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Visier mit seitlich verstellbarer Kimmenplatte Die Erfindung betrifft
Klappvisiere mit seitlich verstellbarer und zugleich auswechselbarer Kimmenplatte
sowie grober und feiner Höhenverstellung. Bei den bekannten Klappvisieren dieser
Art wird die Feineinstellung der Höhenlage durch eine Schraubenspindel bewirkt,
die unmittelbar in axialer Richtung an der Kimmenplatte angreift. Eine Seitenverstellung
der Kimmenplatte fehlt entweder bei diesen Visieren vollständig oder sie ist lediglich
durch Verschieben der Kimmenplatte von Hand vorzunehmen, so daß eine genaue Einstellung
sehr erschwert, wenn nicht überhaupt unmöglich ist. Bei anderen Visieren ist wohl
eine Seiteneinstellung der Kimmenplatte, nicht aber eine Feineinstellung der Höhe
möglich. Schließlich fehlt es auch an einer vorteilhaften Vereinigung der drei Merkmale
zu einem Visier, welches den vielseitigen Ansprüchen aus Schützenkreisen möglichst
weitgehend gerecht wird. Die unmittelbare axiale Einwirkung einer ungefederten Schraubenspindel
auf die Kimmenplatte oder andere verstellbare Teile ist 'wegen des unvermeidlichen
Spieles derartiger Spindeln unvorteilhaft, weil nicht die gleiche Stellung erreicht
wird, wenn der verstellbare Teil von der einen oder von der anderen Richtung dieser
Stellung genähert wird. Es ist ferner bei den bekannten Visieren mit Seitenverstellung
sowie Höhen-, Grob- und Feineinstellung nicht ohne weiteres möglich; die Kimmenplatte
auszuwechseln, um je nach Wunsch des Schützen eine bestimmte Kimmenform zur Anwendung
zu bringen.
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Bei dem Klappvisier nach der Erfindung ist der Träger für die Kimmenplatte
schwenkbar an der Visierklappe gelagert und mittels einer in dem Träger angeordneten
Schraubenspindel unter dem Gegendruck einer Feder beweglich, wobei die Schraubenspindel
zweckmäßig mit Rasten versehen ist und die Schraubenspindel
mit
einem konischen Absatz versehen ist, der einerseits an der Visierklappe, andererseits
an dem Träger der Kimmenplatte anliegt. Für den Träger der Kimmenplatte sind also
keine schwierig herstellbaren Führungen nötig, die bei der erforderlichen Genauigkeit
einen umständlichen Arbeitsgang notwendig machen im Gegensatz zu einem einfachen
Bolzenlager. Ferner wird hierdurch eine sehr genaue Einstellung möglich, da die
Verschiebung des genau herstellbaren konischen Teils die auf den Träger der Kimmenplatte
übertragene Bewegung in starker Untersetzung weitergibt. Geringe Ungenauigkeiten
der Bewegung der Spindel ergeben daher praktisch nicht bemerkbare Ungenauigkeiten
in der Verstellung des Trägers der Kimmenplatte.
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Eine besondere lösbare Befestigung der Kimmenplatte an ihrem Träger
besteht erfindungsgemäß darin, daß an der Rückseite der Kimmenplatte eine Führung
und ein durchbohrter Halteansatz angeordnet ist, in dessen Bohrung die konischen
Enden von zwei gleichachsig in den Träger der Kimmenplatte eingesetzten Bolzen eingreifen,
von denen der eine als Schrauben- und Haltebolzen zur Seitenverstellung der Kimmenplatte,
der andere als Halte- und Federbolzen ausgebildet ist. Infolge dieser Ausbildung
wird die Kimmenplatte stets und in jeder seitlichen Lage auf die Führungsfläche
gezogen, und zwar durch die konischen Enden der beiden Bolzen, die mehr oder weniger
tief in die Bohrung am Halteansatz eindringen. Es genügt daher eine genaue Bearbeitung
der Führungsfläche am Träger der Kimmenplatte und an der Kimmenplatte selbst, während
für die Befestigungsglieder Toleranzen möglich sind, ohne daß ein nachteiliger Eintluß
auf den richtigen Sitz der Kimmenplatte ausgeübt wird. Außerdem ist die Kimmenplatte
ohne Schwierigkeiten abnehmbar, so daß sie ausgewechselt oder gewendet werden kann,
um eine andere Kimmenform nach oben zu bringen.
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Die Führung für die Kimmenplatte besteht vorteilhaft aus Nut und Leiste,
die derart ineinandergreifen, daß die Platte nach dem Herausziehen des Haltebolzens
ohne weiteres abgenommen -werden kann. Sie braucht also nicht beispielsweise aus
einer schwalbenschwanzförmigen Führung seitlich herausgezogen zu -werden, wodurch
Schwierigkeiten in der Anordnung der Stellmittel auftreten.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Visiers nach der
Erfindung dargestellt.
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Fig. i zeigt das Visier in Verbindung mit dem Lauf in Seitenansicht.
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Fig.2 ist ein Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 3. Fig. 3 ist
ein Schnitt nach der Linie III-III der Fig.2.
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Fig.4 ist ein Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig.3.
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Fig. 5 ist ein Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 3.
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Fig.6 ist ein Schnitt nach der Linie VI-VI der F ig. 3.
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Fig. 7 ist ein Schnitt nach der Linie VII-VII der Fig.3.
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Auf dem Lauf i ist in üblicher Weise der Bock 2 befestigt, an dem
die Visierklappe 3 mittels eines Bolzens 4 angelenkt ist. Auf der Klappe 3; die
mit nicht dargestellten Rasten und den Entfernungszahlen versehen ist, ist der Schieber
5 verschiebbar, der auf der Gleitbahn 6 des Bockes 2 gleitet und durch Verschieben
eine grobe Höheneinstellung für bestimmte Entfernungsintervalle ermöglicht.
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Am Ende der Visierklappe 3 ist mittels eines Bolzens 7 der Träger
8 für die Kimmenplatte 9 angelenkt, derart, daß die Klappe in eine Nut des Trägers
8 hineinragt. Er steht unter dem Druck einer Feder i i, die sich an der Visierklappe
3 abstützt. Im hinteren Teil des Trägers 8 befindet sich eine Bohrung, durch welche
eine Schraubenspindel i o gesteckt ist, deren eines Ende mit Gewinde i ia in ein
entsprechendes Gewinde des Trägers eingreift und deren anderes Ende mit Rasten 12
versehen ist, in die eine gefederte Sperrkugel 13 einspringt. Gleichachsig zu den
Bohrungen im Träger 8 ist in der Visierklappe 3 eine Ausnehmung vorgesehen. Am Rand
ist diese Ausnehmung bei 14 (Fig. ¢) abgeschrägt, und die Schraubenspindel i o besitzt
an dieser Stelle einen entsprechenden' konischen Absatz 15. Beim Verschrauben der
Spindel i o in dem Träger der Kimmenplatte gleitet der konische Absatz 15 auf der
Schrägfläche 14, wodurch der Träger um den Bolzen 7 geschwenkt wird. Die Verstellung
ist außerordentlich feinfühlig und genau, so daß jeder Raststellung der Schraubenspindel
io ein Ring der Scheibe in 5o m Entfernung entspricht.
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Eine gleichartige empfindliche Feineinstellung ist für die Kimmenplatte
9 in seitlicher Richtung vorgesehen. Die Glieder für diese Verstellung dienen dabei
gleichzeitig zum Halten der abnehmbaren Kimmenplatte. Sie bestehen aus zwei äxial
zueinanderliegenden Bolzen 16 und i 7 , deren Enden 18 und i 9, konisch verlaufen.
Der eine Bolzen 16 ist mit Schraubgewinde 2o versehen und in einem entsprechenden
Muttergewinde des Kimmenplattenträgers 8 verschraubbar. In seine Rasten 21 springt
eine gefederte Kugel 22 ein. Der Bolzen 17 steht unter dem Druck einer Feder 23,
die sich gegen eine den Bolzen umgreifenden Hülse 24 mit einem Knopf 25 abstützt.
In
der Hülse 24 befindet sich ein Bajonettschlitz, in den ein Bolzen 26 eingreift.
Durch Drehen der Hülse 2n,. gelangt der Bolzen 26 in den langen Teil des Schlitzes
und kann so nach außen herausgezogen werden, wobei auch der Bolzen 17 mitgenommen
wird.
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Die Kimmenplatte 9 ist mit einem Ansatz 27 versehen, der parallel
zur Plattenebene durchbohrt ist. In die Bohrung greifen die konischen Enden 18 und
19 der beiden Bolzen ein, und zwar mit einem geringen Spiel. An der Rückseite der
Kimmenplatte befindet sich eine Führungsnut, in die eine entsprechende Leiste 28
an dem Träger 8 eingreift (Fig. 5 und 6).
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Die Leiste und die Nut sind so beschaffen, daß die Kimmenplatte 9
ohne weiteres abgehoben werden kann, wenn der Bolzen 17 zurückgezogen und die Platte
über den konischen Teil 18 des Bolzens 16 geschoben ist. Da die Kimmenplatte 9 mittelbar
durch die Feder 23 an ihre Auflagefläche angezogen wird, nimmt sie unabhängig von
dem genauen Sitz der Bohrung an dem Halteansatz 27 und von den konischen Enden der
Bolzen 16 und 17 stets die gleiche Lage ein. Die Seitenverschiebung erfolgt durch
Drehen des Bolzens 16, wobei ebenfalls durch den Druck der Feder 23 unabhängig von
dem Spiel des Schraubgewindes 2o die Kimmenplatte stets die gleiche Stellung an
den Rastpunkten erhält. Es spielt also keine Rolle, ob der Schraubenbolzen 16 in
der einen oder in der anderen Richtung gedreht wird.