DE71570C

DE71570C - Sonde zur Erweiterung von Stricturen

Info

Publication number: DE71570C
Application number: DENDAT71570D
Authority: DE
Original assignee: Dr. med. E. REICHMANN, Specialarzt für innere Medicin, in Elberfeld, Erholungstr. 3
Anticipated expiration: 1913-01-22

Claims

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Auf der beiliegenden Zeichnung sind in Querschnitten bezw. Ansicht durch Fig. 1 und 2 das untere und das obere Ende einer Sonde dargestellt, welche zur Erweiterung von Strikturen oder Verengerungen dienen soll.

Die Sonde ist zusammengesetzt aus einer gewöhnlichen Hohlsonde A, einem oberen Ansatz B und einem unteren Ansatz C.

Der obere Ansatz besteht aus einem Gebläse und dem darangehängten Gummischlauch, welcher mit dem Oberende der Hohlsonde auf zweckentsprechende Weise sicher gekuppelt wird. Das Gebläse entspricht dem für Spray- und ähnliche Apparate verwendeten und besteht aus zwei Ballons D E, deren erster nur dazu dient, den mit Schutznetz versehenen zweiten und eigentlichen Arbeitsballon aufzublähen ' und unter Druck zu setzen.

Der untere Ansatz C besteht aus dem mit der Sonde A fest verbundenen hohlen Ansatzstück F, welches am unteren Ende geschlossen und abgerundet ist. Das Stück ist aus widerstandsfähigem Stoff, wie Metall, Hartgummi etc., gefertigt und ist in der Mitte über dem gröfseren Theil seiner Länge eingezogen. Ueber diesem Theil des Ansatzstückes ist, an beiden Enden luftdicht befestigt, ein kräftiger Kautschukmantel G angeordnet, und unter diesem Mantel ist das Stück F mit kleinen Bohrungen f versehen, so dafs der vom Mantel G bedeckte Raum mit dem So.ndeninnern in Verbindung steht.

Wird also die Sonde z. B. in die Speiseröhre eingeführt, so zwar, dafs der Kautschukmantel des unteren Ansatzes in die verengerte Stelle (Striktur) zu liegen kommt, und nun durch Pressung des gefüllten Ballons E Luft unter stärkerem Druck in die Sonde getrieben, so mufs sich der Kautschukmantel ausdehnen und die Striktur erweitern.

Gegenüber den bekannten Sonden älterer Art bietet dieser neue Apparat wesentliche Vortheile.

Die Sonde braucht nicht, wie z. B. die von Senator mit Laminariaansatz am Unterende, längere Zeit zur Erweiterung; sie wirkt vielmehr sofort. Dabei ist der Grad der Einwirkung vollständig von dem Arzt abhängig, je nachdem mehr oder weniger Luft eingetrieben wird.

Das Herausnehmen der Sonde macht gar keine Schwierigkeiten, da man den Mantel durch Entleerung der Sonde von Prefsluft leicht zum Zusammenklappen bringt.

Die Herstellung der Sonde in verschiedenen. Stärken ist natürlich leicht möglich.

Patenτ-Ansprdch:

Sonde zur Erweiterung von Strikturen, bei welcher eine gewöhnliche Hohlsonde mit einem hohlen Ansatzstück F versehen ist, welches über seinem Mitteltheil einen Kautschukmantel trägt, unter welchen durch Bohrungen in der Wandung von F die in die Sonde eingeführte Prefsluft treten kann, um den Mantel zweckentsprechend aufzublähen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.