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Laterne zur Beleuchtung von Straßen Die für den neuzeitlichen Verkehr
erforderlichen hohen Beleuchtungsstärken und ihre gleichzeitige Begrenzung ,auf
die eigentlichen Verkehrsflächen wird gewöhnlich ,durch; Hängelampen, wie z. B.
Tiefstrahler u. dgl., bewirkt, welche an Drahtüberspannungen und in meist großer
Lichtpunkthöhe unmittelbar über dem Verkehrsraum angebracht sind. Dieses Verfahren
ist zuweilen, z. B. für Prachtstraßen und monumentale Plätze, nicht anwendbar, da
städtebauliche Rücksichten derartige überspannungen nicht- zulassen. Anderseits
sind die bisher üblichen Kandelaberlaternen für diese Aufgabe nicht geeignet, da
sie infolge ihrer geringen Lichtpunkthöhe noch in den normalen Sehbereich fallen
und nach .allen Punkten gleichmäßig ausstrahlen, so daß jede Erhöhung der Lampenstärke
zwangsläufig zu einer mindestens gleich starken Steigerung der Blendung nach allen
Seiten und damit auch in der Fahrtrichtung führt. Derartige Kandelaberlaternen werden
gewöhnlich auf der Gehbahn entlang dem Randstein aufgestellt, so daß :ein großer
Teil -der erhöhten Lichtleistung der Lampe sich auf die Gehbahn und die anliegenden
Gebäudeteile auswirkt, wo die für den Fahrverkehr erforderlichen Beleuchtungsstärken
meist unerwünscht, jedenfalls aber nicht wirtschaftlich verwertet sind.
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Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß bei
einer Laterne zum Beleuchten von Straßen o. dgl. mit.einer oder mehreren vorzugsweise
in der Symmetrieachse der Leuchte liegenden Lichtquellen, einem Reflektor und sich
nach unten verjüngenden lichtstreuendenAbschlußgläsern, der Reflektor muldenförmig
ausgebildet ist durch Zusammensetzen von elliptischen, parabolischen oder hyperbolischen
Einzelreflektoren, deren Scheitel auf einer Geraden liegt, die parallel zu dem vor
der Reflektoröffnung liegenden Abschlußglase verläuft, wobei die Achsen der Kegelschnittkurven
senkrecht zum Abschlußglas stehen und infolge der Begrenzung des Reflektors nur
das Tier Gebrauchsebene gewöhnlich der Fahrbahn zugewandte
Abschlußglas
ausgeleuchtet wird. Die Hauptausstrahlung des Reflektors trifft somit in die Mitte
der Fahrbahn bzw. in die dunkle.. Zone zwischen zwei gegenüberliegende L ternen.
Die erhöhte Beleuchtungsstärke cl(-J` Fahrdammes wird demnach durch die zusätz:
liche Wirkung des Reflektors erzielt, während in der Fahrtrichtung, also in der
Sehrichtung parallel zum Randstein, nur der Lichtstrom der nackten Lampen wirkt,
während endlich die Gehbahn im Schatten des Reflektors liegt. Die zur Verivinderung
der Blendung vorgesehenen Abschlußscheiben aus lichtstreuendem Glas können in der
Streucharakteristik abgestuft sein und dadurch ebenfalls den einzelnen Ausstrahlungsrichtungen
angepaßt werden. Durch den lichtstreuenden Glasmantel wird außerdem die Inneneinrichtung
der Leuchte tagsüber unsichtbar und damit die einheitliche und geschlossene Wirkung
der Leuchte gewahrt. Der Blendgefahr wird um so wirksamer begegnet, je gleichmäßiger
die zu hohe Leuchtdichte .der Lampen ,auf die entsprechenden Glasseiten verteilt
wird, d.li. je gleichmäßiger diese selbst leuchten. Der nach unten konisch verjüngte
Glasmantel bewirkt. daß die der Reflektoröffnung gegenüberliegende Seite im ,annähernd
gleichen Winkel wie -der Reflektor zur Gebrauchsebene geneigt und demzufolge die
Scheitellinie des Reflektors parallel ist. Hierdurch treffen, zumal bei Verwendung
mehrerer in der Leuchtenachse angeordneter Lichtquellen, die vom Reflektor ausgehenden
Strahlen diese Glasseite im annähernd gleichen, nämlich rechten Winkel; sie sind
:außerdem unter sich nahezu gleich lang, so daß die Beleuchtungsstärke auf der gegenüberliegenden
Glaswand überall gleich groß wird. Das nahezu senkrechte Auftreffen der Strahlen
ergibt außerdem ein Maximum an hindurchtretendem Licht. da die Oberflächenreflexionsverluste
gering sind. Nach dem= Lambertschen Gesetz wirkt sich hiernach die Hauptausstrahlung
der ganzen Leuchte genau .in der gleichen Richtung wie jene des Reflektors, ,also
auf die Straßenmitte aus, und zwar in der zum Fahrverkehr senkrechten, also blendungsvermeidenden
Richtung. Die Leuchtensymmetrieachse bzw. die Lichtquellen, die seitlichen Kanten
de Reflektors und eine .entsprechende Scheibe der Abschlußgläser sind zweckmäßig
in einer Ebene angeordnet.
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In Abb. t der Zeichnung ist die -Lage der Lichtquelle und des Reflektors
a zu einer senkrecht stehenden Abschlußscheibe c und die dadurch verursachte ungleichmäßige.
Lichtausstrahlung bei den bisher vielfach üblichen Laternen dargestellt. Die schematisch
in Abb.2 gezeigte Ausführung nach der Erfindung ist in einer Ausgestaltung in den
Abb. 3 und 4. dargestellt. Nach :'Lbb.3 erhält die Abschluß-Scheibe tt, durch welche
die maxireale Intensität hindurchgeschickt werden soll, ihre Anstrahlung durch die
unmittelhare Ausstrahjbing der nackten Lampe sowie durch die °Lrätzlict-e Wirkung
des Reflektors. Die Schei-)@in ta und o werden zur Vermeidung einer 'Blendung weniger
stark, nämlich nur durch das Licht der nackten Lampe angeleuchtet, während die Scheiben
p und q kein direktes Licht, sondern lediglich, das von den Scheiben tt, ii und
o, endlich die Scheibenr nur das von den Abschlußgläsern tt, o, p, q
reflektierte
Licht erhalten. Der Lichtanteil. den die einzelnen Scheiben erhalten sollen. läßt
sich durch die Gestaltung und die Größe des Reflektors e, außerdem durch den in
Abb. :l dargestellten, im Laternendach untergebrachten scheibenförmigen Zusatzreflektor
f mit entsprechend ausgebildeter Oberfläche regeln. Diese Wirkung kann noch dadurch
beeinflußt werden, daß die Abschlußscheiben einen verschieden starken Streugrad
erhalten. Die dargelegte lichttechnische Wirkung der Leuchten ist in entscheidendem
Maße davon abhängig, daß die Ausleuchtung der einzelnen Mantelstreifen nach den
durch die Aufgabe der betreffenden Glasseite bedingten Grenzen erfolgt. Für das
vorteilhafte Aussehen der brennenden Leuchte ist bei laternartigen Lampengehäusen
die Führung dieser Grenzen entlang den die Laterne .aufteilenden Streben zweckmäßig.
Bei der in Abb. 3 und 4. dargestellten Laterne wird die Begrenzung der Ausleuchtung
der Scheibe ii entlang den Schnittkanten der Scheiben .u, o bzw. nt, tt dadurch
erreicht, daß der l'#eflektore entsprechend seiner Neigung um den Winkel und die
dadurch gegebene verschiedene Entfernung der einzelnen Punkte seiner Scheitellinie
zu der Lampenachse aus mehreren Zonen besteht, von welchen jede eine besondere Kurvenform
nach einer Kegelschnittlinie erhält. Die Verbindungslinie der Scheitelpunkte dieser
Kegelschnittkurven fällt mit der Scheitellinie des Reflektors zusammen und verläuft
damit parallel zur Abschlußscheibe rt. So wird für das Unterteil der Laterne zur
Ausleuchtung der hier schmalen Scheibe infolge der großen Brennweite der Kurve,
nämlich dem großen Abstand zwischen der Scheitellinie und der Lampenachse, der Reflektor
zweckmäßig nach einer Ellipse geformt. Im Mittelteil geht diese Ellipse mit abnehmender
Brennweite allmählich in eine Parabel und -im Oberteil in eine Hyperbel über. Die
Abgrenzung der noch vom direkten Lampenlicht getroffenen Scheiben .tt und o gegenüber-
den _ Anschlußgläsern p und q, welche nur reflektiertes Licht erhalten sollen, erfolgt
entlang den Laternenkanten dadurch, daß diese Kanten o, p und tt, q, die
Begrenzungslinien des Reflektors c und die Lampenachle
in ein und
derselben Ebene untergebracht werden. Man erfüllt auf diese Art die drei Bedingungen,
nämlich die in. der Achse der Laterne angebrachten Lampen mit den Begrenzungskanten
des Reflektors sowie auch mit den Laternenstreben zusammenfallen zulassen, wobei
auch der Ausstrahlungsbereich des Reflektors und die Begrenzungslinien der Scheiben
sich decken. je nach Form und Größe des Lampengehäuses und ihrem Hauptausstrahlungsbereich
können natürlich auch weniger verschiedenartige Kurven zur Verwendung gelangen.