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Drehrohrofen zur Wärmebehandlung von Gut aller Art mit Stauwänden
In den letzten Jahrzehnten hat es nicht an Versuchen gefehlt, mit Hilfe von in Drehrohröfen,
Kühltrommeln, Trockentrommeln usw. eingebauten Stauringen eine Erhöhung der Leistung
bzw. eine Senkung des Wärmeverbrauches dieser Einrichtungen herbeizuführen. Derartige
Stauringe oder Stauwände haben jedoch zu nennenswerten: Ergebnissen nicht geführt,
und man hat daher von dem Einbau wieder Abstand genommen. Es konnte mit ihnen ein
wesentlicher Fortschritt nicht erzielt werden, und zwar stellte sich nämlich heraus,
daß das zwischen je zwei derartigen Stauringen befindliche Brenngut nicht oder doch
nur sehr schwer weitergeleitet werden konnte, da sich aus den feinen Brenngutteilchen
in der Bewegungsrichtung des Gutes eine Art Polster unmittelbar vor den Stauringen
bildete, durch das die Gleichmäßigkeit der Gutförderung beeinträchtigt wurde.
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Diese Nachteile hat man auch in der Praxis erkannt und versucht, sie
beispielsweise durch Einbau halbkreisförmiger Scheiben oder Wände zu beseitigen.
Die Bildung von Gutpolstern konnte hierdurch zwar vermieden werden, aber gleichzeitig
traten andere Nachteile ein. Die Zwischenwände, die gewöhnlich weit in das Innere
der Trommel hineinreichten, stauten die Gase an, die innerhalb der Trommeleinen
längeren Weg zurücklegen mußten. Auch konnte eine gleichmäßigere Gutförderung nicht
erreicht werden, da die Stauung des Gutes plötzlich einsetzt und wiederaufgehoben
wird. Ebenso sind auch Einbauten mit exzentrisch gelagerten Schlitzen bekanntgeworden,
durch die aber nur eine Änderung der Strömungsrichtung der Luft herbeigeführt werden
kann. Nicht das Gut wird gestaut und in der Gleichförmigkeit seiner Bewegung beeinflußt,
sondern die durch den Ofen hindurchströmende Luft wird einer Stauung unterworfen.
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Die vorliegende Erfindung hält an der Verwendung von Stauwänden fest,
jedoch wird die neue Regel aufgestellt, daß diese versetzt zueinander liegenden
Stauwände die Form von
exzentrisch zur Ofenachse liegenden Stauringen
haben. Bei einer derartigen Ausbildungsform der Stauwände setzt die Stauung des
die Trommel oder den Ofen durchwandernden Trocken-, Kühl- oder Brenngutes ganz allmählich
ein, bis sie voll wirksam wird, um alsdann ebenso gleichmäßig und allmählich wieder
aufzuhören, wenn nämlich das Gut über den Teil des exzentrischen Rin 'ges wandert,
der mit seiner Oberfläche in der Ebene der Trommel liegt. Das betreffende Gut bildet
dadurch einen viel gleichmäßigeren :und flächenhaft ausgebildeten Strom, so daß
eine Kühlung oder Erwärmung dieses Gutstromes in idealer Weise erreicht wird und,
abgesehen davon, eine größere Gleichmäßigkeit in der Gutförderung neben der Herbeiführung
des gleichmäßigeren Brandes.
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Das Ofenfutter kann aus einzelnen exzentrischen Ringen zusammengesetzt
sein, die versetzt zueinander angeordnet sind.
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Die Zahl der hintereinanderliegenden und versetzt zueinander angeordneten
Stauringe kann für das jeweils zu behandelnde Gut verschieden sein. Die Stauringe
können, in Drehrohröfen bis an die Sinterzone heranreichen und aus feuerfesten Steinen
oder hochhitzebeständigem Metall hergestellt werden. Praktisch kann der Einbau in
Drehrohröfen und ebenso auch in Trockentrommeln oder Kühltrommeln so vorgenommen
werden, da.ß jedesmal ein konzentrischer Ring mit einem exzentrischen Ring abwechselt.
Es wäre auch ohne weiteres eine Ausführungsform möglich, bei der das Futter des
betreffenden Ofens oder der betreffenden Trommel aus einzelnen konzentrischen Ringen
zusammengesetzt ist, die abwechselnd auf einer einseitig in der Trommel angeordneten
Schamottefüllung aufliegen und jedesmal versetzt zueinander sind. Die einzelnen
Stauringe können um 9o' oder mehr gegeneinander versetzt sein. Die Einrichtung ist
in gleicher Weise zum Kühlen und auch zur Erhitzung von Gut geeignet.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine beispielsweise Ausführungsform
der Erfindung. Abb. i zeigt einen Längsschnitt durch den Ofen, bei dem die einzelnen
Ringe etwa die gleiche Breite haben. In ,Abb.2 wird ein Schnitt nach A-B der Abb.
i dargestellt. In Abb.3 ist zwischen je zwei konzentrischen Ringen ein exzentrischer
Ring eingesetzt. In der Abb. i besteht das Futter des betreffenden Ofens oder der
betreffenden Drehtrommel a aus mehreren Ringen b, die jedesmal einseitig
auf einer Schamottefüllung c aufruhen und dadurch exzentrisch zur Ofenachse liegen.
Die exzentrisch in den Ofen a ragenden Teile d dieser Ringe b können dabei jedesmal
um beispielsweise i 8o' zueinander versetzt sein. In gleicher Weise können die Ringe
b auch exzentrisch ausgebildet und alsdann ohne Anwendung von einseitig in die Trommel
angebrachtem Schamottefutter c in den Ofen eingesetzt werden.
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Bei der Ausführung nach Abb.3 besteht das Ofenfutter aus einzelnen
konzentrischen Ringen b, wobei jedesmal zwischen zwei derartigen Ringen ein exzentrischer
Ring g gelagert ist. Dieser Ring g kann wieder entweder exzentrisch gearbeitet sein
oder aber wie bei Abb. i durch einseitige Schamotteeinlagen c exzentrisch im Ofen
ruhen.
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Gemäß Abb.2 beginnt das ansammeln des Brenn-, Kühl- oder Trockengutes
bei h und erreicht bei Weiterdrehung der Trommel um beispielsweise iSo° im Punkt
k sein Ende. Von diesem Punkt k an tritt das Gut bei weiterer Drehung des Ofens
ungehindert über zum nachfolgenden Stauring. Die ungehinderte Weiterbewegung des
Gutes und somit das vollständige Entleeren des Zwischenraumes zwischen zwei benachbarten
Stauringen vollzieht sich demnach vom Punkt k bis zum Punkt h, und zwar während
der Drehung des Qfens um iSo°. Durch die exzentrische Lagerung der Stauringe ergeben
sich die Höhenunterschiede i, so daß das Gut beim Übertritt zum nächstfolgenden
Ring eine fallende Bewegung annimmt, wodurch wiederum eine bessere Mischung des
Gutes bewirkt wird.