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Verfahren zum Herstellen von Rohren aus Asbestzement Im Patent 554
845 ist vorgeschlagen worden, zur Herstellung von Rohren den gegebenenfalls mit
Faserstoff gemischten Mörtel z«#ischen zwei tangential umlaufende und gegeneinander
einstellbare Walzen einzugießen, durch einen im Innern der Forinwalze erzeugten
Unterdruck an die Wandung dieser Walze anzusaugen und durch eine einstellbare Druckwalze
zu verdichten. Durch diese Verdichtung soll nach dem Hauptpatent der aufgebrachte
Mörtel an die Formwalze angepreßt werden, um dadurch die Bildung des Rohres zu ermöglichen.
Sollen dann die Rohre noch weiterverarbeitet und insbesondere gehärtet -,erden,
so müssen sie hierzu von der Formwalze abgezogen und in eigne besondere Presse reingesetzt
werden. Das Abziehen der Rohre von der Fiornwalze und ihre überführung in die Preßvorrich
tung gefährdete die Rohre. Außerdem war hierbei die Verwendung besonderer Pr:eI3v,o:rrichtun-;gen
:erforderlich.
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Um diesen Nachteil zu vermeiden, erfolgt erfindungsgemäß nach dem
Formen des Rohres eine weitere zusätzliche Verdichtung des Rohres auf der Formwalze
mit Hilfe der dann als Kalanderwalze dienenden Druck-,valze, welche in ;allen Teilen
ihrer Länge :eine höhere Umfangsgeschwindigkeit aufweist .als die Formwalze und
auch bei nichtzylindrischer Ausbildung des zu formenden Rohres .einteilig gehalten
ist. Es fällt hierdurch die Anw@endung einer besonderen Preßvorrichtung fort. Außerdem
kann das Rohr bis zu seiner endgültigen Fertigstellung und Verdichtung auf der Formwalze
verbleiben, so d.aß @es gegen Beschädigungen während des Herstellungsverfahrens
geschützt ist. Schließlich läßt sich die zusätzliche Verdichtung selbst in einfachster
Weise ausführen, da hierbei nur die Mittel Verwendung finden, welche auch beim Formen
des Rohres benutzt werden.
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Dadurch, daß die Kalanderwalz:e in allen Teilen ihrer Länge eine höhere
Umfangsgeschwindigkeit .aufweist als die Formwalze.
wird schon bei
der Herstellung des Rohre eine sehr vorteilhafte Glättang der Außen-«andung des
Rohres erreicht. Man kann (U-bei unbedenklich ,auch zur Herstellung nic-liizylindrischer
Rohre einteilige Kalanderwalz; ii benutzen, weil die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen
den einzelnen -einen verschieden großen Durchmesser aufweisenden Stellen der Rohre
ge-enüber dem Unterschied in der Umfangsgeschwindigkeit beider Walzen nicht so sehr
ins Gewicht fällt, daß eine Beschädigung der Rohrwandungen an den Übergangs stellen
zu befürchten wäre: Eine zur Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung dienende
Vorrichtung ist in der beiliegenden Zeichnung in beispielsweiser Ausführungsform
dargestellt, und zwar zeigt: Abb. i eine Aufsicht des Walzenpaares, Abb.2 eine Stirnansicht
der Walzen und der Aufgabevorrichtung.
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Die Formwalze i kann aus einem M.annesinannrohr mit Durchbrechungen
bestehen. An ihrem einen Ende weist die Walze i eine Verdickung 2 auf, welche der
Muffe des zu bildenden Rohres entspricht. An seinen Enden ist das Rohr geschlossen.
Es ruht mit einer Welle 5, S in Lagern 3, 4. Durch den Wellenzapfen 5 ist ein Rohr
6 hindurchgeführt, durch «-elches von einer Vakuumpumpe aus im Innern der Walze
t ein Unterdruck erzeugt werden kann. Auch das Wellenende 8 kann als Unterdruckrohr
ausgebildet sein. Zur Abdichtung «-erden an den Einführungsstellen des Unterdruckrohres
in die Welle z«-ückmäl3ig Stopfbuchsen ; @-orgesehen.
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Die Kalanderwalze 9 ist im wesentlichen glattwandig gehalten, weist
jedoch in Richtung ihres Umfanges verlaufende kleine Rillen von etwa i mm Tiefe
im Abstand von etwa 2111111 auf. Sie ruht in Lagern io und i i, welche: waagerecht
verschoben werden können, um die Iialanderw.alze der Formwalze zti nähern oder von
ihr zu entfernen. Beide Walzen "erden von einem nicht gezeichneten Antrieb aus mit
Hilfe der Wellezi 8 und i2 derart angetrieben, daß sie eine verschiedene Umfangsgeschwindigkeit
aufweisen.
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Wie Abb.2 erkennen läßt, läuft oberhalb der Walzen auf Schienen 16
und 17 und Rollen 14 und 15 ein Aufgabetrichter 13. Der Trichter ist mit
einer einstellbaren Austrittsöffnung 18 versehen, durch welche der Asbestzementbrei
zur Oberfläche der Formwalze gelangt. Durch stetige Hinundherbewegung dieser Aufga.bevorrichtung
längs der Achse der Walzen wird der Brei gleichförmig über clia Länge der Formwalze
verteilt.
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Das Verfahren zur Herstellung des Rohres wird auf folgende Weise ausgeführt:
Die Kalanderwalze 9 wird so weit auf die Formwalze i zu bewegt, daß sie diese leicht
berührt. Dann werden beide Walzen cutgegengesetzt zueinander, d. h. die eine im
und die andere entgegengesetzt dem Uhrzeigersinne, mit verschIedener Geschwindigkeit
angetrieben. Der Brei wird nun vom Trichter 13 aus in der oben beschriebenen
Weise aufgegeben und der Unterdruck im Innern- dw.-Formwalze i ausgeübt. Auf diese
NVeise wird -eine dünne Schicht vom Asbestzementbrei auf die Formwalze aufgebracht
und durch die Kalanderwalze 9 geglättet. Hierbei wird ein beträchtlicher Teil des
in dem Brei enthaltenen Wassers durch die Filterbespannung der Formwalze und deren
Durchbrechungen in das Innere der Walze hineingesaugt und durch das Rohr 6 abgezogen.
Mit i@-achsender Wandstärke des entstehenden A'sbestzementrohres wird die halanderwalze
allmählich von der Formwalze entfernt, bis die gewünschte Stoffmenge aufgetragen
und die weitere Zuführung unterbrochen ist. Dann wird die Kalanderwalze mit dein
nötigen leichten Druck geben die Formwalze gepreßt, bis sich die Wandstärke um etwa
io q/'o vermiildert hat. Hierdurch wird das Gefiige des Asbestzementrohres verbessert.
Die Rohroberfläche kann nunmehr noch einer weiteren Verdichtung unterzogen «-erden,
bevor die Abnahme des schon erhärteten Rohres #, an cler Formwalze zur Ablagerung
erfolgt.