io ist mit einem
Ansatz 17 (Abb. 5) versehen. der sich auf den Lagerbock i legt und dort ohne Rücksicht
auf das Werkstück festgeklemmt wird. Der Lagerbock i ist in seinem mittleren Teil
mit einer Ausnehmung 18 versehen, in der zwei Führungsstücke i9, 2o sitzen, die
oben durch den Lagerdeckel hindurchgreifen und in geeigneter Weise im Lagerbock
i befestigt werden (Ansatz 21). Die Führungsstücke i9, 2o besitzen zum Einlegen
des Werkstückes nach oben offene Ausnehtnungen und sind im unteren Teil der Form
der Büchse 3 bzw. der Ausnehmung 5 des Lagerbockes i angepaßt, Die Bleche i9 und
2o führen den Meißel -2z, so daß -dieser nicht ausweichen kann und bei seiner Betätigung
sich genau in das Material hineinarbeitet. Dabei kann das Führungsblech ig der Einspannstelle,
gegen welches das Werkstück in der Hauptsache gepreßt wird, schneidenartig ausgebildet
sein, was in Zusammenarbeit mit der einseitigen Schneide des Meißels eine scherenartige
Schneidewirkung zumindest im letzten Teil desTrennvorganges ergibt. Der Meißel 22
hat im Schneidenteil rechteckigen Querschnitt, geht dann nach oben in Stangenform
über und endet in dem üblichen die Aufschlagfläche enthaltenden Einsteckende.
-
Auf den Lagerdeckelteilen 9 und io sind Gelenkgabeln 23 angebracht,
an denen mittels entsprechender Laschen 2.4 und durchgesteckter Schraubenbolzen
25 Druckluftzylinder 26 lösbar befestigt sind. Die Zylinder 26 besitzen eine gemeinsame
Luftzuführung, welche vom angesteckten Schlauch ,1..a. und der zugehörigen Überwurfmutter
45 ausgehend zu einem T-Stück 42 mit Anschlußschraube .I3 führt und von dort über
die Verbindungsrohre 28 in die Stutzen 27 der Zylinder 26 mündet. Jeder Zylinder
26 besitzt einen durch Ledermanschetten 30 und Muttern 31 abgedichteten Treibkolben
29, dessen Kolbenstangen 32 nebst Flügelmuttern 33, die gegen völliges Abschrauben
durch Endbunde 34 gesichert sind, mit einer Traverse 35 verbunden werden können,
wobei die Kolbenstangen 32 durch Schlitze 36 der Traverse 35 greifen. Die Zylinder
26 sind oben .durch eingeschraubte Deckel 37 geschlossen. Die Kolbenstangen 32 sind
an ihrer Durchtrittsstelle in den Deckeln 37 mittels Lederbüchsen 38, die in die
Deckel 37 eingesetzt und mit ihnen durch Schrauben 39 verbunden sind, abgedichtet.
In .dem Boden der Zylinder 26 sind ()ffnungen 40 zwecks Entleerung der Zylinder
26 von Luft beim Sinken der Kolben 29 vorgesehen. In -die Traverse 35 ist mit seinem
unteren Teil ein Preßlufthammer 41 eingeschraubt, in dem. das Einsteckende des Meißels
22 sitzt.
-
Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Vorrichtung ergibt
sich im großen
und ganzen schon aus der Zeichnung. Das Werkstück
wird bei aufgeklappten Lagerdeckelteilen 9, io in den Lagerbock i eingelegt und
dort nach Herunterklappen der Lagerdeckelteile 9, io und Einschwenken der Gewindebolzen
12 .durch Anziehen der Muttern 14 fest eingeklemmt und gegen die Schneidenauflage
des Führungsstückes i9 gepreßt. Sodann wird der Preßlufthammer 41 nebst Traverse
35 und Meißel 22 aufgesetzt und die Kolbenstangen 32 in die Schlitze 36 der Traverse
35 eingeschwenkt. Danach werden die Flügelmuttern 33 angezogen, so daß der Hammer
41 auf den - Meißel 22 und dieser mit der Schneide auf das Werkstück gepreßt wird.
Nun wird aus. dem Schlauch 44 durch das Verbindungsrohr 28 Preßluft über die Kolben
29 in die Zylinder 26 geleitet und der Hammer 41 in Tätigkeit gesetzt. Dieser treibt
dann den Meißel 22 schlagweise durch das Werkstück, wobei die Schneide des Meißels
22 stets fest auf den jeweiligen Schnittlinien des Werkstückes aufliegt, da er ständig
unter dem mittels. der Kolben 29, der Kolbenstangen 32, der Traverse 35 und des
Hammers 41 auf ihn einwirkenden Druck .der Preßluft steht, die hiermit eine dem
Vorschub nachfolgende, die Gegenrichtung jedoch sperrende Anlageverbindung zwischen
dem Werkzeug und dem Werkstück herstellt.
-
Soll die Vorrichtung zum Durchtrennen anderer als runder Werkstücke,
z. B. flacher Drahtseile benutzt werden, so ist die Ausnehmung in der einen Lagerbockhälfte
nebst zugehörigem Meißelführungsstück und dem Lagerdeckel entsprechend dem Werkstückprofil
zu gestalten, während in der anderen Lagerbockhälfte eine der Ausnehmung 5 entsprechende
Ausnehmung zweckmäßig vorgesehen wird, um beim Durchtrennen stets ein Ausweichen
des einen Werkstückendes nach. unten zu ermöglichen.