DE71318C - Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von Muffen an Thonröhren und dergl - Google Patents
Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von Muffen an Thonröhren und derglInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAM
Bei Herstellung von Muffen an Thonröhren und ähnlichen Gegenständen ist es besonders
in den Fällen, wo ■ die Schulter dieser Muffen mehr rechtwinklig anstatt schräg gerichtet herzustellen
ist, mit den bis jetzt zur Verwendung gelangenden Einrichtungen schwierig, die plastische Masse um oder über die Winkel
oder Schultern derart zu drücken, dafs ein vollständiges Ausfüllen der Form mit dem
plastischen Stoff erfolgt und dafs beim Brennen Sprünge oder sonstige Schäden vermieden
werden, welche das Stück als Ausschufs kennzeichnen. Bisher wurde das Füllen der Muffenform
durch den Druck bewerkstelligt, welcher den Stoff durch die Rohrform drückt; zuweilen
wird auch ein weiterer Druck, welcher unmittelbar auf den so in die Form eingedrückten
Stoff wirkt, durch verschiedene Vorrichtungen übertragen.
Nach der vorliegenden Erfindung geschieht das Füllen der Muffenform in der Weise, dafs
ein Hülfsstrang von plastischem Stoff in das .Muffenende eines Rohres u. s. w. während des
Prefsvorganges eingeführt wird, so dafs die übliche Art und Weise, den Stoff in der Muffe
durch Vorrichtungen, wie Hebel oder Kolben, weiter zusammenzudrücken, überflüssig gemacht
wird.
Bei Ausführung der Erfindung empfiehlt es sich, den äufseren Muffentheil der Form mit
einem Metallblock zu umgeben, in welchem eine Kammer vorgesehen ist, welche um die
Muffe herumläuft und in entsprechender Entfernung Bohrungen oder Auslässe hat, welche
mit dem Innern der Form in Verbindung stehen. . An einer passenden Stelle wird ein
Hülfscylinder angeordnet, welcher mit dieser Kammer, sowie mit dem Hauptcylinder in Verbindung
steht, der zur Aufnahme des plastischen Stoffes dient. An dem Ende dieses Hülfscylinders
wird ein Schnecken- oder Schraubenplunger angeordnet oder eine Einrichtung getroffen,
wonach mittelst Dampfes oder hydraulischer Kraft der aus dem Hauptcylinder herabkommende
Stoff in die Kammer gedrückt wird, welche die Muffenform umgiebt, und durch die Bohrungen in die Form selbst gelangt, so
dafs auf diese Weise eine durchaus vollständige Ausfüllung der Form gesichert wird. Der
Kanal zwischen dem Haupt- und Hülfscylinder kann eine Rostplatte erhalten, um zu verhindern,
dafs knollenförmige Thonstücke, Steine u. s. w. eingeführt werden, welche ein Verstopfen
der Löcher in der Muffenform veranlassen könnten, oder es kann der Hülfscylinder
mit einer besonderen Thonzuführung in Verbindung gebracht werden. In besonderen Fällen hat es sich als geschickt erwiesen, den
Thon oder den plastischen Stoff in die Muffenform durch Löcher in den Muffenring einzuführen;
letzterer wurde zu diesem Zwecke hohl hergestellt und es wurde der Thon u. s. w.
mittelst eines Cylinders und darunterliegenden Plungerkolbens eingedrückt.
Um die Bildung eines Grates oder eines Randes, welcher an der Schulter oder der
Kröpfung der Muffe nach innen vorsteht und den freien Abfiufs von Spüljauche u. s. w. verhindern
würde, zu vermeiden, wird nach der Erfindung der Kern der Muffe entweder tiefer als gewöhnlich befestigt, und es wird der untere
Rand ein wenig abgeschrägt, so dafs der Ring, welcher das Innere der Muffenform bildet, beim
Heben über den Kern gleitet und sich dicht an denselben anschliefst. Auf diese Weise
wird ein etwa stehenbleibender Rand in Längsrichtung des Rohres fallen und ein Hindernifs
nicht mehr bieten. Die letztere Einrichtung gestattet auch, dafs der Muffenring genau bis
zu der erforderlichen Höhe gehoben werden kann, und verhindert, dafs Stoff oder ein harter
Gegenstand zwischen den Formring und Kern gelangen kann.
Auf der Zeichnung ist:
Fig. ι ein Verticalschnitt durch einen Theil
einer Muffenformmaschine,
Fig. 2 ein Grundrifs bezw. Horizontalschnitt nach der Linie a-b von Fig. ι.
Fig. 3 zeigt in Schnittdarstellung eine etwas geänderte Ausführungsform der Einrichtung
mit einer Vorrichtung,- die den zusätzlichen Thon eindrückt, und endlich auch mit einer
Einrichtung, die Muffe mit Gewinde zu versehen.
Mit Bezug auf die Ausführungsform nach Fig. ι und 2 ist A der untere Theil eines
Hauptcylinders zur Aufnahme des Thons oder anderen plastischen Stoffes, ehe derselbe in die
Form gedrückt wird. B ist die in dem Cylinder befestigte Stange, welche den Kern C trägt,
welcher am unteren Rande, wie bei C1 dargestellt, abgeschrägt ist, so dafs der Formring E
leicht darüber hinweggleiten und sich dicht an den Kern C anlegen kann, um die Bildung
eines Grates oder Randes auszuschliefsen. D ist eine Oeffnung bezw. ein Kanal in dem
unteren Theil des Hauptcylinders, durch welchen ein Theil des Thons in den mit Kammer
versehenen Block F treten kann. D1 ist ein
Rost, welcher das Mitnehmen von Steinen oder Knollen in diesen Block verhindert. Der Block
oder Ring F umgiebt den Formring E\ an passender Stelle ist eine Kammer oder ein
Cylinder G vorgesehen, welcher durch den Kanal D mit dem Hauptcylinder A und durch
einen Auslafs H mit dem Hohlraum F1 in Verbindung steht, welcher in dem Block F
vorgesehen ist. Der Cylinder oder die Kammer G kann ebenfalls mit dem unteren Theil des
Hauptcylinders A aus einem Stück hergestellt werden. In diesem Cylinder G wird ein
Kolben / durch eine Schraube oder Schnecke / oder durch Dampf oder hydraulischen Druck
nach innen getrieben. In Zwischenräumen sind in . der kreisrunden Kammer F, welche
die Muffenform umgiebt, Löcher oder Bohrungen K hergestellt, die mit den Muffenformen
in Verbindung stehen und durch welche das Thonmaterial in ,die Muffenform
durch den Kolben / hineingedrückt wird. M ist der Tisch, auf welchem der Formring E,
der nach Erfordern gehoben und gesenkt werden kann, befestigt ist.
Fig. 3 veranschaulicht eine andere Ausführungsweise, um aus einem zusätzlichen
Cylinder oder Stück L, das anstatt des Muffenringes angewendet wird, den Thonstrang u. s. w.
zuzuführen. Dieser Cylinder L wird zweckmäfsig an der auf- und abgehenden Plattform
M befestigt oder bildet ein Stück derselben; die Einrichtung kann auch derart getroffen
werden, dafs der Cylinder L im Nabentheil N mittelst Armes oder eines Rades O
auf- und abbewegt wird, um in der Muffe des Rohres Gewindegänge herzustellen. Der Kern C
ist hohl und erhält eine Oeffnung P nahe der Tragestange B, die ebenfalls mit einem Loch
oder Durchtritt versehen ist, um Thon oder anderen plastischen Stoff aus dem Hauptcylinder
A nach dem unteren Cylinder L treten zu lassen. Q ist ein Absperrschieber, welcher
den Rücktritt des plastischen Stoffes verhindert. Diese Einrichtung kann natürlich durch irgend
eine gleichwerthige ersetzt werden. Ein Kolben R drückt den plastischen Stoff nach
oben und durch die Löcher K in die Muffenform, und es kann der Kolben hohl hergestellt
und mit einem Ventil versehen werden, um Luft eintreten zu lassen. Es können Ansätze,
Ringe oder Flantschen S an dem Kern zum Zweck vorgesehen werden, dem nach oben
wirkenden Druck auf den Thonkörper in dem Cylinder zu widerstehen und Veranlassung zu
sein, dafs der Thon nach der Theilung durch die Stange B homogener wird. Wird der
Tisch M gehoben und der Thon aus dem Cylinder A in die Form gedrückt, so wird ein
weiterer Theil des Thons durch den Absperrschieber Q. und die Oeffnung P treten und es
wird ein Theil desselben in dem unteren Cylinder L sich ansammeln, aus welchem beim
Hochgang des Kolbens L ein Theil durch die Löcher K in die Muffenform gedrückt wird.
Claims (3)
- Patent-Ansprüche:ι . Verfahren zur Herstellung von Muffen von Thonröhren u. dergl., dadurch gekennzeichnet, dafs zur Vermeidung einer unvollständigen Ausfüllung der Muffenform dieser unter Druck eine besondere Menge Thon durch die Formwandungen durchquerende Kanäle zugeführt wird.
- 2. Zur Ausführung des unter 1. genannten Verfahrens eine Vorrichtung, bestehend aus dem die Muffenform umschliefsenden Hohl-ring (F), welcher sich beim Pressen mit Thon durch den Kanal (D) füllt und aus welchem durch besondere Druckmittel (z. B. Kolben I) der Thon durch Kanäle (K) in die Muffenform gedrückt wird.
- 3. Eine Ausführungsform des unter ι. genannten Verfahrens, bei welcher der Hohlring (F) durch einen durch den "Schieber (Q) füllbaren Cylinder- (L) erfolgt ist, durch dessen Löcher (K) der Thon mittelst eines Kolbens (R) in die Muffenform gedrückt werden kann.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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