DE716719C - Verfahren zum UEberziehen von Draehten, Staeben oder Rohren mit Glas oder anderen in der Hitze plastischen Stoffen - Google Patents

Verfahren zum UEberziehen von Draehten, Staeben oder Rohren mit Glas oder anderen in der Hitze plastischen Stoffen

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DE716719C
DE716719C DEW101864D DEW0101864D DE716719C DE 716719 C DE716719 C DE 716719C DE W101864 D DEW101864 D DE W101864D DE W0101864 D DEW0101864 D DE W0101864D DE 716719 C DE716719 C DE 716719C
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Dr Alfred Wendler
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ALFRED WENDLER DR
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ALFRED WENDLER DR
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B17/00Forming molten glass by flowing-out, pushing-out, extruding or drawing downwardly or laterally from forming slits or by overflowing over lips
    • C03B17/04Forming tubes or rods by drawing from stationary or rotating tools or from forming nozzles
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C23COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
    • C23DENAMELLING OF, OR APPLYING A VITREOUS LAYER TO, METALS
    • C23D5/00Coating with enamels or vitreous layers
    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01BCABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
    • H01B3/00Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties
    • H01B3/02Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties mainly consisting of inorganic substances
    • H01B3/08Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties mainly consisting of inorganic substances quartz; glass; glass wool; slag wool; vitreous enamels

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Description

  • Verfahren zum Überziehen von Drähten, Stäben oder Rohren mit Glas oder anderen in der Hitze plastischen Stoffen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Drähten, Stäben oder Rohren, überhaupt von zylindrischen oder prismatischen langgestreckten Körpern mit Überzügen aus Glas oder anderen in der Hitze plastischen Stoffen, welches vor bekannten Verfahren des gleichen Zwecks wesentliche Vorteile voraushat. Bei den bekannten Verfahren wird das Glas in verschiedener Weise auf den zu über ziehenden Draht o. dgl. aufgeschmolzen. Solche Überzüge platzen aber, wenn Gegenstand und Überzug sich auf Lufttemperatur abgekühlt haben, an zahlreichen Stellen unter gleichzeitigem Absplittern des Überzugs in allen Fällen, wo erhebliche Unterschiede in der Wärmeausdehnung zwischen Gegenstand und Überzug bestehen, wie das z. B. gerade für die am meisten verwendeten Metalle Eisen, Kupfer und Aluminium zutrifft. Nach dem vorliegenden Verfahren werden dagegen Überzüge erhalten, welche den Draht o. dgl. lediglich umhüllen, ohne daran zu haften oder anzuschmelzen, so daß sie beim Erkalten nicht platzen und absplittern.
  • Das Verfahren wird ausgeführt z. B. unter Verwendung eines Glasrohrs und eines Metalldrahts in der Weise, daß man den Metalldraht im Innern des Glasrohrs unterbringt, eine beliebige Stelle des Glasrohrs durch Erhitzen erweicht und nun das Rohr, indem man den Draht gleichzeitig mit dem einen Ende desGlasrohrs mitzieht, unter solcherBemessung der Geschwindigkeit oder der Temperatur an der erhitzten Stelle oder sowohl der Geschwindigkeit wie der Temperatur auszieht, daß die durch das Ausziehen sich bildende dünnere Glaswand oder Glashaut sich an den durch die erhitzte Rohrstelle gezogenen Draht anlegt, ohne jedoch daran zu haften oder anzuschmelzen. Bei geeigneter Wahl der Ziehgeschwindigkeit oder der Temperatur an der Ziehstelle oder beider Umstände ist die durch das Ausziehen entstehende dünnere. Glaswand oder Glashaut in dem Augenblick, in welchem sie ., (1,:m Drain- o. cigl. anlegt, bereits -so weit :aygekülllt und andererseits der Draht während des Durchganges durch die Erhitzungsstelle nicht so heiß geworden, daß Glas und Draht aneilianderhaften oder miteinander verschmelzen können.
  • Je rascher man zieht oder je höher man die Glastemp---ratur beim Ziehen in den angegebenen Grenzen h,-*lt, desto dünner wird die ausgezogene Glaswand oder Glashaut. Sie kann unter Veränderung dieser beiden Umstände praktisch fast jede beliebige Stärke erhalten. Man kann beine Ausziehen des Glasrohres beide Enden desselben von der Flamme oder erhitzten mittleren Glasrohrstelle hinwegziehen. Im allgemeinen ist es aber zweckni:il3ig, wie beim Glasspinnen zu verfahren, d. h. die Ausziehstelle des Glasrohres an ihrem Orte festzuhalten in solcher Lage, daß sie der Flamme daurndausgesetzt bleibt, und voll diesem Ende oder dieser Stelle her das Glasrohr unter Mitnahme des im Innern beflidlichen Drahtes auszuziehen.
  • Wenn das Verhältnis des Querschnitts des Drahtes o. dg 1. zur Dicke der entstehenden Glashaut eine gewisse Grenze überschreitet, so entsteht die Gefahr, daß die Glashaut beim Anlegen an den einzuhüllenden Draht zu schroff abgekühlt und spröde wird und daher bricht und abreißt. In diesem Falle ist es -zweckmäßig, für eine Vorwärmung der zur Ziehstelle sich bewegenden Drahtlänge zu sorgen.
  • Statt eines Glasrohrs kann man auch einen unmittelbar aus der geschmolzenen Masse gebildeten, noch plastischen Glasschlauch zum Ziehen verwenden. Die Herstellung solcher Glasschläuche ist von den mechanischen Verfahren und 1-Iaschinen zum Ziehen voll Glasrohren her bekannt.
  • . Es ist in Verbindung niit dein Danlier-V erfahren zur mechanischen Herstellung von Glasrohren oder Glasstäben der Vorschlag Beinacht worden, gleichzeitig mit dem Abziehen eines Glasschlauches vorn Ende des Ziehdornes durch dessen Mittelkanal nicht Luft durchzublasen, sondern einen Draht durchzuführen, auf welchem der durch Abziehen voll dein Kern gebildete dickwandige und dem Flüssigkeitspunkt nahe Glasschlauch (licht hinter dein Kern zusammenfällt, so daß ein massiver Glasstab mit einem eingeschmolzenen \rerstärkuiigsdraht entstellt. Wenn das Verfahren gemäß der Erfindung mit Hilfe einer Dannel--@Tascbi=ie j,usg,e"ührt werden soll, so wird durch entsprechend rasches Ziehen ri.ne außerordentl icheVe rschwä chung derDicke der auf dem Ziehkern abwärts strömenden und abgezogenen Glasschicht herbeigeführt. und die so entstehende dünne Glashaut kann (lein Dralit nicht @o viul Wärme mitteilen, daß er die Anschmelztemperatur erreicht. zumal er mit großer Geschwindigkeit die Stelle hinter dem Ende des drehbaren Schaftes durcheilt, an welcher der plastische Glasschlauch dünn ausgezogen wird. Man kann natürlich auch besondere Vorkehrungen treffeil, tun den aus der Ziehpfeife austretenden Draht bis zum Augenblick der Berührung mit dem dünn ausgezogenen Glasschlauch gegen die Wärmeeinstrahlung zu schützen.
  • Die zu umhüllenden Drähte o. dgl. können aus jedem Werkstoff bestehen, der die Temperatur aushält, bei welcher das Glasrohr ausgezogen werden kann. Vorzugsweise kommen Metalle entsprechenden Schmelzpunktes in Frage, man könnte aber auch Stäbe oder Rohre aus Glas nach dem vorliegenden Verfahren mit Glas überfangen. Es ist auch möglich, das Verfahren auf solche Werkstoffe allzuwenden, welche die Ziehtemperatur des verwendeten Glases nicht aushalten. Wenn niinilich das Ziehen sehr rasch erfolgt, so geht der Stab, Draht o. dgl. so rasch durch die erhitzte Stelle des Glasrohrs, und die sich ihm alllegende Glashaut ist so dünn und enthält sa wenig Wärme, daß eine merkliche Veränderung des Werkstoffes, des Drahtes o. dgl. nicht eintritt. obgleich der gegebene Werkstoff die Ziehtemperatur des Glases nicht dauernd aushalten würde. Von Vorteil ist es hierbei, den Durchmesser des Glasrohrs im Verhältnis zu dem des Drahtes oder Stabes größer zti wählen, als sonst erforderlich wäre. Dadurch bleibt die erhitzte Wandung des Glasrohrs dein durchgezogenen Draht o. dgl. ferner. und disabgezogene Glashaut hat bis zum Anlegen all deal Draht oder Stab mehr Zeit. sich abzukühlen. Es ist hierbei und auch im allgemeinen zweckmäßig, wenn auch nicht unbedingt erforderlich, an dein Draht einen dem zum Ausziehen angewendeten Zug entgegengesetzten mechanischen Widerstand wirken zu lassen, so daß der Draht während des Ziehens dauernd gestreckt bleibt und sich möglichst genau und, ohne die Glaswandung in unregelmäßiger Verteilung zu berühren, in der Achse des Glasrohres hält. Daß die Glashaut sich dem umschlossenen Körper nur anlegt und nicht auch anschmilzt. hängt, wie gesagt, von der beim Ausziehen eintretenden Erhitzung des durchgezogenen Körpers und der Temperatur der ausgezogenen Glashaut im Augenblick des Anlegens ab.
  • Glas und Metall verschmelzen bekanntlich erst bei einer Temperatur voll im Mittel ungefähr 68o° C miteinander, wobei diese Temperatur nach der Art des Glases etwas höher oder niedriger ist. Es muß also bei der Benessung der Ziehgeschwindigkeit und Ziehtemperatur auf die Natur des zu umhüllenden Kßrpers und des einhüllenden Glases Rücksicht genommen werden. Da es nicht ausgeschlossen ist, daß diese Größen schwanken, namentlich die Temperatur unter Umständen etwas zu hoch wird, so wird man unter Umständen Vorkehrungen treffen, um das Anschmelzen des Überzugs auf den Draht o. dgl. durch weitere Mittel zu verhindern. Hierzu stehen sehr verschiedenartige Mittel zur Verfügung; die an sich aus der allgemeinen Glastechnik bekannt sind.. Man kann, um das Anhaften zu verhindern, während des Ausziehens Luft oder ein anderes Gas in ganz schwachem Strom zwischen Glas und einzuhüllendem Gegenstand durchblasen, man kann diesen Gegenstand vor dem Durchziehen mit einem bei der Ziehtemperatur verdampfenden festen oder flüssigen Stöff überziehen.
  • Das Verfahren läßt eine sehr große Zahl von Anwendungen auf verschiedenen Gebieten voraussehen, indem alle dem Glas eigentümlichen Eigenschaften bei der Umhüllung aus Glas einzeln oder in Kombination miteinander ausgenutzt werden können, also z. B. Beständigkeit gegen chemischen Angriff, sei es durch Säuren, -Wasser oder Luft, schlechtes Leitungsvermögen für Wärme und Elektrizität, Durchsichtigkeit für Licht- und Wärmestrahlen, Härte. Die Widerstandsfähigkeit der Umhüllung gegen chemische Angriffe ist von Bedeutung besonders beim Umhüllen oder Überziehen von Metalldrähten u. dgl., ebenso das schlechte Leitungsvermögen für Wärme und Elektrizität. Die Durchsichtigkeit für Licht- und Wärmestrahlen in Verbindung mit der chemischen Beständigkeit bzw. dem schlechten Leitungsvermögen kann ausgenutzt werden beim Unihüllen oder Überziehen von strahlenden Drähten, Stäben o. dgl., vorzugsweise unter Verwendung von hochschmelzenden oder schreckfesten Gläsern.
  • Eine besonders wichtige Verwendung des Verfahrens ist das Umhüllen von elektrischen Leitern, wobei das Glas .als Austauschwerkstoff für .eingeführte oderteurere Isolierstoffe eintritt, denen es namentlich durch seine weit größere Hitzebeständigkeit Überlegen ist. Bei gewissen elektrischen Einrichtungen erhitzen sich die Leiter so stark, daß die organischen Isoliermittel die Temperatur kauen noch aushalten. Umspinnungen mit Glaswolle geben an zutretende Feuchtigkeit leicht Alkali ab. Um ihr Isoliervermögen zu sichern, müssen sie wasserdicht mit Harz, Gummi o. dgl. überzogen werden.
  • Eine gewisse Einschränkung der Verwendungsmöglichkeit bei elektrischen Leitern entsteht durch- den Umstand, dä,ß das Glas wenig biegsam ist, also bei Biegung des umhüllten Leiters mit verhältnismäßig geringem Radius brechen würde. Trotzdem können damit Leitungen mit scharfen Biegungen hergestellt «-erden, indem man zwischen- die geraden Längen Krümmer aus biegsam isoliertem Draht einschaltet oder den mit Glas isolierten Draht vor der Biegung bis zur Erweichung des Glases erhitzt und dann nach Bedarf biegt. Spulen aus Drähten, welche nach vorliegendem Verfahren isoliert sind, können hergestellt werden, indem man die Drähte unmittelbar nach der Einschließung in Glas und, während letzteres noch biegsam ist, auf geeignete Kerne aufwickelt. Maschinen, welche das Aufwickeln von Glasrohren zu gläsernen Schraubgewinden ermöglichen, sind von der Glasveredlungsindustrie im Zusammenhang finit der Herstellung von gläsernen Armringen entwickelt worden. Man könnte aber natürlich auch hier gerade oder wenig gekrümmte Längen nachträglich wieder erhitzen und auf geeignete Kerne aufwickeln. Bei der Wiedererhitzung darf die Anschmelztemperatur natürlich nicht erreicht werden.
  • Das vorliegende Verfahren bietet gegenüber den bekannten Verfahren zum Einhüllen oder Überziehen von Glas wesentliche Vorteile. Es ist viel einfacher und leistungsfähiger, als es etwa das Emaillieren wäre. Es bietet gegenüber den Überzügen, welche man durch Aufschmelzen des Glases oder glasbildenden Gemisches erzielen kann, den Vorzug, daß die Verschiedenheit der Wärmeausdehnung zwischen Glas und dem umhüllenden Körper, z. B. dein Metalldraht oder -stab, nicht stört, während ein, aufgeschmolzener Überzug springen oder abplatzen würde. Man ist in der Wahl der Glasart viel freier als beim Emaillieren, wo nur leicht schmelzbare Gläser oder Gemische verwendbar sind.
  • Der Gedanke liegt nahe, Drähte u. dgl., insbesondere elektrische Leiter, dadurch mit Glas zu umhüllen, daß iiian sie in fertige Glasrohre einschiebt. Demgegenüber hat das vorliegende Verfahren den Vorzug, daß man der Glasumhüllung viel geringere Wandstärke geben kann, als- sie ein zunächst für sich hergestelltes und dann überzuschiebendes Glasrohr haben dürfte, wenn es dabei -nicht zerbrechen soll. Ferner liegen die nach der Erfindung hergestellten Umhüllungen den Drähten o. dgl. viel dichter .an, als es beim Überschieben eines Glasrohres erreichbar wäre. Sie bieten daher dein eingeschlossenen Draht o. dgl.. einen besseren Schutz. Bekannt ist auch ein Verfahren zur Herstellung von hohlen Fäden aus Glas oder anderen im geschmolzenen Zustand zähflüssigen Stoffen mit einer mit dem Glas verschmolzenen Metallseele in der Art, daß man ein Metall, welches niedriger schmilzt als das zu Fäden zu verarbeitende Glasrohr, in dessen Inneres einbringt und das Glasrohr so erhitzt, daß das schmelzende Metall den Querschnitt des Rohre: auf einer gegebenen Länge vollkom-:iien ausfüllt und das Glas so erweicht wird, daß man es zusammen mit der Füllung aus geschmolzeneni Metall ausziehen kann, wodurch inan die gewünschten hohlen Fäden mit Metallseele erhält. Von diesem bekannten Verfahren unterscheidet sich das vorliegende dadurch, daß die Erhitzung des Glasrohrs vor dein Ausziehen nicht bis zum Schmelzen des eingebrachten Drahtes o. dgl. getrieben- wird, wobei Glas und Metall sich miteinander verschmelzen würden, was bei der vorliegenden Erfindung im Interesse der Haltbarkeit der Überzüge unbedingt vermieden wird.
  • Der Unterschied, daß die Erhitzung nicht bis zum Schmelzen des Drahtes getrieben wird, ist von größter Bedeutung, weil dadurch das Verschmelzen von Glas mit Metall verhindert wird und weil man infolgedessen ganz außerordentlich große Drahtlängen, Längen von Tausenden von Metern, ohne Unterbrechung mit Glas umhüllen kann, indem man den Draht dauernd und in gleichem Schritt mit dem Ausziehen des Glasrohres mitzieht. Auch wenn man dabei ein Glasrohr begrenzter Länge, etwa der beim Versand von Glasrohren üblichen Länge, verwendet, reicht das darin enthaltene Glas, besonders wenn die Wandstärke erheblich ist, für außerordentliche Drahtlängen aus, weil das Glasrohr ja zu einer dünnen, hautartigen Wandung ausgezogen wird. Es ist sogar möglich, das Verfahren praktisch endlos auszuführen, wenn inan nicht fertige, an einer Stelle wieder erweichte Glasrohre auszieht, sondern, wie schon oben angegeben, den Draht durch den und finit dein von einer Glasrohrziehinaschine, z. B. von einer Danner-Maschine, endlos gebildeten Glasschlauch zieht. Bei dem bekannten Verfahren ist eine laufende Arbeit nicht möglich; denn sowie das :Metall an der Ziehstelle im Innern des Glasrohres schmilzt, würde es von dem übrigen noch festen Teil abreißen und kann diesen nicht nachziehen. Das bekannte Verfahren kann daher nur mit ziemlich kurzen Glasrohr--und Metallängen ausgeführt werden, indem der ganze zu verarbeitende und einen Metalldraht enthaltende Abschnitt der Rohrlänge gleichzeitig erhitzt und ausgezogen wird.
  • Im allgemeinen wird man sich die Ausführung des vorliegenden Verfahrens dadurch erleichtern, daß man im Gegensatz zu . dem bekannten Verfahren ein Metall wählt, das einen höheren Schmelzpunkt hat als das verwendete Glas. Wenn man aber das Glasrohr beim Ausziehen nur auf einer sehr kurzen Strecke, auf dieser aber sehr intensiv erhitzt, kann, wie schon oben bemerkt, das Ausziehen des Glasrohrs so rasch ausgeführt und der Draht iait solcher Geschwindigkeit durch (lie erhitzte Glasstelle hindurchgeführt werden. daß auch ein Metall von gleichem oder niedrigerem Schmelzpunkt als das Glas verwendet werden kann, ohne daß es schmilzt und ohne daß Metall und Glas aneinanderhaften oder miteinander verschmelzen.
  • Bei dem vorliegenden Verfahren geht der Draht mit unveränderter Gestalt durch den Ziehvorhang hindurch, so daß man wirklich einen Draht finit Umhüllung aus Glas o. dg1. erhält, deren Querschnitt durch den Querschnitt des Drahtes bestimmt wird. Bei dem bekannten Verfahren geht dagegen vor deni Ziehen die Gestalt des verwendeten Metalldrahtes verloren, indem dieser schmilzt. Die Gestalt des fertigen Werkstücks und namentlich der Querschnitt wird bestimmt durch das Verhältnis der Oberflächenspannung des geschmolzenen Metalls zu der Ziihigkeit des e rweichten Glases bei der Arbeitst.eniperatur. im wesentlichen also durch die Zähigkeit des Glases bei der Arbeitstemperatur. Infolgedessen kann man nichts anderes erhalten als dünne Fäden. Es ist sogar bei dem bekannten Verfahren gerade auf Fäden äußerster Feinheit abgesehen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zum Überziehen von Drähten, Stäben oder Rohren mit Glas oder anderen in der Hitze plastischen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß nian ein Rohr aus Glas oder anderem in der Hitze plastischen Stoff an einer durch ausreichende Erhitzung erweichten Stelle und unter Mitziehen eines im Innern des Rohres befindlichen, mit dein Rohr nicht verschmolzenen Drahtes, Stabes oder Rohres unter solcher Bemessung der Ziehgescliwitidigheit oder der Erhitzung ar der erweichten Rohrstelle oder beider auszieht, daß die durch das Ausziehen gebildete dünnere Wand oder Haut den ungeschmolzen bleibenden Draht o. dgl. umhüllt, ohne daran zu haften oder anzuschmelzen. z. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß man beim Ausziehen des Glases dessen Anschmelzen an den umhüllten Körper durch geeignete zwischengebrachte . Mittel verhindert. 3. Ausführungsform des Verfahrens gemäß Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß man statt eines Glasrohres mit einer erweichten Stelle einen endlos gebildeten, noch plastischen Schlauch aus Glas o. dgl. unter Mitziehen des im Innern des Schlauches befindlichen, für sich bestehenden Drahtes o. dgl. an einer noch ausreichend heißen oder ausreichend wiedererhitzten Stelle mit einer größeren als der Bildungsgeschwindigkeit des Glasschlauches zu einer dünneren, den ungeschmolzen bleibenden Draht umhüllenden, aber nicht anhaftenden oder anschmelzenden Glaswandung oder Glashaut auszieht, und zwar unter geeigneter Bemessung der Temperatur oder Ziehgeschwindigkeit oder beider an der Anziehstelle des Glasschlauches hinter dessen Bildungsstelle. 4.. Anwendung des Verfahrens gemäg einem der vorausgehenden Ansprüche zur Herstellung von Drähten o. dgl. mit einer nicht angeschmolzenen Umhüllung aus Glas o. dgl. in Gestalt von Spulen oder in anderer gekrümmter Gestalt, dadurch gekennzeichnet, daß man den umhüllten Draht o. dgl. entweder in einem Zug mit dem Ausziehen, solange die Umhüllung noch weich, aber nicht angeschmolzen ist, oder nach Erstarrung und ausreichender Wiedererhitzung- der Umhüllung in die Gestalt von Spulen wickelt oder in die gewünschte andere gekrümmte Gestalt wikkelt oder biegt, und zwar unter solcher Bemessung der Temperatur der Umhüllung beim Biegen oder Wickeln, daß die Umhüllung an dem umhüllten Draht weder haftet noch anschmilzt.
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