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Anordnung zur Entstörung durch Entkoppeln der Störungen aussendenden
Zündstromkreise von Verbrennungskraftmaschinen Drahtlose Empfangsgeräte auf Fahrzeugen
mit Verbrennungsmotor werden durch dessen elektrische Zündeinrichtung gestört. Zur
Beseitigung dieser Störungen sind zwei verschiedene Wege eingeschlagen worden. Nach
der einen Lösung wird die Empfangsanlage von der Zündeinrichtung über eine Hilfsantenneneinrichtung
planmäßig mit Störschwingungen beschickt bzw. beiden Anlagen werden miteinander
gekoppelt, um auf anderen Wegen aus der Zündanlage in die Empfangsanlage gelangte
Störschwingungen zu korn,-pensieren. Hierbei ist bereits vorgeschlagen worden, in
dem Stromkreis, der für die Zündung über Zündgenerator und Zündkerze gebildet ist
und aus welchem die Energie zur Kompensation entnommen wird, zwischen Zündgenerator
und Zündkerze ein zweiadriges Leitungssystem zu benutzen und dessen Adern zusammenzuflechten
oder den Stromkreis unter geflochtene Metalldrähte oder Metallröhren zu legen. Solche
Kompensationsanordnungen sind aber praktisch schwierig zu verwirklichen. Die andere
Lösung folgt dem Bestreben, die Störungen aussendenden Zündstromkreise von den störempfindlichen
Geräten zu entkoppeln. So lassen sich diese Störungen durch die Einschaltung von
Widerständen oder sonstigen Dämpfungsmitteln in der Zündleitung nahe den Kontaktstellen
und Funkenstrecken oder durch weitgehende Schirmung der Zündanlage vermindern. Da
sich aber der Zündkerzenstromkreis von der Zündkerze ab über das Gestell des Fahrzeuges
und der Verbrennungskraftmaschine schließt, finden die Störströme eine weitgehende
Verbreitung über diese Teile, so daß eine vollkommene Entstörung nicht erzielbar
ist. Häufig sind auch die Verbindungen von den Abschirmungen der Zündanlage u. dgl.
zum Fahrzeuggestell sehr lang, da sie durch den Aufbau des Fahrzeuges bedingt sind,
so daß diese
Verbindungen ebenfalls zur Ausbreitung der Störschwingungen
beitragen können.
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ach der erfindungsgemäßen Anordnung wird zur Entstörung durch Entkopplung
der Störungen aussendenden Zündstromkreise von Verbrennungskraftmaschinen von den
Stromkreisen störempfindlicher Geräte der Zündstromkreis, welcher durch die Zündkerze,
Zündspule, den Zündverteiler und die Zündleitungen gebildet wird, gegen die Masse
der Verbrennungskraftmaschine und gegen andere Stromkreise durch Isolierung galvanisch
und durch metallische Abschirmung, u. U. außerdem unter Verwendung von Sperrgliedern,
ganz oder teilweise induktiv bzw. kapazitiv entkoppelt.
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Auf diese Weise ist dann die bisherige nachteilige Stromkopplung mit
anderen Kreisen, insbesondere über die Masse des Fahrzeuges, vermieden, und auch
einem induktiven bzw. kapazitivenÜbertragen von Störschwingungen aus den Zündstromkreisen
in andere Stromkreise des Fahrzeuges ist weitgehend begegnet. Es ergibt sich auf
diese Weise eine zweipolige Ausbildung des Zündstromkreises. Als Zündkerzen werden
vorzugsweise solche benutzt, deren beide Elektroden von der metallischen Schraubfassung
isoliert sind. Kerzen dieser Art sind an sich bereits bekannt gewesen, gelangten
jedoch in einer anderen Anordnung, und zwar in Reihenschaltung mit einer üblichen
Kerze, zur Verwendung, bei der die eine Elektrode an die Kerzenfassung, also bei
eingescbraubterKerze, an die Masse des Fahrzeuges angeschlossen ist. Erfindungsgemäß
wird hierbei die Kerze vorzugsweise derart aufgebaut, daß die Zuleitung zu der einen
Elektrode einen Schirm uin die andere Elektrode bzw. deren Zuleitung bildet. Eine
vorteilhafte Ausführung dieser Art ergibt sich durch einen Aufbau, bei welchem-
der Schirm Zylinderform besitzt und konzentrisch zu der Mittelelektrode liegt. Durch
die Verbindung mit der Zündspule gelangen sinngemäß zweiadrige Zündkabel zur Anwendung,
wobei die beiden Adern entweder parallel oder konzentrisch zueinander liegen und
von einem besonderen metallischen Abschirmmantel umschlossen sein können. Die Abschirmung
der Zündstromkreise kann bis in die Zündspule fortgesetzt sein, indem gegebenenfalls
zwischen den Wicklungen der Zündspule ein metallischer statischer Schirm angewendet
wird. Zusätzlich kann zur Verineidung der Ausbreitung der Störschwingungen der Primärstromkreis
der Zündeinrichtung in an sich bekannter Weise zwischen Primärwicklung und Stromquelle
mit Entstörungsmitteln, wie Kondensatoren, Drosselspulen oder aus beiden gebildeten
Filtern, beschaltet sein. Außerdem können in an sich bekannter "'eise noch zusätzlich
in den Z_ündleitungeir nahe den Zündkerzen bzw. Kontaktstellen, wie z. B. dem Zündverteiler,
Dämpfungsmittel, wie Widerstände, Drosselspulen u. dgl., eingeschaltet sein.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der in den Fig. i und 2 gezeigten
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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In der Fig. i ist mit i eine gemäß der Erfindung ausgebildete zweipolige
Zündherze bezeichnet. Die beiden Zündkerzenelektroden ? und 3 bilden in der üblichen
Weise auf der irn Kolbenraum befindlichen Seite der Kerze eine Funkenstrecke und
sind im übrigen durch den Isolierkörper d. völlig von dein mit Schraubgewinde versehenen
Metallmantel 5 isoliert.
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Zur Verbindung der Zündkerze mit der Zündspule 6 dient eine zweiadrige
Zündleitung 7, in die nahe der Zündkerze Widerstände oder Drosselspulen b eingeschaltet
sind, die die Ausbreitung von Störschwingungen, die an der Zündkerze entstehen,
über die Zündleitung 7 vermeiden. Entsprechende Dämpfungsmittel können auch in der
Zündleitung am Zündverteiler angeordnet sein, der der Einfachheit halber nicht dargestellt
ist.
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Im Primärstromkreis der Zündspule 6 ist in bekannter Weise der Unterbrecherkontakt
9 in Reihe mit der Primärwicklung der Zündspule und der Stromquelle io angeordnet.
Die Ausbreitung von störenden Hochfrequenzschwingungen über den Primärstromkreis
wird durch ein Filter aus Drosselspulen i 7 Lind Kondensatoren 12, die in bekannter
Weise einseitig an die Erde oder die Masse angeschlossen sind, vermieden. Diese
Maßnahme, ist deshalb wesentlich, damit über die an die Batterie io angeschlossenen
sonstigen Stromkreise, bei Fahrzeugen z. B. die Beleuchtung, keine Weiterverbreitung
der Störschwingungen erfolgen kann.
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Die Zündspüle 6 ist zweckmäßig mit einem Abschirmgehäuse
13 versehen, das mit einer Seite der Hochspannungswicklung verbunden sein
kann. In diesem Falle ist es zweckmäßig, <las Gehäuse isoliert vorn Gestell des
Fahrzeuges und der Verbrennungskraftmaschine anzuordnen, wie überhaupt eine völlig
isolierte Anordnung der Zündanlage nur von Vorteil sein kann.
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In der Fig.2 ist eine Ausführung gemäß der Erfindung gezeigt, bei
der ein Zündkabel mit konzentrisch zueinander angeordneten Leitern Verwendung findet.
In diesem Falle besteht die Zündkerze i-. vorteilhaft aus einer mittleren Elektrode
15, die von einem isoliert angeordneten Abschirmmantel i6 umgeben ist, der gleichzeitig
als Zuleitung zu der Elektrode 17 dient. Die Elektrode 15 und. 17
sowie der Abschirminantcl 16 sind entsprechend
der Erfindung isoliert
vom äußeren Metallgehäuse 14 der Zündkerze angeordnet. Hierfür sind die zweckmäßig
aus keramischem Material bestehenden isolierenden- Mäntel 18 vorgesehen. Wie die
Figur zeigt, erstreckt sich die Abschirmung 16 auch über die Anschlußstelle für
die mittlere Elektrode i5 und steht über den als Mantel ausgebildeten äußeren Leiter
i9 der Zündleitung mit dem Abschirmgehäuse 2o der Zündspule in Verbindung, während
der Innenleiter ai des konzentrischen Zündkabels an den nicht mit dem Mantel verbundenen
"hochspannungsseitigen Pol der Zündspule angeschlossen ist. Im Primärstromkreis
der Zündeinrichtung sind im übrigen die gleichen Vorrichtungen zur Verhinderung
der Ausbreitung störender Schwingungen über die sonstigen Stromkreise angeordnet
und mit entsprechenden Bezeichnungen ,vie in der Fig. i versehen. Es ist auch in
diesem Falle zweckmäßig, um jede Möglichkeit für den Übergang von Störschwingungen
auf das Gestell des Fahrzeuges oder der Verbrennunglcraftmaschine zu vermeiden,
das Zündkabel isoliert zu verlegen sowie die Abschirmgehäuse der Zündspule und der
sonstigen Vorrichtungen, z. B. des Zündverteilers, der der Einfachheit halber weggelassen
ist, isoliert anzuordnen.