DE4111299C2 - Breitstrahlende Leuchte mit Reflektoranordnung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine breitstrahlende Leuchte mit Reflektoranordnung, einem Gehäuse, einer Leuchtenabdec­ kung, die die Lichtaustrittsseite der Reflektorenanord­ nung verschließt, mit einer im Gehäuse angeordneten Lampe mit einer dünnen stabförmigen Lichtquelle und einem annähernd zylindrischen Glaskolben und wobei die Reflektoranordnung im Gehäuse angeordnet ist.

Eine derartige Leuchte ist aus der DE 37 10 241 C2 be­ kannt geworden. Der dachförmige Reflektor weist einen U-förmigen Querschnitt auf. Dieser im Querschnitt U- förmige Reflektor umhüllt die Lampe um etwa 240°. Die Krümmungen des Reflektors sind in ihren Radien so abge­ stimmt, daß eine gleichmäßige Ausleuchtung größerer Flächen erzielt wird. Die Scheitellinie des Reflektors verlauft parallel zur linienförmigen Lichtquelle.

Andere Leuchten sind entsprechend den verschiedensten Einsatzzwecken in den verschiedensten Ausführungsformen bekannt geworden. Durch die Anordnung und Gestaltung der Reflektoren im Inneren des Leuchtengehäuses und durch ihre Zuordnung zu der Lampe läßt sich die ausge­ leuchtete Fläche unter der Leuchte variieren. Im all­ gemeinen wird gewünscht, daß eine rechteckige Fläche möglichst gleichmäßig unter der Leuchte ausgeleuchtet wird, um den Lichtstrom möglichst gleichmäßig auf die Nutzfläche zu leiten. Derartige rechteckige Flächen­ ausleuchtungen werden nicht nur in Räumen, sondern vor allem auch auf Straßen gewünscht. Sie lassen sich nur mehr oder weniger den Anforderungen genügend realisie­ ren, weil die Beleuchtungsstärke naturgemäß umso größer wird, je näher sich der ausgeleuchtete Ort an der Leuchte befindet.

Als Lampen werden im Straßenverkehr vorzugsweise Na­ triumdampf-Hochdrucklampen verwendet, hier ist das Ver­ hältnis von Lichtpunkthöhe zu Lichtpunktabstand 1 : 3 bis 1 : 5. Bei Straßen besteht meist die Möglichkeit, eine relativ hohe Lichtpunkthöhe zu realisieren.

Eine bekannte Leuchte für die Beleuchtung von Straßen und Plätzen ist aus der DE 81 38 119 U1 bekannt gewor­ den. Sie besteht aus einem mit einer Leuchtenabdeckung aus Glas verschließbaren Gehäuse, in welchem eine Natriumdampf-Hochdrucklampe und Reflektoren unterge­ bracht sind. Die Natriumdampf-Hochdrucklampe weist einen beschichteten Ellipsoid-Glaskolben auf. Zwischen dem Boden des Gehäuses und der Lampe ist eine ebene, diffus reflektierende weiße Platte angeordnet, welche von vier schräg gestellten Reflektoren umgeben ist, von denen zwei längliche Reflektoren konkav sind. Alle Re­ flektoren in dieser Leuchte weisen eine hochwertig ver­ spiegelte völlig glatte Oberfläche auf. Die Möglich­ keiten, mit diesen Leuchten gute Gleichmäßigkeiten bei der Ausleuchtung der Nutzflächen zu erreichen, sind begrenzt.

Eine ähnliche breitstrahlende Leuchte ist aus der DE 19 04 982 A1 bekannt geworden. Die Reflektoren sind hier jedoch nicht stetig gekrümmt, sondern weisen um einen kleinen Winkel abgebogene Ebenen auf.

Durch die DE 14 97 336 A1 ist eine mit Reflektoren aus­ gestattete Leuchte bekannt geworden, bei der man eine individuell einstellbare Breitstrahlung für Straßenbe­ leuchtungen durch zwei verschwenkbare parabolische Re­ flektorhälften des über der Lampe liegenden Reflektors erzielt.

Besonders problematisch ist die Beleuchtung von Radwe­ gen, weil diese viel schmaler als Straßen sind, aus Kostengründen die Anzahl der Leuchten meist geringer bemessen wird und weil - Radwege verlaufen oftmals un­ ter Bäumen - die Lichtpunkthöhe niedriger als bei Stra­ ßen anzusetzen ist. Für Radwege werden Leuchten benö­ tigt, die ein schmales, weites Lichtband hoher Gleich­ mäßigkeit von einer niedrigen Lichtpunkthöhe liefern. Das sind Forderungen, die sich mit den bisherigen Leuchten nicht realisieren lassen. Meist sind die Lichtbänder viel breiter als benötigt, die Lichtpunkt­ abstände viel zu kurz, und die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung ungenügend.

Die Erfindung vermeidet die Nachteile des Standes der Technik. Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine spezielle breitstrahlende Leuchte mit Reflektoranordnung für eine Radwegbeleuch­ tung mit extrem breit strahlender Lichtverteilung zu schaffen, die die Radwege mit Lampen kleiner Leistung mit sehr guter Gleichmäßigkeit auszuleuchten vermag.

Die erfindungsgemäße Leuchte zeichnet sich durch die Kombination folgender Merkmale aus:

• 1.1 die Reflektoranordnung weist einen dachförmigen Reflektor auf, der aus zwei ebenen reflektierend ausgebildeten Segmenten besteht und eine First­ linie aufweist,
• 1.2 die Firstlinie des dachförmigen Reflektors ver­ läuft parallel zur stabförmige Lichtquelle,
• 1.3 die Firstlinie des dachförmigen Reflektors ist der Lampe zugekehrt und die Trauflinien des dach­ förmigen Reflektors sind dem Boden des Gehäuses zugekehrt
• 1.4 die Firstlinie weist zum Glaskolben der Lampe einen geringen Abstand auf,
• 2.1 der Glaskolben der Lampe ist glasklar durchsich­ tig,
• 2.2 die Leuchtenabdeckung besteht aus einem klaren glatten Glas oder Kunststoff,
• 3.1 die Reflektoranordnung weist weiter zwei paral­ lel zur stabförmigen Lichtquelle angeordnete Konkavreflektoren auf,
• 3.2 deren dem Gehäuseboden zugewandter Rand verläuft in geringem Abstand zu den Trauflinien des dach­ förmigen Reflektors,
• 3.3 die reflektierende Oberfläche der Konkavreflekto­ ren ist seidenmatt ausgebildet,
• 4. die Reflektoranordnung weist weitere zwei quer zur stabförmigen Lichtquelle angeordnete ebene Reflektoren auf,
• 5. die den dachförmigen Reflektor umgebenden Reflek­ toren sind leicht nach außen geneigt angeordnet.

Diese Leuchte ist als Radwegleuchte hervorragend ge­ eignet, weil sie ein sehr schmales, langgestrecktes Lichtband von hoher Gleichmäßigkeit bereits bei niedri­ ger Lichtpunkthöhe liefert. So läßt sich bereits mit einer 50 Watt Natriumdampf-Hochdrucklampe ein etwa 3 m schmales Lichtband von 44 m Länge bei einer Lichtpunkt­ höhe von 5 m erzielen, wobei an allen Stellen dieses Lichtbandes die Beleuchtungsstärke von 1 lux nicht un­ terschritten wird.

Bei Bestückungen mit einer 70 W-T Natriumdampf-Hoch­ drucklampe sind bei einer Lichtpunkthöhe von 6 m unter Zugrundelegung eines Minimalwertes der horizontalen Be­ leuchtungsstarke von 1 lux Leuchtenabstände bis zu 50 m möglich.

Wichtig ist dabei, daß die Leuchten eine Leuchtenabdec­ kung aus klarem, glatten Glas erhalten, weil damit die extreme Breitstrahlung sowie die Blendungsbegrenzung unproblematisch eingehalten werden können.

Aber nicht nur für Radwegbeleuchtungen eignet sich die­ se extrem breitstrahlende Leuchte, sie kann ebenso für Zaunbeleuchtungen, Bahnsteigbeleuchtungen, Fußwegbe­ leuchtungen, Beleuchtung schmaler Brücken und für viele andere Zwecke eingesetzt werden.

Die Leuchtenabdeckung braucht nicht unbedingt aus Glas hergestellt zu sein, sie kann auch aus einem glasklaren glatten Kunststoff hergestellt sein.

Zweckmäßig ist es, wenn die Konkavreflektoren einen Krümmungsradius von 218 mm ± 20 mm aufweisen.

Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn die zwei Segmente des dachförmigen Reflektors einen Winkel von 135° ± 15° gemessen an der der Lampe zugewandten Seite, einschlie­ ßen.

Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, wenn die den dach­ förmigen Reflektor umgebenden stirnseitigen Reflektoren zum Außenraum mit einem Neigungswinkel von 105° ± 15° angeordnet sind.

Von besonderer Wichtigkeit für die lichttechnische Charakteristik dieser Leuchte ist der Reflexionsgrad der Reflektoren. Zweckmäßigerweise wird dieser so ge­ wählt, daß der dachförmige Reflektor den Reflexions­ grad (wobei: Totalreflexion = diffuse Reflexion + gerichtete Reflexion) für

aufweisen.

Zweckmäßig ist es, wenn die Lampe eine Natriumdampf- Hochdrucklampe in Röhren- bzw. Soffittenform oder eine Halogen-Glühlampe ist.

Die Lichtausbeute und die gleichmäßige Ausleuchtung lassen sich noch dadurch verbessern, daß die Außenecken der stirnseiten Reflektoren leicht nach innen abgebogen sind.

Das Wesen der vorliegenden Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Ansicht der Leuchte von unten,

Fig. 2 eine Ansicht der Leuchte von der Seite,

Fig. 3 einen Schnitt durch die Leuchte,

Fig. 4 einen Schnitt durch die Reflektoranordnung,

Fig. 5 eine Ansicht der Reflektoranordnung,

Fig. 6 eine Stirnseitenansicht der Reflektoranordnung.

In dem Gehäuse 1, welches mit einer Befestigungsvor­ richtung 2 an einem Masten 3 befestigt wird, sind einerseits in einem gesonderten VG-Raum 4 elektrische Bauteile 5 für das Zünden und Betreiben der Lampe 6 un­ tergebracht. Weiter ist im Gehäuse 1 die Reflektoran­ ordnung 7 untergebracht, in welche die Lampenfassung 8 hineinragt. Zu der Seite hin, zu der die Lampe 6 ab­ strahlt, ist das Gehäuse 1 durch eine Leuchtenabdek­ kung 9 verschlossen. Es ist wichtig, daß diese Leuch­ tenabdeckung 9, welche wannenförmig geformt ist, aus einem klaren, glatten Glas oder Kunststoff hergestellt ist.

Die Reflektoranordnung 7 ist auf eine Grundplatte 10 mon­ tiert, an welche eine Halterung 11 für die Lampenfassung 8 angeordnet ist. Die Grundplatte 10 trägt einerseits einen dachförmigen Reflektor 12, zwei gegeneinander ge­ richtete Konkavreflektoren 13 und zwei stirnseitige Re­ flektoren 14, von denen der eine eine Durchtrittsöff­ nung 15 für die Lampenfassung 8 aufweist. Die stirnsei­ tigen Reflektoren 14 sind in ihren Eckbereichen 16 zur Mitte der Reflektoranordnung 7 hin abgebogen, so daß sich eine fast geschlossene Reflektoranordnung 7 ergibt.

Der dachförmige Reflektor 12 besteht aus zwei ebenen Flächen, die stumpfwinklig zueinander stehen und zwi­ schen sich einen First einschließen. Der First ist der Lampe 6 zugewandt, die Traufen sind dem Boden des Ge­ häuses 1 zugewandt.

Die stirnseitigen Reflektoren 14 sind unter einem Win­ kel von etwa 105° geneigt, während der Neigungswinkel der Konkavreflektoren 13 an der Grundplatte 10 etwa 135° beträgt und sich dann auf etwa 90° vermindert. Der dachförmige Reflektor 12 weist einen Dachwinkel von etwa 135° auf (gemessen unter der Firstlinie 17).

Die Lampe 6 weist einen dünnen, zylindrischen Glaskolben 19 aus glasklarem Glas auf. Unmittelbar neben dem Glaskolben 19 der Lampe 6 und parallel zur Längsachse der Lampe 6 be­ findet sich die Firstlinie 17 des dachförmigen Reflek­ tors 12. Das ist eine Grundbedingung zur Erreichung des erfindungsgemäßen Effektes.

Eine weitere Bedingung ist es, daß die Konkavreflekto­ ren 13 seidenmatt ausgeführt sind, während der dachför­ mige Reflektor 12 eine Hochglanzverspiegelung aufweist.

Die Grundplatte 10 ist mittels Befestigungselementen 18 mit dem Gehäuse 1 der Leuchte verbunden.

Wichtig zur Erzielung der erfindungsgemäßen Effekte ist es, daß die Lampe 6 in ihrem Glaskolben 19 eine dünne stabförmige Lichtquelle 20 in Form eines dünnen stab­ förmigen Brenners aufweist, welcher parallel zur First­ linie 17 des dachförmigen Reflektors 12 angeordnet ist.

Die den Konkavreflektoren 13 zugewandten Trauflinien 21 des dachförmigen Reflektors 12 sind kurvenförmig gerun­ det gestaltet, um unmittelbar an den Konkavreflektoren 13 anliegen zu können.

Liste der Bezugszeichen

 1 Gehäuse
 2 Befestigungsvorrichtung
 3 Mast
 4 Vorschaltgeräte (VG)-Raum
 5 elektrische Bauteile
 6 Lampe
 7 Reflektoranordnung
 8 Lampenfassung
 9 Leuchtenabdeckung
10 Grundplatte
11 Halterung
12 dachförmiger Reflektor
13 Konkavreflektor
14 stirnseitiger Reflektor
15 Durchtrittsöffnung
16 Eckbereich
17 Firstlinie
18 Befestigungselemente
19 Glaskolben
20 dünne stabförmige Lichtquelle
21 Trauflinie

Claims (7)

1. Breitstrahlende Leuchte mit Reflektoranordnung, einem Gehäuse (1), einer Leuchtenabdeckung (9), die die Lichtaustrittsseite der Reflektorenanord­ nung (7) verschließt, mit einer im Gehäuse (1) an­ geordneten Lampe (6) mit einer dünnen stabförmigen Lichtquelle (20) und einem annähernd zylindri­ schen Glaskolben (19) und wobei die Reflektoran­ ordnung (7) im Gehäuse (1) angeordnet ist, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:

• 1.1 die Reflektoranordnung (7) weist einen dach­ förmigen Reflektor (12) auf, der aus zwei ebe­ nen reflektierend ausgebildeten Segmenten be­ steht und eine Firstlinie (17) aufweist,
• 1.2 die Firstlinie (17) des dachförmigen Reflek­ tors (12) verläuft parallel zur stabförmigen Lichtquelle (20),
• 1.3 die Firstlinie (17) des dachförmigen Reflek­ tors (12) ist der Lampe (6) zugekehrt und die Trauflinien (21) des dachförmigen Reflektors (12) sind dem Boden des Gehäuses (1) zugekehrt,
• 1.4 die Firstlinie (17) weist zum Glaskolben (19) der Lampe (6) einen geringen Abstand auf,
• 2.1 der Glaskolben (19) der Lampe (6) ist glasklar durchsichtig,
• 2.2 die Leuchtenabdeckung (9) besteht aus einem klaren glatten Glas oder Kunststoff,
• 3.1 die Reflektoranordnung (7) weist weiter zwei parallel zur stabförmigen Lichtquelle (20) angeordnete Konkavreflektoren (13) auf,
• 3.2 deren dem Gehäuseboden zugewandter Rand ver­ läuft in geringem Abstand zu den Trauflinien (21) des dachförmigen Reflektors (12),
• 3.3 die reflektierende Oberfläche der Konkavre­ flektoren (13) ist seidenmatt ausgebildet,
• 4. die Reflektoranordnung (7) weist weitere zwei quer zur stabförmigen Lichtquelle (20) ange­ ordnete ebene Reflektoren (14) auf,
• 5. die den dachförmigen Reflektor (12) umgeben­ den Reflektoren (13, 14) sind leicht nach außen geneigt angeordnet.

2. Breitstrahlende Leuchte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konkavreflektoren (13) einen Krümmungs­ radius von 218 mm ± 20 mm aufweisen.

3. Breitstrahlende Leuchte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei Segmente des dachförmigen Reflektors (12) einen Winkel von 135° ± 15°, gemessen an der der Lampe (6) zugewandten Seite, einschließen.

4. Breitstrahlende Leuchte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den dachförmigen Reflektor (12) umgebenden stirnseitigen Reflektoren (14) zum Außenraum mit einem Neigungswinkel von 105° ± 15° angeordnet sind.

5. Breitstrahlende Leuchte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der dachförmige Reflektor (12) den Reflexions­ grad für aufweisen.

6. Breitstrahlende Leuchte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lampe (6) eine Natriumdampf-Hochdrucklampe in Röhren bzw. Soffittenform oder eine Halogen- Glühlampe ist.

7. Breitstrahlende Leuchte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenecken der stirnseiten Reflektoren (14) leicht nach innen abgebogen sind.