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Verfahren und Vorrichtung zur Raumbeheizung unter Verwendung von Heizkörpern
einer Warmwasser- oder Dampfzentralheizungsanlage Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf die Raumbeheizung mittels einer Zentralwasser- oder Dampfheizung. Bei derartigen
Heizungsanlagen können sich durch die Jahreszeit bedingt oder infolge abnormer Witterungsverhältnisse
Mängel ergeben, die mehr oder weniger unangenehm auf die in den beheizten Räumen
weihenden Personen einwirken. So ist in der LUbergangszeit zwischen Winter und Sommer
,oder Sommer und Winter die Zentralheizung oftmals schon abgestellt bzw. noch nicht
angestellt, obwohl die Außentemperatur eine wenn auch nur mäßige Beheiziuig der
Innenräume erfordert. Auch kann es vorkommen, daß bei besonders niedriger Außentemperatur
die Zentralheizungsanl.age für eine genügende Beheizung der Räume nicht ausreicht
oder daß die Zentralheizung wegen Reparatur nicht in Betrieb genommen werden kann.
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Man hat schon versucht, eine Dampf- .oder Warmwasserheizung beispielsweise
wegen Kohlenmangels in eine elektrische Heizungsanlage zu verwandeln, zu welchem
Zweck die vom Wasser entleerten Heizkörper isoliert aufgestellt und .auch untereinander
derart isoliert wurden, daß die einzelnen Radiatorenglieder elektrisch in Reihe
geschaltet waren, worauf die ganze Anlage unmittelbar unter elektrischen Strom gesetzt
wurde. Eine in dieser Weise für den elektrischen Betrieb umgewandelte Heizungsanlage
bringt indessen schwerwiegende Nachteile mit sich, da die erforderlichen Umänderungsarbieiten
umständlich und kostspielig sind, der Betrieb aber, wenn nennenswerte Wärmegrade
:_ erreicht werden sollen, infolge der großen Querschnitte und des geringen elektrischen
Widerstandes der Radiatoren ,außerordentlich unwirtschaftlich und teuer ist. Vor
allen Dingen würde aber jede Berührung der unter der üblich hohen Spannung stehenden
und frei aufgestellten Radiatoren das Leben und die Gesundheit der Hausinsassen
auf das höchste gefährden, so daß schon aus diesem Grunde eine behördliche Zulassung
einer elektrischen
Heizungsanlage mit unmittelbar unter Strom gesetzten
Heizkörpern versagt werden würde.
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Die vorliegende Erfindung gibt zur Ab-Wendung der obengenannten Mängel
und Nachteile eine .andere Lösung an. Erfindungsgemäß wird eine ausschließliche
oder eine zusätzliche Beheizung der in Frage kommenden Räume dadurch erzielt, daß
an den Heizkörpern der Zentralheizungsanlage ortsbewegliche elektrische Heizkörper
abnehmbar angebracht werden, die die von ihnen entwickelte Hitze gegebenenfalls
vermittels Radiatoren oder Leitrippen auf die Radiatorenglieder der Zentralheizungsanlage
übertragen. Der benutzte elektrische Heizkörper ist zu diesem Zweck erfindungsgemäß
so ausgestattet, daß er die Zwischenräume zwischen je zwei Radiatorengliedern der
Zentralheizung ausfüllt und beispielsweise federnd in diese Zwischenräume eingeschoben
oder auch an den Heizkörpern der Zentra.l.-heizung aufgehängt werden kann oder in
irgendeiner geeigneten Weise über, unter, vor oder hinter den letzteren angebracht
werden kann.
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Durch die vorgenannte Verbindung zwischen elektrischen Heizkörpern
und denen einer Zentralheizungsanlage werden somit di° letzteren nur als Wärmeträger
für die durch den elektrischen Heizkörper erzeugte Wärme benutzt. Zweckmäßig können
dabei die elektrischen Heizkörper mit elektrischen Widerstandselementen von hoher
Heizwirkung versehen werden, da die durch dieselben erzeugte Hitze auf die großen
Flächen der Radiatorenglieder der Zentralheizungsanlage übertragen und verteilt
wird. Man erhält daher auf diese Weise einen elektrischen Heizkörper von sehr geringen
Abmessungen und somit geringen Herstellungskosten, erreicht aber durch denselben
eine sehr groP c Heizleistung.
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Weitere Vorteile des vorliegenden Heizverfahrens sind darin zu erblicken,
daß irgendeine konstruktive Abänderung der bestehenden Warmwasserzentralheizung
nicht erforderlich ist. Es kann ferner die elektrische Heizung jederzeit eingeschaltet
werden, einerlei ob die Zentralheizung au£er oder in Betrieb ist.
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Es findet somit das vorliegende elektrische Heizverfahren vornehmlich
Anwendung in der Übergangszeit, wenn nach Abstellung der Zentralheizung besonders
kalte Tage sich wieder einstellen, man aber .aus Ersparnisgründen die gesamte Zentralheizungsanlage
nicht wieder in Betrieb setzen will. Durch Einschiebung der elektrischen Heizkörp°r
zwischen die Radiatorenglieder der Zentralheizung wird dann in einfacher Weise und
mit geringen Kosten eine genügende Erwärmung der betreffenden Räume erreicht. Das
gleiche gilt auch für die Übergangszeit zwischen Sommer und Winter. Ebenso kann
'an besonders kalten Wintertagen durch Einschaltung der elektrischen Heizung neben
der 'in Betrieb befindlichen Warmwasser- bzw. Dampfheizung eine zusätzliche Beheizung
der Räume erreicht werden.
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Der Energieverbrauch bei dem vorliegenden Heizverfahren ist äußerst
gering und nicht größer als bei. einem der üblichen elektrischen Zimmeröfen. Da
ferner die Radiat:orenglieder der Zentralheizungsanlage nicht selbst unter Strom
gesetzt sind, sondern die eingeschobenen elektrischen Heizkörper unter sich isoliert
sind, so ist der Betrieb in jeder Weise gefahrlos.
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Es sind zwar schon elektrische Zusatzheizungen für Warmwasserheizungsanlagen
vorgeschlagen worden. Diese Zusatzheizung bestand darin, daß an den Radiatoren der
Zentralheizung, die zusätzlich beheizt werden sollen, in Parallelschaltung eine
elektrische Heizvorrichtung fest angeschlossen wurde. in welcher das Wasser der
Zentralheizung durch elektrische Heizdrähte o. dgl. unmittelbar erhitzt wurde. Dieses
bekannte, nur mit Wechselstrom durchführbare Heizverfahren verlangt daher, daß die
Radiatoren ständig mit Wasser gefüllt sind, während die Durchführung des vorliegenden
elektrischen Heizverfahrens auch bei entleerten Radiatoren, wie sie für Reparaturen
erforderlich sind. möglich ist. Dadurch ferner, daß bei dem erwähnten, bekannten
elektrischen Heizverfahren der elektrische Heizkörper ständig fest mit den Radiatoren
der Warmwasserheizung verbunden ist, ist der Einbau des elektrischen Heizkörpers
umständlich und platzraubend und nur bei Außerbetriebsetzung der ganzen Heizanlage
möglich. Auch muß infolgedessen für jedes Zimmer eine solche elektrische Zusatzheizvorrichtung
vorgesehen werden. Vor allem besteht aber auch bei dieser bekannten elektrischen
Heizvorrichtung wieder die Gefahr der Berührung der stromführenden Teile der Anlage
und dadurch eine gesundheitliche Gefährdung der Hausinsassen. Alle diese vorgenannten
Nachteile sind aber bei dem vorliegenden Heizverfahren und der dazu verwendeten
Vorrichtung nicht vorhanden.
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Auf den Zeichnungen ist der vorliegende elektrische Heizkörper und
die Art seiner Verwendung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Es zeigen
Abb. i eine Stirnansicht des Heizkörpers, teilweise im Schnitt, Abb.2 einen senkrechten
Schnitt nach der Linie 3-3 in Abb. 3 und Abb. ; einen Grundriß des Heizkörpers.
Abb.
q. veranschaulicht in Vorderansicht den elektrischen Heizkörper, @an einem Heizkörper
einer Zentralheizung angebracht.
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Abb.5 ist ein Grundriß der Anordnung in Abb, q..
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Der vorliegende elektrische Heizkörper enthält ein :oder - mehrere
elektrische Widerstandselemente, die zweckmäßig eingekaps; lt sind und Plattenform
besitzen. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. i bis 3 sind an einer senkrechten
Tragplatte a ,oben und unten je zwei Halter b befestigt, die mit U-förmigen Führungen
c ausgestattet sind. In diese Führungen sind die elektrischen Widerstandsheizplatten,
-heizstäbe oder Strahlungsk örperd eingesetzt, die vorliegend rechteckige Gestalt
haben. Die Heizplattend sind von als Reflektoren :oder ]Kadiatoren wirkenden Gliedern
f aus Blech umgeben, welche die von den Heizplatten d ausgestrahlte Wärme in sich
aufnehmen. Die Bleche f sind so geformt und angeordnet, daß sie an den @einander
zugekehrten Seiten durch ihre inneren Schenkel f' einen Schlitz o, bilden, der sich
nach innen zu keilförmig verengt. Der Schlitz u ist so bemessen, daß er sich der
Form von Radiatorengliedern h einer Zentralheizungsanlage (Abb. q. und 5
) anpaßt, und ebenso müssen die Blechglieder f eine entsprechend passende
Ausbildung besitzen.
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In der praktischen Verwendung des vorliegenden elektrischen Heizkörpers
wird daher derselbe gemäß dem Verfahren nach der Erfindung mit seinen Radiatorenblechen
f zwischen die Glieder k der Zentralheizungsheizkörper eingeschoben, wie es in den
Abb. q. und 5 dargestellt ist. Zu diesem Zweck werden die Blechglieder f vorzugsweise
federnd ausgebildet, damit sie fest gegen die Flächen der Heizkörperglieder h der
Zentralheizung anliegen und so einen guten Kontakt mit denselben sichern. Infolgedessen
wird die in den Blechen/ aufgespeicherte Wärme durch Leitung auf die Radiatorenglieder
h der Zentralheizung übertragen und auf dieselben verteilt, so daß praktisch die
Heizkörper der Zentralheizung als Heiz- oder Strahlungsflächen des elektrischen
Heizkörpers dienen. Der elektrische Heizkörp-,r kann daher verhältnismäßig klgin
gehalten werden, während die Heizplattend desselben verhältnismäßig stark bemessen
werden können, da die von ihnen ausgestrahlte Wärme auch auf die gesamte Strahlungsfläche
der Heizkörper der Zentralheizung übertragen wird.
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In der vorbeschriebenen Weise erhält man daher mit billigen Mitteln
eine, Heizungsanlage, die sowohl bei ,abgestellter Zentralheizung wie auch als Zusatzheizung
zu einer im Betrieb befindlichen Zentralheizung mit Vorteil. benutzt werden kann.
Um den vorliegenden elektrischen Heizkörper den verschiedenen Dicken der Radiatorenglieder
einer Zentralheizung anpassen zu können, können die Radiatorenbleche f in geeigneter
Weise verstellbar zu der Grundplatte a eingerichtet werden. So kann beispielsweise
die Platten zweiteilig ausgebildet sein (Abb. i und 3), wobei dann die beiden
Teil mittels Schlitzführung i und Schraube k zueinander ein- und festgestellt werden
können, oder es können auch die Bleche f zusammen mit den Widerständen d an der
Halteplatte a verschiebbar angeordnet werden. Obwohl der vorliegende ,elektrische
Heizkörper infolge der Federkraft der Blechglieder f schon eine feste Lage an den
Heizkörpergliedern der Zentralheizung emöglicht, können ferner zur weiteren Sich.-rheit
geeignete Trag- und Befestigungsmittel. an dem elektrischen Heizkörper vorgesehen
werden, wie beispielsweise Klammern oder Schellen in, die sich bei der Verbindung
des elektrischen Heizkörpers mit dem Heizkörper der Zentralheizung über dessen oberen
Rand legen (s. Abb. a und q.).
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Zum Anschluß des elektrischen Heizkörpers an das Netz dient eine am
oberen Ende des Heizkörpers vorgesehene Steckdose o. Ebenso kann auch ein Stufenschalter
angebracht werden, um die elektrischen Widerstände wahlweise einzuschalten.
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Je nach Erfordernis kann bei Anwendung des vorliegenden elektrischen
Heizkörpers gleichzeitig eine Mehrzahl dess°lhen an den Heizkörpern der Zentralheizung
angebracht werden. Wenn die Zentralheizung außer Betrieb ist, wird zweckmäßig der
betreffende Heizkörper der Zentralheizung auf kalt gestellt bzw. abgesperrt, um
zu verhüten, daß die durch den elektrischen Heizkörper erzeugte Wärme sich über
die ganze Zontralheizungsanlage verteilt.