DE704745C

DE704745C - Einrichtung zur Regelung des Kuehlluftdurchsatzes bei Luftfahrzeugen mit Motorkuehlhaube

Info

Publication number: DE704745C
Application number: DEB176174D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Hans Tonn
Original assignee: BMW FLUGMOTORENWERKE BRANDENBU
Current assignee: BMW FLUGMOTORENWERKE BRANDENBU
Priority date: 1936-11-11
Filing date: 1936-11-11
Publication date: 1941-04-05

Description

Um zu erreichen, daß der Motor eines Luftfahrzeuges im Fluge von einem geregelten Kühlluftstrom umspült wird, umgibt man ihn mit einer besonderen Kühlluftführungshaube. In diese Haube tritt die Kühlluft von der Propellerseite her ein und auf der dem Propeller abgewandten Seite durch einen Spalt, die sog. Kieme, aus. Der Kühlluftdurchsatz wird hierbei dadurch geregelt, daß man das Haubenende mit Hilfe von an diesem angelenkten schwenkbaren Klappen als Düsenring ausbildet, der außerhalb der Haube den Widerstand erhöht, wodurch gleichzeitig das Verhältnis von innerem zu äußerem Widerstand verkleinert wird. Diese Art der Regelung führt an den schwenkbaren Klappenkainten zu Abrißerscheinungen ' der Außenluftströmung und kann daher nicht befriedigen, da es gerade ein allgemein gültiger Grundsatz der Aerodynamik ist, jede Strömung möglichst so zu leiten, daß kein Abreißen eintritt. Wie immer, wenn man im Luftfahrzeugbau diese Forderung unberücksichtigt läßt, so ist auch bei der angegebenen Regelung, bei welcher künstlich Abrißerscheinungen herbeigeführt werden, eine unangenehme Erhöhung des Strömungswiderstandes die Folge. Die Regelung ist also mit anderen Worten nur auf Kosten der Vortriebsleistung des Motors durchführbar.

Die Erfindung wendet sich grundsätzlich von dem angegebenen Regelprinzip, bei welchem zum Zwecke der Regelung Widerstandsvermehrung hervorrufende Klappen oder Zungen benutzt werden, ab, indem vorgeschlagen wird, in die Luftaustrittsöffnung der Verkleidung einen dem Öffnungsumriß angepaßten und darüber hinausragenden Strömungskörper zu stellen, der zusammen mit der Verkleidung eine Düse oder Doppeldüse sowohl für den Eintritt der an der Verkleidung entlang strömenden Außenluft als auch für den Austritt der aus der Haube strömenden Kühlluft bildet und der in der Richtung des an der Verkleidung entlang strömenden Fahrwindes verstellbar ist. Da-

Claims

durch, daß die Düse einmal dem Fahrwind und das andere Mal der aus der Haube ausströmenden Kühlluft ausgesetzt ist. wirkt sie als Doppeldüse, und es gelingt, auf diese Weise Druckabsenkungen hinter den Zylindern, die eine höhere Kühlluftförderung zur Folge haben, zu erzielen. Die Regelung des Kühlluftdurchsatzes geschieht in der Weise, daß die zweckmäßig als Ringdüse konzentrisch ίο zum Haubenende ausgebildete Düse in ihrem Abstand von der Haube veränderlich ist oder daß der Durchlaß der Düse durch eine für andere Zwecke bekannte aufblähbare Gummischulter verstellt wird, wobei die Düse fest-■15 steht. Der Kühlluftdurchsatz durch die Haube kann auf diese Weise ohne Störungen der Strömung geändert werden. Steht die Düsefest, so kann vorteilhaft der Außenring der Düse zur Kühlung und Lagerung von Betriebs- ?.o hilfsstoffen des Motors verwendet werden, da auf einer kleinen Fläche durch die Düsenwirkung eine intensive Kühlung infolge der hohen Luftgeschwindigkeit möglich ist.

In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele mit den für die Erfindung wesentlichen Teilen dargestellt.

Die Fig. 1 und 2 zeigen zunächst eine Anordnung mit einem längs verschieblichen Düsenkürper 1, dessen Querschnitt einem um V> gekehrten Flügelprofil entsprechen kann. Die Kühlluft tritt in Richtung des Pfeiles 2 in die Kühllufthaube 3 ein und. wie der Pfeil 4 angibt, am hinteren Ende der Haube 3 auf dem Wege durch die Düse 5 aus. Die Strömung iS der Außenluft ist durch Pfeile 6 und 7 angedeutet. Eine Verringerung des Kühlluftdurchsatzes durch die Haube läßt sich durch Verschieben des Düsenkörpers 1 nach links erreichen, wie dies die Stellung des Düsenkörpers in Fig. 2 zeigt, nachdem er in seine äußerste linke Lage verschoben worden ist. In Fig. 3 ist eine Anordnung gezeigt, bei der der Kühlluftdurchsatz statt durch Verschieben des Düsenkörpers 1 durch Verändern des Querschnittes der Düse 5 selbst regelbar ist. Die Querschnittsverändeninsi kann dadurch herbeigeführt werden, daß der Teil S oder der Teil 1 beispielsweise als blähbarer, an sich bekannter Schlauchmantel o. dgl. ausgeführt wird. Statt dessen können auch spreizbare Schalenteile oder ähnliches verwandt werden.

Die Fig. 4, 5, 6 und 7 zeigen die Anwendung der Erfindung für den Fall, daß die Kühlluftführungshaube als Kappen- oder Wellenrandhaube ausgebildet ist. Die zur Regelung des Kühlluftdurchsatzes dienende Blähschulter ist mit 9 bzw. 10 bezeichnet.

P Λ T E N T ANSPRÜCHE:

I. Einrichtung zur Regelung des Kühlluftdurchsatzcs einer Verkleidungshaube von I.uftfahrzeugbrennkraftmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß in die Luftaustrittsöffnung der Verkleidung (3) ein dem öffnungsumriß angepaßter und darüber hinausragender Strömungskörper (1) gestellt ist, der zusammen mit der Verkleidung' (3) eine Düse (5) oder Doppeldüse sowohl für den Eintritt der an der Verkleidung entlang strömenden Außenluft (7) als auch für den Austritt der aus der Haube strömenden Kühlluft (4) bildet und der in der Richtung des an der Verkleidung entlang strömenden Fahrwindes (6) verstellbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile der Verkleidung, welche zusammen mit dem Strömungskörper (ι) eine Düse (5) bilden, in ihrem Profil verstellbar sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnung ringförmig ist und der Strömungskörper (1) einen ungeteilten Düsenring darstellt.
4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der dem Strömungskörper (1) gegenüberliegende Teil der Verkleidung durch einen aufblähbaren Schlauchmantel (8) oder spreizbare Schalenteile gebildet wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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