DE7123839U - Lamellen-Jalousie mit einem Motor - Google Patents
Lamellen-Jalousie mit einem MotorInfo
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Description
Justin Hüppe, 29 Oldenburg, Cloppenburger 5tr- 200
Lamellen—Jalousie mit einem Motor
Die Erfindung betrifft eine Lamellen-Jalousie, insbesondere
für ein oder mehrere Einzelfensfcer innerhalb einer Fensterfront, mit einem die Aufzugswelle
antreibenden, in der Kopfleiste untergebrachten Motor, und mit einem Lamellenbehang, der an der Aufzugswelle
hängt und durch eine an seinem unteren Rand befestigte Unterleiste beschwert ist.
Die Fensterfronten moderner Gebäude werden in neuerer
Zeit zumindest auf der Sonnenseite meist mit Lamellen-Jalousien versehen, mit denen sich die Sonneneinstrahlung
teilweise oder völlig abschirmen t und damit die Raumbeleuchtung bis zur völligen Verdunkelung beliebig
steuern läßt· Derartige Jalousien werden häufig durch einen Elektromotor mit Zwischengetriebe, der sich in
seiner Drehrichtung umkehren und in beliebigen Zwischenstellungen anhalten läßt, angetrieben. Herkömmliche
motorbetriebene Lamellen-Jalousien sind mit einem Asyndnron-Weehselstronffiictor
mit Betriebskondensatbr ausgestattet.
Diese Asynchronmotoren haben sich durchaus bewährt, sofern nur ein einziges Fenster abgedunkelt werden
soll, oder wenn ein einzelner Asynchronmotor über eine einzige durchgehende Aufzugswelle starr mit den Lamellenbehängen
mehrerer benachbarter Jalousien verbunden ist.
Es leuchtet jedoch ein, daß die zahlreichen Jalousien einer langen durchgehenden Fensterfront nicht mit
Hilfe einer einzigen durchgehenden Welle gekoppelt werden können. Eine derartige Anlage wäre äußerst
aufwendig und teuer in der Herstellung. Man hat deshalb sämtliche benachbarten EinzelJalousien einer zusammenhängender!
Fensterfront bzw. eines Raumes mit eigenen Asynchronmotoren ausgestattet, und alle Motoren
mit Hilfe einer zentralen Steuerung betätigt*
Diese Lösung hat aber den Nachteil, daß es unmöglich
ist, bei Zwischenstellungen der Jalousien eine gleichmäßige Höhenlage sämtlicher Unterleisten zu erzielen.
Diese Höhendifferenzen in Zwischenstellungen werden durch die unterschiedlichen Antriebs-Drehmomente in
den einzelnen Jalousien verursacht, welche wiederum auf unterschiedliche Gewichts-und/oder ReibungsVerhältnisse
an den Lagerstellen zurückzuführen sind.
Daraus ergibt sich, daß zum Beispiel in einem Großraumbüro einige Arbeitsplätze zu hell und andere zu
dunkel ausgeleuchtet sind.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Jalousie mit eigenem elektrischen Antrieb zu schaffen, die bei
gleichzeitiger gemeinsamer Betätigung mit anderen Jalousien über eine Zentralsteuerung auf einfache Weise
eine Höhen—Übereinstimmung sämtlicher Unterleisten in allen Zwischenstellungen ermöglicht. Erfindungsgemäß
wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Motor ein Reluktanzmotor ist.
Verteilhafterweise kann zwischen dem Reluktanzmotor
und der Aufzugswelle ein Untersetzungsgetriebe angeordnet sein. Die Leistung des Reluktanzmotors wird so
bemessen, daß das Aufwickelmoment an der Aufzugswelle kleiner als das synchrone AnIaufmoment des Reluktanzmotors
multipliziert mit dem Übersetzungsverhältnis ist.
Die Erfindung nutzt in vorteilhafter Welse die Tatsache
aus, daß sich ein Reluktanzmotor etwa bis zur Hälfte seines maximalen Lastmomentes wie ein Synchronmotor verhält.
Man braucht daher nur sicherzustellen, daß im Betrieb die Grenzmomente des Synchronlaufes nicht überschritten
werden, um zu erreichen, daß beliebig viele an eine Zentralsteuerung angeschlossene Jalousien mit
Reluktanzmotoren beim Abschalten stets in gleicher Zwischenhöhe stehenbleiben.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit einer Zeichnung näher erläu- ·
tert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Fensterfront mit drei benachbarten erfindungsgemäßen Jalousien, die jedoch
verschiedene Behangbreiten aufweisen;
Fig- 2 ein Diagramm, welches die Drehzahlabhängigkeit
eines bisher verwendeten Asynchronmotors in Abhängigkeit vom Lastmoment darstellt; und
Fig. 3 ein entsprechendes Diagramm für einen erfindungsgemäßen Reluktanzmotor, aus dem gleichfalls
das Drehzahlverbalten in Abhängigkeit
von einem Lastmoment K zu entnehmen ist.
Jn Fig. 1 ist eine Fensterfront mit drei benachbarten Fenstern 1, 2 und 3 dargestellt. Dem Fenster 1 von mittlerer
Breite ist eine Jalousie 4 von entsprechender Breite, dem mittleren Fenster 2 eine J"alousie 5, und dem rechten
Fenster 3 eine Jalousie δ zugeordnet. Da die Jalousien 4 —6 sich nur hinsichtlich ihrer Breite und in Abhängigkeit
davon gegebenenfalls in der iLeistung ihres An-triebs—
motors unterscheiden, soll ihr Aufbau in Verbindung mit der Jalousie 4 beschrieben -werden.
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uiese Jalousie 4 besitzt oben eine üblicherweise an
einer Gebäudewand befestigte Kopfleiste 7, in der eine in der Zeichnung nicht dargestellte Aufzugswelle drehbar
gelagert ist, auf welcher ein Behang der Jalousie auf— wickelbar ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird
der 3ehang aus Lamellen 8 gebildet» die durch besondere,
hier nicht dargestellte Führungs— und Haiteschmäre getragen und zusätzlich in ihrer Winkelstellung veränderbar
geführt werden. Diese Schnüre werden auf der Aufzugswelle
innerhalb der Kopfleiste S aufgewickelt.
Zum Antrieb ist in der Kopfleiste 7 außerdem ein Antriebsmotor
mit Untersetzungsgetriebe untergebracht. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist erfindungsgemäß
der Antriebsmotor ein Reluktanzmotor 9, schematisch am linken Ende der Kopfleiste 7 durch ein Rechteck angedeutet.
Die besonderen Eigenschaften dieses Reluktanzmotors 9, von dem jede der drei Jalousien 4, 5 und 6
einen besitzt, werden weiter unten noch näher erläutert werden.
Auf beiden Seiten wird die Jalousie 4 wie auch die beiden anderen Jalousien 5 und 6 durch je eine Seiten—
leiste 10 begrenzt, welche sich zwischen der Kopfleiste 7 und einer gemeinsamen Fenster-Unterkante 12, die alle
drei Fenster 1-3 miteinander verbindet, erstreckt.
Alle drei Jalousien 4, 5 und 6 nehmen im dargestellten Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 eine Zwischenstellung
ein, in der sich je eine Unterleiste 11 jeder Jalousie, an den nicht dargestellten Aufzugsschnüren hängend, in
der gezeichneten Zwischenstellung berindet. Wie in Fig. angedeutet, liegen in dieser Zwischenstellung einige Lamellen
8 auf der Unterleiste 11 auf, während die oberen Lamellen 8 freihängend ihren normalen freihängenden Abstand einnehmen.
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Erreicht wird die gleichmäßige Höhe sämtlicher Unterleisten
11 in beliebigen Zwischenstellungen der Jalousie erfindungsgemäß durch die Verwendung der Reluktanzlnotoren
9 in sämtlichen Jalousien 4-6, welche in ihrer Leistung einem beim Aufwickeln der zugehörigen Jalousie
auftretenden maximalen .Lastmoment angepaßt sind und
deshalb, wie im Zusammenhang mit Fig. 3 nachfolgend noch näher erläutert wird, stets wie ein Synchronmotor
laufen.
Zunächst soll auf das Drehzahlverhalten von bisher als
Antriebsmotoren für Jalousien benutzten Asynchronmotoren unter ihren verschiedenen Lastmomenten M anhand von Fig.
2 erläutert werden. In dem in Fig. 2 dargestellten Diagramm ist horizontal eine Drehzahl η und vertikal
ein Lastmoment M des Asynchronmotors aufgetragen. Da die Drehzahl η eines Asynchronmotors zwangsläufig eine
Funktion des Lastmomentes M ist, fällt mit ansteigendem Lastmoment M die Drehzahl η in Form einer darge-
! ■ stellten Kurve h , £.1, welche etw3 den Verlauf
asynchron '
einer Parabel nimmt. Am unteren Parabelscheite! fällt
. die Drehzahl η bei einem sogenannten Kippmoment auf
ε _
Null ab, d.h., der Asynchronmotor wurde bei einem Lastmoment H von der Größe des Kippmomentes stehenbleiben.
Ein Wiederanlauf des Asynchronmotors kann erst erfolgen, wenn das Lastinoment M fast auf die
Hälfte des Kippmomentes reduziert wurde und die Größe
eines in Fig. 2 dargestellten Anlaufxaoinentes erreicht-Aber
auch im Bereich zwischen Null unö dein Anlaufino—
ment treten gemäß Fig. 2 bereits erhebliche Drehzahl—
unterschiede auf, welche bei zentral gesteuerten bekannten Jalousien dazu führen, daß in Zwischenstellun—
gen ihrer Unterleisten stets störende Höhenunterschiede vorhanden sind.
Demgegenübez* weist gemäß Fig. 3 ein erfindungscemäß
verwendeter Reluktanzmotor 9 innerhalb der Jalousien 4-6 ein wesentlich anderes Drehzahl—/Lastmoment—Verhalten
auf. Der Unterschied liegt vor allem in der oberen ersten Hälfte seines Lastmomentes K. 3is zu einem
synchronen AnIaufmoment, weiches etwa die Hälfte des
Kippmomentes beträgt, verhält sich die Drehzahl η gleichartig,
d.h., bis etwa zum halben Kippmoment läuft der Reluktanzmotor 9 bei konstanter Drehzahl η synchron
mit der Netzfrequenz des Wechselstromes. Sofern das Lastmoment M beim Anlaufen nicht größer -war als das
synchrone Anlaufmomeat, kann der Reluktanzmotor 9 diese
konstante Drehzahl η , auch noch bis zu einem
syncnron
sogenannten Außertrittfallmoment aufrechterhalten., welches
größer ist als das synchrone AnIaufmoment. Diese
Tatsache hat jedoch für den Betrieb einer erfindungsgetnäßen
Jalousie 4 bis 6 nur untergeordnete Bedeutung, da der Reluktanzmotor 9 in seiner Leistung so ausgelegt
ist, daß unter Berücksichtigung des Übersetzungsverhältnisses im Untersetzungsgetriebe das Lastmoment M
nie größer ist als das synchrone Anlaufmoment.
Wie Fig. 3 weiter erkennen läßt, erstreckt sich zwischen dem synchronen AnIaufmoment und dem Kippmoment eine parabelartige
Kurve η , . Diese Kurve zeigt, daß der ' asynchron ^ '
Reluktanzmotor 9 sich etwa wie ein Asynchronmotor verhält, sobald dös Lastmoment die Bedingungen für den Synchronlauf
überschreitet. Ein derartiger Reluktanzmotor besitzt also Leistungsreserven, die es ihm unter Umständen
bei außergewöhnlichen Belastungen erlauben, bis zur Höhe eines asynchronen Anlaufmomentes auch unter normalerweise
nicht auftretenden Lastmomenten K noch sicher anzulaufen.
Gesteuert werden die drei Jalousien 4-6 durch eine
in der Zeichnung nicht dargestellte herkömmliche Zentral steuerung, mit der sich das Absenken, das Abstellen in
beliebigen Zwischenstellungen·, das Aufwickeln, und
gegebenenfalls das Schwenken der Lamellen 8 in beliebige
Winkelsteilungen gegenüber der Fensterebene in bekannter
Weise erreichen läßt.
Claims (4)
1- Lamellen-Jalousie, insbesondere für ein oder
mehrere Einzelf-eneter innerhalb eifler Fensterfront, mit
einem die Aufzugswelle antreibenden, in der Kopfleiste untergebrachten Motor, und mit einem Lamellen-Behang,
der an der Aufzugswelle hängt und durch eine an seinem unteren Rand befestigte Unterleiste beschwert ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Motor ein Reluktanzmotor (9) ist.
2. Jalousie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Reluktanzmotor (9) und der Aufzugswelle ein Untersetzungsgetriebe angeordnet ist.
3. Jalousie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufwickelmoment an der Aufzugswelle
kleiner als das synchrone AnIaufmoment des Reluktanz—
motors (9), multipliziert mit dem Übersetzungsverhältnis des Untersetzungsgetriebes ist.
4. Jalousie nach mindestens einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß der Reluktanzmotor (9) eindrehrichtungsumkehrbarer
Motor ist.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE7123839U true DE7123839U (de) | 1971-09-23 |
Family
ID=1269271
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE7123839U Expired DE7123839U (de) | Lamellen-Jalousie mit einem Motor |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE7123839U (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19714525A1 (de) * | 1997-04-08 | 1998-10-22 | Zumtobel Licht | Verfahren zum Einstellen von Abblendeinrichtungen und Abblendsystem |
-
0
- DE DE7123839U patent/DE7123839U/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19714525A1 (de) * | 1997-04-08 | 1998-10-22 | Zumtobel Licht | Verfahren zum Einstellen von Abblendeinrichtungen und Abblendsystem |
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