DE7200383U - Zweikammerbehälter zur Aufbewahrung und Abgabe biologisch wirksamer Flüssigkeiten - Google Patents

Zweikammerbehälter zur Aufbewahrung und Abgabe biologisch wirksamer Flüssigkeiten

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DE7200383U
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Expired
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DE7200383U
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B Braun Melsungen AG
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B Braun Melsungen AG
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Description

B. BRAUN MELSUNGEN
Aktiengesellschaft
35O8 Melsungen
Carl-Braun-Str.1 P-GmH 68/86
Zweikammerbehälter zur Aufbewahrung und Abgabe biologisch wirksamer Flüssigkeiten
Gegenstand der Erfindung ist ein Behälter zur Her?tellung, Aufbewahrung und Abgabe von biologischen Flüssigkeiten, vorzugsweise für Infusionslösungen, dessen Innenraum in zwei voneinander getrennte und wieder zu; öffnende Kammern unterteilt ist.
Die Unterteilung ermöglicht es, in jede der getrennten Kammern jeweils eine Lösung oder Emulsion von miteinander verträglichen Substanzen zu füllen, deren gesamte Inhaltsstoffe in der jeweiligen Kombination bei der Herstellung, Sterilisation oder Lagerung in einer einzigen Mischung nicht verti'äglich wären.
Die in einer der Kammern angebrachte bewegbare Vorrichtung zum Absperren und Öffnen dient dazu,die getrennten Lösungen vor der parenteralen Applikation miteinander zu mischen und die Mischung aus nunmehr allen Substanzen beider Kammern zu infundieren.
In der klinischen Praxis ist es üblich, bei schweren Erkrankungen oder bei Beeinträchtigung der oralen Nahrungsaufnahme verschiedene Stoffe, wie Wasser, Nährstoffe, Elektrolyse, Vitamine, Spurenelemente und auch Arzneimittel intravenös zuzuführen.
Für die parenterale Applikation geeignete Infusionslösungen, die jeweils für sich orier kombiniert mehrere Substanzen, wie z.B. Kohlehydrate, Aminosäuren und Fette enthalten, werden in geeigneter Torrn und Dosierung industriell hergestellt. Je nach den Erfordernissen hei den jeweiligen Patienten '.verden qualitativ u;id quantitativ unterschiedliche Mengen der verschiedenen Substanzen benötigt. Mit fortschreitender Erforschung de/- Therapiemöglichkeitcn werden immer komplexere Lösungen fur die intravenöse Zufuhr notwendig werden.
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Bei der parenteralen Zufuhr von gegenseitig unverträglichen Stoffen müssen oft mehrere Infusionslösungen getrennt von einander intravenös eingeführt werden, wobei die Dosierung aus den verschiedenen Infusionslösungsbehältern überwacht werden muß. Wesentlich einfacher würde es sein, wenn alle Komponenten in einer einzi^n Infusionslösung kombiniert wären. Da jedoch Kohlehydrate, Fette und verschiedene Aminosäuren bei der Sterilisation und Lagerung chemisch wie physikalisch oft miteinander unverträglich sind und daher nicht als homogene Mischungen verwendet werden können, müssen Wege gefunden werden, um diese Schwierigkeiten zu vermeiden.
Es sind zwar bereits stabile, wässrige, sowohl Aminosäuren als auch Fette enthaltende Emulsionen für die parenterale Ernährung bekannt, jedoch können viele andere für die intravenöse Applikation wünschenswerte Kombinationen von Stoffen nicht als stabile Mischungen in Lösungen oder Emulsionen hergestellt werden, da entweder die einzelnen Substanzen in der Mischung in chemischer Hinsicht oder die wässrigen Mischungen als solche, z.B. in Form einer Emulsion, nicht stabil sind.,
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden und die Möglichkeit zu schaffen, weitgehend Lösungen oder Emulsionen für die parenterale Ernährung herzustellen, aufzubewahren und zu infumdieren,deren gesamte Inhaltsstoffe in der jeweiligen Kombination bei der Herstellung, Sterilisation oder Lagerung in einer einzigen Mischung nicht verträglich oder beständig wären.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein Infusionsbehälter, z.B. eine Glasflasche, im Innenraum in zwei voneinander getrennte und wieder zu öffnende Kammern unterteilt ist, sodaß die eine Kammer eine Lösung oder Emulsion von einem Teil miteinander verträglicher Substanzen für die parenterale Ernährung aufnimmt, während in die andere Kanuner eine Lösung oder Emulsion eines anderen Teiles miteinander verträglicher Substanzen für den genannten Zweck gefüllt ist. Erst vor der Infusion werden
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die in den beiden Kammern enthaltenen Lösungen oder Emulsionen in dem Behälter mit Hilfe einer geeigneten Vorrichtung miteinander vereinigt und gemischt.
Mit diesem Zweikammer-Infusionsbehälter steht für die parenterale Applikation eine weitaus größere Zahl von Infusionslösungen bestimmter Zusammensetzung zur Verfügung. Außerdem kann die Infusion, für die bisher zwei Behälter erforderlich warenhaus einem Behälter vorgenommen werden.
Der neue Zweikamrnerbehälter besteht aus einem üblichen Infusionslösungsb ehält er, z.B. einer Glttsflasche, die durch Gunmistopfen und Bördelkappe verschließbar ist. Der Behälter bildet die eine, im folgenden als äußere Kammer bezeichnete konzentrische Kammer des Zweikammersystems. Die zweite Kammer, im folgenden als innere Kammer bezeichnet, wird bei der bevorzugten Ausführungsform des Zweikammerbehälters durch einen im Durchmesser der Flaschenoff nung und in der Länge der Flaschenhöhe entsprechenden rohrartigen Hohlkörper gebildet. Zur Fixierung kann das obere Rohrende der inneren Kammer in eine in dem G-umrnistopfen des Behälters vorgesehene ringförmige Nut eingeschoben werden.
Der die innere Kammer bildende rohrförraige Hohlkörper kann aus einem dampfsterilisierbaren, vorzugsweise transparenten Kunststoff oder aus G-las bestehen. Verwendet man Glas oder andere spröde Werkstoffe und besteht auch der die äußere Kammer bildende Behälter aus Glas, so ist es angebracht, das untere Ende der inneren Kammer durch eine Manschette aus einem weichen Werkstoff zu schützen, damit bei der Handhabung und bei der Vorbereitung der Mischung der Infusionslösungen vor allem das Material der inneren Kammer nicht zerspringt und Materialteile in die Lösung gelangen.
Damit der Inhalt der inneren Kammer bis zur Verwendung der Infusionslösung vom Inhalt der äußeren Kammer, die gleichzeitig den Infusionsbehälter bildet, getrennt gehalten werden kann, ist vorgesehen, daß er von zwei innerhalb der Kammer beweglich angebrachten Dichtelementen eingeschlossen wird. Die in der
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inneren Kammer befindliche Lösung kann durch eine oder mehrere, am unteren Ende in der. Kammer angebrachte Öffnungen beim Bewegen der Dichtelemente in den umgebenden Raum der äußeren Kammer entleert -/erden.
Die so aus den zwei getrennt aufbewahrten Lösungen oder Emulsionen hergestellte kombinierte Infusionslösung wiui nun in der mit der Flaschenöffnung nach unten hängenden Flasche durch die ur jprünglich am oberen Ende in der Kammer liegende Öffnung oder Öffnungen wieder in die innere Kammer geleitet und dort über eine Entnahmevorrichtung, z.B. eine geeignete Kanüle oder ein übliches Übertragungsgerät, in ein Schlauclisystem übergeführt.
Die Dichtelemente sind vor der Mischung der beiden Kammerinhalte so angeordnet, daß das obere Dichtelement entweder geringfügig unterhalb der oben liegenden Durchtrittsöffnungen liegt oder diese verdeckt, während das untere Dichtelement oberhalb der unten liegenden Durchtrittsöffnungen angeordnet ist. Zur Entleerung der inneren Kammer muß das obere Lichtelement mit einer ausreichend großen Kraft in der Längsrichtung verschoben werden. Die aufgebrachte Krafü wirkt durch die"Flüssigkeitssäule auf dus andere Dichtelement und verschiebt dieses ebenfalls in Längsrichtung. Dadurch werden die darunter liegenden Öffnungen frei, und die Flüssigkeit wird in den umgebenden Raum gedrückt.
Zweckmäßig kann die zum Bewegen der Dichtelemente notwendige Vorrichtung, dj e durch den die Flaschenöffnung verschließenden Gummistopfen hindurchgeführt werden muß, als Entnahmekanüle oder Übertragungsgerät ausgebildet werden. Diese müssen dann ingeeigtera Abstand von der Kanülenspitze eine Öffnung haben,durch wel-ehe die Infusionslösung in das Innere der Kanüle eintreten und abfließen kann. Die erforderliche Kanülenlänge entspricht also etwa der Länge der inneren Kammer abzüglich der addierten Höhe der Dichtelemente. Die Dichtelemete lassen sich außer mit einer Kanüle auch mit einer anderen Vorrichtung bewegen, soweit diese den Flaschenstopfen perforieren kann und die zur Kraftübertragung notwendige Steifigkeit hat.
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Bestehen die Dichtelemente aus einem weicheren Werkstoff, z.B. aus vulkanisiertem Gummi oder aus einem relativ weichen Kunststoff, so wird man im Innern des direkt durch die Entnahmekanüle bewegten Dichtelemants einen Widerstand bietenden, durch die Kanülenspitze nicht perforierbaren Körper einbetten. Dieser nicht perforierbare Körper kann, wenn er aus physiologisch unbedenklichem Material besteht, teilweise frei an der Oberfläche des Dichtelements liegen oder aber von dem Material des Dichtelements vollständig umhüllt sein.
Die Erfindung wird durch die Zeichnungen näher erläutert und beschrieben.
Figur 1 zeigt einen zur Aufbewahrung und Abgabe von Infusionslösungen üblichen Glasbehälter 1 mit dem aus einem gummielastischem Werkstoff hergestellten Verschlußstopfen 2. Die innen liegende Kammer 3 wird durch das Rohr 4 gebildet. Sie nimmt eine Lösung oder Emulsion 5 von miteinander verträglichen Substanzen auf. Die durch das Rohrstück 4 und die Flaschen-wandung 6 begrenzte äußere Kammer 7 nimmt die zweite Lösung 8 von anderen miteinander verträglichen Substanzen auf. Am oberen Ende der inneren Kammer 3 sind eine oder mehrere Bohrungen 9 angebracht, durch die nach dem Mischen der beiden Kamin er Inhalte die Infusionslösung aus der Kammer 7 entnommen wird. Am unteren Ende des Rohres 4 sind eine oder mehrere Bohrungen angebracht(10), durch die der Kammerinhalt 5 in die Kammer 7 gedrückt werden kann. Der Inhalt 5 der inneren Kammer 3 wird vor dem Vermischen durch die Dichtungselemente 11 und 12 eingeschlossen. Das oben liegende Dichtungselement 11 kann, sofern es aus einem mit einer Metallkanüle leicht zu perforierenden Material besteht, im Innern einen von einer Metallkanüle nicht perforierbaren Einsatz 13 haben. Am unteren Ende des Rohrs 4 ist zum Schutz gegen Beschädigungen eine flexible Manschette 14 angebracht.
Figur 2 zeigt den erfindungsgemäßen Zweikammerbehälter nach dem Vermischen der Inhalte der beiden Kammern in einer zur Übertragung der Mischung zweckmäßigen Stellung . Die Dichtelemente 11 und 12 sind mittels der Entnahmekanüle 15 unter Herausdrücken
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des Kammerinhalt3 in die Stellungen 11a und 12a gebracht worden. Durch die öffnung 9 fließt die Mischung nun durch die in der Wand der Entnahmevorrichtung angebrachte Auslauföffnung in das Innenlumen 17 einer Tropfkammer und kann dort in üblicher Weise durch ein Übertragungssystem 18 in einen Patienten infunuiert werden.
Pur die innere und äußere Kammer und die Dichtelemente werden zweckmäßig dampfsterilisierbare Werkstoffe verwendet.
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Claims (6)

Schutzansprüche
1. Zweik&ramerbehälter zur Aufbewahrung und Abgabe biologisch wirksamer Flüssigkeiten, dadurch ge kennzeichnet, da-ß der eigentliche, der Abge.be der Flüssigkeiten dienende Behälter in zwei voneinander getrennte und zueinander wieder au öffnende Kammern ;..nterteilt ist.
2. Zweikainmerb ehält er nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnrt, daß der Behälter (1) unterteilt ist in eine äußere Kammer (7) und eine gegen diese äußere Kammer abgedichtete und wieder zn öffnende innere Kammer (3).
3. Zweikammerbehälter nach den Ansprüchen 1 und2,d a d u r c h gekennzeichnet, daß die innere Kammer (3) in den Behälter (1) zweckmäßig in Gestalt eines zylindrischen Rohres (4) symmetrisch eingebaut ist, dessen Durchmesser der Öffnung des Behälters (1) und dessen Länge der Hohe des Behälters (1) entspricht, und das am unteren Ende eine Manschette (14) aus elastischem Werkstoff hat.
4. Zweikammerbehälter nach den Ansprüchen 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß die innere Kammer (3) im oder am Verschluß des Behälters (1) befestigt und durch den Verschlußstopfen (2) verschlossen ist.
5. Zweikammerbehälter nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennz e i chnet, daß die innere Kammer (3) gegenüber der äußeren Kammer (7) durch im oberen und unteren Ende angebrachte kolbenartig verschiebbare Dichtelemente (11 und 12) abgeschlossen ist und daß im oberen und unteren Ende der inneren Kammer (3) jeweils oberhalb und unterhalb der Dicht elemente (11 und 12) Bohrungen (9 und 10) vorhanden sind, die den Austritt der Flüssigkeit (5) aus der inneren Kammer (3) in die äußere Kammer (3) beim Verschieben der Dichtungselemente (11 und 12) nach unten ermöglichen.
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6. Zweikammerbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das im oberen Ende der inneren KamitiPr (3) angebrachte Dichtelement (11) aus einem elastischen Werkstoff einen von einer Metallkanüle nicht perforierbaren Einsatz '13) aus hartem Material hat.
7« Zweikammerbehälter nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß alle Teile der inneren und äußeren Kammer und der DiJhtelemente aus aampfsterilisierbaren Werkstoffen bestehen.
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DE7200383U Zweikammerbehälter zur Aufbewahrung und Abgabe biologisch wirksamer Flüssigkeiten Expired DE7200383U (de)

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DE7200383U true DE7200383U (de) 1972-11-30

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