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Ausfahrbarer Lastenträger für Luftfahrzeuge Um den Stirnwiderstand
von Luftfahrzeugen möglichst klein zu halten, ist man dazu übergegangen, zum Abwurf
vorgesehene Gegenstände, z. B. Bomben, Blechtrommeln mit Lebensmitteln oder mit
Munition im Inneren des Luftfahrzeuges unterzubringen. Da jedoch der innerhalb des
Luftfahrzeuges zur Verfügung stehende Raum sehr beschränkt ist, ist die Unterbringung
und lösbare Aufhängung der Lastkörper mit Schwierigkeiten verbunden.
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Man hat deshalb für die im Innern eines Luftfahrzeuges unterzubringenden,
zum Abwurf vorgesehenen Lastkörper schon Aufhängevorrichtungen vorgeschlagen, bei
denen die Lastkörper an einer besonderen, nach unten aus dem Luftfahrzeugkörper
ausfahrbaren und wieder einziehbaren Tragvorrichtung lösbar befestigt sind.
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Diese bekannten Einrichtungen können jedoch nicht befriedigen. Ihr
Hauptnachteil besteht darin, daß der Beladevorgang von unten erfolgen muß und nur
sehr schwer bei erheblichem Zeitaufwand durchführbar ist. Nach dem Beladen sind
die Lastkörper selbst sowie ihre Abwurf- oder Auslösevorrichtungen unzugänglich,
also unkontrollierbar.
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Gemäß der Erfindung werden diese Mängel dadurch behoben, daß bei einer
Einrichtung der genannten Art die ausfahrbare Tragvorrichtung als flacher Körper
ausgebildet ist, der an einer oder beiden Seiten Einrichtungen zur Aufnahme der
Lastkörper trägt und in rumpffesten Führungen geführt ist. .Das Beladen des Luftfahrzeuges
erfolgt bei ausgefahrener Tragvorrichtung. Bei dieser Stellung des Tragkörpers sind
die Vorrichtungen zum Festlegen und Auslösen der Lasten sowie auch die aufgebrachten
Lasten selbst von allen Seiten bequem zugänglich, so daß ein Beladen oder Entladen
des Tragkörpers gefahrlos, leicht und in auerkürzester Zeit von einer oder von beiden
Seiten her erfolgen kann und auch die Handhabung der
Befestigungsmittel,
die Einstellung der Abwurf- oder Auslösevorrichtungen usw. leicht möglich ist. Während
des Reisefluges befindet sich der Tragkörper im Inneren des Luftiahrzeuges, so daß
er keinen schädlichen Luftwiderstand erzeugt.
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Das Antriebgetriebe für die Ein- und Ausfahrbarkeit der Tragvorrichtung
kann im Sinne der Erfindung beliebig ausgestaltet werden. Es wird jedoch als besonders
vorteilhaft angesehen und im Zusammenhang mit der v orbezeichneten Ausgestaltung
und Anordnung der ausfahrbaren Tragvorrichtung unter Schutz gestellt, daß das Antriebsgetriebe
für die Ein- und Ausfahrbewegung des Tragkörpers am Körper selbst angeordnet ist.
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Das gleiche gilt auch hinsichtlich der rumpffesten Führungen des flachen
Tragkörp2rs, die ernndungsgemäß aus gegenüber dem Luftfahrkörper festgelegten Zahnstangen
bestehen können, in welche mit dem Tragkörper verbundene Zahnräder eingreifen, die
von einer den Körper durchsetzenden Welle betrieben werden, auf deren auf (lern
unteren Teil des Körpers herausragendem Ende eine Winde, die finit einer an sich
bekannten, ratschenartigen Vorrichtung versehen ist, entweder von der einen oder
von der anderen Windentrommelstirnseite her aufsteckbar ist. Die besondere Ausgestaltung
des Antriebes für das Ein- und Ausfahren des Tragkörpers sowie die Ausgestaltung
von dessen Führungeil sind mit ihren Merkmalen in den Ansprüchen 2 und 3 zum Ausdruck
gebracht. Diese Ansprüche sollen nur in Zusammenhang mit dein Hauptanspruch Geltung
haben.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes,
und zwar zeigt Abb. i einen nach unten aus dem Luftfahrzeugkörper ausfahrbaren Tragkörper
für abzuwerfende Lasten im senkrechten Teilschnitt nach Linie I-1 der Abb. 2, Abb.2
den Tragkörper im waagerechten Teilschnitt nach Linie 11-II der Abb. i, Abb.3 einen
senkrechten Schnitt nach Linie III-III der Abb. i durch einen Flugzeugrumpf mit
darin untergebrachtem, hochgezogeneill Tragkörper, Abb. -. einen senkrechten Schnitt
nach Linie IV-IV der Abb. i durch einen Flugzeugrumpf mit ausgefahrenem Tragkörper.
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Die Abb. 5 bis 7 zeigen eine mit einer Seiltrommel ausgestattete Drehvorrichtung
im Mittelschnitt und in Aufsicht auf die Trommelstirnseiten.
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Der in den Abb. i bis .I dargestellte Tragkörper bestellt im wesentlichen
aus einem in sich geschlossenen viereckigen Rahmen i aus metallenen, flach U-förmig
gestalteten Profilleisten und einer beiderseitigen Blechabdek-1 kung 2, 3. An dem
Tragkörper sind beider seits Auflagerungen .I, 5 für die (gestrichel gezeichneten)
abzuwerfenden Lasten 6 festgelegt. Im oberen Teil des Tragkörpers iseine waagerechte
Welle 8 angeordnet, an derer beiden Enden je ein Zahnrad 9, 9' festsitzt Je eines
dieser Zahnräder greift in je ein( Zahnstange io bzw. io' ein. Diese Zahnstangen
erstrecken sich in der Verschieberichtung des Tragkörpers neben den beiden aufrechten
Stirnseiten des letzteren und sind mittel Querträger i i, i i' fest. an den Flugzeugrumpf
2o angeschlossen. Ungefähr in der Mitte der Welle 8 sitzt auf dieser ein Schnekkenrad
13 fest. In dieses greift eine Schnecke i q. ein, die auf einer senkrecht
im Tragkörp#-r angeordneten und nach unten aus diesem herausragenden Welle i 5 festsitzt.
Die Zahnstangen io, iö haben, wie Abb. 2 zeigt, die Form voll U-Profilen: sie greifen
in .ebenfalls U-förmige Führungsleisten i6, 16' ein, die all den aufrechten Stirnseiten
des Tragkörpers festsitzen und dienen so gleichzeitig zur Führung des letzteren.
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Wird die Welle 15 in Drehung versetzt, beispielsweise mittels einer
Handkurbel, die auf das aus dein Tragkörper nach unten herausragende Wellenende
aufgesetzt wird, so wird der ganze Tragkörper mit Elen daran befestigten Lasten
je nach dein Drehsinn eiltweder hochgezogen oder herabgelassen. Die Schnecke i_l
mit dem Schneckenrad 13 wirken hierbei selbstsperrend, so daß der Tragkörper
hei der Auf- oder Abwärtsbewegung ohne besondere Festhaltung in jeder Lage stehenbleibt.
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Die Abb. 5 bis 7 zeigen eine ratschenartige Vorrichtung zurr Drehen
der Welle i;. In einem Gehäuse #,i ist eine mit einem Vierkantloch versehene, zum
Aufstecken auf (las untere Ende der Welle 15 geeignete Hülse 2 2 und auf
dieser eine Seiltrommel23 drehbar gelagert. Ein Sperrad2.an der Hülse und eine Sperrldinke
-5 an der Trommel bewirken, daß die Hülse von Eier Trommel nur in einem Drehsinn
mitgenommen werden kann. Eine Rückziehfeder -26 greift mit einem Ende (bei 27) an
der Trommel, mit dein anderen (bei 28) am Gehäuse 21. an. Durch Ziehen all dem Seil
33 wird die Trommel 23 gedreht un-1 die Hülse 22 hierbei von der Sperrklinke mit=
genommen, beim Aufhören der Zugkraft wird das Seil alsdann durch die Rückziehfeder
wieder aufgewickelt.
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Das Gehäuse -2 i trägt Vorsprünge 3 i , 31',
die eine einfache
Befestigung der Drehvorrichtung am Tragkörper mittels einer leicht lösbaren Bolzenverbindung
32 (:'1bll.4) ernlöglichen. Diese Vorsprünge sind an beiden Stirnseiten des Gehäuses
vorgesehen, so (laß man letzteres nach Belieben so am Tragkörper
festlegen
kann, daß die Welle 15 in die Hülse 22 entweder von der einen oder von der
anderen Hülsen-Stirnseite her eingreift.
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Die Drehvorrichtung wird nur zum Ausfahren und zum Hochziehen des
Lastenträgers an den Tragkörper angesetzt. Bei Festlegung der Drehvorrichtung in
der einen Lage wird durch wiederholtes Ziehen an dem Seil 33 der Tragkörper gesenkt,
während er .bei Festlegung der Drehvorrichtung in der anderen Lage durch wiederholtes
Ziehen an dem Seil hochgezogen wird. Bei ganz in den Luftfahrzeugkörper eingezogenem
Tragkörper kannletzterer mittels Bolzen 35 (Abb. i), die durch Bohrungen der Flanschen
der ineinandergreifenden U-Profile io und 16 bzw. io' und 16' hindurchgreifen, in
seiner Lage noch besonders gesichert werden. Die Abwärtsbewegung des Tragkörpers
wird durch einen Anschlag 3q., der sich gegen das Profil i i' legt, begrenzt. Der
Tragkörper wird jedenfalls nur so weit aus dem Innern des Luftfahrzeugkörpers herausgelassen,
daß die Befestigungsvorrichtungen für die .Lasten von außen zugänglich sind.
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Die Arbeitsweise der elektrischen und mechanischen Auslösung der Lasten
ist in der Zeichnung nicht besonders dargestellt, um die Übersicht nicht zu beeinträchtigen.
Es sind nur der Stromkontakt für die elektrische Auslösung und die kraftschlüssige
Verbindung des Gestänges für die mechanische Auslösung dargestellt. Ein Stromkontakt
36, Steckdose o. dgl., stellt bei eingezogenem Tragkörper eine stromleitende Verbindung
vom Auslöseschalter nach den Auslösevorrichtengen für die Lasten her. Beim Ausfahren
des Tragkörpers wird dieser Kontakt, wie die Abb. q. zeigt, unterbrochen. Das Gestänge
für die mechanische Auslösung der Lasten enthält beispielsweise einen am Flugzeugrumpf
2o gelagerten Schwinghebel 37 und einen am Tragkörper sitzenden Stößel 38, der bei
eingefahrenem Tragkörper im Bewegungsbereich des Schwinghebels liegt und an den
die (nicht dargestellten) mechanisch betätigten Auslösevorrichtungen angeschlossen
sind. Bei eingezogenem Tragkörper kann also durch Verstellen des Schwinghebels ein
Auslösen der Lasten herbeigeführt werden. Wird der Tragkörper herabgelassen, so
wird die mechanische Kraftleitung unterbrochen.