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Steilsichtkartei Im Patent 6o9 398 ist eine Steilkartei beschrieben,
die aus einer Mehrzahl von Kartentafeln besteht, von denen jede wiederum eine Mehrzahl
von schwenkbaren, seitlich gestaffelten, die losten Karteikarten zwischen sich aufnehmenden
Leitkarten trägt. Dabei sind die Leitkarten, um :ein unbeabsichtigtes Verrücken
derselben aus der jeweiligen Staffellage zu verhüten, am unteren Rand mittels als
Abstandhalter dienender verschließbarer Befestigungsmittel an der Kartentafel befestigt.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt, Anordnungen dieser Art weiter
zu vervollkommnen, und zwar im besonderen nach der Richteng hin, daß eine Änderung
in der Staffellage größerer .oder kleinerer Leitkartengrupp.en bequem, schnell und
ordnungsgemäß durchgeführt werden kann. Wird beispielsweise aus der Karteieine Leitkarte
entfernt ytnd sind demgemäß die folgenden Karten um eine Staffelstufe nachzuschieben,
so ist dies bei der bekannten Einrichtung nur mit gewissen Umständlichkeiten zu
bewerkstelligen, dagegen bedarf (es hierzu weniger Handgriffe, wenn man :gemäß der
Erfindung für die Leitkarten. einen besonderen neuartigen Abstandhalter benutzt.
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Es gibt Karteien, bei denen die seitlich gestaffelten Karteikarten
unten mittels zweier Reihen gegeneinander gerichteter, an den Deckeln einer Mappe
befestigter, in entsprechende Kartenlochungen greifender Zähne verriegelt sind.
In Anwendung derartiger Zahnreihen auf die gestaffelten Leitkarten einer Kartei
besteht die Erfindung darin, daß die eine Zahnreihe an einer Kartentafel befestigt
ist, während die zweite Zahnreihe als Schiene ausgebildet ist, die .an der Kartentafel
in an sich bekannter Weise um das fest begrenzte Maß einer Abstandstufe verschiebbar
gelagert ist. Atü diese Weise sind die Leitkarten entsprechend
dem
Vorschlag des Patents 6o9 398 normalerweise in ihrer Staffellage verriegelt, während
es andererseits möglich ist, bei entsprechender gegenseitiger Einstellung der bei-5
den Zahnreihen eine Leitkartengruppe von den Zähnen der Kartentafel auf die Zahnschiene
zu überführen, sie mit dieser um das Maß :eines Zahnabstandes zu verschieben und
dann in neuer Staffellage wieder auf die Zähne der Kartentafel zu übertragen.
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Bei der Ausführung der Erfindung kann man sich einer Einrichtung bedienen,
wie sie beispielsweise bei sogenannten Ringbüchern bekannt ist und die darin besteht,
daß als Abstandhalter eine die Leitkarten unten umfassende Klappschiene dient, deren
beide Schenkel bei geschlossener Schiene mit gegeneinander versetzten Zahnreihen
von beiden Seiten her durch die Leitkarten greifen. Bei einer anderen zweckmäßigen
Ausführungsform ist die zweite Schiene auf der ersteren 1-,leitend geführt, wobei
die senkrecht von den Schienen nach oben ragenden Zähne oben derart gegeneinander
gebogen sind, daß sich ihre Spitzen bei :entsprechender Einstellung der verschieblichen
Schiene annähernd berühren.
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Zum besseren Verständnis der Erfindung sind in der Zeichnung zwei
Ausführungsbeispiele dargestellt.
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Fig. i zeigt eine Kartentafel in Ansicht. Fig.2 zeigt die Kartentafel
in aufgeschlagenem Zustand.
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Fig.3 und q. veranschaulichen einen Abstandhalter und benachbarte
Teile in Draufsicht und im Querschnitt.
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Fig. 5 zeigt in einer Teilansicht ein, weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Der in den Fig. i bis q. dargestellte Kartenhalter besteht aus einer
Grundplatte i o, auf welcher mittels eines Abstandhalters i i eine Reihe von Leitkarten
12 gestaffelt gelagert sind. Die einzelnen Leitkarten können zweckmäßig, wie im
Patent 6o9 398 beschrieben, mit auswechselbaren Sichtstreifen 13 versehen sein;
zwischen ihnen sind dann die eigentlichen Kaxteikarten 14. gelagert.
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Bei einer derartigen Steilkartei findet nun als Abstandhalter beispielsweise
eine der Art nach bekannte Klappschiene Verwendung, deren einer Schenkel 15
an der Grundplatte io befestigt ist, während der andere Sehenkel 16 vorteilhaft
einen Abschlußdeckel 17 trägt.
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An jedem der Schenkel 15, 16 ist eine fortlaufende Reihe von Zähnen
18 vorgesehen, beispielsweise derart, daß die Schienenschenkel rechenartig ausgestanzt
sind und dann die Zähne um 9o° umgebogen werden, und zwar vorzugsweise mit einer
aus Fig. q. ersichtlichen leicht bogenförmigen Krümmung. Aus noch zu erläuternden
Gründen müssen zwischen je zwei benachbarten Zähnen 18mindestens zwei Abstandstufen
(der für die Leitkarten maßgebenden Größe) liegen.
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Die Verbindung der Schienenschenkel 15 und 16 erfolgt durch zwei oder
mehr Scharniere, und zwar beim Zeichnungsbeispiel so, daß die Scharnierösen 2o des
vorderen Schenkels 16 auf den Scharnierbal.zen21 um das Maß einer Abstandstufe
verschiebbfir sind und an den Ösen 22, 23 des Schenkels 15
ihren Anschlag
finden.
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Die mit der beschriebenen Einrichtung ermöglichte Arbeitsweise ist
folgende: Solange die Klappschiene i i entsprechend Fig. i geschlossen ist, greifen
die Zähne i 8 von oben und unten her durch de entsprechenden Perforierungen der
Leitkarten 12 und verriegeln diese somit zuverlässig in ihrer Staffellage. Soll
nun beispielsweise aus der Kartei eine Leitkarte endgültig entfernt werden und müssen
demgemäß die nachfolgenden Karten nachgerückt werden, so schlägt man den Deckel
17 der Kartentafel auf und schwenkt- damit den Schienenschenkel 16 in die
aus Fig. ¢ ersichtliche Lage. In dieser Lage wird dann die Schienenhälfte 16 gemäß
Fig. 3 so weit verschoben, bis die Öse 20 gegen die Öse 22 stößt. Dann klappt man
die Schiene wieder zu, so daß die Zähne. 18 des Schenkels 16 in die Karten greifen,
öffnet sie dann erneut, und zwar derart, daß die nachzuschiebenden Leitkarten auf
den Schienenschenkel 16 gereiht sind und schiebt nun den Schenkel 16 samt den darauf
befindlichen Leitkarten in die aus Fig. 2 ersichtliche Stellung, d. h. derart, daß
die Öse 2o gegen die Öse 23 stößt. Wird nun die Schiene wieder geschlossen, so gelangen
die auf den Zähnen 18 der Schienenhälfte 16 aufgereihten Karten wieder auf die Zähne
der Schienenhälfte 15, wobei dann die durch Herausnahme einer Leitkarte entstandene
Lücke geschlossen ist.
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In sinngemäßer Verwendung der beschriebenen Einrichtung wäre ges naturgemäß
auch möglich, zunächst einen Teil der Leitkarten auf die verschiebliche Schiene
zu überführen, sie dann um eine Stufe zu verschieben und nach Anfügung einer weiteren
Leitkarte an die auf dem ersten Schienenschenkel verbliebenen Karten die verschobenen
Karten wieder auf die Zähne des ersten Schienenschenkels zu überführen, ohne zuvor
die verschlebliche Schiene in die Ausgangsstellung zu verrücken.
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Die obenerwähnte leichte Krümmung der Zähne 18 hat bei den beschriebenen
Operationen den Vorteil, daß die Zähne beim Schließen der Schiene zwanglos in die
Perforation der Leitkarten eingreifen. Der ebenfalls obenerwähnte Mindestabstand
der einzelnen
Schienenzähne ist dadurch bedingt, daß die Zähne
des Schenkels 16 einerseits in keinem Falle auf Zähne des Schenkels 15 treffen
dürfen und daß sie andererseits die Möglichkeit haben müssen, die auf sie gereihten
Karten bei Verschiebung des Schenkels 16 zwischen zwei Zähnen der Schiene
15 um eine Abstandstufe zu verrücken.
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Um ein unbeabsichtigtes Öffnen der Klappschiene i i zu verhüten, kann
an einem ihrer Enden eine geeignete Sperr- oder Verriegelungsvorrichtung vorgesehen
werden. Auch kann man die einzelnen Kartentafeln, um das Überführen einer Gruppe
von Leitkarten auf den Schienenschenkel 16 zu erleichtern, mit .einer Tafel o..
dgl. ausstatten, die hinter die zu übertragende Kartengruppe gesteckt und beim Öffnen
der Schiene i i mit dieser Gruppe zusammen geschwenkt wird.
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Bei dem Ausführungsbeispiel eines AbstandhäJters gemäß Fig. 5 ist
die Anordnung so getroffen, daß auf der Grundschiene 25 eine zweite Schiene 26 gleitbar
geführt ist. Von jeder der beiden Schienen ragen Zähne 27 bzw. 28 ab, die oben so
gegeneinander gebogen sind, daß sich die Zahnspitzen 29 annähernd berühren. Es ist
bei dieser Ausführung nicht .erforderlich, daß die Zähne der Schienen nur in Abständen
mehrerer Stufen voneinander angeordnet sind, vielmehr kann durch jede Perforation
seiner Leitkarte ein Zahn ragen. Während nun in der aus Fig. 5 ersichtlichen Grundstellung
die auf die Zähne 27 gereihten Leitkarten durch die Zähne 28 verriegelt sind, kann
man die oben beschriebene Entfernung oder Hinzufügung einer Leitkarte dadurch bewerkstelligen,
daß man die entsprechende Gruppe der Leitkarten von den Zähnen 27 auf die Zähne
28 überführt, dann die Schiene 28 um das begrenzte Maß einer Stufe verschiebt und
schließlich die Leitkarten wieder auf die Zähne 27 zurückschiebt. Die Entfernung
der Spitzen 29 wird bei der Ausführungsform nach Fig. 5 so groß gehalten, daß es
gelingt, durch den zwischen den Spitzen bestehenden Spalt Karten einzuführen und
auf die Zähne 27 zu reihen.