DE709920C - Durch Brennkraftmaschine angetriebenes Flugzeug mit Absaugung der Grenzschicht - Google Patents

Description

• Durch Brennkraftmaschine angetriebenes Flugzeug mit Absaugung der Grenzschicht Es ist bekannt, durch -Absaugen der Grenzschicht an Flugzeugtragflügeln den Auftrieb zu erhöhen und den Widerstand zu verringern. Um den Einbau besonderer Absaugegebläse zu ersparen, hat man schon, vorgeschlagen, die Absaugeöffnungen in den Flügeln im Bedarfsfall mit den Ansaugeleitungen der Vergaser bzw. Vorverdichter der Flugmotoren zu verbinden. Es bedeutet jedoch eine erhebliche Belastung des Flugzeugführers, den für diese Umschaltung geeignetsten Zeitpunkt richtig festzustellen, so daß die Vorteile dieser Anordnung nicht voll zur Auswirkung kommen können.
• Gemäß der Erfindung wird nun diese Umschaltung selbsttätig in Abhängigkeit vom Staudruck oder vom Anstellwinkel oder von beiden vorgenommen. Dadurch wird es erst möglich, jeweils mit der Schaltung zu fliegen, die in bezug auf Flugeigenschaften oder Kraftverbrauch- bzw. erreichbare Höchstgeschwindigkeit die günstigste ist. Dabei sind verschiedene Variationen möglich. Bei Verzicht auf Steigerung der Höchstgeschwindigkeit kann z. B. ein dickeres Flügelprofil verwendet werden, das schon ohne Absaugung gute Steigeigenschaften hat und dessen schlechtere Schnellflugeigenschaften durch die Absaugung ausgeglichen werden. Der Vorteil ist der, daß ein solches Profil auch bei Versagen der Absaugung bzw. des Triebwerkes noch eine einwandfreie Landung ermöglicht. Dabei hängt der Zeitpunkt für ,die Umschaltung der Ansaugleitung von der im Stau liegenden Ansaughutze auf die ; Flügelschlitze von vielen Umständen ab; je nach Luftdichte wird z.B. die Umschaltung früher oder später erfolgen müssen, um im Schnellflug den günstigsten Gesamtwirkungsgrad zu erhalten. Andererseits kann -die Grenzschichtabsaugung bei Start und Landung angewendet und im Reise- bzw. Schnellflug ausgeschaltet werden, wenn der Flügel ein für den Schnell-,'. flug besonders geeignetes Profil hat und i sich Beeinträchtigung der Motorleistung infolge der erhöhten Ansaugwiderstände zu teuer erkauft ist. In diesem Fall nimmt der Erfindungsgegenstand dem Flugzeugführer gerade dann die Sorge uni die Betätigung des zusätzlichen Schaltorgans ab, wenn seine Aufmerksamkeit anderweitig am stärksten in Anspruch genommen wird.
• Zur Steuerung des Umschaltorgans kann beispielsweise ein Vorflügel dienen, der bei Überschreitung eines bestimmten Anstellwinkels ausfährt und dabei etwa über ein elektrisches Relais das Umschaltorgan in der Saugleitung in der einen oder anderen Richtung verstellt. Der Vorflügel kann dabei so schmal sein, daß er an und für sich keinen Einfluß auf die Flugeigenschaften hat. Ebenso kann ein Staudruckmeßgerät, zweckmäßig ebenfalls über ein Relais, das Umschaltorgan verstellen. Soll die Absaugung sowohl bei großem Anstellwinkel als auch beim Schnellflug in Tätigkeit treten, so kann die Einrichtung etwa so getroffen werden, daß das Umschaltorgan durch eine Feder in der Stellung gehalten wird, in der es die Motoransaugleitung mit der im Stau liegenden Ansaughutze verbindet, -während es durch einen beweglichen Vorflügel bei Überschreitung eines bestimmten Anstellwinkels und durch einen Staudruckmesser bei Erreichen einer bestimmten Geschwindigkeit entgegen der Federkraft umgeschaltet wird und die Verbindung mit den Flügelschlitzen herstellt. Die Anordnung kann dabei entweder so sein, daß nur eine der beiden Endstellungen des Umschaltorgans eingeschaltet werden kann oder, insbesondere bei Betätigung durch ein Staudruckmeßgerät, daß auch Zwischenstellungen möglich sind.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
• In dem Rumpf i eines Flugzeuges ist der Motor 2 eingebaut, an dem das Aufladegebläse 3 angeschlossen ist. Das letztere saugt die für den Motor erforderliche Luftmenge durch die Leitungen 4 oder 5 an. Die Leitung 4 führt von dem Gebläse 3 zu der -dem Gebläse 3. Beide Leitungen 4 und 5 sind über ein gemeinsames Umschaltorgan 9 mit der Ansaugöffnung, des Gebläses verbunden, das sowohl ein Ansaugen der Luft durch die Leitungen 4 oder 5 getrennt als auch gleichzeitig durch beide Leitungen ermöglicht. Das Umschaltorgan 9 ist gemäß der Erfindung in Abhängigkeit von Staudruck und/oder Anstellwinkel selbsttätig verstellbar. Es kann z. B. durch geeignete über. tragungselemente, wie ein elektrisches Relais o. dgl., mit einem Vorflügel Io in Verbindung stehen, der im Verhältnis zur Spannweite eine äußerst geringe Ausdehnung besitzt; bei Erreichen eines bestimmten Anstellwinkels fährt der kleine Vorflügel Io selbsttätig aus und steuert mittels eines Relais i i und entsprechender, an sich bekannter Übertragungselemente das Umschaltorgan 9. An Stelle des Vorflügels kann das Relais i i auch durch einen Staudruckmesser o. dgl. gesteuert werden, etwa indem Staudruck und statischer Druck in entgegengesetzter Richtung auf eine das Umschaltorgan 9 über ein Relais o. dgl. steuernde Membran wirken.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Durch Brennkraftmaschine angetriebenes Flugzeug mit Absaugung der Grenzschicht, bei dem die zum Vergaser oder Lader der Brennkraftmaschine führende Leitung wahlweise auf die Absaugeschlitze oder eine freie Saugöffnung geschaltet werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß das Schalt- bzw. Regelorgan selbsttätig durch ein auf Staudruck und/oder Anstellwinkel ansprechendes Organ, z. B. einen Staudruckmesser oder einen kleinen selbsttätigen Vorflügel, gesteuert wird, der das Verhältnis zwischen der unmittelbar angesaugten Luftmenge und der aus den Absaugeschlitzen abgesaugten Luftmenge bestimmt, wobei eine dieser beiden Luftmengen zu Null werden kann.