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Gefäßverschließmaschine Die Erfindung betrifft eine Gefäßverschließm.aschine
mit einer im Verschließkopf oder im Flaschenträger vorgesehenen, hydraulisch gesteuerten
Vorrichtung zur Entlastung des Verschließkopfes oder des Flaschenträgers vom Verschließdruck
nach geschehener Verschließarbeit.
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Derartige Gefäßverschließmaschinen sind an sich bekannt; bei ihnen
wird der Verschließdruck durch einen in einem mit Druckflüssigkeit gefüllten Zylinder
arbeitenden Kolben derart übertragen, daß entweder der Verschließkopf der Maschine
auf die Flasche gesenkt oder die Flasche gegen den feststehenden Verschließkopf
angedrückt wird. Bei dieser Arbeit verdrängt der Kolben die im Zylinder befindliche
Druckflüssigkeit über Druckausgleichkanäle, die bei einer bekannten Gefäßverschließmaschine
durch Ventile geöffnet und geschlossen und bei einer anderen bekannten Gefäßverschließmaschine
durch einen Kolbenschieber gesteuert werden. Diese bekannten Gefäßverschließmaschinen
haben aber den Nachteil, daß die Entlastung des Verschließkopfes oder des Gefäßträgers
vom Verschließdruck nicht unmittelbar nach .erfolgter Verschließarbeit geschieht;
infolgedessen wird, obgleich die Flasche oder das Gefäß bereits verschlossen ist,
noch weiter unnötige Verschließarbeit durch die Maschine geleistet. So arbeitet
bei der erstgenannten Verschließmaschine der hydraulisch betriebene Anpreßkolb.en
so lange unter vollem Verschließdruck, wie die Flasche während ihres Anhubes mit
dem Verschließorgan in Verbindung ist. Diese Arbeitsweise bedingt einen großen Kraftbedarf
und einen erhöhten Verschleiß der beanspruchten Teile, insbesondere der Rollen und
Kurvenbahn, eine Entlastung vom Verschließdruck wird also gar nicht erreicht. Bei
der zweitgenannten bekannten Verschließmaschine wird die Druckflüssigkeit während
des ganzen Kolbenhubes durch einen sehr engen Kanal gepreßt, so daß durch das öffnen
des diesen Kanal abschließenden Ventils und durch die Aufwärtsbewegung des den Austrittkanal
für die verdrängte Druckflüssigkeit steuernden Kolbenschiebers keine wirksame Druckentlastung
des Flaschenträgers eintritt.
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Die Erfindung bezweckt, die Mängel dieser bekannten Gefäßverschließmaschinen
zu beseitigen.
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Dies geschieht durch eine Gefäßverschließmaschine mit einer im Verschließkopf
oder im Flaschenträger vorgesehenen, hydraulisch
gesteuerten Vorrichtung
zur Entlastung des Verschließkopfes oder des Flaschenträgers vom Verschließdruck
nach geschehener Verschließarbeit, die sich der Erfindung g-ein.--il.') kennzeichnet
durch einen Steuerschieber, der als Ring ausgebildet ist, einen Kanal od(-r mehrere
besitzt, der einen Druckraum z)vischen dem Verdrängerkolben und der Unterseite des
Steuerschiebers mit einer im Verdrängerkolben torgesehenen. in Grundstellung in
bekannter Weise durch ein Ventil verschlossenen Cberströmleitung verbindet, die
Kolbenstange des an sich bekannten Verdrängerkolbens gleitbar umfaßt und in Grundstellung
auf ihm ruht und während der Arbeit durch die Druckflüssigkeit von seinem Sitz auf
dem Verdrängerkolben angehoben wird, bis er im Verdrängerkolben vorgesehene Entlastungskanäle
freigibt.
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Ein weiteres Kennzeichen der Erfindung besteht darin, daß der Verschließdruck
in an sich bekannter Weise durch Veränderung der Belastung des L`berströmventils
von außen her regelbar ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform beispielsweise
dargestellt. Fig. i zeigt einen Längsschnitt durch einet) Verschließkopf einer Flaschenkapselverschließmaschine.
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Fig.2 zeigt einen Längsschnitt durch einen Flaschenträger einer solchen
Maschine.
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Mit I ist der Träger des Verschlußkopfe s bezeichnet, der von einer
im Lager 2 des Trägers befestigten, nicht weiter dargestellten Hubstange auf- und
abwärts bewegt wird. Im zylindrisch ausgebohrten Teil 3 des Verschlußkopfträgers
ist ein Zylinder 4 gleitbar angeordnet. Dieser trägt in seinem unteren Teil die
eigentliche, aus Verscliließniatrize, Haltestück für die Verschließkapsel und Flaschenmundstück
bestehende Verschließvorrichtung 5, deren nähere Beschreibung, weil für die Erfindung
von mittelbarer Bedeutung, sich erübrigt. Im Zylinder 4 ist ein Verdrängerkolben
6 mit Kolbenstange 7 dichtungsgleitend abgeordnet. Kolben 6 und Kolbenstange 7 bestehen
zweckmä ßigerweise aus einem einzigen Werkstück, sie können aber auch aus mehreren
Teilen zusammengesetzt sein. Durch den Kolben 6 und seine Kolbenstange 7 ist eine
Alialbohrung 8 gelegt. Diese Bohrung dient in ihrem unteren Teil als Flüssigkeitskanal,
von dem aus seitlich als Ausgleichleitungen dienende Kanäle 9 ausgehen und der durch
ein federbelastetes Ventil io verschlossen ist. Die Druckfeder des Ventils io ist
mit i i bezeichnet. Bei angehobenem Ventil t o ist freie Verbindung zwischen dem
unteren Teil der Aiialbohrung S und zwei seitlich von ihm ausgehenden Überströmleitungen
12 hergestellt. Die Spannung der Feder i i ist durch eine auf einen Druckbolzen
13 einwirkende Stellschraube 14 regelbar. Zur Sicherung der Stellschraube 14 dient
eine Sicherungsmutter 15. Der Kolben 6 mitsamt seiner Kolbenstange 7 ist durch eine
durch Mutter und Gegenmutter 16, 17 gesicherte Schraubverbindung fest mit dem Verschlußkopfträger
i verbunden. Der Zylinder 4 ruht mit einem Tragstück is auf dem q)beren Teil i9
des Verschlttßkopfträgers r, so daß beim Abwärtshub der Verschlußträger i samt Zylinder
4 mit Verschlußvorrichtung 5 und Kolben 6 zunächst die gleiche .-@bw@irtsbetvcgung
macht.
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Seitlich der Atialbohrung 8 sind zwei Bohrungen 2o im Kolben 6 vorgesehen,
die durch Kugelventile 21 bei Druck von unten geschlossen werden. Die Kugelventile
2 t sind gegen Herausfallen durch Stifte 22 gesichert. Bei 23 besitzt der Kolben
auf seiner Oberseite eine Eindrehung.
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Mit 24 ist ein Ringsteuerschieber bezeichnet. Dieser utnfal.)t die
Kolbenstange 7 und ist gleitbar und dichtend im Zylinder 4 angeordnet. Bei 25 besitzt
der Steuerschieber 2.4 eine Eindrehung, die einen mit den Oberströmleitungen 12
in Verbindung stehenden, als Flüssigkeitsleitung dienenden Ringraum darstellt. Von
diesem aus führt ein waagerechter Kanal 26 zii einem senkrechten Kanal 27. Der Ringsteuerschieber
24 liegt auf einem Bund 28 des Kolbens 6 auf, so daß zwischen dessen oberer Seite
und der 1: )iterseite des Ringsteuerschiebers der Raum 23 entsteht. In diesen münden
die Kanäle 20 des Kolbens und der Kanal 27 des Ringsteuerschiebers ein, ebenso ein
von der Unterseite zur Oberseite des Ringsteuerschiebers 2:4 führender Kanal 33,
der durch ein bei Druck von unten angehobenes Kugelventil 29 verschlossen wird.
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3o bezeichnet eine mit Entlüftungsölfmingen 31 versehene Hülse.
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Der mit 01 angefüllte Druckraum des Zylinders 4 ist mit 32 bezeichnet.
Das Öl steht über dem Ringsteuerschieber bis zu dem mit N bezeichneten ölspiegel.
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In Grundstellung, bei der die Kugelventile 21 und 29 geöffnet sind,
ist der Druckraum 32 entlastet.
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Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist die Vorrichtung, welche die Druckentlastung herbeiführt, die gleiche -%vie beim
Ausführungsbeispiel nach Fig. i. Sie wirkt daher in der gleichen Weise. Ein Unterschied
besteht nur insofern, daß anstatt einer Senkung des Verschließkopks auf die Flasche
ein Anheben der Flasche nach oben gegen den Verschließkopf stattfindet. Es erübrigt
sich daher, den in Fig. 2 dargestellten Flaschenträger näher zu beschreiben ; gleiche
ßezugzeichen bedeuten gleiche Teile.
Die Wirkungsweise der neuen
Verschließvorrichtung ist folgende: Beim Abwärtsgang des Verschlußkopfträgers i
bewegen sich auch zunächst der Zylinder 4 nebst seiner Verschlußvorrichtung 5 und
der Kolben 6 mit dem auf ihm liegenden Ringsteuerschieber 24 abwärts, und zwar so
lange, bis die im Haltestück der Verschließvorrichtung 25 sitzende Verschlußkappe
auf dem zu verschließenden Gefäß, z. B. einer Flasche, liegt. Dann beginnt das Aufpressen
der Verschlußkappe auf die Flaschenmündung und darauf das Festpressen der Seitenwandung
der Flaschenkapsel um den Wulst der Flaschenmündung. Bei diesem Vorgang nun schiebt
sich der Verschlußkopfträger i zusammen mit dem Verdrängerkolben 6 über den fest
auf der Flaschenmündung ruhenden Zylinder 4 nach unten, wobei der ebenfalls abwärts
gehende Kolben 6 die im Kompressionsraum 32 vorhandene Druckflüssigkeit, beim Ausführungsbeispiel
also Öl, zusammendrückt, denn ein Entweichen des Öles ist wegen der geschlossenen
Kugelventile 2 I und Ventil i o nicht möglich. Das Öl übt beim weiteren Komprimieren
durch den niedergehenden Kolben 6 einen sich mehr und mehr steigernden Druck gegen
das federbelastete Ventil io aus und hebt dieses schließlich an, so daß das Öl über
die nunmehr geöffneten Kanäle i2, 25, 26, 27 in den Druckraum 23 unterhalb des Ringsteuerschiebers
24 gelangt, so daß dieser von der Ölmenge im Druckraum 23 angehoben wird. Der durch
die Federbelastung des Überströmventils i o .eingestellte Verschließdruck würde
nun bis zur Beendigung des Abwärtshubes des Verschließkopfes wirksam bleiben, d.
h. also unnötigerweise über den beendeten Verschließvorgang hinaus. Dies ist aber
naturgemäß unerwünscht wegen des vielfachen Kraftbedarfs. Dies verhindert aber erfindungsgemäß
der Ringsteuerschieber 24, indem er nach einem bestimmten, der Verschließarbeit
entsprechenden Aufwärtshub (in Fig. i mit dem Maß X bezeichnet) die Kanäle 9 freigibt,
so daß zwischen diesen und dem sich ständig durch das Aufwärtsgehen des Steuerschiebers
24 vergrößernden Raumes 23 freie Verbindung hergestellt und damit Druckentlastung
des Druckraumes 32, also des Verschlußkopfes, vom Verschließdruck herbeigeführt
ist. Der Verschließkopf kann nunmehr seinen Abwärtsgang bis zu Ende ausführen, ohne
jedoch dabei Verschließarb:eit zu leisten.
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Beim Aufwärtsgang des Verschlußkopfträgers bewegt sich der Verschlußkopf
durch seine eigene Schwere nach unten, ebenso fällt der Ringsteuerschfeber 24 durch
eigene Schwere nach unten, und die Kugelventile 2 i und 29 öffnen sich.
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Der Verschlußkopf ist sodann wieder in seiner Grundstellung, und ein
neues Arbeitsspiel kann beginnen.
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Die Belastung des Überströmventils io kann durch Anziehen oder Lösen
der Steilschraube 14 geregelt werden, nachdem die Sicherungsmutter 15 gelöst
worden ist.
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Die Wirkungsweise der bei einem Flaschenträger angewendeten Erfindung,
wie i;n Fig. 2 dargestellt, ist die gleiche wie bei dem vorher beschriebenen Ausführungsbeispiel.
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Durch die Erfindung ist eine einfache, b.etriebsichere und billige
Vorrichtung geschaffen worden, welche die unnötige Fortdauer des Verschließdruckes
über die Verschließarbeit hinaus verhindert. Hierdurch wird ein Vielfaches an Kraftbedarf
erspart und die Gefahr von Flaschenbruch stark herabgemindert.
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Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das beschriebene und dargestellte
Ausführungsbeispiel, sie ist vielmehr im Rahmen des allgemeinen Erfindungsgedankens
erbwandlungsfähig.