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Schmiervorrichtung für Lager Durch das Patent 65g goa ist .eine Schmiervorrichtung
für Lager, insbesondere für Gleitlager, geschützt, bei der beiderseits des Lagerkörpers
Schmiermittelkammern angeordnet sind, die durch Drosselkanäle miteinander verbunden
sind, die bei der Axialbewegung der Welle im Verhältnis zum Lagerkörper das Durchfließen
des Schmiermittels von einer Kammer zur anderen über den zur Schmierstelle führenden
Kanal ermöglichen. Die vorliegende Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung und
Anwendung der Schmiervorrichtung .nach dem Hauptpatent und besteht im wesentlichen
-in dem Vorschlag, die in dem Hauptpatent geschützte Vorrichtung auf Lager anzuwenden,
bei denen das Lagergehäuse und der Lagerzapfen ein zusammen seitenverschiebliches
System bilden. Hierbei können gleichzeitig Axialverschiebungen zwischen Lagerzapfen
und Lagergehäuse auftreten, jedoch auch ganz in Fortfall kommen. Bei der Schmiervorrichtung
nach der Erfindung werden durch die Arbeitsbedingungen des Lagers Druckveränderungen
in den Schmiermittelkammern hervorgerufen, unter deren Wirkung der Schmierstoff
von einer Schmiermittelkammer über die Schmierstelle zur anderen Kammer geführt
wird und umgekehrt.
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Die Schmiervorrichtung nach der Erfindung kann beispielsweise auf
Lager Anwendung finden, bei denen das durch Lagerzapfen und Lagergehäuse gebildete
System gegenüber -einem Fahrgestell seitenverschiebhch ist, wie es bei Eisenbahnfahrzeuglagern
und bei den Fahrgestellen von Kraftfahrzeugen der Fall sein kann. Bei der Anwendung
der Erfindung ,auf derartige Lagerkonstruktionen wird bei der Relativbewegung von
Lagerzapfen und Lagergehäuse gegenüber dem Fahrgestell infolge der Massenträgheit
des Schmierstoffes eine Bewegung des Schmierstoffes von der einen Schmiermittelkamrner
nach der anderen infolge des zwischen beiden Kammern entstehenden Druckunterschiedes
stattfinden.
Die Erfindung, deren Grundgedanke konstruktiv im einzelnen
auf die mannigfachste Art und Weise veicvirld.iclit werden kann, ist in der Zeichnung
an einem Ausführungsbeispiel erläutert, bei dem das seitenverschiebliche System
von Lagerzapfen und Lager dadurch gebildet wird, daß das Lager vom Lagerzapfen durch
Reibung mitgenommen wird.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform mit zwei nachgiebig ausgebildeten
Schmiermittelkammern im Längsschnitt veranschaulicht.
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Die Welle,- wird in ihrem oberen Teil von der Lagerschale nt umschlossen,
die ein-oder zweiteilig ausgebildet sein kann und im Lagerkasten a angeordnet ist.
Zu beiden Seiten des Lagers befindet sich je eine Kammer h bzw. k" die durch
die am Lagerkasten a befestigten nachgiebigen Membranen b und b, begrenzt werden
und mit Schmiermittel angefüllt sind. Gegen die umlaufende Welle sind diese Kammern
abgedichtet, einerseits durch eine Verstärkung e der Membran b, über die zum Zwecke
der Erhöhung der Dichtwirkung zwischen der Welle g und der Verstärkung e eine Schlauchfeder
f gelegt ist, anderseits durch eine Verstärkung .e, der Membran b,, die auf einem
Gleitring [a des auf der Welle g sitzenden Rades i oder auch unmittelbar gegen das
Rad i läuft. Die Verstärkungen e und e' oder der Gleitring lt können auch besondere
Dichtungen tragen. .
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Die beiden Kammern k und h, sind durch einen Kanal l in der Lag erschale
irt verbunden, der aus den beiden Teilkanälen 1, und 1, besteht. Von diesem Kanal
ztvcigt der zur Schmiernut:" führende Kanalp ab. Der Kanal L ist dicht an der Schmiernut
t' angeordnet und damit der zur N ut t" führende Kanal p kurz. Infolgedessen kann
auch der Strömungswiderstand auf dem Wege 1,, p, t" bzw. l., p, r ton jeder
Kammer zur Nut erfindungsgemälkleiner gAehalten -werden als der Strömtings@t-iderstand
in der Gesamtlänge des Kanals/ von einer Kammer zur anderen. Im 1-a-erkasten ist
ein Schmiermittelbehälter q -cordnet. der mit dem Verbindun-skanall . anc,
t' durch den Kanal p, in Verbindung steht. tlllcrl@alli des Schmicrmittelbehälters
q ist ein Wiridlzcsscl f --<-@rc-schcn mit Schraubversc@lut.'@rr und einem das
Schmiermittel vom Luftpolster trennenden Kolben.
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Die Wirkungsweise des Lagers gemäß der lciclinun@@ ist folgende: 1's
sei angenommen, daß die Welle g- mit dein gesamten Lag; r eine gegenüber dem I@Arges
tcll eines Fahrzeugs bewegliche Einheit bildet. Bewegt sich während der Fahrt des
Fahrzeuges beispielsweise die Welle ä mit dem Lager gegenüber dem Fahrgestell nach
rechts, so hat der in den Kammern k und @, vorhandene Schmierstoff infolge seiner
:Massenträgheit das Bestreben, entgegen schier Bewegung an seiner alten Stelle zu
bleiben, d. h. von der Kammer k,: nach links in die Kammer k zu gelangen, deren
Rauminhalt sich infolge der Nachgiebigkeit der Wandung b und des Bestrebens des
hierin befindlichen Schmierstoffes, nach links zti wandern, vergrößert. Es tritt
also zwischen den Kammern hl und h eine Druckdifferenz ein, unter deren Wirkung
der Schmierstoff aus der Kammer hl durch den Känal 1, und den Kanal p zur Schmiernut
t" strömt, wo das Schmiermittel in der anschließenden Schmiertasche in bekannter
Weise von der drehenden Welle mitgenommen wird und so ztvischen Welle und Lagerschale
gelangt. Der überschüssige Teil des verdrängten Schmier- -mittels strömt durch den
Kanal[. zur Kammerk und wird von dieser aufgenommen. Erfolgt das Eintreten
der Druckdifferenz zwischen den Kammern k und 1, schlagartig, so daß eine
besonders große Druckdifferenz eintritt, so kann das Schmiermittel au:(,erdetn durch
den Kanal p, zum Schmiermittelraum (l ,Lind weiter zum Windkessel t strömen. in
-ve1-chein der Druckstoß durch das Luftpolster unter dem Schraubverschluß u abgefangen
wird. Bei einer Bewegung in ent@egcn-;es:tzter Richtung kehrt sich die Strömtc-ngsri@clitung
des Schmiermittels im Kanal[ um. so daß Schmiermittel von der Kammur k, in die Kammer
1, strömt. Diese Umkehr der Strömungsrichtung -wird noch durch die Elastizität der
nachgiebigen Wandung h @ef;irdert. Die Schmiernut r und gegebenenfalls der Windkessel
f --'erden jc_doch hierbei in gleicher Weise mit Schmierstoff= versorgt. 1nfolge
der Elastizität der nachgiebigen Xandung h tritt jedoch eine L-mlcehr des Schmiermittelstromes
auch beim Ausbleiben einer entgegenges(,tzten Bewe-un@ein. ---älircrd auch anderseits
beim Ausbleiben einer jeden Relativbewegung die Schmiernut infolge der Ausdehnung
des Luftpolsters aus den Behältern (1 ;und t dnrcl) die Kan-'-ilc p, und
1) mit Schmierstoff versorgt wird.