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Zerreißvorrichtung zur Herstellung von Futtermitteln und Humusdünger
In der Patentschrift 668 222 ist eine Zerreißvorrichtung zur Herstellung von Futtermitteln
beschrieben. Diese Vorrichtung besteht aus einem trommelförmigen, mit Stiften (Zähnen)
besetzten Körper, welcher mit Hilfe einer drehbar gelagerten Welle in einem Gehäuse
schnell umläuft und sich dabei an Gegenstiften (Gegenzähnen) vorbeibewegt, die mit
einem beweglichen Teil des Gehäuses verbunden sind. Wie bekannt, sind an dieser
Vorrichtung die Anzahl, die Form und die Stellung der Stifte (Zähne) bzw. Gegenstifte
(Glegenzähne) sowie die gegenseitige Eingriffstiefe derselben nach Maßgabe des gewollten
Zerrupf- bzw. Zerreiß- und Zerschleißgrades veränderlich. Die Vermischung von in
Art und Eigenschaft verschiedenartigem Gut,erfolgt während der Zuführung und des
Zerkleinerungsvorganges. Es wird bemängelt, daß die Vermischung nicht noch eine
gewisse Zeit nach dem Zerkleinerungsvorgang fortgesetzt werden kann und daß beim
Wechsel abgeladener und abzuladender Fuhrwerke Leerlauf bzw. Betriebsverluste entstehen,
welche bei Bedarf großer Verarbeitungsleistungen vermieden werden müssen.
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Die Mängel werden allgemein durch die vorliegende Erfindung, welche
eine weitere Ausbildung der Vorrichtung nach Patent 668 222 darstellt, dadurch behoben,
daß in einem Gehäuse mehrere derartige mit Stiften (Zähnen) besetzte trommelförmige
Körper angeordnet sind, welche unabhängig voneinander nach Bedarf in einheitlicher
oder uneinheitlicher Geschwindigkeit umlaufen und insbesondere je von der
Seite her beschickt werden. Die mit Stiften (Zähnen) besetzten trommelförmigen Körper
kreisen hierbei ohne gegenseitige Berührung im Gehäuse in so weitem Abstand voneinander,
daß durch den letzteren ein' Schacht entsteht, in welchem
die Vermischung
des zerrissenen Gutes fortgesetzt wird. Vor dem Schachteingang sind ferner mit Gegenstiften
(Geg-enzähnen) besetzte Platten angeordnet, die auch während des Betriebes je für
sich verstellbar sind:. Die Förderung des Gutes an die trommelförmigen Körper besorgen
Fördervorrichtungen bekannter Art. Diese sind den trommelförmigen Körpern am Gehäuse
höhenverstellbar und schwenkbar vorgelagert, wodurch das Gut stockungsfrei einläuft
und während hinreichender Zeitdauer von den Werkzeugen der Trommel bearbeitet wird.
So kann die Fördereinrichtung in Hochstellung das Gut auf die Reißertrommel abwerfen
und die Bearbeitung des Gutes von kurzer Dauer sein, wenn z. B. Zuckerrübenblätter
nur grob zerrupft werden sollen, dagegen in Tiefstellung abgeben und die Bearbeitung
länger dauern, wenn stengeliges Pflanzengut zerrissen und zerschlissen werden soll.
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Jede Fördervorrichtung kann nach Bedarf von drei Seiten her beschickt
und mit Fuhren umstellt werden, so daß die Zerreißvorrichtung ununterbrochen beschickt
werden kann. Erhöht über der Fördereinrichtung angeordnete Stege oder verlegbare
Laufbretter können dafür vorgesehen werden, daß die Ablader auf abgekürztem Wege
von Fuhrwerk zu Fuhrwerk gelangen.
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Die gesamte Anordnung gemäß der Erfindung gestattet die Verarbeitung
von in Art und Eigenschaft einheitlichem oder verschiedenem Gut. Sie beschleunigt
die Ernte und sichert die Füllung großer Gärbehälter mit zweckvoll zubereitetem
Futtergut in kurzer Zeit.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung läßt sich im allgemeinen auch
zur Herstellung von Humusdünger (Aufbau- und Nährstoffe der Kulturböden und Kulturpflanzen)
vorteilhaft verwenden, wozu bekanntlich pflanzliche, tierische und gewerbliche Abfälle,
wie Mais-oder Rapsstroh, Kohlstrünke, Rasen, Stallmist, Klärschlamm der Städte,
Grabenauswurf, Boden, Teichschlamm, Kehricht, Holz- und Braunkohlenaschen, Obsttrester,
Fischreste u. dgl. m., als Ausgangsstoffe in Betracht kommen.
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Weitere Einzelheiten der Vorrichtung gemäß der Erfindung werden an
Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles dieser Vorrichtung
.erläutert, und zwar nach Abb. r in Vorderansicht, zum Teil aufgebrochen, Abb.2
in Aufsicht, Abb.3 in Seitenansicht und Abb. q. die Vorrichtung in Gebrauchsstellung,
schematisch in kleinerem Maßstabe. dargestellt. Im Gehäuse c mit dem unterteilten
Deckel. b sind zwei trommelförmige Körper a, d je mit Stiften (Zähnen) e,
it besetzt gelagert. Gegen die Trommelna, d wirken je auf verstellbare Platten
i, k befestigte Gegenstifte (Gegenzähne) f, d. Die Eingriffstiefe
der Gegenstifte (Gegenzähne) f, L in den Raum zwischen die Trommelstifte
(Trommelzähne) e, h ist mittels der Schrauben g, m einstellbar, welche
durch die Öffnung n der Seitenwand des Gehäuses c erreichbar sind.
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Vor jede Trommel. a, d ist eine Fördervorrichtung.o, p von bedarfsweiser
Länge, vorzugsweise mit endlosen Tüchern und Mitneh merleisten als Fördermittel
arbeitend, gelagert. Die Trommeln a. d sind im Antrieb r, s voneinander unabhängig
und berücksichtigen damit stoßweise Beanspruchung sowie den Bedarf einheitlicher
oder unterschiedlicher Umlaufgeschwindigkeit.
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Jede Fördervorrichtung o, p ist in ihrer Höhenlage zur Reißertrommel
verstellbar, t, und schwenkbar an das Gehäuse e gelagert und am anderen Ende durch
die gegenläufigen, a, Teile der Stütze v verstellbar, so daß nach Bedarf waagerecht,
mit etwas Fall oder Steigung gefördert werden kann.
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Die Trommeln a, d sind in angemessenem Abstand voneinander
im Gehäuse c gelagert. Der Wellenabstand ist so groß gehalten, daß sich die Stifte
(Zähne) -e, h der Trommeln a, d
in dem von ihnen umschriebenen Raum
nicht berühren, im Gegenteil so viel Raum bleibt, daß ein Schacht iv entsteht, in
welchem das zerkleinerte Gut durcheinandergeworfen wird und sich mengen kann. Unter
dem Schacht iv liegt das Fördermittel g, welches das verarbeitete Gut abnimmt und
auf Stapel, Fuhrwerke oder zur Abgabe an Höhenförderer weiterleitet.
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Bei dem Ausführungsbeispiel liegt das Fördermittel g über der Erde.
Es kann nach Bedarf auch in die Erde, z. B. durch Betonkörper geschützt, verlegt
werden, damit Fuhrwerke darüber fahren können.