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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Identifikation und
Isolierung neuer DNA mit Homologie zu bestimmten menschlichen Entkopplungsproteinen,
sowie die rekombinante Produktion neuer Polypeptide, die hierin
als "Entkopplungsprotein
4" oder "UCP4" ("uncoupling Protein
4") bezeichnet werden.
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Hintergrund der Erfindung
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Entkopplungsproteine
oder "UCPs", von denen angenommen
wird, dass sie bei Stoffwechselvorgängen eine Rolle spielen, wurden
in der Literatur beschrieben. UCPs wurden erstmals in den braunen
Fettzellen von Tieren angetroffen und beschrieben, die Winterschlaf
halten, wie z. B. bei Bären.
Von UCPs wurde angenommen, sie würden
diesen Winterschläfern,
sowie anderen, dem kalten Wetter angepassten Tieren bei der Erhaltung
der Körperkerntemperatur
bei kaltem Wetter helfen, indem sie den Stoffumsatz ihres Körpers im
Ruhezustand anheben. Da Menschen relativ geringe Mengen an braunem
adipösem
Gewebe besitzen, wurde ursprünglich
angenommen, UCPs würden
eine geringe Rolle im menschlichen Stoffwechsel spielen.
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Mehrere
verschiedene menschliche Entkopplungsproteine wurden nun bereits
beschrieben (siehe allgemein Gura, Science 280, 1369–1370 (1998)).
Das menschliche Entkopplungsprotein, das als UCP1 bezeichnet wird,
wurde von Nicholls et al. identifiziert. Nicholls et al. zeigten,
dass die innere Membran von braunen Fettzellen-Mitochondrien für Proteine
sehr durchlässig
war und die Forscher führten
die beobachtete Durchlässigkeit
auf ein Protein, genannt UCP1, in der Mitochondrialmembran zurück. Nicholls
et al. berichteten, dass das UCP1 durch Erzeugung einer solchen
Durchlässigkeit
die Anzahl an ATPs reduzierte, die aus einer Nahrungsquelle erzeugt
werden können,
wodurch der Stoffumsatz des Körpers
angehoben und Wärme erzeugt
wird (Nicholls et al., Physiol. Rev. 64, 1–64 (1984)).
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Später wurde
herausgefunden, dass UCP1 tatsächlich
nur in braunem adipösem
Gewebe exprimiert wird (Bouillaud et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
82, 445–448
(1985); Jacobsson et al., J. Biol. Chem. 260, 16250–16254 (1985)).
Studien bezüglich
der genetischen Kartierung haben gezeigt, dass sich das menschliche
UCP1-Gen auf Chromosom 4 befindet (Cassard et al., J. Cell. Biochem.
43, 255–264
(1990)).
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Ein
weiteres menschliches UCP, UCPH oder UCP2 genannt, wurde ebenfalls
beschrieben (Gimeno et al., Diabetes 46, 900–906 (1997); Fleury et al.,
Nat. Genet. 15, 269–272
(1997); Boss et al., FEBS Letters 408, 39–42 (1997); siehe auch Wolf,
Nutr. Rev. 55, 178–179
(1997)). Fleury et al. lehren, dass das UCP2-Protein eine Aminosäureidentität von 59%
mit UCP1 aufweist und dass UCP2 an Regionen des menschlichen Chromosoms
11 kartiert, die mit Hyperinsulinämie und Fettleibigkeit assoziiert
wurden (Fleury et al., s. o.). Es wurde ebenfalls berichtet, dass
UCP2 beim Erwachsenen in einer Reihe von Geweben, wie z. B. in Gehirn-
und Muskel- und Fett-Zellen,
exprimiert wird (Gimeno et al., s. o., sowie Fleury et al., s. o.).
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Ein
drittes menschliches UCP, UCP3, wurde vor kurzem von Boss et al.,
s. o.; Vidal-Puig
et al., Biochem. Biophys. Res. Com. 235, 79–82 (1997); Solanes et al.,
J. Biol. Chem. 272, 25433–25436
(1997); sowie Gong et al., J. Biol. Chem. 272, 24129–24132 (1997),
beschrieben. (Siehe auch
GB-Patent-Nr.
9716886 ). Solanes et al. berichten, dass UCP3 im Gegensatz
zu UCP1 und UCP2 vorzugsweise in menschlichen Skelettmuskeln exprimiert
wird und dass das UCP3-Gen an das menschliche Chromosom 11 neben
dem UCP2-Gen kartiert (Solanes et al., s. o.). Gong et al. beschreiben,
dass die UCP3-Expression durch bekannte thermogene Stimuli, wie
z. B. Schilddrüsenhormon, β3-adrenergische
Agonisten und Leptin, reguliert werden kann (Gong et al., s. o.).
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Zusammenfassung der Erfindung
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Ein
cDNA-Klon (DNA 77568-1626) wurde identifiziert, der gewisse Homologien
mit manchen bekannten menschlichen Entkopplunsproteinen aufweist,
wobei dieser für
ein neues Polypeptid kodiert, das in der vorliegenden Anmeldung
als "UCP4" bezeichnet wird.
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In
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung ein isoliertes Nucleinsäuremolekül bereit, das DNA umfasst,
die für
ein UCP4-Polypeptid kodiert.
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In
einem Aspekt umfasst die isolierte Nucleinsäure (a) DNA, die für ein UCP4-Polypeptid
kodiert und zumindest 80% Sequenzidentität, vorzugsweise zumindest 85%
Sequenzidentität,
noch bevorzugter zumindest 90% Sequenzidentität, insbesondere zumindest 95%
Sequenzidentität,
mit einem DNA-Molekül
aufweist, das für
ein UCP4-Polypeptid kodiert, das die Sequenz der Aminosäurereste
1 bis 323 (Grenzen eingeschlossen) von 1 (Seq.-ID
Nr. 1) umfasst, oder (b) das Komplement des DNA-Moleküls gemäß (a).
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In
einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung ein isoliertes Nucleinsäuremolekül, das für ein UCP4-Polypeptid
kodiert, umfassend DNA, die an das Komplement der Nucleinsäure zwischen
den Nucleotiden 40 und 1011 (Grenzen eingeschlossen) aus 2 (Seq.-ID
Nr. 2) hybridisiert. Die Hybridisierung erfolgt vorzugsweise unter
stringenten Hybridisierungs- und Waschbedingungen.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein isoliertes Nucleinsäuremolekül, umfassend
(a) DNA, die für
ein UCP4-Polypeptid kodiert und zumindest 80% Sequenzidentität, vorzugsweise
zumindest 85% Sequenzidentität,
noch bevorzugter zumindest 90% Sequenzidentität, insbesondere zumindest 95%
Sequenzidentität,
mit einem DNA-Molekül
aufweist, das für
dasselbe reife Polypeptid kodiert, für das die cDNA der ATCC-Hinterlegungsnr.
203134 kodiert, oder (b) das Komplement des DNA-Moleküls gemäß (a). In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Nucleinsäure
DNA, die für
dasselbe reife Polypeptid kodiert, für das die cDNA der ATCC-Hinterlegungsnr.
203134 kodiert.
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In
noch einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein isoliertes
Nucleinsäuremolekül, umfassend
(a) DNA, die für
ein UCP4-Polypeptid mit zumindest 80% Sequenzidentität, vorzugsweise
zumindest 85% Sequenzidentität,
noch bevorzugter zumindest 90% Sequenzidentität, insbesondere zumindest 95%
Sequenzidentität,
mit der Sequenz der Aminosäurereste
1 bis 323 (Grenzen eingeschlossen) aus 1 (Seq.-ID Nr. 1) kodiert,
oder (b) das Komplement der DNA gemäß (a).
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Die
Beschreibung offenbart auch ein isoliertes Nucleinsäuremolekül, umfassend
(a) DNA, die für
ein Polypeptid kodiert, das bei Vergleich mit der Aminosäuresequenz
der Reste 1 bis etwa 323 (Grenzen eingeschlossen) aus 1 (Seq.-ID
Nr. 1) zumindest etwa 80% Positive, vorzugsweise zumindest etwa
85% Positive, noch bevorzugter zumindest etwa 90% Positive, insbesondere
zumindest etwa 95% Positive, erzielt, oder (b) das Komplement der
DNA gemäß (a).
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Die
Beschreibung offenbart auch Fragmente der für UCP4 kodierenden Sequenz,
die lang genug sind, um als Hybridisierungssonden verwendet zu werden.
Solche Fragmente enthalten vorzugsweise zumindest etwa 20 bis etwa
80 aufeinander folgende Basen, die in der Sequenz aus 2 (Seq.-ID
Nr. 2) enthalten sind. Gegebenenfalls umfassen solche Fragmente
den N-Terminus oder den C-Terminus der Sequenz aus 2 (Seq.-ID
Nr. 2).
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung einen Vektor bereit, der DNA umfasst, die für UCP4 oder
dessen Varianten kodiert. Der Vektor kann beliebige der hierin oben
definierten isolierten Nucleinsäuremoleküle umfassen.
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Eine
Wirtszelle, die solch einen Vektor umfasst, wird ebenfalls bereitgestellt.
Bei den Wirtszellen kann es sich beispielsweise um CHO-Zellen, E.-coli-Zellen
oder Hefe-Zellen handeln. Weiters wird ein Verfahren zur Herstellung
von UCP4-Polypeptiden bereitgestellt und umfasst das Züchten von
Wirtszellen unter Bedingungen, die für die Expression von UCP4 geeignet
sind, sowie das Gewinnen von UCP4 aus der Zellkultur.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung ein isoliertes UCP4-Polypeptid bereit, für das eine
beliebige der hierin oben definierten isolierten Nucleinsäuresequenzen
kodiert.
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In
einem spezifischen Aspekt stellt die Erfindung ein isoliertes Nativsequenz-UCP4-Polypeptid bereit, das
in einer Ausführungsform
eine Aminosäuresequenz
umfasst, welche die Reste 1 bis 323 aus 1 (Seq.-ID
Nr. 1) umfasst.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein isoliertes UCP4-Polypeptid,
umfassend eine Aminosäuresequenz
mit zumindest 80% Sequenzidentität,
vorzugsweise zumindest 85% Sequenzidentität, noch bevorzugter zumindest
90% Sequenzidentität,
insbesondere zumindest 95% Sequenzidentität, mit der Sequenz der Aminosäurereste
1 bis etwa 323 (Grenzen eingeschlossen) aus 1 (Seq.-ID
Nr. 1).
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Die
Beschreibung offenbart auch ein isoliertes UCP4-Polypeptid, umfassend
eine Aminosäuresequenz,
die bei Vergleich mit der Aminosäuresequenz
der Reste 1 bis etwa 323 aus 1 (Seq.-ID
Nr. 1) zumindest etwa 80% Positive, vorzugsweise zumindest etwa
85% Positive, noch bevorzugter zumindest etwa 90% Positive, insbesondere
zumindest etwa 95% Positive, erzielt.
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Die
Beschreibung offenbart auch ein isoliertes UCP4-Polypeptid, umfassend
die Sequenz der Aminosäurereste
1 bis etwa 323 (Grenzen eingeschlossen) aus 1 (Seq.-ID
Nr. 1), oder ein Fragment davon, das ausreicht, um z. B. eine Bindungsstelle
für einen
Anti-UCP4-Antikörper
bereitzustellen. Das UCP4-Fragment behält vorzugsweise zumindest eine
biologische Aktivität
des nativen UCP4-Polypeptids bei.
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In
noch einem weiteren Aspekt, stellt die Erfindung ein UCP4-Polypeptid
bereit, das durch (i) Hybridisierung eines Test-DNA-Moleküls unter
stringenten Bedingungen mit (a) einem DNA-Molekül, das für ein UCP4-Polypeptid mit der
Sequenz der Aminosäurereste
von 1 bis 323 (Grenzen eingeschlossen) aus 1 (Seq.-ID
Nr. 1) kodiert, oder (b) dem Komplement des DNA-Moleküls gemäß (a) und,
falls das Test-DNA-Molekül zumindest
80% Sequenzidentität,
vorzugsweise zumindest 85% Sequenzidentität, noch bevorzugter zumindest
90% Sequenzidentität,
insbesondere zumindest 95% Sequenzidentität, mit (a) oder (b) aufweist,
(ii) Züchten
einer Wirtszelle, die das Test-DNA-Molekül umfasst, unter Bedingungen,
die zur Expression des Polypeptids geeignet sind, sowie (iii) Gewinnen
des Polypeptids aus der Zellkultur hergestellt wurde.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung chimäre
Moleküle
bereit, die ein UCP4-Polypeptid umfassen, das an ein heterologes
Polypeptid oder eine Aminosäuresequenz
fusioniert ist. Ein Beispiel eines solchen chimären Moleküls umfasst ein UCP4-Polypeptid,
das an eine Epitop-Markierungssequenz oder eine Fc-Region eines
Immunglobulins fusioniert ist.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung einen Antikörper
bereit, der spezifisch an UCP4-Polypeptid bindet. Gegebenenfalls
handelt es sich bei dem Antikörper
um einen monoklonalen Antikörper.
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Die
Beschreibung offenbart Agonisten und Antagonisten eines nativen
UCP4-Polypeptids. In einer bestimmten Ausführungsform handelt es sich
bei dem Agonisten oder Antagonisten um einen Anti-UCP4-Antikörper.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Identifikation von Agonisten oder
Antagonisten eines nativen UCP4-Polypeptids, umfassend das Kontaktieren
des nativen UCP4-Polypeptids mit einem Kandidatenmolekül, sowie
das Beobachten der gewünschten
Aktivität.
Die Beschreibung offenbart Therapie- und Diagnoseverfahren, die
UCP4 verwenden.
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Die
Beschreibung offenbart ebenfalls eine Zusammensetzung, die ein UCP4-Polypeptid
oder, wie hierin oben definiert, einen Agonisten oder Antagonisten
in Kombination mit einem Träger
umfasst.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
die von einem Nativsequenz-UCP4 abgeleitete Aminosäuresequenz.
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2 zeigt
die Nucleotidsequenz einer für
Nativsequenz-UCP4 kodierenden cDNA.
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3 zeigt einen Aminosäuresequenzabgleich von UCP4
mit anderen bekannten Entkopplungsproteinen, UCP1 (Seq.-ID Nr. 16),
UCP2 (Seq.-ID Nr. 17) und UCP3 (Seq.-ID Nr. 18). Die sechs mutmaßlichen Transmembrandomänen werden
gezeigt und sind unterstrichen (und jeweils mit I bis VI markiert).
Die unter der Proteinsequenz angegebenen Sternchen (*) geben drei
(3) mutmaßliche
mitochondriale Trägerprotein-Motive
an. Eine mutmaßliche
Nucleotid-Bindungsdomäne
ist doppelt unterstrichen.
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Die 4A–4H zeigen
die Resultate einer Northern-Blot-Analyse. Menschliche erwachsene
Gewebearten und Gehirngewebe (Clontech) wurden zusätzlich zu
Peripherblut-Leukozyten (PBLs), Krebszellen und fötalen Gewebearten
mit UCP4-cDNA sondiert. Die Figuren veranschaulichen, dass das UCP4-Transkript in
menschlichen Gehirngeweben, im Rückenmark,
in der Medulla, im Corpus callosum und in der Substantia nigra detektiert
wurde.
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Die 5A–5B zeigen
die Resultate von In-vitro-Tests, die durchgeführt wurden, um die Wirkungen
von UCP4-Expression auf das mitochondriale Membranpotential zu bestimmen.
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Die 6A–6F zeigen
die Resultate von In-vitro-Tests, die durchgeführt wurden, um die subzelluläre Position
von UCP4 zu bestimmen.
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7 zeigt
eine "fromDNA"-Sequenz, die aus
ausgewählten
EST-Sequenzen zusammengesetzt wurde.
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Die 8A–8C zeigen die Resultate von In-vitro-Tests,
die durchgeführt
wurden, um die Wirkung von Nahrungsaufnahme auf die Expression von
UCP4-mRNA zu bestimmen.
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Die 9A–9D zeigen die Resultate von In-vitro-Tests,
die durchgeführt
wurden, um die Wirkung von Fettkonsum auf die Expression von UCP4-mRNA
zu bestimmen.
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Die 10A–10G zeigen die Resultate von In-vitro-Tests,
die durchgeführt
wurden, um die Wirkung von Temperaturbelastung auf die Expression
von UCP4-mRNA zu bestimmen.
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Ausführliche Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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I. Definitionen
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Die
Ausdrücke "UCP4-Polypeptid", "UCP4-Protein" und "UCP4" umfassen bei Verwendung
hierin Nativsequenz-UCP4 sowie UCP4-Varianten (die hierin näher definiert
werden). Das UCP4 kann aus einer Reihe von Quellen isoliert werden,
wie z. B. aus menschlichen Gewebearten oder aus einer anderen Quelle,
oder es kann durch Rekombinations- und/oder Syntheseverfahren hergestellt
werden.
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Ein "Nativsequenz-UCP4" umfasst ein Polypeptid
mit derselben Aminosäuresequenz
wie ein UCP4, das aus der Natur stammt. Solch ein Nativsequenz-UCP4
kann aus der Natur isoliert werden, oder es kann durch Rekombinations-
und/oder Syntheseverfahren hergestellt werden. Der Ausdruck "Nativsequenz-UCP4" umfasst spezifisch
natürlich
vorkommende, trunkierte oder lösliche
Formen, Varianten natürlich
vorkommender Formen (z. B. alternativ gespleißte Formen) und natürlich vorkommende
Allel-Varianten des UCP4. In einer Ausführungsform der Erfindung ist
das Nativsequenz-UCP4 ein reifes Nativsequenz-UCP4 oder ein Nativsequenz-UCP4
voller Länge,
umfassend die Aminosäuren
1 bis 323 aus 1 (Seq.-ID Nr. 1).
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"UCP4-Variante" beschreibt alles
andere als ein Nativsequenz-UCP4 und umfasst UCP4 mit zumindest
etwa 80% Aminosäuresequenzidentität mit der
die Reste 1 bis 323 der die in 1 (Seq.-ID
Nr. 1) dargestellte UCP4-Polypeptidsequenz umfassenden Aminosäuresequenz.
Solche UCP4-Varianten umfassen z. B. UCP4-Polypeptide, worin ein
oder mehrere Aminosäurereste
am N- oder am C-Terminus sowie innerhalb einer oder mehrerer interner
Domänen
der Sequenz aus 1 (Seq.-ID Nr. 1) hinzugefügt oder
deletiert wurden. Normalerweise weist eine UCP4-Variante zumindest
etwa 80% Aminosäuresequenzidentität, noch
bevorzugter zumindest etwa 85% Aminosäuresequenzidentität, noch
bevorzugter zumindest etwa 90% Aminosäuresequenzidentität und insbesondere
zumindest etwa 95% Sequenzidentität, mit der die Reste 1 bis
323 aus 1 (Seq.-ID Nr. 1) umfassenden
Aminosäuresequenz
auf.
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"Prozent (%) Aminosäuresequenzidentität" ist für die hierin
identifizierten UCP4-Sequenzen als jener Prozentsatz von Aminosäureresten
in einer Kandidatensequenz definiert, der mit den Aminosäureresten
in der UCP4-Sequenz identisch ist, nachdem die Sequenzen angeordnet
und falls erforderlich Lücken
eingeführt wurden,
um den maximalen Prozentsatz an Sequenzidentität zu erzielen, wobei etwaige
konservative Substitutionen nicht als Teil der Sequenzidentität in Betracht
gezogen werden. % Identität
können
mittels WU-BLAST-2, erhalten von Altschul et al., Methods in Enzymology
266, 460–480
(1996); http://blast.wustl/edu/blast/README.html; bestimmt werden.
WU-BLAST-2 verwendet mehrere Suchparameter, von denen die meisten
auf die Standardwerte eingestellt sind. Die einstellbaren Parameter
sind auf die folgenden Werte eingestellt: overlap span = 1, overlap
fraction = 0,125, word threshold (T) = 11. Die HSP-S- und HSP-S2-Parameter
sind dynamische Werte und werden vom Programm selbst in Abhängigkeit
von der Zusammensetzung der jeweiligen Sequenz und der Zusammensetzung
der jeweiligen Datenbank bestimmt, die nach der Sequenz von Interesse
durchsucht wird; die Werte können
jedoch eingestellt werden, um die Empfindlichkeit zu erhöhen. Ein
%-Wert an Aminosäuresequenzidentität wird anhand
der Anzahl an übereinstimmenden
identischen Resten, dividiert durch die Gesamtanzahl der Reste der "längeren" Sequenz in der angeordneten Region,
bestimmt. Die "längere" Sequenz ist jene,
welche die meisten tatsächlichen
Reste in der angeordneten Region aufweist (Lücken, die durch WU-Blast-2
eingeführt
wurden, um den Anordnungsscore zu maximieren, werden außer Acht
gelassen).
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Der
Ausdruck "Positive" im Kontext des wie
oben beschrieben durchgeführten
Sequenzvergleichs umfasst Reste in den verglichenen Sequenzen, die
nicht identisch sind, jedoch ähnliche
Eigenschaften aufweisen (z. B. als ein Resultat konservativer Substitutionen).
Der %-Wert an Positiven wird anhand des Anteils an Resten be stimmt,
die einen positiven Wert in der BLOSUM-62-Matrix erzielen, dividiert
durch die Gesamtanzahl an Resten in der längeren Sequenz, wie sie oben
definiert ist.
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Auf ähnliche
Art und Weise ist der "Prozentsatz
(%) an Nucleinsäuresequenzidentität" als jener Prozentsatz
an Nucleotiden in einer Kandidatensequenz definiert, die identisch
mit den Nucleotiden in der für UCP4
kodierenden Sequenz sind. Die Identitätswerte können durch das BLASTN-Modul
der WU-BLAST-2-Gruppe generiert werden, das auf Standardparameter
eingestellt ist, wobei overlap span und overlap fraction auf 1 bzw.
0,125 eingestellt werden.
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"Isoliert" bedeutet bei Verwendung
zur Beschreibung der verschiedenen hierin offenbarten Polypeptide
ein Polypeptid, das identifiziert und von einer Komponente seiner
natürlichen
Umgebung getrennt und/oder daraus gewonnen wurde. Kontaminierende
Komponenten seiner natürlichen
Umgebung sind Materialien, die typischerweise diagnostische oder
therapeutische Verwendungszwecke des Polypeptids stören würden, und umfassen
Enzyme, Hormone und andere proteinhaltige oder nicht proteinhaltige
gelöste
Stoffe. In bevorzugten Ausführungsformen
ist das Polypeptid gereinigt, und zwar (1) in einem Ausmaß, das ausreicht,
um bei Verwendung eines Spinning-Cup-Sequenators zumindest 15 Reste
N-terminaler oder interner Aminosäuresequenz zu erhalten, oder
(2) bis zur Homogenität
mittels SDS-PAGE unter nicht reduzierenden oder reduzierenden Bedingungen
unter Verwendung von Coomassie-Blau-
oder vorzugsweise Silberfärbung.
Isoliertes Polypeptid umfasst Polypeptid in situ innerhalb rekombinanter
Zellen, da zumindest eine Komponente der natürlichen UCP4-Umgebung nicht
vorhanden ist. Normalerweise wird das isolierte Polypeptid jedoch
mittels zumindest eines Reinigungsschritts hergestellt.
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Ein "isoliertes" Nucleinsäuremolekül, das für ein UCP4-Polypeptid
kodiert, ist ein Nucleinsäuremolekül, das identifiziert
und von zumindest einem kontaminierenden Nucleinsäuremolekül getrennt
wurde, mit dem es normalerweise in der natürlichen Quelle der für UCP4 kodierenden
Nucleinsäure
assoziiert ist. Ein isoliertes, für UCP4 kodierendes Nucleinsäuremolekül weist
eine andere Form oder ein anderes Setting auf als jene(s), die/das
in der Natur anzutreffen ist. Isolierte Nucleinsäuremoleküle unterscheiden sich daher
von dem für
UCP4 kodierenden Nucleinsäuremolekül, wie es
in natürlichen
Zellen vorkommt. Ein isoliertes Nucleinsäuremolekül, das für ein UCP4-Polypeptid kodiert,
umfasst jedoch für
UCP4 kodierende Nucleinsäuremoleküle, die
in Zellen enthalten sind, die normalerweise UCP4 exprimieren, wobei
sich z. B. das Nucleinsäuremolekül in einer
chromosomalen Position befindet, die sich von jener natürlicher
Zellen unterscheidet.
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Der
Ausdruck "Kontrollsequenzen" bezieht sich auf
DNA-Sequenzen, die für
die Expression einer operabel gebundenen kodierenden Sequenz in
einem bestimmten Wirtsorganismus erforderlich sind. Die Kontrollsequenzen,
die für
Prokaryoten geeignet sind, umfassen z. B. einen Promotor, gegebenenfalls
eine Operatorsequenz und eine Ribosomenbindungsstelle. Von eukaryotischen
Zellen ist bekannt, dass sie Promotoren, Polyadenylierungssignale
und Enhancer nutzen.
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Eine
Nucleinsäure
ist "operabel gebunden", wenn sie in eine
funktionellen Beziehung mit einer anderen Nucleinsäuresequenz
gestellt wird. DNA für
eine Präsequenz
oder einen Sekretionsleader ist z. B. operabel an DNA für ein Polypeptid
gebunden, wenn sie als Präprotein
exprimiert wird, das an der Sekretion des Polypeptids beteiligt
ist; ein Promotor oder ein Enhancer ist operabel an eine kodierende
Sequenz gebunden, wenn er die Transkription der Sequenz beeinflusst;
oder eine Ribosomenbindungsstelle ist operabel an eine kodierende
Sequenz gebunden, wenn sie so positioniert ist, dass die Translation
erleichtert wird. Allgemein bedeutet "operabel gebunden", dass die DNA-Sequenzen, die gebunden
werden, zusammenhängend
sind und, im Fall eines Sekretionsleaders, zusammenhängend und
in Lesephase. Enhancer müssen
jedoch nicht zusammenhängend
sein. Die Bindung wird durch Ligation an passenden Restriktionsstellen
erzielt. Falls solche Stellen nicht existieren, so werden die synthetischen
Oligonucleotidadaptoren oder Linker in Einklang mit Verfahren der
herkömmlichen
Praxis verwendet.
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Der
Ausdruck "Antikörper" wird im weitesten
Sinn gebraucht und umfasst spezifisch einzelne monoklonale Anti-UCP4-Antikörper (umfassend
Agonisten, Antagonisten und neutralisierende Antikörper) sowie
Anti-UCP4-Antikörper-Zusammensetzungen mit
polyepitopischer Spezifität.
Der Ausdruck "monoklonaler
Antikörper" bezieht sich bei
Verwendung hierin auf einen Antikörper, der aus einer Population
von im Wesentlichen homogenen Antikörpern erhalten wurde, d. h.
die einzelnen Antikörper,
welche die Population umfassen, sind identisch – mit Ausnahme möglicher
natürlich
vorkommender Mutationen, die in geringen Mengen vorhanden sein können.
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Die "Stringenz" der Hybridisierungsreaktionen
ist vom Fachmann leicht zu bestimmen und ist allgemein eine empirische
Berechnung, die von der Sondenlänge,
der Waschtemperatur und der Salzkonzentration abhängig ist.
Allgemein erfordern längere
Sonden höhere
Temperaturen für
ein korrektes Annealing, während kürzere Sonden
niedrigere Temperaturen benötigen.
Die Hybridisierung hängt
allgemein von der Fähigkeit
denaturierter DNA zum erneuten Annealing ab, wenn komplementäre Stränge in einer
Umgebung unter ihrer Schmelztemperatur vorhanden sind. Je höher das
Ausmaß der
gewünschten
Homologie zwischen der Sonde und der hybridisierbaren Sequenz ist,
desto höher
ist die relative Temperatur, die verwendet werden kann. Als Resultat
folgt, dass höhere
relative Temperaturen dazu tendieren würden, die Reaktionsbedingungen
stringenter zu gestalten, während
dies bei niedrigeren Temperaturen weniger der Fall wäre. Für zusätzliche
Details und eine Erklärung
der Stringenz von Hybridisierungsreaktionen siehe Ausubel et al.,
Current Protocols in Molecular Biology, Wiley Interscience Publishers
(1995).
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"Stringente Bedingungen" oder "Bedingungen hoher
Stringent" können, wie
hierin definiert, als jene identifiziert werden, die: (1) eine niedrige
Ionenstärke
und eine hohe Temperatur zum Waschen verwenden, z. B. 0,015 M Natriumchlorid/0,0015
M Natriumcitrat/0,1% Natriumdodecylsulfat bei 50°C; (2) während der Hybridisierung ein
Denaturierungsmittel verwenden, wie z. B. Formamid, z. B. 50 Vol.-%
Formamid mit 0,1% Rinderserumalbumin/0,1% Ficoll/0,1% Polyvinylpyrrolidon/50
mM Natriumphosphatpuffer mit einem pH von 6,5 mit 750 mM Natriumchlorid,
75 mM Natriumcitrat bei 42°C;
oder (3) 50% Formamid, 5 × SSC
(0,75 M NaCl, 0,075 M Natriumcitrat), 50 mM Natriumphosphat (pH
6,8), 0,1% Natriumpyrophosphat, 5 × Denhardt-Lösung, beschallte
Lachsspermien-DNA (50 μg/ml),
0,1% SDS und 10% Dextran sulfat bei 42°C verwenden, mit Waschschritten
bei 42°C
in 0,2 × SSC
(Natriumchlorid/Natriumcitrat) und 50% Formamid bei 55°C, gefolgt
von einem Waschschritt hoher Stringenz, bestehend aus 0,1 × SSC, enthaltend
EDTA bei 55°C.
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"Mäßig stringente Bedingungen" können, wie
von Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laborstory Manual, Cold
Spring Harbor Press, New York (1989), beschrieben, identifiziert
werden und umfassen die Verwendung von Waschlösung und Hybridisierungsbedingungen
(z. B. Temperatur, Ionenstärke
und % SDS), die weniger stringent sind als jene, die oben beschrieben
wurden. Ein Beispiel für
mäßig stringente
Bedingungen ist die Übernacht-Inkubation
bei 37°C
in einer Lösung,
umfassend: 20% Formamid, 5 × SSC
(150 mM NaCl, 15 mM Trinatriumcitrat), 50 mM Natriumphosphat (pH
7,6), 5 × Denhardt-Lösung, 10%
Dextransulfat und 20 mg/ml denaturierte, gescherte Lachsspermien-DNA,
gefolgt vom Waschen der Filter in 1 × SSC bei etwa 37–50°C. Der Fachmann
erkennt, wie die Temperatur, die Ionenstärke etc. je nach Notwendigkeit
einzustellen sind, um Faktoren wie z. B. die Sondenlänge und
dergleichen zu berücksichtigen.
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Der
Ausdruck "epitopmarkiert" bezieht sich bei
Verwendung hierin auf ein chimäres
Polypeptid, umfassend ein UCP4-Polypeptid, das an ein "Markierungspolypeptid" fusioniert ist.
Das Markierungspolypeptid besitzt genug Reste, um ein Epitop bereitzustellen,
gegen das ein Antikörper
hergestellt werden kann, ist jedoch kurz genug, um die Aktivität des Polypeptids,
an das es fusioniert ist, nicht zu stören. Das Markierungspolypeptid
ist vorzugsweise auch eher einzigartig, so dass der Antikörper im
Wesentlichen keine Kreuzreaktionen mit anderen Epitopen eingeht.
Geeignete Markierungspolypeptide besitzen allgemein zumindest sechs Aminosäurereste
und normalerweise zwischen etwa 8 und 50 Aminosäurereste (vorzugsweise zwischen
etwa 10 und 20 Aminosäurereste).
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Wie
hierin verwendet, bezeichnet der Ausdruck "Immunadhäsin" antikörperartige Moleküle, welche
die Bindungsspezifität
eines heterologen Proteins (eines "Adhäsins") mit den Effektorfunktionen
konstanter Immunglobulindomänen
kombinieren.
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Strukturell
gesehen umfassen die Immunoadhäsine
eine Fusion einer Aminosäuresequenz
mit der gewünschten
Bindungsspezifität,
wobei es sich um eine andere als die Antigenerkennungs- und -bindungsstelle eines
Antikörpers
handelt (d. h. die "heterolog" ist), mit einer
konstanten Immunglobulin-Domänensequenz. Der
Adhäsin-Teil eines Immunoadhäsinmoleküls ist typischerweise
eine zusammenhängende
Aminosäuresequenz,
umfassend zumindest die Bindungsstelle eines Rezeptors oder eines
Liganden. Die konstante Immunglobulin-Domänensequenz im Immunoadhäsin kann
aus einem beliebigen Immunglobulin, wie z. B. IgG-1-, IgG-2-, IgG3-
oder IgG4-Subtypen,
IgA (umfassend IgA-1 und IgA-2), IgE, IgD oder IgM, erhalten werden.
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"Aktiv" oder "Aktivität" bezieht sich für die Zwecke
hierin auf eine oder mehrere Formen von UCP4, welche die biologischen
und/oder immunologischen Aktivitäten
von nativem oder natürlich
vorkommendem UCP4 beibehalten. Eine bevorzugte Aktivität ist die
Fähigkeit,
das mitochondriale Membranpotential auf eine Art und Weise zu beeinflussen,
die zu einer Hinaufregulierung oder einer Hinunterregulierung des
Stoffumsatzes und/oder der Wärmeerzeugung
führt.
Eine solche Aktivität
umfasst die Erzeugung eines Protonenaustritts in der mitochondrialen
Membran, der zu einer Erhöhung
des Stoffumsatzes führt.
Die Aktivität
kann in vitro oder in vivo gemessen oder quantifiziert werden.
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Der
Ausdruck "Antagonist" wird im weitesten
Sinn verwendet und umfasst jedes Molekül, das eine biologische und/oder
immunologische Aktivität
eines hierin offenbarten UCP4-Polypeptids teilweise oder vollständig blockiert,
inhibiert oder neutralisiert. Auf eine ähnliche Art und Weise wird
der Ausdruck "Agonist" im weitesten Sinn
verwendet und umfasst ein beliebiges Molekül, das eine biologische und/oder
immunologische Aktivität
eines nativen, hierin offenbarten UCP4-Polypeptids imitiert. Geeignete
Agonisten- oder Antagonistenmoleküle umfassen spezifisch Agonisten-
oder Antagonisten-Antikörper
oder -Antikörper-Fragmente,
Immunoadhäsine
von UCP4-Polypeptiden
oder Fragmente oder Aminosäuresequenzvarianten
nativer UCP4-Polypeptide.
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"Behandlung" bezieht sich sowohl
auf therapeutische Behandlung als auch auf prophylaktische oder präventive
Maßnahmen,
wobei es das Ziel ist, das pathologische Leiden oder die Erkrankung,
auf das/die abgezielt wird, zu verhindern oder zu verlangsamen (abzuschwächen). Jene,
die einer Behandlung bedürfen, umfassen
Individuen, bei denen die Erkrankung bereits vorliegt, sowie Individuen,
die zum Ausbruch der Erkrankung neigen, oder auch jene, bei denen
die Erkrankung verhindert werden soll.
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Eine "chronische" Verabreichung bezieht
sich auf eine Verabreichung des/der Mittel(s) auf kontinuierliche
Art und Weise im Gegensatz zu einer akuten Art und Weise, um die
anfängliche
therapeutische Wirkung (Aktivität)
für eine
ausgedehnte Zeitspanne beizubehalten. Eine "intermittierende" Verabreichung ist eine Behandlung,
die nicht fortlaufend ohne Unterbrechung durchgeführt wird,
sondern vielmehr zyklischer Natur ist.
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"Säugetier" bezieht sich für die Zwecke der Behandlung
auf ein beliebiges Tier, das als Säugetier klassifiziert wird,
umfassend Menschen, domestizierte Tiere und landwirtschaftliche
Nutztiere, sowie Zoo-, Sport- oder Haustiere, wie z. B. Hunde, Katzen,
Kühe, Pferde,
Schafe, Schweine etc. Bei dem Säugetier
handelt es sich vorzugsweise um einen Menschen.
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Eine
Verabreichung "in
Kombination mit" einem
oder mehreren therapeutischen Mitteln umfasst die simultane (gleichzeitige)
und die aufeinanderfolgende Verabreichung in beliebiger Reihenfolge.
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II. Zusammensetzungen und Verfahren
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A. UCP4 voller Länge
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Die
vorliegende Erfindung umfasst neu identifizierte und isolierte Nucleotidsequenzen,
die für
Polypeptide kodieren, die in der vorliegenden Anmeldung als UCP4
bezeichnet werden. Insbesondere wurde cDNA identifiziert und isoliert,
die für
ein UCP4-Polypetid kodiert, wie ausführlicher in den unten stehenden
Beispielen offenbart wird. Aus Gründen der Einfachheit wird das
Protein, für
das DNA 77568-1626 kodiert, sowie alle weiteren nativen Homologe
und Varianten, die in der obigen Definition von UCP4 inkludiert
sind, in der vorliegenden Beschreibung als "UCP4" bezeichnet,
unabhängig
von Ursprung oder Herstellungsart.
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Wie
in den unten stehenden Beispielen offenbart, wurde eine Klon-DNA
77568-1626 bei der ATCC hinterlegt. Die tatsächliche Nucleotidsequenz des
Klons kann vom Fachmann durch Sequenzierung des hinterlegten Klons
unter Verwendung von Routineverfahren nach dem Stand der Technik
leicht bestimmt werden. Die vorhergesagte Aminosäuresequenz kann unter Verwendung
von Routineverfahren aus der Nucleotidsequenz bestimmt werden. Für das hierin
beschriebene UCP4 haben die Anmelder etwas identifiziert, von dem angenommen
wird, dass es sich dabei um den Leseraster handelt, der mit der
zum Zeitpunkt der Einreichung erhältlichen Sequenzinformation
am besten identifizierbar war.
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Unter
Verwendung des Megalign-DNASTAR-Computerprogramms (sowie von Algorithmen
und Parametern in dieser Software, eingestellt vom Hersteller) (Oxford
Molecular Group, Inc.), wurde herausgefunden, dass ein Nativsequenz-UCP4
voller Länge
(dargestellt in 1 und Seq.-ID Nr. 1) eine Aminosäuresequenzidentität von etwa
34% mit UCP3 aufweist, eine Aminosäuresequenzidentität von etwa
33% mit UCP2 aufweist und eine Aminosäuresequenzidentität von etwa
29% mit UCP1 aufweist. Dementsprechend wird momentan angenommen,
dass das in der vorliegenden Anmeldung offenbarte UCP4 ein neu identifiziertes
Mitglied der Familie der menschlichen Entkopplungsproteine ist und
eine oder mehrere Aktivitäten
und/oder Eigenschaften aufweisen kann, die für diese Proteinfamilie typisch
sind, wie z. B. die Fähigkeit,
den Stoffumsatz durch Beeinflussung des mitochondrialen Membranpotentials
zu verstärken
oder zu unterdrücken.
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B. UCP4-Varianten
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Zusätzlich zu
den Nativsequenz-UCP4-Polypeptiden voller Länge, die hierin beschrieben
werden, wird die Möglichkeit
der Herstellung von UCP4-Varianten in Betracht gezogen. UCP4-Varianten
können
durch Einführung
geeigneter Nucleotidänderungen
in die UCP4-DNA und/oder durch Synthese des gewünschten UCP4-Polypeptids hergestellt
werden. Der Fachmann weiß zu
schätzen,
dass Aminosäureänderungen
posttranslationale Prozesse des UCP4 verändern können, wie z. B. die Änderung
der Anzahl oder der Position von Glykosylierungsstellen oder die Änderung
der Membranverankerungsmerkmale.
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Variationen
im Nativsequenz-UCP4 voller Länge
oder in verschiedenen Domänen
des hierin beschriebenen UCP4 können
z. B. unter Verwendung beliebiger der Verfahren und Richtlinien
für konservative
und nichtkonservative Mutationen erfolgen, die z. B. im
US-Patent Nr. 5.364.934 dargelegt
sind. Variationen können
eine Substitution, Deletion oder Insertion eines oder mehrerer Codons
sein, die für
das UCP4 kodieren, was zu einer Änderung
der Aminosäuresequenz
des UCP4 im Vergleich zum Nativsequenz-UCP4 führt. Gegebenenfalls erfolgt
die Variation durch eine Substitution zumindest einer Aminosäure durch
eine beliebige andere Aminosäure
in einer oder mehreren der Domänen
des UCP4. Richtlinien zur Bestimmung jenes Aminosäurerests,
der insertiert, substituiert oder deletiert werden kann, ohne die
gewünschte
Aktivität
nachteilig zu beeinträchtigen,
können
durch Vergleichen der Sequenz des UCP4 mit jener homologer bekannter
Proteinmoleküle
erhalten werden, sowie durch Minimieren der Anzahl der Aminosäuresequenzänderungen,
die in Regionen hoher Homologie erfolgen. Aminosäuresubstitutionen können das
Resultat des Ersetzens einer Aminosäure durch eine andere Aminosäure mit ähnlichen
strukturellen und/oder chemischen Eigenschaften sein, wie z. B.
das Ersetzen eines Leucins durch ein Serin, d. h. konservative Aminosäure-Ersetzungen.
Insertionen oder Deletionen können
gegebenenfalls im Bereich von 1 bis 5 Aminosäuren erfolgen. Die erlaubte
Variation kann durch systematische Durchführung von Insertionen, Deletionen
oder Substitutionen von Aminosäuren
in der Sequenz bestimmt werden, sowie, falls gewünscht, durch Testen der resultierenden
Varianten auf ihre Aktivität
in Tests, die nach dem Stand der Technik bekannt sind oder hierin
beschrieben werden.
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Die
Beschreibung offenbart UCP4-Varianten, bei denen es sich um Fragmente
des UCP4 voller Länge handelt.
Solche Fragmente behalten vorzugsweise eine gewünschte Aktivität oder Eigenschaften
des UCP4 voller Länge
bei.
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Die
Variationen können
unter Anwendung von nach dem Stand der Technik bekannten Verfahren
erfolgen, wie z. B. durch oligonucleotidvermittelte (ortsspezifische)
Mutagenese, Alanin-Scanning sowie durch PCR-Mutagenese. Ortsspezifische
Mutagenese (Carter et al., Nucl. Acids Res. 13, 4331 (1986); Zoller
et al., Nucl. Acids Res. 10, 6487 (1987)), Kassettenmutagenese (Wells
et al., Gene 34, 315 (1985)), Restriktionsselektionsmutagenese (Wells
et al., Philos. Trans. R. Soc. London SerA 317, 415 (1986)) oder
andere bekannte Verfahren können
mit der klonierten DNA durchgeführt
werden, um die UCP4-Varianten-DNA herzustellen.
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Scanning-Aminosäuren-Analyse
kann auch verwendet werden, um eine oder mehrere Aminosäuren in
einer zusammenhängenden
Sequenz zu identifizieren. Unter den bevorzugten Scanning-Aminosäuren finden
sich relativ kleine, neutrale Aminosäuren. Solche Aminosäuren umfassen
Alanin, Glycin, Serin und Cystein. Alanin ist typischerweise eine
bevorzugte Scanning-Aminosäure
in dieser Gruppe, da es die Seitenkette über den β-Kohlenstoff hinaus eliminiert
und die Wahrscheinlichkeit einer Änderung der Hauptketten-Konformation
der Variante geringer ist (Cunningham und Wells, Science 244, 1081–1085 (1989)).
Alanin wird ebenfalls typischerweise bevorzugt, da es die häufigste
Aminosäure
ist. Weiters ist es häufig
sowohl in unzugänglichen
als auch in exponierten Positionen zu finden (Creighton, The Proteins,
W. H. Freeman & Co.,
N. Y.; Chothia, J. Mol. Biol. 150, 1 (1976)). Falls Alaninsubstitution
keine angemessenen Mengen der Variante ergibt, so kann eine isotere
Aminosäure
verwendet werden.
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C. Modifikationen von UCP4
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Kovalente
Modifikationen von UCP4 liegen auch im Umfang dieser Erfindung.
Eine Art kovalenter Modifikation umfasst das Umsetzen von Aminosäureresten
eines UCP4-Polypeptids, auf die abgezielt wird, mit einem organischen
Derivatisierungsmittel, das in der Lage ist, mit ausgewählten Seitenketten
oder den N- oder C-terminalen Resten des UCP4 zu reagieren. Die
Derivatisierung mit bifunktionellen Mitteln ist von Nutzen, z. B.
zur Vernetzung von UCP4 an eine wasserunlösliche Trägermatrix oder Oberfläche zur
Verwendung in einem Verfahren zur Reinigung von Anti-UCP4-Antikörpern, oder
umgekehrt. Häufig
verwendete Vernetzungsmittel umfassen z. B. 1,1-Bis(diazoacetyl-)-2-phenylethan,
Glutaraldehyd, N-Hydroxysuccinimidester, z. B. Ester mit 4-Azidosalicylsäure, homobifunktionelle
Imidoester, unter anderem Disuccinimidylester, wie z. B. 3,3'-Dithiobis(succinimidylpropionat),
bifunktionelle Maleimide, wie z. B. Bis-N-maleimido-1,8-octan, sowie
Mittel wie z. B. Methyl-3-[(p-azidophenyl)dithio]propioimidat.
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Andere
Modifikationen umfassen die Desamidierung von Glutaminyl- und Asparaginyl-Resten
zu den entsprechenden Glutamyl- bzw. Aspartyl-Resten, die Hydroxylierung
von Prolin und Lysin, die Phosphorylierung von Hydroxylgruppen von
Seryl- oder Threonyl-Resten,
die Methylierung der α-Amino-Gruppen
von Lysin-, Arginin- und
Histidin-Seitenketten (T. E. Creighton, Proteins: Structure and
Molecular Properties, W. H. Freeman & Co., 79–86, San Francisco, (1983)),
die Acetylierung des N-terminalen Amins und die Amidierung etwaiger
C-terminaler Carboxylgruppen.
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Eine
andere Art der kovalenten Modifikation des UCP4-Polypeptids, die
im Umfang dieser Erfindung liegt, umfasst das Ändern des nativen Glykosylierungsmusters
des Polypeptids. Das "Ändern des
nativen Glykosylierungsmusters" beschreibt
für die
Zwecke hierin das Deletieren einer oder mehrerer Kohlenhydratgruppierungen,
die in Nativsequenz-UCP4 zu finden sind (entweder durch Entfernen
der darunter liegenden Glykosylierungsstelle oder durch Deletieren
der Glykosylierung durch chemische und/oder enzymatische Mittel), und/oder
durch Hinzufügen
einer oder mehrerer Glykosylierungsstellen, die im Nativsequenz-UCP4
nicht vorhanden sind. Zusätzlich
da zu umfasst der Ausdruck qualitative Änderungen in der Glykosylierung
der nativen Proteine, einschließlich Änderungen
der Art und der Anteile der verschiedenen vorhandenen Kohlenhydrat-Gruppierungen.
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Die
Hinzufügung
von Glykosylierungsstellen zum UCP4-Polypeptid kann durch Änderung
der Aminosäuresequenz
erzielt werden. Die Änderung
kann z. B. durch Addition eines oder mehrerer oder Substitution mit
einem oder mehreren Serin- oder Threonin-Reste(n) im Nativsequenz-UCP4
erfolgen (für
O-gebundene Glykosylierungsstellen). Die UCP4-Aminosäuresequenz
kann gegebenenfalls durch Änderungen
auf der DNA-Ebene geändert
werden, insbesondere durch Mutieren der DNA, die für das UCP4-Polypeptid
kodiert, an vorselektierten Basen, so dass Codons erzeugt werden,
die in die gewünschten
Aminosäuren
translatiert werden.
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Ein
anderer Weg zu Erhöhung
der Anzahl der Kohlenhydrat-Gruppierungen auf dem UCP4-Polypeptid ist
durch chemische oder enzymatische Kopplung von Glykosiden an das
Polypeptid. Solche Verfahren werden im Stand der Technik beschrieben,
z. B. in
WO 87/05330 ,
veröffentlicht
am 11. September 1987, sowie von Aplin und Wriston, CRC Crit. Rev.
Biochem. 259–306
(1981).
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Die
Entfernung von auf dem UCP4-Polypeptid vorhandenen Kohlenhydratgruppierungen
kann chemisch oder enzymatisch erreicht werden oder durch Mutationssubstitution
von Codons, die für
Aminosäurereste
kodieren, die als Glykosylierungsziele dienen. Chemische Deglykosylierungsverfahren
sind nach dem Stand der Technik bekannt und werden z. B. von Hakimuddin
et al., Arch. Biochem. Biophys. 259, 52 (1987), sowie von Edge et
al. Anal. Biochem. 118, 131 (1981), beschrieben. Die enzymatische
Abspaltung von Kohlenhydratgruppierungen auf Polypeptiden kann unter
Verwendung einer Reihe von Endo- und Exoglykosidasen erzielt werden,
wie von Thotakura et al., Meth. Enzymol. 138, 350 (1987), beschrieben
wird.
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Eine
andere Art der kovalenten Modifikation von UCP4 umfasst die Bindung
des UCP4-Polypeptids an eines einer Reihe nichtproteinhaltiger Polymere,
z. B. Polyethylenglykol (PEG), Polypropylenglykol oder Polyoxyalkylene,
und zwar auf die in den
US-Patenten
Nr. 4.640.835 ;
4.496.689 ;
4.301.144 ;
4.670.417 ;
4.791.192 oder
4.179.337 dargelegte Art und Weise.
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Das
UCP4 der vorliegenden Erfindung kann auch auf eine Art und Weise
modifiziert werden, dass es ein chimäres Molekül bildet, das UCP4 umfasst,
das an eine andere heterologe Polypeptid- oder Aminosäuresequenz
fusioniert ist.
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In
einer Ausführungsform
umfasst solch ein chimäres
Molekül
eine Fusion des UCP4 mit einem Markierungspolypeptid, das ein Epitop
bereitstellt, an das ein Anti-Markierungs-Antikörper selektiv binden kann. Die
Epitopmarkierung liegt allgemein am Amino- oder Carboxyl-Terminus
des UCP4. Die Gegenwart solcher epitopmarkierter Formen des UCP4
kann unter Verwendung eines Antikörpers gegen das Markierungspolypeptid
detektiert werden. Die Bereitstellung der Epitopmarkierung ermöglicht auch
eine leichte Reinigung des UCP4 mittels Affinitätsreinigung unter Verwendung
eines Anti-Markierungs-Antikörpers
oder einer anderen Art von Affinitätsmatrix, die an die Epitopmarkierung
bindet. Es sind verschiedene Markierungspolypeptide und ihre jeweiligen
Antikörper
nach dem Stand der Technik bekannt. Beispiele umfassen Poly-Histidin-(Poly-His-) oder
Poly-Histidin-Glycin-(Poly-His-Gly-)Markierungen; das Grippe-HA-Markierungspolypeptid
und seinen Antikörper
12CA5 (Field et al., Mol. Cell. Biol. 8, 2159–2165 (1988)); die c-myc-Markierung
und die 8F9-, 3C7-, 6E10-, G4-, B7- und 9E10-Antikörper dagegen
(Evan et al., Molecular and Cellular Biology 5, 3610–3616 (1985));
sowie die Herpes-simplex-Virus-Glycoprotein-D-(gD-)Markierung und
ihren Antikörper
(Paborsky et al., Protein Engineering 3 (6), 547–553 (1990)). Andere Markierungspolypeptide
umfassen das Flag-Peptid (Hopp et al., Bio-Technology 6, 1204–1210 (1988)); das KT3-Epitop-Peptid
(Martin et al., Science 255, 192–194 (1992)); ein α-Tubulin-Epitop-Peptid
(Skinner et al., J. Biol. Chem. 266, 15163–15166 (1991)); sowie die T7-Gen-10-Protein-Peptid-Markierung
(Lutz-Freyermuth et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 6393–6397 (1990)).
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In
einer alternativen Ausführungsform
kann das chimäre
Molekül
eine Fusion des UCP4 mit einem Immunglobulin oder einer bestimmten
Region eines Immunglobulins umfassen. Bei einer zweiwertigen Form
des chimären
Moleküls
(auch als "Immun adhäsin" bezeichnet) könnte solch
eine Fusion an die Fc-Region eines IgG-Moleküls erfolgen. Die Ig-Fusionen
umfassen vorzugsweise die Substitution einer löslichen Form (mit deletierter
oder deaktivierter Transmembrandomäne) eines UCP4-Polypeptids
anstelle zumindest einer variablen Region innerhalb eines Ig-Moleküls. In einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Immunglobulin-Fusion die Gelenks-, CH2- und CH3- oder
die Gelenks-, CH1-, CH2- und CH3-Regionen eines IgG1-Moleküls. Zur
Produktion von Immunglobulin-Fusionen siehe auch
US-Patent
Nr. 5.428.130 , ausgestellt am 27. Juni 1995.
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Das
UCP4 der Erfindung kann auch auf eine Art und Weise modifiziert
werden, dass ein chimäres
Molekül
gebildet wird, das UCP4 umfasst, das an einen Leucin-Zipper fusioniert
ist. Es wurden verschiedene Leucin-Zipper-Polypeptide im Stand der
Technik beschrieben. Siehe z. B. Landschulz et al., Science 240,
1759 (1988);
WO 94/10308 ;
Hoppe et al., FEBS Letters 344, 1991 (1991); Maniatis et al., Nature
341, 24 (1989)). Der Fachmann weiß, dass der Leucin-Zipper entweder
am 5'- oder am 3'-Ende des UCP4-Moleküls fusioniert sein kann.
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D. Herstellung von UCP4
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Die
unten stehende Beschreibung betrifft hauptsächlich die Produktion von UCP4
durch Züchten
von Zellen, die mit einem Vektor transformiert oder transfiziert
wurden, der UCP4-Nucleinsäure
enthält.
Es wird natürlich
in Betracht gezogen, dass Alternativverfahren, die nach dem Stand
der Technik wohlbekannt sind, zur Herstellung von UCP4 verwendet
werden können.
Beispielsweise kann/können
die UCP4-Sequenz
oder Abschnitte davon durch direkte Peptidsynthese unter Anwendung
von Festphasen-Verfahren hergestellt werden (siehe z. B. Stewart
et al., Solid-Phase Peptide Synthesis, W. H. Freeman Co., San Francisco,
CA (1969); Merrifield, J. Am. Chem. Soc. 85, 2149–2154 (1963)).
Die In-vitro-Protein-Synthese kann unter Anwendung händischer
Verfahren oder durch Automatisierung durchgeführt werden. Die automatisierte
Synthese kann z. B. unter Verwendung eines Applied-Biosystems-Peptid-Synthesegeräts (Foster
City, CA) unter Anwendung der Angaben des Herstellers verwendet
werden. Verschiedene Abschnitte des UCP4 können getrennt che misch synthetisiert
werden und unter Verwendung chemischer oder enzymatischer Verfahren
kombiniert werden, um das UCP4 voller Länge zu produzieren.
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1. Isolierung von DNA, die für UCP4 kodiert
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DNA,
die für
UCP4 kodiert, kann aus einer cDNA-Bibliothek erhalten werden, die
aus Gewebe hergestellt wurde, von dem angenommen wird, dass es UCP4-mRNA
umfasst und diese in einem detektierbaren Ausmaß exprimiert. Dementsprechend
kann menschliche UCP4-DNA passenderweise aus einer cDNA-Bibliothek
erhalten werden, die aus menschlichem Gewebe hergestellt wurde,
wie z. B. in den Beispielen beschrieben wird. Das für UCP4 kodierende
Gen kann auch aus einer genomischen Bibliothek oder mittels Oligonucleotidsynthese
erhalten werden.
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Bibliotheken
können
mit Sonden gescreent werden (wie z. B. Antikörper für das UCP4 oder Oligonucleotide
mit zumindest etwa 20–80
Basen), die erzeugt wurden, um das Gen von Interesse oder das dadurch kodierte
Protein zu identifizieren. Das Screening der cDNA- oder genomischen
Bibliothek mit der ausgewählten
Sonde kann unter Anwendung von Standard-Verfahren, wie z. B. von
Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laborstory Manual, Cold Spring
Harbor Laborstory Press, New York (1989), beschrieben, durchgeführt werden.
Ein Alternativverfahren zur Isolierung des Gens, das für UCP4 kodiert,
ist die Anwendung des PCR-Verfahrens (Sambrook et al., s. o.; Dieffenbach
et al., PCR Primer: A Laborstory Manual, Cold Spring Harbor Laborstory
Press (1995)).
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Die
unten stehenden Beispiele umfassen Verfahren zum Screening einer
cDNA-Bibliothek. Die als Sonden ausgewählten Oligonucleotidsequenzen
sollten ausreichend lang und ausreichend unzweideutig sein, so dass
falsche Positive minimiert werden. Das Oligonucleotid wird vorzugsweise
so markiert, dass es nach der Hybridisierung an DNA in der Bibliothek,
die gescreent wird, detektiert werden kann. Verfahren zum Markieren
sind nach dem Stand der Technik wohlbekannt und umfassen die Verwendung
von Radiomarkierungen, wie z. B. 32P-markiertem
ATP, Biotinylierung oder Enzymmarkierung. Hybridisierungsbedingungen,
unter anderem mäßiger und
hoher Stringenz, werden in Sambrook et al., s. o., bereitgestellt
und oben in Abschnitt I beschrieben.
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Sequenzen,
die in solchen Bibliotheksscreeningverfahren identifiziert werden,
können
mit anderen bekannten Sequenzen, die in öffentlichen Datenbanken, wie
z. B. GenBank oder anderen privaten Sequenzdatenbanken, hinterlegt
und erhältlich
sind. verglichen und abgeglichen werden. Die Sequenzidentität (entweder auf
Aminosäure-
oder Nucleotid-Ebene) innerhalb definierter Regionen des Moleküls oder über die
Sequenz voller Länge
kann durch Sequenzabgleich unter Verwendung öffentlich erhältlicher
Computer-Software-Programme (auf Standardparameter eingestellt),
wie z. B. BLAST, BLAST2, ALIGN, DNAstar und INHERIT, bestimmt werden,
um Identität
oder Positive für
den Sequenzvergleich zu messen.
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Eine
Nucleinsäure
mit einer für
ein Protein kodierenden Sequenz kann durch Screening ausgewählter cDNA-
oder genomischer Bibliotheken unter Verwendung der hierin offenbarten
abgeleiteten Aminosäuresequenz
und, falls notwendig, unter Anwendung herkömmlicher Primerextensions-Verfahren,
wie z. B. in Sambrook et al., s. o., beschrieben, erhalten werden,
um Vorläufer
zu detektieren, und Prozessierung von mRNA-Zwischenprodukten, die
eventuell nicht zu cDNA revers transkribiert wurden.
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2. Selektion und Transformation
von Wirtszellen
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Wirtszellen
werden mit Expressions- oder Klonierungsvektoren, die hierin beschrieben
werden, zur UCP4-Produktion transfiziert oder transformiert und
in herkömmlichem
Nährstoffmedium
gezüchtet,
das je nach Eignung zur Induktion von Promotoren, zur Selektion
von Transformanten oder zur Amplifikation der Gene, die für die gewünschten
Sequenzen kodieren, modifiziert wurde. Die Kulturbedingungen, wie
z. B. Medium, Temperatur, pH und dergleichen, können vom Fachmann ohne übermäßiges Experimentieren
ausgewählt
werden. Allgemein sind die Prinzipien, Arbeitsvorschriften und praktischen
Verfahren zur Maximierung der Produktivität von Zellkulturen in Mammalian
Cell Biotechnology: A Practical Approach, M. Butler (Hrsg.), IRL
Press (1991), sowie in Sambrook et al., s. o., zu finden.
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Verfahren
der Transfektion sind dem Fachmann bekannt, z. B. CaPO
4 und
Elektroporation. In Abhängigkeit
von der verwendeten Wirtszelle wird die Transformation unter Anwendung
von Standardverfahren durchgeführt,
die für
solche Zellen geeignet sind. Calciumbehandlung unter Verwendung
von Calciumchlorid, wie von Sambrook et al., s. o., beschrieben,
oder Elektroporation wird allgemein für Prokaryoten oder andere Zellen
verwendet, die nennenswerte Zellwand-Barrieren enthalten. Infektion
mit Agrobacterium tumefaciens wird für die Transformation gewisser
Pflanzenzellen verwendet, wie von Shaw et al., Gene 23, 315 (1983),
sowie in
WO 89/05859 ,
veröffentlicht
am 29. Juni 1989, beschrieben wurde. Bei Säugetierzellen ohne solche Zellwände kann
das Calciumphosphatpräzipitationsverfahren
von Graham und van der Eb, Virology 52, 456–457 (1978), verwendet werden.
Allgemeine Aspekte von Säugetierzellen-Wirtssystem-Transformationen
wurden im
US-Patent Nr. 4.399.216 beschrieben.
Transformationen in Hefe werden typischerweise nach dem Verfahren
von Van Solingen et al., J. Bact. 130, 946 (1977), sowie von Hsiao
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 76, 3829 (1979), durchgeführt. Es
können
jedoch auch andere Verfahren zur Einführung von DNA in Zellen verwendet
werden, wie z. B. durch Kernmikroinjektion, Elektroporation, bakterielle
Protoplastenfusion mit intakten Zellen oder durch Polykationen,
z. B. Polybren, Polyornithin. Bezüglich verschiedener Verfahren
zur Transformation von Säugetierzellen
siehe Keown et al., Methods in Enzymology 185, 527–537 (1990)
und Mansour et al., Nature 336, 348–352 (1988).
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Geeignete
Wirtszellen zum Klonieren oder zum Exprimieren der DNA in den Vektoren
umfassen hierin Prokaryotenzellen, Hefezellen oder Zellen höherer Eukaryoten.
Geeignete Prokaryoten umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf
Eubakterien, wie z. B. gramnegative oder grampositive Organismen,
z. B. Enterobacteriaceae, wie z. B. E. coli. Verschiedene E.-coli-Stämme sind öffentlich
erhältlich,
wie z. B. der E.-coli-K12-Stamm MM294
(ATCC 31.446); E.-coli X1776 (ATCC 31.537); E.-coli-Stamm W3110
(ATCC 27.325) und K5772 (ATCC 53.635).
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Zusätzlich zu
Prokaryoten sind eukaryotische Mikroben, wie z. B. Fadenpilze oder
Hefe, geeignete Klonierungs- oder Expressionswirte für Vektoren,
die für
UCP4 ko dieren. Saccharomyces cerevisiae ist ein häufig verwendeter,
niederer eukaryotischer Wirts-Mikroorganismus.
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Geeignete
Wirtszellen zur Expression von glykosyliertem UCP4 stammen von mehrzelligen
Organismen. Beispiele für
Zellen wirbelloser Organismen umfassen Insektenzellen, wie z. B.
Drosophila S2 und Spodoptera Sf9, sowie Pflanzenzellen. Beispiele
für nützliche
Säugetier-Wirtszelllinien
umfassen Chinahamster-Eierstock(CHO-)Zellen und COS-Zellen. Spezifischere
Beispiele umfassen die Affen-Nieren-CV1-Linie, transformiert mit SV40 (COS-7,
ATCC CRL1651); die menschliche Embryo-Nierenlinie (293-Zellen oder 293-Zellen,
die zur Vermehrung in Suspensionskultur subkloniert wurden, Graham
et al., J. Gen Virol. 36, 59 (1977)); Chinahamster-Eierstockzellen/-DHFR
(CHO, Urlaub und Chasin, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 4216 (1980));
Maus-Sertoli-Zellen (TM4, Mather, Biol. Reprod. 23, 243–251 (1980));
menschliche Lungenzellen (W138, ATCC CCL75); menschliche Leberzellen
(Hep G2, HB 8065); sowie den Maus-Mammatumor (MMT 060562, ATCC CCL51).
Die Auswahl der geeigneten Wirtszelle wird als Stand der Technik
angesehen.
-
3. Selektion und Verwendung
eines replizierbaren Vektors
-
Die
Nucleinsäure
(z. B. cDNA oder genomische DNA), die für UCP4 kodiert, kann in einen
replizierbaren Vektor zum Klonieren (Amplifikation der DNA) oder
zur Expression insertiert werden. Es sind verschiedene Vektoren öffentlich
erhältlich.
Der Vektor kann z. B. die Form eines Plasmids, eines Cosmids, eines
viralen Partikels oder eines Phagen annehmen. Die geeignete Nucleinsäuresequenz
kann durch eine Reihe von Verfahren in den Vektor insertiert werden.
Allgemein wird DNA unter Verwendung von Verfahren, die nach dem
Stand der Technik bekannt sind, in eine oder mehrere geeignete Restriktionsendonuclease-Stellen
insertiert. Vektorkomponenten umfassen allgemein, sind jedoch nicht
beschränkt
auf eine oder mehrere von Signalsequenz, Replikationsstartpunkt,
einem oder mehreren Markergenen, Enhancer-Element, Promotor und
Transkriptionsterminationssequenz. Die Konstruktion geeigneter Vektoren,
die eine oder mehrere dieser Komponenten enthalten, erfolgt unter
Anwendung von Standard-Ligationsverfahren, die dem Fachmann bekannt
sind.
-
Das
UCP4 kann nicht nur direkt rekombinant produziert werden, sondern
auch als Fusionspolypeptid mit einem heterologen Polypeptid, das
eine Signalsequenz oder ein anderes Polypeptid mit einer spezifischen Spaltstelle
am N-Terminus des reifen Proteins oder Polypeptids sein kann. Allgemein
kann die Signalsequenz eine Komponente des Vektors sein, oder sie
kann ein Teil der für
das UCP4 kodierenden DNA sein, die in den Vektor insertiert wird.
Die Signalsequenz kann eine prokaryotische Signalsequenz sein, die
z. B. aus der aus alkalischer Phosphatase, Penicillinase, lpp oder
wärmestabilen
Enterotoxin-II-Leadern bestehenden Gruppe ausgewählt wird. Für die Hefesekretion kann die
Signalsequenz z. B. der Hefe-Invertase-Leader, der α-Faktor-Leader (umfassend
Saccharomyces- und Kluyveromyces-α-Faktor-Leader,
wobei Letzterer im
US-Patent Nr.
5.010.182 beschrieben wird), oder der saure-Phosphatase-Leader,
der C.-albicans-Glucoamylase-Leader (
EP
362.179 , veröffentlicht
am 4. April 1990) oder das in
WO
90/13646 , veröffentlicht
am 15. November 1990, beschriebene Signal sein. Bei der Säugetierzellen-Expression
können
Säugetiersignal-Sequenzen
verwendet werden, um die Sekretion des Proteins zu steuern, wie
z. B. Signalsequenzen aus sekretierten Polypeptiden derselben oder
verwandter Spezies, sowie virale Sekretionsleader.
-
Sowohl
Expressions- als auch Klonierungsvektoren enthalten eine Nucleinsäuresequenz,
die es dem Vektor ermöglicht,
sich in einer oder mehreren ausgewählten Wirtszellen zu replizieren.
Solche Sequenzen sind für
eine Reihe von Bakterien, Hefe-Arten und Viren bekannt. Der Replikationsstartpunkt
aus dem Plasmid pBR322 ist für
die meisten gramnegativen Bakterien geeignet, der 2 μm-Plasmid-Ursprung
ist für
Hefe geeignet, und verschiedene virale Ursprünge (SV40, Polyoma, Adenovirus,
VSV oder BPV) sind für
Klonierungsvektoren in Säugetierzellen
geeignet.
-
Expressions-
und Klonierungsvektoren enthalten typischerweise ein Selektionsgen,
auch selektierbarer Marker genannt. Typische Selektionsgene kodieren
für Proteine,
die (a) Resistenz gegenüber
Antibiotika oder anderen Toxinen verleihen, z. B. Ampicillin, Neomycin,
Methotrexat oder Tetrazyklin, (b) auxotrophe Defizienzen komple mentieren
oder (c) essentielle Nährstoffe
bereitstellen, die aus komplexen Medien nicht erhältlich sind,
z. B. das Gen, das für
D-Alanin-Racemase kodiert, für
Bacilli.
-
Ein
Beispiel geeigneter selektierbarer Marker für Säugetierzellen sind jene, welche
die Identifikation von Zellen ermöglichen, die in der Lage sind,
die für
UCP4 kodierende Nucleinsäure
aufzunehmen, wie z. B. DHFR oder Thymidinkinase. Eine geeignete
Wirtszelle bei Verwendung von Wildtyp-DHFR ist die CHO-Zelllinie,
die bezüglich
DHFR-Aktivität
defizient ist, hergestellt und vermehrt, wie von Urlaub et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 4216 (1980), beschrieben. Ein geeignetes
Selektionsgen zur Verwendung in Hefe ist das trp1-Gen, das im Hefe-Plasmid
YRp7 vorhanden ist (Stinchcomb et al., Nature 282, 39 (1979); Kingsman
et al., Gene 7, 141 (1979); Tschemper et al., Gene 10, 157 (1980)).
Das trp1-Gen stellt einen Selektionsmarker für einen mutierten Hefestamm
bereit, dem die Fähigkeit
fehlt, sich in Tryptophan zu vermehren, z. B. ATCC-Nr. 44076 oder
PEP4-1 (Jones, Genetics 85, 12 (1977)).
-
Expressions-
und Klonierungsvektoren umfassen normalerweise einen Promotor, der
operabel an die für
UCP4 kodierende Nucleinsäuresequenz
gebunden ist, um die mRNA-Synthese zu steuern. Promotoren, die von
einer Reihe potentieller Wirtszellen erkannt werden, sind wohlbekannt.
Promotoren, die zur Verwendung mit prokaryotischen Wirten geeignet
sind, umfassen die β-Lactamase-
und Lactose-Promotor-Systeme (Chang et al., Nature 275, 615 (1978);
Goeddel et al., Nature 281, 544 (1979)), alkalische Phosphatase,
ein Tryptophan-(trp-)Promotor-System (Goeddel, Nucleic Acids Res.
8, 4057 (1980);
EP 36.776 ),
sowie Hybrid-Promotoren, wie z. B. den tac-Promotor (deBoer et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 80, 21–25
(1983)). Promotoren zur Verwendung in bakteriellen Systemen enthalten
auch eine Shine-Dalgarno(S. D.-)Sequenz, die operabel an die für UCP4 kodierende
DNA gebunden ist.
-
Beispiele
geeigneter Promotorsequenzen zur Verwendung mit Hefe-Wirten umfassen
die Promotoren für
3-Phosphoglyceratkinase (Hitzeman et al., J. Biol. Chem. 255, 2073
(1980)) oder andere glykolytische Enzyme (Hess et al., J. Adv. Enzyme
Reg. 7, 149 (1968); Holland, Biochemistry 17, 4900 (1978)), wie
z. B. Enolase, Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase, Hexokinase,
Pyruvatdecarboxylase, Phosphofructo kinase, Glucose-6-phosphatisomerase,
3-Phosphoglyceratmutase, Pyruvatkinase, Triosephosphatisomerase,
Phosphoglucoseisomerase und Glucokinase.
-
Andere
Hefepromotoren, wobei es sich um induzierbare Promotoren mit dem
zusätzliche
Vorteil einer Transkription handelt, die durch Wachstumsbedingungen
gesteuert wird, sind die Promotorregionen für Alkoholdehydrogenase 2, Isocytochrom
C, saure Phosphatase, abbauende Enzyme, die mit Stickstoffstoffwechsel assoziiert
sind, Metallothionein, Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase, sowie
Enzyme, die für
die Maltose- und Galactose-Verwertung verantwortlich sind. Geeignete
Vektoren und Promotoren zur Verwendung in der Hefe-Expression werden
weiters im
EP 73.657 beschrieben.
-
Die
UCP4-Transkription aus Vektoren in Säugetier-Wirtszellen wird z.
B. durch Promotoren gesteuert, die aus den Genomen von Viren erhalten
werden, wie z. B. dem Polyoma-Virus, dem Gefügelpockenvirus (
UK 2.211.504 , veröffentlicht am 5. Juli 1989),
dem Adenovirus (wie z. B. Adenovirus 2), dem Rinder-Papillom-Virus,
dem Vogel-Sarkom-Virus, dem Zytomegalievirus, einem Retrovirus,
dem Hepatitis-B-Virus und dem Simian-Virus 40 (SV40), aus heterologen
Säugetier-Promotoren,
wie z. B. dem Actin-Promotor oder einem Immunglobulin-Promotor,
sowie aus Hitzeschock-Promotoren,
vorausgesetzt diese Promotoren sind mit den Wirtszell-Systemen kompatibel.
-
Die
Transkription einer DNA, die für
das UCP4 kodiert, durch höhere
Eukaryoten, kann durch Insertieren einer Enhancer-Sequenz in den
Vektor erhöht
werden. Enhancer sind cis-agierende DNA-Elemente, normalerweise
von etwa 10 bis 300 bp, die auf einen Promotor wirken, um dessen
Transkription zu erhöhen.
Es sind nun viele Enhancer-Sequenzen aus Säugetier-Genen bekannt (Globin,
Elastase, Albumin, α-Fötoprotein und
Insulin). Typischerweise wird jedoch ein Enhancer aus einem eukaryotischen
Zellvirus verwendet. Beispiele umfassen den SV40-Enhancer auf der
späten
Seite des Replikationsstartpunkts (bp 100–270), den frühen Promotor-Enhancer
von Zytomegalievirus, den Polyoma-Enhancer auf der späten Seite
des Replikationsstartpunkts, sowie Adenovirus-Enhancer. Der Enhancer
kann in den Vektor an einer Position 5' oder 3' von der für UCP4 kodierenden Sequenz
gespleißt
werden, befindet sich jedoch vorzugsweise an der Stelle 5' vom Promotor.
-
Expressionsvektoren,
die in eukaryotischen Wirtszellen verwendet werden (Hefe-, Pilz-,
Insekten-, Pflanzen-, Tier-Zellen, menschliche Zellen oder kernhaltige
Zellen anderer mehrzelliger Organismen), enthalten auch Sequenzen,
die für
die Termination der Transkription und für die Stabilisierung der mRNA
erforderlich sind. Solche Sequenzen sind normalerweise aus den untranslatierten
5'- und gelegentlich
3'-Regionen eukaryotischer
oder viraler DNAs oder cDNAs erhältlich.
Diese Regionen enthalten Nucleotidsegmente, die als polyadenylierte
Fragmente im untranslatierten Abschnitt der für UCP4 kodierenden mRNA transkribiert
werden.
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Wiederum
andere Verfahren, Vektoren und Wirtszellen, die für die Anpassung
an die Synthese von UCP4 in rekombinanter Wirbeltier-Zellkultur
geeignet sind, werden von Gething et al., Nature 293, 620–625 (1981);
Mantei et al., Nature 281, 40–46
(1979);
EP 117.060 ; sowie
EP 117.058 , beschrieben.
-
4. Detektion von Gen-Amplifikation/-Expression
-
Gen-Amplifikation
und/oder -Expression kann direkt in einer Probe gemessen werden,
z. B. durch herkömmliches
Southern-Blotting, durch Northern-Blotting, um die Transkription
der mRNA zu quantifizieren (Thomas, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77,
5201–5205
(1980)), durch Dot-Blotting (DNA-Analyse), oder durch In-situ-Hybridisierung
unter Verwendung einer geeignet markierten Sonde, basierend auf
den hierin bereitgestellten Sequenzen. Alternativ dazu können Antikörper verwendet
werden, die spezifische Duplexe erkennen können, unter anderem DNA-Duplexe,
RNA-Duplexe, sowie DNA-RNA-Hybrid-Duplexe oder DNA-Protein-Duplexe.
Die Antikörper
wiederum können
markiert sein, und der Versuch kann durchgeführt werden, wenn der Duplex
an eine Oberfläche
gebunden ist, so dass nach der Duplexbildung auf der Oberfläche die
Gegenwart von an den Duplex gebundenem Antikörper detektiert werden kann.
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Genexpression
kann alternativ dazu durch immunologische Verfahren gemessen werden,
wie z. B. durch immunohistochemische Färbung von Zellen oder Gewebeschnitte,
sowie durch Tests der Zellkultur oder von Körperflüssigkeiten, um die Expression
des Genprodukts direkt zu quantifizieren. Antikörper, die für eine immunhistochemische
Färbung
und/oder Tests von Probeflüssigkeiten
nützlich
sind, können
entweder monoklonal oder polyklonal sein und können in einem beliebigen Säugetier
erzeugt werden. Passenderweise können
die Antikörper
gegen ein Nativsequenz-UCP4-Polypeptid oder gegen ein synthetisches
Peptid erzeugt werden, basierend auf den hierin bereitgestellten
DNA-Sequenzen, oder gegen eine exogene Sequenz, die an UCP4-DNA
fusioniert ist und für
ein spezifisches Antikörper-Epitop
kodiert.
-
5. Reinigung des Polypeptids
-
Formen
von UCP4 können
aus dem Kulturmedium oder aus Wirtszelllysaten gewonnen werden.
Bei Membranbindung können
sie aus der Membran unter Verwendung einer geeigneten Detergenslösung (z.
B. Triton-X100) oder durch enzymatische Spaltung freigesetzt werden.
Zellen, die in der Expression von UCP4 verwendet werden, können durch
verschiedene physikalische oder chemische Verfahren zerstört werden,
z. B. durch Gefrier-Auftau-Zyklen, Beschallung, mechanischen Aufschluss
oder durch zelllysierende Mittel.
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Es
kann erwünscht
sein, UCP4 aus rekombinanten Zellproteinen oder Polypeptiden zu
reinigen. Die folgenden Verfahren sind Beispiele geeigneter Reinigungsverfahren:
durch Fraktionierung auf einer Ionenaustauschsäule; Ethanol-Präzipitation;
Umkehrphasen-HPLC; Chromatographie auf Kieselgel oder einem Kationenaustauschharz,
wie z. B. DEAE; Chromatofokussierung; SDS-PAGE; Ammoniumsulfat-Präzipitation;
Gelfiltration, z. B. unter Verwendung von Sephadex G-75; Protein-A-Sepharose-Säulen, zur
Entfernung von Kontaminanten, wie z. B. IgG; sowie durch metallchelatierende
Säulen,
um epitopmarkierte Formen des UCP4 zu binden. Verschiedene Verfahren
der Proteinreinigung können
verwendet werden, und solche Verfahren sind nach dem Stand der Technik
bekannt und werden z. B. von Deutscher, Methods in Enzy mology 182
(1990); Scopes, Protein Purification: Principles and Practice, Springer-Verlag, New York
(1982), beschrieben. Der/die ausgewählte(n) Reinigungsschritt(e)
hängt/hängen z.
B. von der Art des verwendeten Produktionsprozesses und dem spezifischen
UCP4, das hergestellt wird, ab.
-
E. Verwendungen für UCP4
-
Nucleotidsequenzen
(oder ihr Komplement), die für
UCP4 kodieren, finden verschiedenste Anwendung auf dem Gebiet der
Molekularbiologie, umfassend die Verwendung als Hybridisierungssonden,
in der Chromosomen- und Gen-Kartierung, sowie in der Erzeugung von
Anti-Sense-RNA und -DNA. Die UCP4-Nucleinsäure ist auch für die Herstellung
von UCP4-Polypeptiden durch die hierin beschriebenen Rekombinationsverfahren
von Nutzen.
-
Das
Nativsequenz-UCP4-Gen voller Länge
(beschrieben in Beispiel 1, Seq.-ID Nr. 2) oder Fragmente davon
können
unter anderem als Hybridisierungssonden für eine cDNA-Bibliothek verwendet
werden, um das UCP4-Gen voller Länge
zu isolieren oder um noch weitere Gene zu isolieren (z. B. jene,
die für
natürlich
kodierende Varianten von UCP4 oder für UCP4 anderer Spezies kodieren),
die eine gewünschte
Sequenzidentität
mit der in 1 (Seq.-ID Nr. 1) offenbarten
UCP4-Sequenz aufweisen. Gegebenenfalls liegt die Länge der Sonden
bei etwa 20 bis etwa 80 Basen. Die Hybridisierungssonden können von
der Nucleotidsequenz aus Seq.-ID Nr. 2 oder von genomischen Sequenzen
stammen, die Promotoren, Enhancer-Elemente und Introns von Nativsequenz-UCP4
umfassen. Als Beispiel umfasst ein Screeningverfahren das Isolieren
der kodierenden Region des UCP4-Gens unter Verwendung der bekannten
DNA-Sequenz, um eine ausgewählte
Sonde von etwa 40 Basen zu synthetisieren. Hybridisierungssonden
können
mit einer Reihe von Markierungen markiert sein, unter anderem mit
Radionucleotiden, wie z. B. 32P oder 35S, oder enzymatischen Markierungen, wie z.
B. alkalische Phosphatase, gekoppelt an die Sonde durch Avidin/Biotin-Kopplungssysteme.
Markierte Sonden mit einer Sequenz, die komplementär zu jener
des UCP4-Gens der vorliegenden Erfindung ist, können verwendet werden, um Bibliotheken
menschlicher cDNA, genomischer DNA oder mRNA zu screenen, um zu bestimmen,
an welche Mitglieder solcher Bibliotheken die Sonde hybridisiert.
Hybridisierungsverfahren werden ausführlicher in den unten stehenden
Beispielen beschrieben.
-
Fragmente
von UCP4-DNA, die hierin offenbart werden, umfassen Sequenzen, die
zumindest etwa 20 bis 30 aufeinanderfolgende Nucleotide der DNA
von Seq.-ID Nr. 2 umfassen. Vorzugsweise umfassen solche Sequenzen
zumindest etwa 50 aufeinanderfolgende Nucleotide der DNA von Seq.-ID
Nr. 2.
-
Die
Sonden können
auch in PCR-Verfahren verwendet werden, um einen Pool von Sequenzen
zur Identifikation von eng verwandten, für UCP4 kodierenden Sequenzen
zu erzeugen.
-
Nucleotidsequenzen,
die für
ein UCP4 kodieren, können
auch verwendet werden, um Hybridisierungssonden zum Kartieren des
Gens zu konstruieren, das für
dieses UCP4 kodiert, sowie zur genetischen Analyse von Individuen
mit genetischen Erkrankungen. Die hierin bereitgestellten Nucleotidsequenzen
können
an ein Chromosom und spezifische Regionen eines Chromosoms unter
Verwendung bekannter Verfahren, wie z. B. In-situ-Hybridisierung,
Bindungsanalyse gegen bekannte chromosomale Marker und Hybridisierungsscreening
mit Bibliotheken, kartiert werden.
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Kodieren
die kodierenden Sequenzen für
UCP4 für
ein Protein, das an ein anderes Protein bindet, so kann das UCP4
in Tests verwendet werden, um die anderen Proteine oder Moleküle zu identifizieren,
die in die Bindungswechselwirkung involviert sind. Durch solche
Verfahren können
Inhibitoren der Rezeptor/Ligand-Bindungswechselwirkung identifiziert
werden. Proteine, die in solche Bindungswechselwirkungen involviert
sind, können
auch verwendet werden, um auf Peptid- oder kleinmolekulare Inhibitoren
oder Agonisten der Bindungswechselwirkung zu screenen. Das Rezeptor-UCP4
kann auch verwendet werden, um einen oder mehrere in Wechselbeziehung
stehende Liganden zu isolieren. Es können Screening-Tests geschaffen
werden, um Leitverbindungen zu finden, welche die biologische Aktivität eines
Nativ-UCP4 oder
eines Rezeptors für
UCP4 imitieren. Solche Screeningtests umfassen Tests, die für ein Screening
chemischer Bibliotheken mit hohem Durchsatz zugänglich sind, was sie besonders
zur Identifikation von kleinmolekuklaren Arzneimittelkandidaten geeignet
macht. Kleine Moleküle,
die in Betracht gezogen werden, umfassen synthetische organische
oder anorganische Verbindungen. Die Tests können in einer Reihe von Formaten
durchgeführt
werden, umfassend Protein-Protein-Bindungstests, biochemische Screeningtests,
Immuntests und zellbasierte Tests, die nach dem Stand der Technik
ausführlich
beschrieben sind.
-
Nucleinsäuren, die
für UCP4
oder dessen modifizierte Formen kodieren, können auch verwendet werden,
um entweder transgene Tiere oder "Knockout"-Tiere zu erzeugen, die wiederum bei
der Entwicklung und dem Screening von therapeutisch nützlichen
Reagenzien von Nutzen sind. Ein transgenes Tier (z. B. eine Maus
oder eine Ratte) ist ein Tier mit Zellen, die ein Transgen enthalten,
wobei das Transgen in das Tier oder einen Vorfahren des Tiers in
einem pränatalen,
z. B. einem embryonalen, Stadium eingeführt wurde. Ein Transgen ist
eine DNA, die in das Genom einer Zelle integriert ist, aus dem sich
ein transgenes Tier entwickelt. In einer Ausführungsform kann cDNA, die für UCP4 kodiert,
verwendet werden, um genomische DNA zu klonieren, die für UCP4 kodiert,
und zwar in Einklang mit etablierten Verfahren und den genomischen
Sequenzen, die verwendet werden, um transgene Tiere zu erzeugen,
die Zellen enthalten, die für
UCP4 kodierende DNA exprimieren. Verfahren zur Erzeugung transgener
Tiere, insbesondere von Tieren wie etwa Mäusen oder Ratten, sind bereits
herkömmliche
Verfahren nach dem Stand der Technik und werden z. B. im
US-Patent Nr. 4.736.866 und
4.870.009 beschrieben. Typischerweise
würde zur
UCP4-Transgen-Inkorporierung mit gewebespezifischen Enhancern auf
bestimmte Zellen abgezielt. Transgene Tiere, die eine Kopie eines
Transgens umfassen, das für
UCP4 kodiert, das in die Keimbahn des Tieres in einem embryonalen
Stadium eingeführt wurde,
können
verwendet werden, um die Wirkung einer erhöhten Expression der DNA, die
für UCP4
kodiert, zu untersuchen. Solche Tiere können als Testtiere für Reagenzien
verwendet werden, von denen angenommen wird, dass sie z. B. vor
pathologischen Zuständen,
die mit ihrer Überexpression
oder Unterexpression assoziiert sind, schützen. In Einklang mit dieser
Facette der Erfindung wird ein Tier mit dem Reagens behandelt, und
ein reduziertes Auftreten des pathologischen Leidens im Vergleich
zu unbehandelten Tieren, die das Transgen tragen, würde eine
potentielle therapeutische Maßnahme
gegen das pathologische Leiden anzeigen.
-
Alternativ
dazu können
nichtmenschliche Homologe von UCP4 verwendet werden, um ein UCP4-"Knockout"-Tier zu konstruieren,
das als Resultat einer homologen Rekombination zwischen dem endogenen
Gen, das für
UCP4 kodiert, und veränderter
genomischer DNA, die für
UCP4 kodiert, ein defektes oder verändertes Gen aufweist, das für UCP4 kodiert
und das in eine Embryozelle des Tieres eingeführt wurde. cDNA, die für UCP4 kodiert,
kann z. B. verwendet werden, um gemäß etablierten Verfahren genomische
DNA zu klonieren, die für
UCP4 kodiert. Ein Abschnitt der genomischen DNA, die für UCP4 kodiert,
kann deletiert oder durch ein anderes Gen ersetzt werden, z. B.
durch ein Gen, das für
einen selektierbaren Marker kodiert, der zur Beobachtung der Integration
verwendet werden kann. Typischerweise sind mehrere Kilobasen der
unveränderten
flankierenden DNA (sowohl an den 5'- als auch an den 3'-Enden) im Vektor inkludiert (siehe
z. B. Thomas und Capecchi, Cell 51, 503 (1987), für eine Beschreibung
homologer Rekombinationsvektoren). Der Vektor wird in eine embryonale
Stammzellenlinie eingeführt
(z. B. durch Elektroporation), und Zellen, in denen die eingeführte DNA
eine homologe Rekombination mit der endogenen DNA eingegangen ist,
werden selektiert (siehe z. B. Li et al., Cell 69, 915 (1992)).
Die selektierten Zellen werden anschließend in eine Blastozyste eines
Tieres (z. B. einer Maus oder Ratte) injiziert, um Aggregations-Chimären zu bilden
(siehe z. B. Bradley, Teratocarcinomas and Embryonic Stem Cells:
A Practical Approach, 113–152,
E. J. Robertson (Hrsg.), IRL, Oxford (1987)). Ein chimärer Embryo
kann anschließend
in ein geeignetes scheinträchtiges
weibliches Ziehtier implantiert und der Embryo ausgetragen werden,
um ein "Knockout"-Tier zu schaffen.
Nachkommen, welche die homolog rekombinierte DNA in ihren Keimzellen
in sich tragen, können
mittels Standardverfahren identifiziert werden und verwendet werden,
um Tiere zu züchten,
bei denen alle Zellen des Tieres die homolog rekombinierte DNA enthalten.
Knockout-Tiere können z.
B. bezüglich
ihrer Fähigkeit,
sich gegen gewisse pathologische Leiden zu schützen, sowie bezüglich ihrer
Entwicklung pathologischer Leiden durch die Abwesenheit des UCP4-Polypeptids
beschrieben werden.
-
Nucleinsäure, die
für die
UCP4-Polypeptide kodiert, kann auch in der Gentherapie verwendet
werden. In gentherapeutischen Anwendungen werden Gene in Zellen
eingeführt,
um eine In-vivo-Synthese eines therapeutisch wirksamen genetischen
Produkts zu erzielen, z. B. um ein defektes Gen zu ersetzen. Die "Gentherapie" umfasst sowohl die
herkömmliche
Gentherapie, wobei eine anhaltende Wirkung durch eine einzelne Behandlung
erzielt wird, als auch die Verabreichung gentherapeutischer Mittel,
welche die einmalige oder wiederholte Verabreichung einer therapeutisch
wirksamen DNA oder mRNA umfasst. Antisense-RNAs und -DNAs können als
therapeutische Mittel zum Blockieren der Expression gewisser Gene
in vivo verwendet werden. Es wurde bereits gezeigt, dass kurze Antisense-Oligonucleotide
in Zellen importiert werden können,
wo sie trotz ihrer niedrigen intrazellulären Konzentrationen, die durch
ihre eingeschränkte
Aufnahme durch die Zellmembran hervorgerufen werden, als Inhibitoren
fungieren (Zamecnik et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 83, 4143–4146 (1986)).
Die Oligonucleotide können
modifiziert werden, um ihre Aufnahme zu erhöhen, z. B. durch Substituieren
ihrer negativ geladenen Phosphodiestergruppen durch ungeladene Gruppen.
-
Es
gibt eine Reihe von Verfahren, die zur Einführung von Nucleinsäuren in
lebensfähige
Zellen erhältlich
sind. Die Verfahren variieren je nach Abhängigkeit davon, ob die Nucleinsäure in vitro
in gezüchtete
Zellen transferiert wird oder, ob sie in vivo in die Zellen des
gewünschten
Wirts transferiert wird. Verfahren, die sich für den In-vitro-Transfer von Nucleinsäure in Säugetierzellen
eignen, umfassen die Verwendung von Liposomen, Elektroporation,
Mikroinjektion, Zellfusion, DEAE-Dextran, das Calciumphosphat-Präzipitationsverfahren etc.
Die momentan bevorzugten In-vivo-Gentransfer-Verfahren
umfassen die Transfektion mit viralen (typischerweise retroviralen)
Vektoren sowie die durch virale Hüllproteine und Liposomen vermittelte
Transfektion (Dzau et al., Trends in Biotechnology 11, 205–210 (1993)).
In manchen Situationen ist es wünschenswert,
die Nucleinsäurequelle
mit einem Mittel zu versorgen, das auf die Target-Zellen abzielt,
wie z. B. einem Antikörper, der
für ein
Zelloberflächen-Membranprotein
oder die Target-Zelle spezifisch ist, einem Liganden für einen
Rezeptor auf der Target-Zelle etc. Werden Liposomen verwendet, so
können
Proteine, die an ein Zelloberflächen-Membranprotein
binden, das mit Endozytose assoziiert ist, zum Targeting und/oder
zur Erleichterung der Aufnahme verwendet werden, z. B. Capsid-Proteine
oder Fragmente davon, die für
einen bestimmten Zelltyp tropistisch sind, Antikörper für Proteine, die bei Zyklierung
eine Internalisierung erfahren, Proteine, die auf die intrazelluläre Lokalisierung
abzielen und die intrazelluläre
Halbwertszeit erhöhen.
Das Verfahren der rezeptorvermittelten Endozytose wird z. B. von
Wu et al., J. Biol. Chem. 262, 4429–4432 (1987); sowie Wagner
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 3410–3414 (1990), beschrieben.
Für eine
Rezension der Genmarkierungs- und der Gentherapie-Arbeitsvorschriften
siehe Anderson et al., Science 256, 808–813 (1992).
-
Es
wird angenommen, dass die UCP4-Gentherapie z. B. bei der Behandlung
von Stoffwechselerkrankungen Anwendung findet. Dies kann z. B. durch
die Verwendung der oben stehend beschriebenen Verfahren, sowie durch
Einführung
eines viralen Vektors, der ein UCP4-Gen enthält, in gewisse Gewebe (wie
etwa Muskeln oder Fett) erzielt werden, um den Stoffumsatz in diesen
Geweben, auf die abgezielt wird, zu erhöhen und dadurch den Energieumsatz
zu erhöhen.
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Allgemein
sind hierin Verfahren zur Behandlung unter Verwendung von UCP4 offenbart.
Die Verbrennung von Brennstoff, der Elektronentransport, das Protonenpumpen
und der O2-Verbrauch (was in seiner Gesamtheit
als Stoffumsatz bezeichnet werden kann) sind an die ATP-Synthese
gekoppelt. Es kann bei Säugetieren
eine "Ineffizienz" geben, so dass ein
Anteil des Stoffumsatzes (der in manchen Fällen über 20% liegen kann) einem
H+-Rückeintritt
in den Matrixraum ohne ATP-Synthese zugeschrieben werden kann.
-
Es
wird angenommen, dass UCP4 an der Katalyse des H+-Austritts
beteiligt sein könnte
und dadurch in vivo eine Rolle bei der energetischen Ineffizienz
spielt. Dementsprechend kann eine Modulierung der UCP4-Aktivität oder der
Mengen (der Gegenwart) von UCP4 in Säugetier-Geweben (insbesondere
in für
den Stoffwechsel wichtigen Geweben) gleichzeitig den H+-Austritt,
den Stoffumsatz und die Wärmeerzeugung
modulieren. Die Verfahren, die (entweder in einem hinaufregulierenden
oder in einem hinunterregulierenden Modus) den Stoffumsatz in einem
Säugetier modulieren,
haben eine Reihe von therapeutischen Anwendungen, unter anderem
die Behandlung von Fettleibigkeit, sowie die Symptome, die mit Schlaganfall,
Trauma (wie z. B. Verbrennungstrauma), Sepsis und Infektion, assoziiert
sind.
-
Bei
der Behandlung von Fettleibigkeit weiß es der Fachmann zu schätzen, dass
die Modulierung des mitochondrialen Membranpotentials verwendet
werden kann, um den Stoffumsatz des Körpers zu erhöhen, wodurch
die Fähigkeit
eines Individuums zum Gewichtsverlust verstärkt wird. Es können Screeningtests
durchgeführt
werden, um Moleküle
zu identifizieren, welche die Expression oder die Aktivität (wie z.
B. die Entkopplung) von UCP4 hinaufregulieren können. Die so identifizierten
Moleküle
können
anschließend
verwendet werden, um den Stoffumsatz zu erhöhen und den Gewichtsverlust
zu verstärken.
Die UCP4-Polypeptide sind in Tests zur Identifikation von Leitverbindungen
für therapeutisch
aktive Mittel von Nutzen, welche die Expression oder Aktivität von UCP4
modulieren. Kandidatenmoleküle
oder -verbindungen können
mit den Zellen oder Geweben des Säugetiers getestet werden, um
die Wirkung(en) des/der Kandidatenmoleküls/Kandidatenverbindung auf
die UCP4-Expression oder -Aktivität zu bestimmen. Solche Screeningtests
können
für ein
Screening chemischer Bibliotheken mit hohem Durchsatz zugänglich sein
und sind besonders zur Identifikation von kleinmolekulare Arzneimittelkandidaten
geeignet. Kleine Moleküle
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf synthetische organische
oder anorganische Verbindungen. Die Tests können in einer Reihe von Formaten
durchgeführt
werden, umfassend Protein-Protein-Bindungstests, biochemische Screeningtests,
Immuntests und zellbasierte Tests etc. Diese Testformate sind nach
dem Stand der Technik bekannt.
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Dementsprechend
wird in einer Ausführungsform
ein Verfahren zur Durchführung
eines In-vitro-Screening-Tests bereitgestellt, um ein Molekül zu identifizieren,
das die Expression von UPC4 verstärkt oder hinaufreguliert, umfassend
die Schritte des Exponierens einer Säugetier-Zell- oder -Gewebeprobe,
von der angenommen wird, sie würde
UCP4 umfassen, gegenüber
einem Kandidatenmolekül,
sowie das darauf folgende Analysieren der Expression von UCP4 in
der Probe. Bei diesem Verfahren kann die Probe weiter auf das mitochondriale
Membranpotential analysiert werden.
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Gegebenenfalls
ist das UCP4 ein Polypeptid, das die Aminosäurereste 1 bis 323 von 1 (Seq.-ID Nr.
1) umfasst. Die Probe, die analysiert wird, kann verschiedene Säugetierzellen
oder -gewebe umfassen, unter anderem, jedoch nicht beschränkt auf
menschliches Gehirngewebe. Das im Screeningtest verwendete Kandidatenmolekül kann ein
kleines Molekül
sein, das eine synthetische organische oder anorganische Verbindung
umfasst. In einer alternativen Ausführungsform wird der Screeningtest
durchgeführt,
um ein Molekül zu
identifizieren, das die Expression von UCP4 verringert oder hinunterreguliert.
Die Wirkung(en), die solch ein Kandidatenmolekül auf die Expression und/oder
die Aktivität
von UCP4 haben kann, kann/können
mit einer Kontroll- oder Vergleichs-Probe verglichen werden, wie
z. B. die Expression oder Aktivität von UCP4, die bei einem ähnlichen
Säugetier
beobachtet wurde.
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UCP4
kann auch in Diagnoseverfahren verwendet werden. Die Gegenwart oder
das Fehlen von UCP4 oder alternativ dazu die Über- oder Unterexpression von
UCP4 in den Zellen oder Geweben eines Individuums kann unter Verwendung
von Tests, die nach dem Stand der Technik bekannt sind, detektiert
werden, unter anderem jenen, die in den unten stehenden Beispielen
beschrieben werden. Daher stellt die Erfindung auch ein Verfahren
zur Detektion der Expression von UCP4 in einer Säugetierzell- oder -gewebegrobe
bereit, umfassend das Kontaktieren einer Säugetierzell- oder -gewebegrobe mit einer DNA-Sonde,
sowie das Analysieren der Expression von UCP4-mRNA-Transkript in
der Probe. Die Probe kann verschiedene Säugetierzellen oder -gewebe
umfassen, unter anderem, jedoch nicht beschränkt auf menschliches Gehirngewebe.
Der Fachmann kann Informationen, die aus solchen Detektionstests
hervorgehen, verwenden, um die Prognose von Stoffwechselerkrankungen
oder bezüglich
des Risikos für
den Beginn von Fettleibigkeit zu unterstützen. Wird z. B. festgestellt,
dass die UCP4-Aktivität
bei einem Patienten abnormal hoch oder niedrig ist, so könnte eine
Therapie, wie z. B. eine Hormontherapie, verabreicht werden, um
die UCP4-Aktivität
in einen physiologisch annehmbaren Zustand zurückzubringen.
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Die
Detektion einer verminderten UCP4-Funktion des Säugetiers kann auch verwendet
werden, um die Diagnose einer verminderten neuralen Aktivität oder einer
neuralen Degeneration zu unterstützen.
Es wird momentan davon ausgegangen, dass UCP4 in die Regulierung
der Gehirntemperatur oder des Stoffumsatzes involviert sein könnte, die/der
für die
normale Gehirnfunktion (sowie für
die assoziierte neurale Aktivität)
erforderlich ist. Es wird momentan ebenfalls davon ausgegangen,
dass UCP4 die Erzeugung reaktiver Sauerstoff-Arten steuern und dadurch
zu neuraler Degeneration beitragen könnte. Moleküle, die in den Screeningtests
identifiziert wurden und von denen herausgefunden wurde, dass sie
die UCP4-Expression oder -Funktion unterdrücken, können auch verwendet werden,
um Fieber zu behandeln, da angenommen wird, dass UCP4 während Fieberschüben hinaufreguliert
wird.
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F. Anti-UCP4-Antikörper
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiters Anti-UCP4-Antikörper bereit.
Beispiele für
Antikörper
umfassen polyklonale, monoklonale, humanisierte, bispezifische und
Heterokonjugat-Antikörper.
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1. Polyklonale Antikörper
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Die
Anti-UCP4-Antikörper
können
polyklonale Antikörper
umfassen. Verfahren zur Herstellung polyklonaler Antikörper sind
dem Fachmann bekannt. Polyklonale Antikörper können in einem Säugetier
gezüchtet werden,
z. B. durch eine oder mehrere Injektionen eines immunisierenden
Mittels und, falls gewünscht,
eines Adjuvans. Typischerweise wird das immunisierende Mittel und/oder
das Adjuvans in das Säugetier
mittels mehrerer subkutaner oder intraperitonealer Injektionen injiziert.
Das immunisierende Mittel kann das UCP4-Polypeptid oder ein Fusionsprotein
davon umfassen. Es kann nützlich
sein, um das immunisierende Mittel an ein Protein zu konjugieren,
von dem bekannt ist, dass es in dem Tier, das immunisiert wird,
immunogen wirkt. Beispiele solcher immunogener Proteine umfassen,
sind jedoch nicht beschränkt
auf Keyhole-Limpet-Hämocyanin,
Serum-Albumin, Rinder-Thyroglobulin sowie den Sojabohnen-Trypsin-Inhibitor.
Beispiele von Adjuvanzien, die verwendet werden können, umfassen
Freunds vollständiges
Adjuvans und MPL-TDM-Adjuvans (Monophosphoryl-Lipid-A, synthetisches
Trehalosedicorynomycolat). Die Arbeitsvor schrift bezüglich der
Immunisierung kann durch einen Fachmann ohne übermäßiges Experimentieren ausgewählt werden.
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2. Monoklonale Antikörper
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Die
Anti-UCP4-Antikörper
können
alternativ dazu monoklonale Antikörper sein. Monoklonale Antikörper können unter
Verwendung von Hybridom-Verfahren erzeugt werden, wie z. B. jene,
die von Kohler und Milstein, Nature 256, 495 (1975), beschrieben
wurden. In einem Hybridom-Verfahren wird eine Maus, ein Hamster oder
ein anderes geeignetes Wirtstier typischerweise mit einem immunisierenden
Mittel immunisiert, um Lymphozyten zu erhalten, die Antikörper produzieren
oder dazu in der Lage sind, die spezifisch an das immunisierende
Mittel binden. Alternativ dazu können
die Lymphozyten in vitro immunisiert werden.
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Das
immunisierende Mittel umfasst typischerweise das UCP4-Polypeptid
oder ein Fusionsprotein davon. Allgemein werden entweder Peripherblut-Lymphozyten
("PBLs") verwendet, wenn
Zellen menschlichen Ursprungs gewünscht werden, oder es werden
Milzzellen oder Lymphknotenzellen verwendet, wenn nichtmenschliche
Säugetierquellen
gewünscht
werden. Die Lymphozyten werden anschließend unter Verwendung eines
geeigneten Fusionsmittels, wie z. B. Polyethylenglykol, mit einer
immortalisierten Zelllinie fusioniert, um eine Hybridom-Zelle zu
ergeben (Goding, Monoclonal Antibodies: Principles and Practice,
Academic Press, 59–103
(1986)). Immortalisierte Zelllinien sind normalerweise transformierte
Säugetierzellen,
insbesondere Myelom-Zellen von Nagetieren, Rindern oder Menschen.
Normalerweise werden Ratten- oder Maus-Myelom-Zelllinien verwendet.
Die Hybridom-Zellen können
in einem geeigneten Kulturmedium gezüchtet werden, das vorzugsweise
eine oder mehrere Substanzen enthält, die das Wachstum oder Überleben
der nicht fusionierten, immortalisierten Zellen inhibieren. Falls
den Ausgangszellen z. B. das Enzym Hypoxanthinguaninphosphoribosyltransferase
(HGPRT oder HPRT) fehlt, so umfasst das Kulturmedium für die Hybridome
typischerweise Hypoxanthin, Aminopterin und Thymidin ("HAT-Medium"), da diese Substanzen
die Vermehrung von HGPRT-defizienten Zellen verhindern.
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Bevorzugte
immortalisierte Zelllinien sind jene, die effizient fusionieren,
in hohem Ausmaß eine
stabile Antikörperexpression
durch die ausgewählten
antikörperproduzierenden
Zellen unterstützen
und auf ein Medium, wie z. B. HAT-Medium, empfindlich reagieren.
Weitere bevorzugte immortalisierte Zelllinien sind murine Myelom-Linien,
die z. B. vom Salk Institute Cell Distribution Center, San Diego,
Kalifornien, und der American Type Culture Collection, Manassas,
Virginia, erhalten werden können.
Menschliche Myelom- und Maus-Mensch-Heteromyelom-Zelllinien wurden
ebenfalls für
die Herstellung menschlicher monoklonaler Antikörper beschrieben (Kozbor, J.
Immunol. 133, 3001 (1984); Brodeur et al., Monoclonal Antibody Production Techniques
and Applications, 51–63,
Marcel Dekker, Inc., New York (1987)).
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Das
Kulturmedium, in dem die Hybridom-Zellen gezüchtet werden, kann anschließend auf
die Gegenwart monoklonaler Antikörper
getestet werden, die gegen UCP4 gerichtet sind. Die Bindungsspezifität monoklonaler
Antikörper,
die von den Hybridom-Zellen produziert werden, wird vorzugsweise
mittels Immunpräzipitation
oder durch einen In-vitro-Bindungstest, wie z. B. einen Radioimmuntest
(RIA) oder einen enzymgekoppelten Immunadsorptionsbestimmungstest
(ELISA), bestimmt. Solche Verfahren oder Tests sind nach dem Stand
der Technik bekannt. Die Bindungsaffinität des monoklonalen Antikörpers kann
z. B. durch die Scatchard-Analyse von Munson und Pollard, Anal.
Biochem. 107, 220 (1980), bestimmt werden.
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Nachdem
die gewünschten
Hybridom-Zellen identifiziert sind, können die Klone durch Verfahren
der Grenzverdünnung
subkloniert und mittels Standardverfahren gezüchtet werden (Goding, s. o.).
Für diesen Zweck
geeignete Kulturmedien umfassen z. B. Dulbeccos Modifiziertes Eagle-Medium
und RPMI-1640-Medium. Alternativ dazu können die Hybridom-Zellen in
vivo als Ascites in einem Säugetier
gezüchtet
werden.
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Die
von den Subklonen sekretierten monoklonalen Antikörper können aus
dem Kulturmedium oder der Ascites-Flüssigkeit mittels herkömmlicher
Immunglobulin-Reinigungsverfahren, wie z. B. Protein-A-Sepharose,
Hydroxylapatitchromatographie, Gelelektrophorese, Dialyse oder Affinitätschromatographie,
isoliert oder gereinigt werden.
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Die
monoklonalen Antikörper
können
auch durch DNA-Rekombinationsverfahren erzeugt werden, wie z. B.
jene, die im
US-Patent Nr. 4.816.567 beschrieben
werden. DNA, die für
die monoklonalen Antikörper
der Erfindung kodiert, kann unter Anwendung herkömmlicher Verfahren leicht isoliert
und sequenziert werden (z. B. unter Verwendung von Oligonucleotidsonden,
die in der Lage sind, spezifisch an Gene zu binden, die für die Schwer-
und Leichtketten muriner Antikörper
kodieren). Die Hybridem-Zellen der Erfindung dienen als bevorzugte
Quelle dieser DNA. Einmal isoliert, kann die DNA in Expressionsvektoren
platziert werden, die anschließend
in Wirtszellen, wie z. B. Affen-COS-Zellen, Chinahamster-Eierstock-(CHO-)Zellen
oder Myelom-Zellen,
transfiziert werden, die andernfalls kein Immunglobulinprotein produzieren,
um die Synthese monoklonaler Antikörper in den rekombinanten Wirtszellen
zu erzielen. Die DNA kann auch modifiziert werden, z. B. durch Substituieren
der für
menschliche konstante Schwer- und Leichtketten-Domänen kodierenden
Sequenz anstelle der homologen murinen Sequenzen (
US-Patent Nr. 4.816.567 ; Morrison
et al., s. o.), oder durch kovalente Bindung der gesamten oder eines
Teils der für
ein Nicht-Immunglobulin-Polypeptid kodierenden Sequenz an die für Immunglobulin
kodierende Sequenz. Die konstanten Domänen eines Antikörpers der
Erfindung können
durch solch ein Non-Immunglobulin-Polypeptid substituiert werden,
oder die variablen Domänen einer
antigenkombinierenden Stelle eines Antikörpers der Erfindung können durch
solch ein Nicht-Immunglobulin-Polypeptid substituiert werden, um
einen zweiwertigen chimären
Antikörper
zu erzeugen.
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Bei
den Antikörpern
kann es sich um einwertige Antikörper
handeln. Verfahren zur Herstellung einwertiger Antikörper sind
nach dem Stand der Technik wohlbekannt. Ein Verfahren umfasst z.
B. die rekombinante Expression einer Immunglobulin-Leichtkette und
einer modifizierten Schwerkette. Die Schwerkette ist allgemein an
einem beliebigen Punkt in der Fc-Region trunkiert, um eine Schwerketten-Vernetzung
zu verhindern. Alternativ dazu werden die relevanten Cystein-Reste
durch einen anderen Aminosäurerest
substituiert oder deletiert, um eine Vernetzung zu verhindern.
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In-vitro-Verfahren
sind ebenfalls zur Herstellung einwertiger Antikörper geeignet. Der Verdau von
Antikörpern
zur Herstellung von Fragmenten dieser, insbesondere von Fab-Fragmenten,
kann unter Verwendung von Routineverfahren erzielt werden, die nach
dem Stand der Technik bekannt sind.
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3. Menschliche und humanisierte
Antikörper
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Die
Anti-UCP4-Antikörper
der Erfindung können
weiters humanisierte Antikörper
oder menschliche Antikörper
umfassen. Humanisierte Formen nichtmenschlicher (z. B. muriner)
Antikörper
sind chimäre
Immunglobuline, Immunglobulinketten oder Fragmente davon (wie z.
B. Fv-, Fab-, Fab'-,
F(ab')2-
oder andere antigenbindende Subsequenzen von Antikörpern),
die eine minimale Sequenz enthalten, die von nichtmenschlichem Immunglobulin
stammt. Humanisierte Antikörper
umfassen menschliche Immunglobuline (Rezipienten-Antikörper), in
denen Reste einer komplementätsbestimmenden
Region (CDR) des Rezipienten durch Reste einer CDR einer nichtmenschlichen
Spezies (Spender-Antikörper),
wie z. B. einer Maus, einer Ratte oder eines Kaninchens, ersetzt
werden, welche die gewünschte
Spezifität,
Affinität
und Kapazität
aufweisen. In manchen Fällen
werden Fv-Gerüst-Reste
des menschlichen Immunglobulins durch entsprechende nichtmenschliche
Reste ersetzt. Humanisierte Antikörper können auch Reste umfassen, die
weder im Rezipienten-Antikörper
noch in den importierten CDR- oder Gerüst-Sequenzen zu finden sind.
Allgemein umfasst der humanisierte Antikörper im Wesentlichen alle von
zumindest einer und typischerweise zwei variablen Domänen, in
der/denen alle oder im Wesentlichen alle der CDR-Regionen jenen
eines nicht menschlichen Immunglobulins entsprechen und alle oder
im Wesentlichen alle der FR-Regionen jene einer menschlichen Immunglobulin-Consensussequenz
sind. Der humanisierte Antikörper
umfasst im Optimalfall auch zumindest einen Abschnitt einer konstanten
Immunglobulin-Region (Fc), typischerweise jenen eines menschlichen
Immunglobulins (Jones et al., Nature 321, 522–525 (1986); Riechmann et al.,
Nature 332, 323–329
(1988); sowie Presta, Curr. Op. Struct. Biol. 2, 593–596 (1992)).
-
Verfahren
zur Humanisierung nicht menschlicher Antikörper sind nach dem Stand der
Technik wohlbekannt. Allgemein besitzt ein humanisierter Antikörper einen
oder mehrere Aminosäurereste,
die in ihn aus einer nicht menschlichen Quelle eingeführt wurden.
Diese nicht menschlichen Aminosäurereste
werden oftmals als "Import"-Reste bezeichnet, die typischerweise
von einer variablen "Import"-Domäne stammen.
Die Humanisierung kann im Wesentlichen dem Verfahren von Winter
und Mitarbeitern gemäß durchgeführt werden (Jones
et al., Nature 321, 522–525
(1986); Riechmann et al., Nature 332, 323–327 (1988); Verhoeyen et al., Science
239, 1534–1536
(1988)), und zwar durch Substituieren der entsprechenden Sequenzen
eines menschlichen Antikörpers
durch Nagetier-CDRs oder -CDR-Sequenzen. Dementsprechend sind solche "humanisierten" Antikörper chimäre Antikörper (
US-Patent Nr. 4.816.567 ),
worin im Wesentlichen weniger als eine intakte variable menschliche
Domäne
durch die entsprechende Sequenz einer nicht menschlichen Spezies
ersetzt wurde. In der Praxis sind humanisierte Antikörper typischerweise
menschliche Antikörper,
in denen manche CDR-Reste und möglicherweise
manche FR-Reste durch Reste analoger Stellen in Nagetier-Antikörpern ersetzt
wurden.
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Menschliche
Antikörper
können
auch unter Anwendung verschiedener Verfahren, die nach dem Stand der
Technik bekannt sind, hergestellt werden, umfassend Phagen-Display-Bibliotheken
(Hoogenboom und Winter, J. Mol. Biol. 227, 381 (1991); Marks et
al., J. Mol. Biol. 222, 581 (1991)). Die Verfahren von Cole et al. und
Boerner et al. sind ebenfalls zur Herstellung menschlicher monoklonaler
Antikörper
erhältlich
(Cole et al., Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy, 77, Alan
R. Liss (1985), sowie Boerner et al., J. Immunol. 147 (1), 86–95 (1991)).
Auf ähnliche
Art und Weise können
menschliche Antikörper
durch Einführen
menschlicher Immunglobulin-Loci in transgene Tiere hergestellt werden,
z. B. Mäuse,
in denen die endogenen Immunglobulin-Gene partiell oder vollständig deaktiviert
wurden. Nach dem Immunitätstest
wird die Produktion menschlicher Antikörper beobachtet, die stark
jener ähnelt,
die in allen Bereichen, unter anderem der Gen-Neuanordnung, -zusammensetzung
und dem Antikörper-Repertoire,
beim Menschen zu sehen ist. Dieser Ansatz wird z. B. im
US-Patent Nr. 5.545.807 ;
5.545.806 ;
5.569.825 ;
5.625.126 ;
5.633.425 ;
5.661.016 , sowie in den folgenden
wissenschaftlichen Veröffentlichungen
beschrieben: Marks et al., Bio/Technology 10, 779–783 (1992); Lonberg
et al., Nature 368, 856–859
(1994); Morrison, Nature 368, 812–13 (1994); Fishwild et al.,
Nature Biotechnology 14, 845– 51
(1996); Neuberger, Nature Biotechnology 14, 826 (1996); Lonberg
und Huszar, Intern. Rev. Immunol. 13, 65–93 (1995).
-
4. Eispezifische Antikörper
-
Eispezifische
Antikörper
sind monoklonale, vorzugsweise menschliche oder humanisierte, Antikörper, die
Bindungsspezifitäten
für zumindest
zwei verschiedene Antigene aufweisen. Im vorliegenden Fall ist eine der
Bindungsspezifitäten
für das
UCP4, die andere ist für
ein beliebiges anderes Antigen, und vorzugsweise für ein Zelloberflächen-Protein
oder einen Rezeptor oder eine Rezeptor-Untereinheit.
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Verfahren
zur Herstellung bispezifischer Antikörper sind nach dem Stand der
Technik bekannt. Traditionellerweise basiert die rekombinante Produktion
bispezifischer Antikörper
auf der Co-Expression von zwei Immunglobulin-Schwerketten/Leichtketten-Paaren, wobei die
zwei Schwerketten unterschiedliche Spezifitäten aufweisen (Milstein und
Cuello, Nature 305, 537–539
(1983)). Aufgrund der Zufallsverteilung der Immunglobulin-Schwer-
und -Leichtketten produzieren diese Hybridome (Quadrome) ein potentielles
Gemisch aus zehn verschiedenen Antikörpermolekülen, von denen nur eines die
korrekte bispezifische Struktur aufweist. Die Reinigung des korrekten
Moleküls
wird normalerweise durch Affinitätschromatographieschritte
erreicht. Ähnliche Verfahren
werden in
WO 93/08829 ,
veröffentlicht
am 13. Mai 1993, und von Traunecker et al., EMBO J. 10, 3655–3659 (1991),
offenbart.
-
Variable
Antikörper-Domänen mit
den gewünschten
Bindungsspezifitäten
(Antikörper-Antigen-Kombinationsstellen)
können
an konstante Immunglobulin-Domänen-Sequenzen
fusioniert werden. Die Fusion erfolgt vorzugsweise mit einer konstanten
Immunglobulin-Schwerketten-Domäne,
umfassend zumindest einen Teil der Gelenks-, CH2- und CH3-Regionen.
Es wird bevorzugt, dass die erste konstante Schwerketten-Region (CH1) die
Stelle enthält,
die für
die Leichtketten-Bindung erforderlich ist, die in zumindest einer
der Fusionen vorhanden ist. DNAs, die für die Immunglobulin-Schwerketten-Fusionen
kodieren und, falls gewünscht,
für die Immunglobulin-Leichtkette
werden in getrennte Expressionsvektoren insertiert und in einen
geeigneten Wirtsorganismus co-transfiziert. Für weitere Details der Erzeugung
bispezifischer Antikörper
siehe z. B. Suresh et al., Methods in Enzymology 121, 210 (1986).
-
5. Heterokonjugat-Antikörper
-
Heterokonjugat-Antikörper liegen
auch im Umfang der vorliegenden Erfindung. Heterokonjugat-Antikörper bestehen
aus zwei kovalent gebundenen Antikörpern. Von solchen Antikörpern wurde
z. B. vorgeschlagen, dass sie Immunsystemzellen auf ungewollte Zellen
richten (
US-Patent Nr. 4.676.980 ),
ebenso wurden sie zur Behandlung einer HIV-Infektion vorgeschlagen
(
WO 91/00360 ;
WO 92/200373 ;
EP 03089 ). Es wird in Betracht
gezogen, dass die Antikörper
in vitro unter Verwendung bekannter Verfahren der synthetischen
Proteinchemie hergestellt werden können, umfassend jene, die Vernetzungsmittel
involvieren. Immuntoxine können z.
B. unter Verwendung einer Disulfidaustauschreaktion oder durch Bildung
einer Thioetherbindung konstruiert werden. Beispiele für diesen
Zweck geeigneter Reagenzien umfassen Iminothiolat und Methyl-4-mercaptobutyrimidat,
sowie jene, die z. B. im
US-Patent
Nr. 4.676.980 offenbart sind.
-
G. Verwendungen für Anti-UCP4-Antikörper
-
Die
Anti-UCP4-Antikörper
der Erfindung können
auf verschiedene Art und Weise verwendet werden. Anti-UCP4-Antikörper können z.
B. in Diagnosetests für
UCP4 verwendet werden, z. B. zur Detektion von dessen Expression
in spezifischen Zellen oder Geweben. Verschiedene Diagnosetestverfahren,
die nach dem Stand der Technik bekannt sind, können verwendet werden, z. B.
kompetitive Bindungstests, direkte oder indirekte Sandwichtests
und Immunpräzipitationstests,
die entweder in heterogenen oder homogenen Phasen durchgeführt werden
(Zola, Monoclonal Antibodies: A Manual of Techniques, 147–158, CRC
Press, Inc. (1987)). Die in den Diagnosetests verwendeten Antikörper können mit
einer detektierbaren Gruppierung markiert werden. Die detektierbare
Gruppierung sollte in der Lage sein, entweder direkt oder indirekt,
ein detektierbares Signal zu produzieren. Die detektierbare Gruppierung
kann z. B. ein Radioisotop sein, wie z. B. 3H, 14C, 32P, 35S oder 125I, eine
fluoreszieren de oder chemolumineszierende Verbindung, wie z. B.
Fluoresceinisothiocyanat, Rhodamin oder Luciferin, oder ein Enzym,
wie z. B. alkalische Phosphatase, β-Galactosidase oder Meerrettich-Peroxidase.
Es kann ein beliebiges Verfahren, das nach dem Stand der Technik
zum Konjugieren des Antikörpers
an die detektierbare Gruppierung bekannt ist, verwendet werden,
unter anderem jene Verfahren, die von Hunter et al., Nature 144,
945 (1962); David et al., Biochemistry 13, 1014 (1974); Pain et
al., J. Immunol. Meth. 40, 219 (1981); und Nygren, J. Histochem.
and Cytochem. 30, 407 (1982), beschrieben werden.
-
Anti-UCP4-Antikörper sind
auch für
die Affinitätsreinigung
von UCP4 aus rekombinanter Zellkultur oder aus natürlichen
Quellen von Nutzen. Bei diesem Verfahren werden die Antikörper gegen
UCP4 auf einem geeigneten Träger,
wie z. B. einem Sephadex-Harz oder einem Filterpapier, unter Verwendung
von Verfahren, die nach dem Stand der Technik wohlbekannt sind,
immobilisiert. Der immobilisierte Antikörper wird anschließend mit
einer Probe in Kontakt gebracht, die das zu reinigende UCP4 enthält, danach
wird der Träger
mit einem geeigneten Lösungsmittel
gewaschen, das im Wesentlichen alles Material in der Probe außer dem
UCP4 entfernt, das an den immobilisierten Antikörper gebunden ist. Schließlich wird
der Träger
mit einem anderen geeigneten Lösungsmittel
gewaschen, der das UCP4 aus dem Antikörper freisetzt.
-
Beispiele
-
Im
Handel erhältliche
Reagenzien, auf die in den Beispielen Bezug genommen wird, wurden
den Angaben des Herstellers gemäß verwendet,
sofern nicht anders angegeben. Die Quelle dieser Zellen, die in
den folgenden Beispielen sowie in der gesamten Beschreibung durch
die ATCC-Zugriffsnr. identifiziert werden, ist die American Type
Culture Collection, Manassas, VA.
-
Beispiel 1
-
Isolierung von cDNA-Klonen, die für menschliches
UCP4 kodieren
-
EST-Datenbanken,
die öffentliche
EST-Datenbanken (z. B. GenBank), sowie eine geschützte EST-Datenbank
(LIFESEQTM, Incyte Pharmaceuticals, Palo
Alto, CA) umfassten, wurden nach Sequenzen mit Homologien zu menschlichem
UCP3 abgesucht. Die Suche wurde unter Verwendung des Computer-Programms BLAST
oder BLAST2 (Altschul et al., Methods in Enzymology 266, 460–480 (1996))
als Vergleich der UCP3-Proteinsequenzen mit einer 6-Raster-Translation
der EST-Sequenzen durchgeführt.
Jene Vergleiche, die zu einem BLAST-Score von 70 (oder in manchen
Fällen
90) oder höher
führten,
die nicht für
bekannte Proteine kodierten, wurden zu Clustern zusammengefasst
und in Consensus-DNA-Sequenzen mit dem Programm AssemblyLIGN und
MacVector (Oxford Molecular Group, Inc.) angeordnet.
-
Eine
DNA-Sequenz ("fromDNA") wurde relativ zu
anderen EST-Sequenzen unter Verwendung der AssemblyLIGN-Software
angeordnet (7; Seq.-ID Nr. 5). ESTs aus
der Incyte-Datenbank umfassten die Sequenzen mit den folgenden Zugriffsnr.:
3468504; 3369262; 4220747; 1254733; 5016160; 3770189; 2265329; 928717;
3715961; 3528102; 961523; 1863723; 382533; 918252; 918404; 4313009;
3801604; c-swh06; 3464955; c-lsh09; 090424; 1316891; 1342069; 1435593;
16014011; 1668098; 1668103; 222248; 243244; 246984; 272663; 305678;
305871; 3369262; 3464955; sowie 3715961. Zusätzlich dazu wurde die from-DNA-Sequenz
unter Verwendung wiederholter BLAST- und AssemblyLIGN-Zyklen gestreckt,
um die Sequenz unter Verwendung der Quellen der oben stehend beschriebenen
EST-Sequenzen so
weit wie möglich zu
strecken.
-
Basierend
auf dieser DNA-Sequenz wurden Oligonucleotide synthetisiert, um
mittels PCR einen Klon der für
UCP4 kodierenden Sequenzen voller Länge zu isolieren. Vorwärts- und
Rückwärts-PCR-Primer
reichen allgemein von 20 bis zu 30 Nucleotiden und werden oftmals
erzeugt, um ein PCR-Produkt mit einer Länge von etwa 100–1000 bp
zu ergeben. Die Sondensequenzen sind typischerweise 40–55 bp lang.
In manchen Fällen werden
zusätzliche
Oligonucleotide synthetisiert, wenn die Consensus-Sequenz größer als
etwa 1–1,5
kbp ist.
-
PCR-Primer
(Vorwärts-
und Rückwärts-) wurden
synthetisiert:
Vorwärts-PCR-Primer
CGCGGATCCCGTTATCGTCTTGCGCTACTGC (U401) (Seq.-ID Nr. 3)
Rückwärts-PCR-Primer
GCGGAATTCTTAAAATGGACTGACTCCACTCATC (U406) (Seq.-ID Nr. 4)
-
UCP4
mit einer NH2-terminalen Flag-Markierung
wurde ebenfalls in pcDNA3 (pcDNA3-Flag-UCP4; Invitrogen) zwischen
BamHI- und EcoRI-Restriktionsstellen kloniert. Die folgenden Vorwärts- und
Rückwärts-PCR-Primer
wurden synthetisiert.
Vorwärts-PCR-Primer
CGCGGATCCGAAATGGACTACAAGGACGACGATG ACAAGTCCGTCCCGGAGGAGGAGG (U410)
(Seq.-ID Nr. 6)
Rückwärts-PCR-Primer
GCGGAATTCTTAAAATGGACTGACTCCACTCATC (U406) (Seq.-ID Nr. 4)
-
RNA
zur Konstruktion der cDNA-Bibliotheken wurde aus Gehirngewebe isoliert.
Die cDNA-Bibliotheken, die zur Isolierung der cDNA-Klone verwendet
wurden, wurden mittels Standardverfahren unter Verwendung von kommerziell
erhältlichen
Reagenzien, wie z. B. jenen von Invitrogen, San Diego, CA, konstruiert.
Die cDNA wurde mit Oligo-dT geprimt, enthaltend eine NotI-Stelle,
stumpf an SalI-hämikinasierte
Adaptoren gebunden, gespalten mit NotI, mittels Gelelektrophorese
in die geeignete Größe gebracht
und in einer definierten Ausrichtung in den einzigartigen XhoI-
und NotI-Stellen
in einen geeigneten Klonierungsvektor (wie z. B. pRKB oder pRKD;
pRK5B ist ein Vorläufer
von pRK5D, der keine SfiI-Stelle enthält; siehe Holmes et al., Science
253, 1278–1280
(1991)) kloniert.
-
DNA-Sequenzierung
des mittels PCR, wie oben stehend beschrieben, isolierten Klons
ergab die DNA-Sequenz voller Länge
für UCP4
(hierin als DNA 77568-1626 bezeichnet (2, Seq.-ID
Nr. 2), sowie die abgeleitete Proteinsequenz für UCP4.
-
Die
gesamte kodierende Sequenz von UCP4 ist in 2 (Seq.-ID
Nr. 2) dargestellt. Klon-DNA 77568-1626 enthält einen einzelnen offenen
Leseraster mit einer scheinbaren Translationsinitiationsstelle an den
Nucleotidpositionen 40–42,
sowie ein scheinbares Stopp-Codon an den Nucleotidpositionen 1009–1011. (Siehe 2,
Seq.-ID Nr. 2). Der prognostizierte Polypeptid-Vorläufer ist
323 Aminosäuren
lang. Es wird momentan angenommen, dass UCP4 ein membrangebundenes
Protein ist und zumindest 6 Transmembranregionen enthält. Diese
mutmaßlichen
Transmembranregionen in der UCP4-Aminosäuresequenz werden in 3 veranschaulicht. Klon-DNA 77568, als
DNA 77568-1626 bezeichnet, enthalten im pcDNA3-Vektor (Invitrogen), wurde
bei der ATCC hinterlegt und es wurde ihr die ATCC-Hinterlegungsnr.
203134 zugewiesen. Das UCP4-Polypeptid wird durch Exprimieren des
Moleküls,
das vom cDNA-Insert des hinterlegten 203134-Vektors kodiert wird,
erhalten oder ist dadurch erhaltbar. Verdau des hinterlegten 203134-Vektors
mit BamHI- und EcoRI-Restriktionsenzym führt zu einem Insert von etwa
972 plus 34 bp. Das UCP4-Protein
voller Länge,
das in 1 dargestellt ist, besitzt ein geschätztes Molekulargewicht
von etwa 36.061 Dalton und einen pl von etwa 9,28.
-
Ein
Abgleich der Aminosäuresequenz
von UCP4 mit den UCPs 1, 2 und 3 wird in 3 veranschaulicht.
Es wurden manche merkbare Unterschiede zwischen UCP1 und UCP4 identifiziert.
Fehlt UCP1 seine mutmaßliche
Nucleotidbindungsstelle, so ist es resistent gegen Inhibierung durch
Nucleotide, und wenn Phe-267 in UCP1 mit einem Tyr-Rest substituiert
wird, so besitzt UCP1 eine verstärkte
Entkopplungsaktivität (Gonzalez-Barroso
et al., Eur. J. Biochem. 239, 445–450 (1996); Mayinger et al.,
Biochem. 31, 10536–10543 (1992)).
Trotzdem besitzt UCP4, wie UCP2 und UCP3, einen Tyr-Rest an dieser
Position. (Siehe 3). Zusätzlich dazu
wurde der Carboxy-Terminus von UCP1 mit der Aktivierung seiner Entkopplungsaktivität durch freie
Fettsäuren
(FFA) in Verbindung gebracht. Die Substitution von Cys-305 durch
den Ala- oder Ser-Rest führt
entweder zu einer verringerten bzw. einer erhöhten Aktivierung durch FFA
(Gonzalez-Barroso et al., s. o.). Da UCP2 ein Ala-307 aufweist,
UCP3 ein Ser-298 besitzt und UCP4 ein Ser-321 besitzt, ist die Entkopplungsaktivität von UCP4
und der anderen UCPs wahrscheinlich auf eine andere Art und Weise
durch Nucleotide und FFA reguliert.
-
Das
menschliche UCP4-Gen wurde an die chromosomale Position 6 p11.2-q12
kartiert, die sich am nächsten
zum genomischen Marker SHGC-34952 befindet.
-
Beispiel 2
-
Northern-Blot-Analyse
-
Die
Expression von UCP4-mRNA in menschlichen Geweben wurde mittels Northern-Blot-Analyse untersucht.
Menschliche RNA-Blots wurden an eine 1-Kilobase-32P-markierte DNA-Sonde
hybridisiert, basierend auf der UCP4-cDNA voller Länge; die
Sonde wurde durch Verdau von pcDNA3UCP4 und Reinigung des UCP4-cDNA-Inserts erzeugt.
Der menschliche Erwachsenen-RNA-Blot MTN-II (Clontech) (4A, 4B, 4D, 4E und 4F),
der menschliche Fötalgewebe-Blot
(4D und 4H), PBLs
(4B und 4D), sowie
Krebszellen (4C) wurden mit den DNA-Sonden
inkubiert. Wie in 4C gezeigt wird, umfassten die
sondierten Krebszellen HL-60 (Promyelozytenleukämie), HeLa-Zellen, K562 (chronische
myeloische Leukämie),
MOLT-4 (Lymphoblasten-Leukämie),
Raji (Burkitt-Lymphom), SW480 (kolorektales Adenokarzinom), A549
(Lungenkarzinom), sowie G361 (Melanom). Die Expression von UCP2
wurde auch durch Sondieren eines menschlichen multiplen Gehirngewebe-Blots
mit menschlicher UCP2-cDNA untersucht. (4G). Alle
Blots wurden anschließend
mit einer β-Actin-cDNA
sondiert.
-
Northern-Analyse
wurde den Anweisungen des Herstellers gemäß (Clontech) durchgeführt. Die
Blots wurden nach Übernacht-Exposition
gegenüber
einem Röntgenfilm
entwickelt.
-
Wie
in den 4A–4H dargestellt
wurden UCP4-mRNA-Transkripte detektiert. Die Expression war in Gehirngeweben,
im Rückenmark,
in der Medulla, im Corpus callosum und in der Substantia nigra zu sehen,
jedoch nicht in den anderen untersuchten menschlichen Geweben oder
Krebszelllinien. Obwohl das UCP4-Transkript-Ausmaß in Gehirngeweben
höher war
als im Rückenmark,
in der Medulla, im Corpus callosum und in der Substantia nigra (4A, 4E und 4F),
waren die UCP2-Transkript- Level
im Rückenmark
und in der Medulla höher
(4G). Im menschlichen Fötalgewebe-Blot wurde das UCP4-Transkript
nur im Gehirn detektiert (4H).
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Beispiel 3
-
Verwendung von UCP4 als Hybridisierungssonde
-
Das
folgende Verfahren beschreibt die Verwendung einer Nucleotidsequenz,
die für
UCP4 kodiert, als Hybridisierungssonde.
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DNA,
welche die kodierende Sequenz von UCP4 voller Länge oder von reifem UCP4 umfasst
(wie in 2, Seq.-ID Nr. 2 dargestellt),
wird als Sonde zum Screening auf homologe DNAs (wie z. B. jene,
die für natürlich vorkommende
Varianten von UCP4 kodieren) in menschlichen Gewebe-cDNA-Bibliotheken
oder menschlichen genomischen Gewebe-Bibliotheken verwendet.
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Die
Hybridisierung sowie das Waschen der Filter, die beide Bibliotheks-DNAs
enthalten, wird unter den folgenden Bedingungen hoher Stringenz
durchgeführt.
Die Hybridisierung der radiomarkierten, von UCP4 abstammenden Sonde
an die Filter wird in einer Lösung
von 50% Formamid, 5 × SSC,
0,1% SDS, 0,1% Natriumpyrophosphat, 50 mM Natriumphosphat, pH 6,8,
2 × Denhardt-Lösung und
10% Dextransulfat bei 42°C
für eine
Zeitspanne von 20 Stunden durchgeführt. Das Waschen der Filter
wird in einer wässrigen
Lösung
von 0,1 × SSC
und 0,1% SDS bei 42°C
durchgeführt.
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DNAs
mit einer gewünschten
Sequenzidentität
mit der DNA, die für
das Nativsequenz-UCP4 voller Länge
kodiert, können
anschließend
unter Anwendung von Standardverfahren, die nach dem Stand der Technik
bekannt sind, identifiziert werden.
-
Beispiel 4
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Expression von UCP4 in E. coli
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung von UCP4 durch rekombinante
Expression in E. coli.
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Die
DNA-Sequenz, die für
UCP4 kodiert (Seq.-ID Nr. 2), wird anfänglich unter Verwendung ausgewählter PCR-Primer
amplifiziert. Die Primer sollten Restriktionsenzymstellen enthalten,
die den Restriktionsenzymstellen auf dem ausgewählten Expressionsvektor entsprechen.
Es kann eine Reihe von Expressionsvektoren verwendet werden. Ein
Beispiel eines geeigneten Vektors ist pBR322 (stammt von E. coli
ab; siehe Bolivar et al., Gene 2, 95 (1977)), das Gene für eine Ampicillin-
und Tetrazyklin-Resistenz enthält.
Der Vektor wird mit Restriktionsenzym verdaut und dephosphoryliert.
Die PCR-amplifizierten Sequenzen werden anschließend in den Vektor ligiert.
Der Vektor umfasst gegebenenfalls Sequenzen, die für ein Antibiotika-Resistenzgen
kodieren, für
einen trp-Promotor, einen Polyhis-Leader (umfassend die ersten sechs
STII-Codons, die Polyhis-Sequenz und die Enterokinase-Spaltstelle),
die für
UCP4 kodierende Region, den λ-Transkriptionsterminator,
sowie ein argU-Gen.
-
Das
Ligationsgemisch wird anschließend
verwendet, um einen ausgewählten
E.-coli-Stamm unter Verwendung
der in Sambrook et al., s. o., beschriebenen Verfahren zu transformieren.
Transformanten werden durch ihre Fähigkeit, sich auf LB-Platten
zu vermehren, identifiziert und anschließend werden antibiotikaresistente
Kolonien selektiert. Plasmid-DNA kann isoliert und mittels Restriktionsanalyse
und DNA-Sequenzierung bestätigt
werden.
-
Ausgewählte Klone
können über Nacht
in Flüssigkulturmedium,
wie z. B. mit Antibiotika ergänzter LB-Brühe, gezüchtet werden.
Die Übernacht-Kultur
kann anschließend
verwendet werden, um eine Kultur größeren Maßstabs zu beimpfen. Die Zellen
werden anschließend
auf eine gewünschte
optische Dichte gezüchtet,
während
dessen der Expressionspromotor eingeschaltet wird.
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Nach
dem Züchten
der Zellen für
eine Zeitspanne von mehreren weiteren Stunden können die Zellen mittels Zentrifugation
geerntet werden. Falls keine Signalsequenz vorhanden ist und das
exprimierte UCP4 intrazellulär
ist, so kann das durch die Zentrifugation erhaltene Zellpellet unter
Verwendung verschiedener, nach dem Stand der Technik bekannter Mittel
solubilisiert werden, und das solubilisierte UCP4-Protein kann anschließend unter
Verwendung einer metallchelatisierenden Säule unter Bedingungen, die
eine enge Bindung des Proteins ermöglichen, gereinigt werden.
Falls eine Signalsequenz vorhanden ist, so kann das exprimierte UCP4
aus dem Periplasma der Zelle oder dem Kulturmedium erhalten werden.
Die Extraktion und/oder Solubilisierung der UCP4-Polypeptide kann
unter Verwendung von Mitteln oder Verfahren, die nach dem Stand
der Technik bekannt sind, durchgeführt werden (siehe z. B.
US-Patent Nr. 5.663.304 ;
5.407.810 ).
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Beispiel 5
-
Expression von UCP4 in Säugetierzellen
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung von UCP4 mittels rekombinanter
Expression in Säugetierzellen.
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Der
Vektor pRK5 (siehe
EP 307.247 ,
veröffentlicht
am 15. März
1989) wird als Expressionsvektor verwendet. Gegebenenfalls wird
die UCP4-DNA mit ausgewählten
Restriktionsenzymen in pRK5 ligiert, um die Insertion der UCP4-DNA
unter Anwendung von Ligationsverfahren, wie von Sambrook et al.,
s. o., beschrieben, zu ermöglichen.
Der resultierende Vektor wird pRK5-UCP4 genannt.
-
In
einer Ausführungsform
können
die ausgewählten
Wirtszellen 293-Zellen sein. Menschliche 293-Zellen (ATCC CRL 1573)
werden bis zur Konfluenz in Gewebekultur-Platten in Medium, wie
z. B. DMEM, ergänzt mit
fötalem
Kälberserum
und gegebenenfalls Nährstoffkomponenten
und/oder Antibiotika, gezüchtet.
Etwa 10 μg
pRK5-UCP4-DNA werden
mit etwa 1 μg
DNA, die für
das VA-RNA-Gen kodiert, vermischt (Thimmappaya et al., Cell 31,
543 (1982)) und in 500 μl
1-mM-Tris-HCl, 0,1-mM- EDTA,
0,227-M-CaCl2 aufgelöst. Zu diesem Gemisch werden
500 μl 50-mM-HEPES
(pH 7,35), 280-mM-NaCl, 1,5-mM-NaPO4 zugetropft,
und es wird ein Niederschlag bei 25°C über eine Zeitspanne von 10
Minuten bilden gelassen. Der Niederschlag wird suspendiert, zu den
293-Zellen hinzugefügt
und für
etwa vier Stunden bei 37°C
absetzen gelassen. Das Kulturmedium wird abgesaugt, und 2 ml von
20% Glycerin in PBS werden über
eine Zeitspanne von 30 Sekunden hinweg hinzugefügt. Die 293-Zellen werden anschließend mit
serumfreiem Medium gewaschen, frisches Medium wird hinzugefügt, und
die Zellen werden für
etwa 5 Tage inkubiert.
-
Etwa
24 Stunden nach den Transfektionen wird das Kulturmedium entfernt
und durch Kulturmedium (alleine) ersetzt oder mit Kulturmedium,
das 200 μCi/ml 35S-Cystein und 200 μCi/ml 35S-Methionin
enthält.
Nach einer 12-Stunden-Inkubation wird das konditionierte Medium
gesammelt, auf einem Spin-Filter konzentriert und auf ein 15% SDS-Gel
geladen. Das verarbeitete Gel kann getrocknet werden und für eine ausgewählte Zeitspanne
damit ein Film belichtet werden, um die Gegenwart von UCP4-Polypeptid
aufzuzeigen. Die Kulturen, die transfizierte Zellen enthalten, können einer
weiteren Inkubation (in serumfreiem Medium) unterzogen werden, und
das Medium wird in ausgewählten
Biotests getestet.
-
In
einem Alternativverfahren kann UCP4 vorüberübergehend in 293-Zellen unter
Verwendung des Dextransulfat-Verfahrens eingeführt werden, das von Somparyrac
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 12, 7575 (1981), beschrieben wurde.
293-Zellen werden in einer Spinner-Flasche bis zur maximalen Dichte
vermehren gelassen, und es werden 700 μg pRK5-UCP4-DNA hinzugefügt. Die
Zellen werden zuerst aus der Spinner-Flasche mittels Zentrifugation konzentriert
und mit PBS gewaschen. Das DNA-Dextran-Präzipitat wird auf dem Zellpellet
vier Stunden lang inkubiert. Die Zellen werden mit 20% Glycerin
90 Sekunden lang behandelt, mit Gewebekultur-Medium gewaschen und
erneut in die Spinner-Flasche, enthaltend Gewebekultur-Medium, 5 μg/ml Rinderinsulin
und 0,1 μg/ml
Rinder-Transferrin, gefüllt.
Nach etwa vier Tagen wird das konditionierte Medium zentrifugiert
und filtriert, um Zellen und Zelltrümmer zu entfernen. Die Probe,
die exprimiertes UCP4 enthält, kann
anschließend
konzentriert werden und nach einem beliebigen, ausgewählten Verfahren,
wie z. B. Dialyse und/oder Säulenchromatographie,
gereinigt werden.
-
In
einer anderen Ausführungsform
kann UCP4 in CHO-Zellen exprimiert werden. Das pRK5-UCP4 kann in
CHO-Zellen unter Verwendung bekannter Reagenzien, wie z. B. CaPO4 oder DEAE-Dextran, transfiziert werden.
Wie oben stehend beschrieben können
die Zellkulturen inkubiert werden, und das Medium durch Kulturmedium
(alleine) oder mit Medium, das eine Radiomarkierung, wie z. B. 35S-Methionin, enthält, ersetzt werden. Nach der
Bestimmung der Gegenwart von UCP4-Polypeptid kann das Kulturmedium
durch serumfreies Medium ersetzt werden. Die Kulturen werden vorzugsweise
für etwa
6 Tage inkubiert, und anschließend wird
das konditionierte Medium geerntet. Das Medium, welches das exprimierte
UCP4 enthält,
kann anschließend
durch ein beliebiges ausgewähltes
Verfahren konzentriert und gereinigt werden.
-
Epitopmarkiertes
UCP4 kann auch in Wirts-CHO-Zellen exprimiert werden. Das UCP4 kann
aus dem pRK5-Vektor subkloniert werden. Das Subklon-Insert kann
einer PCR unterzogen werden, um es im Rahmen mit einer ausgewählten Epitopmarkierung,
wie z. B. einer Poly-his-Markierung, in einen Baculovirus-Expressionsvektor
zu fusionieren. Das poly-his-markierte UCP4-Insert kann anschließend in
einen SV40-gesteuerten Vektor subkloniert werden, der einen Selektionsmarker,
wie z. B. DHFR, zur Selektion stabiler Klone enthält. Schließlich können die
CHO-Zellen (wie oben beschrieben) mit dem SV40-gesteuerten Vektor
transfiziert werden. Die Markierung kann wie oben beschrieben durchgeführt werden,
um die Expression zu verifizieren. Das Kulturmedium, welches das
exprimierte poly-His-markierte UCP4 enthält, kann anschließend durch
ein beliebiges ausgewähltes
Verfahren konzentriert und gereinigt werden, wie z. B. durch Ni2+-Chelat-Affinitätschromatographie.
-
In
einem Alternativverfahren kann das UCP4 intrazellulär exprimiert
werden (wenn keine Signalsequenz verwendet wird). Diese intrazelluläre Expression
und die darauf folgende Extraktion oder Solubilisierung und Reinigung
kann unter Anwendung von Verfahren und Reagenzien, die nach dem
Stand der Technik bekannt sind, durchgeführt werden.
-
Beispiel 6
-
Expression von UCP4 in Hefe
-
Das
folgende Verfahren beschreibt die rekombinante Expression von UCP4
in Hefe.
-
Zuerst
werden Hefe-Expressionsvektoren zur intrazellulären Produktion oder Sekretion
von UCP4 aus dem ADH2/GAPDH-Promotor konstruiert. DNA, die für UCP4 und
den Promotor kodiert, wird in geeignete Restriktionsenzymstellen
im ausgewählten
Plasmid insertiert, um die intrazelluläre Expression von UCP4 zu steuern.
Zur Sekretion kann für
UCP4 kodierende DNA zusammen mit DNA, die für den ADH2/GAPDH-Promotor kodiert,
einem nativen UCP4-Signalpeptid oder einem anderen Säugetier-Signalpeptid oder
z. B. einem Hefe-α-Faktor
oder einer Invertase-Sekretions-Signal/Leader-Sequenz und Linker-Sequenzen
(falls benötigt)
zur Expression von UCP4 in das selektierte Plasmid kloniert werden.
Alternativ dazu wird die native Signalsequenz von UCP4 verwendet.
-
Hefe-Zellen,
wie z. B. der S.-cerevisiae-Hefe-Stamm AB110, kann anschließend mit
den oben beschriebenen Expressionsplasmiden transformiert werden
und in ausgewählten
Fermentationsmedien, wie sie z. B. im
US-Patent
Nr. 4.775.662 und
5.010.00 dargelegt
sind, gezüchtet
werden. Die transformierten Hefe-Überstände können mittels Präzipitation
mit 10% Trichloressigsäure
und Trennung durch SDS-PAGE analysiert werden, gefolgt von einer
Färbung
der Gele mit Coomassie-Blau-Farbstoff.
-
Rekombinantes
UCP4 kann anschließend
durch Entfernen der Hefe-Zellen aus dem Fermentationsmedium mittels
Zentrifugation und darauf folgenden Konzentrierens des Mediums unter
Verwendung ausgewählter
Kartuschenfilter isoliert und gereinigt werden. Das UCP4 enthaltende
Konzentrat kann weiters unter Verwendung ausgewählter Säulenchromatographie-Harze gereinigt
werden. In einem Alternativverfahren kann das UCP4 intrazellulär exprimiert
werden (wenn keine Signalsequenz verwendet wird). Die intrazelluläre Expression
und die darauf folgende Extraktion oder Solubilisierung sowie die
Reinigung können
unter Verwendung von Verfahren und Reagenzien, die nach dem Stand
der Technik bekannt sind, durchgeführt werden.
-
Beispiel 7
-
Expression von UCP4 in Baculovirus-infizierten
Insektenzellen
-
Das
folgende Verfahren beschreibt die rekombinante Expression von UCP4
in Baculovirus-infizierten Insektenzellen.
-
Die
Sequenz, die für
UCP4 kodiert, wird stromauf einer Epitopmarkierung, die in einem
Expressionsvektor enthalten ist, fusioniert. Solche Epitopmarkierungen
umfassen Poly-his-Markierungen und Immunglobulin-Markierungen (wie
Fc-Regionen von IgG). Es kann eine Reihe an Plasmiden verwendet
werden, unter anderem Plasmide, die von im Handel erhältlichen
Plasmiden, wie z. B. pVL1393 (Novagen), abstammen. Kurz gesagt,
wird die für
UCP4 kodierende Sequenz oder der gewünschte Abschnitt der kodierenden
Sequenz von UCP4 mittels PCR mit Primern amplifiziert, die zu den
5'- und 3'-Regionen komplementär sind.
Der 5'-Primer kann
flankierende (ausgewählte)
Restriktionsenzymstellen enthalten. Das Produkt wird anschließend mit
jenen ausgewählten
Restriktionsenzymen verdaut und in den Expressionsvektor subkloniert.
Der Vektor kann die native Signalsequenz für UCP4 enthalten, falls die
Sekretion gewünscht
wird.
-
Rekombinantes
Baculovirus wird durch Co-Transfektion des oben genannten Plasmids
und sowie von BaculoGoldTM-Virus-DNA (Pharmingen)
in Spodoptera-frugiperda-("Sf9"-)Zellen (ATCC CRL
1711) unter Verwendung von Lipofectin (im Handel bei GIBCO-BRL erhältlich)
erzeugt. Nach 4 bis 5 Tagen Inkubation bei 28°C werden die freigesetzten Viren
geerntet und für
weitere Amplifikationen verwendet. Virale Infektion und Protein-Expression
werden wie von O'Reilley
et al., Baculovirus expression vectors: A Laborstory Manual, Oxford
University Press, Oxford (1994), beschrieben, durchgeführt.
-
Exprimiertes
poly-his-markiertes UCP4 kann anschließend folgendermaßen z. B.
durch Ni2+-Chelat-Affinitätschromatographie
gereinigt werden. Extrakte werden aus rekombinanten virusinfizierten
Sf9-Zellen erzeugt, wie von Rupert et al., Nature 362, 175–179 (1993),
beschrieben. Kurz gesagt, werden die Sf9-Zellen gewaschen, in Beschallungspuffer
(25 ml Hepes, pH 7,9; 12,5 mM MgCl2; 0,1
mM EDTA; 10% Glycerin; 0,1% NP-40; 0,4 M KCl) resuspendiert und
zwei Mal für
eine Zeitspanne von 20 Sekunden auf Eis beschallt. Die Sonikate
werden mittels Zentrifugation geklärt und der Überstand wird 50fach in Ladepuffer
(50 mM Phosphat, 300 mM NaCl, 10% Glycerin, pH 7,8) verdünnt und
durch ein 0,45-Mikron-Filter filtriert. Eine Ni2+-NTA-Agarose-Säule (im
Handel bei Qiagen erhältlich)
wird mit einem Bettvolumen von 5 ml hergestellt, mit 25 ml Wasser gewaschen
und mit 25 ml Ladepuffer äquilibriert.
Der filtrierte Zellextrakt wird mit 0,5 ml pro Minute auf die Säule geladen.
Die Säule
wird bis zur Grundlinien-A280 mit Ladepuffer
gewaschen, jenem Zeitpunkt, zu dem mit der Fraktionsabnahme begonnen
wird. Als nächstes
wird die Säule
mit einem sekundären
Waschpuffer gewaschen (50 mM Phosphat; 300 mM NaCl, 10% Glycerin,
pH 6,0), der gebundenes Protein nicht spezifisch eluiert. Nach dem
erneuten Erreichen der A280-Grundlinie wird
die Säule
mit einem 0- auf 500-mM-Imidazol-Gradienten im sekundären Waschpuffer
entwickelt. Ein-ml-Fraktionen werden abgenommen und mittels SDS-PAGE
und Silberfärbung
oder Western-Blot analysiert, wobei Ni2+-NTA
an alkalische Phosphatase (Qiagen) konjugiert ist. Fraktionen, die
das eluierte His10-markierte UCP4 enthalten, werden gepoolt
und gegen Ladepuffer dialysiert.
-
Alternativ
dazu kann die Reinigung des IgG-markierten (oder Fc-markierten)
UCP4 unter Verwendung bekannter Chromatographieverfahren, umfassend
z. B. Protein-A- oder
Protein-G-Säulen-Chromatographie, durchgeführt werden.
-
Beispiel 8
-
Messung der durch UCP4 induzierten Mitochondrienmembranpotential-Änderung
-
Es
wurden Tests durchgeführt,
um die Wirkungen der UCP4-Expression auf das Mitochondrienmembranpotential
zu bestimmen.
-
Menschliche
Embryo-Nieren-293-Zellen (ATCC CRL 1573) wurden in Kulturmedium
(DMEM, 10% fötales
Rinderserum, 2 mM L-Glutamin, 100 Einheiten/ml Penicillin, 100 Mikrogramm/ml
Streptomycin) bis zu einer Konfluenz von 60% bis 80% in 6- Well-Platten gezüchtet und
vorübergehend
unter Verwendung von FuGeneTM-6-Transfektions-Reagens
(Boehringer Mannheim; gemäß den Angaben
des Herstellers) mit UCP-exprimierenden Konstrukten (pcDNA3UCP4
oder pcDNA3UCP3), UCP-exprimierenden Konstrukten mit einer NH2-terminalen Flag-Markierung (pcDNA3-Flag-UCP4
oder pcDNA3Flag-UCP3) oder einer Vektorsteuerung (pcDNA3; erhältlich bei
Invitrogen) transfiziert.
-
Die
Expressionskonstrukte für
cDNA, die für
UCP4 mit oder ohne NH2-terminale Flag-Markierung
kodiert, wurden Beispiel 1 gemäß hergestellt.
Die Expressionskonstrukte für
cDNA, die für
UCP3 kodiert, wurden mittels PCR zuerst durch Erhalten von cDNA,
die für
menschliches UCP3 kodiert, aus einer Melanom-cDNA-Bibliothek hergestellt.
PCR-Primer (Vorwärts-
und Rückwärts-) wurden
synthetisiert:
Vorwärts-PCR-Primer
GCGAAGCTTGCCATGGTTGGACTGAAGCCTTCAGA (U301) (Seq.-ID Nr. 7)
Rückwärts-PCR-Primer
CGCGAATTCTCAAAACGGTGATTCCCGTAACAT (U302) (Seq.-ID Nr. 8)
-
Das
Expressionskonstrukt für
cDNA, die für
UCP3 mit einer NH2-terminalen Flag-Markierung kodiert, wurde
durch die folgenden PCR-Primer hergestellt.
Vorwärts-PCR-Primer
GCGAAGCTTGCCATGGACTACAAGGACGACGATGACAAG GTTGGACTGAAGCCTTCAGACG (U303)
(Seq.-ID Nr. 9)
Rückwärts-PCR-Primer
CGCGAATTCTCAAAACGGTGATTCCCGTAACAT (U302) (Seq.-ID Nr. 8)
-
UCP3
wurde mit oder ohne der NH2-terminalen Flag-Markierung
in pcDNA3 (pcDNA-3UCP3
und pcDNA3-Flag-UCP3) zwischen HindIII- und EcoRI-Stellen kloniert
und durch DNA-Sequenzierung bestätigt. Flag-markiertes
UCP3 und UCP4, das in 293-Zellen
exprimiert wurde, wurde durch Western-Blot-Analyse unter Verwendung
eines monoklonalen Anti-Flag-M2-Antikörpers (Kodak) sowie eines ECL-Detektionssets (Pierce)
detektiert.
-
Das
mitochondriale Membranpotential wurde nach Verfahren, die nach dem
Stand der Technik bekannt sind, analysiert (Salvioli et al., FEBS
Lett. 411, 77–82
(1997); Smiley et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88, 3671–3675 (1991)).
Etwa 24–36
Stunden nach der Transfektion wurden die Zellen trypsinisiert und
1,5 × 106 wurden mittels Zentrifugation pelletiert.
Die pelletierten Zellen wurden in 0,5 ml einer JC-1-Farblösung resuspendiert
und in Gegenwart oder Abwesenheit von 50 μm CCCP (Carbonylcyanid-m-chlorophenylhydrazon; Sigma)
im Dunklen für
eine Zeitspanne von 30 Minuten bei 37°C inkubiert. JC-1 (5,5',6,6'-Tetrachlor-1,1',3,3'-tetraethylbenzimidazolcarbocyaniniodid;
Molecular Probes, Eugene, OR) ist ein membranpotentialempfindlicher
fluoreszierender Farbstoff. Um die Farbstofflösung herzustellen, wurde JC-1
zuerst als Stammlösung
in Dimethylsulfoxid (DMSO; Sigma) in einer Konzentration von 5 mg/ml
hergestellt. Die Stammlösung
wurde auf 1 mg/ml mit DMSO verdünnt
und anschließend
weiter mit Kulturmedium, das auf 37°C vorgewärmt war, auf 10 μg/ml verdünnt und
durch sowohl 45-μm-
als auch durch, 2-μm-Filter
filtriert, um aggregiertes JC-1 auszuschließen.
-
Die
gefärbten
Zellen wurden gewaschen und in 1,0 ml Kulturmedium resuspendiert.
Die in Kulturmedium resuspendierten Zellen wurden mittels Spektralfluorometrie
(RF5000U Spektralfluorophotometer; SHIMADZU, Japan) untersucht.
Eine Untergruppe an Zellen wurde mittels Durchflusszytometrie analysiert (Coulter
EPICS Elite ESP, Hialeah, FL). Bei spektralfluorometrischer Analyse
erfolgte die Anregung bei 488 nm, und die Emission wurde bei 525
nm und 590 nm gemessen. Die Durchflusszytometrie-Analyse wurde mit einem
Argon-Laser mit nur 488 nm zur Anregung durchgeführt, wobei ein Filter 525 ± 20 nm
im FL1-Kanal überträgt und ein
Filter über
590 nm im FL2-Kanal überträgt. Ein
Minimum von 10.000 Zellen pro Probe wurde analysiert.
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Es
wurde auch eine statistische Analyse durchgeführt. Die durchschnittlichen
Verhältnisse
von roten (593 nm) gegenüber
grünen
(532 nm) Fluoreszenzintensitäts-Peakwerten der Spektralfluorometrie
wurden zwischen den Behandlungen verglichen. Es gab neun unabhängige Transfektionen
pro Behandlung. Unterschiede wur den unter Verwendung des geschützten geringsten
signifikanten Unterschieds nach Fisher analysiert.
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Die
Resultate werden in 5A und 5B veranschaulicht.
Die Expression von UCP3 in den 293-Zellen reduzierte das Fluoreszenzpeak-Werteverhältnis (593λ/532λ) um etwa
15% (n = 3) im Vergleich zu jenem der kontrolltransfizierten Vektor-Zellen,
was eine Verringerung des mitochondrialen Membranpotentials zeigt
(5A). In den mit UCP4 transfizierten Zellen verringerte
sich die Fluoreszenzintensität,
die eine Reduktion des Membranpotentials anzeigt, um 19% (n = 6)
im Vergleich zu jener der kontrolltransfizierten Vektor-Zellen (5A und 5B).
Die NH2-terminale Flag-Markierung zeigte
keine Auswirkung auf die Aktivität von
UCP3 oder UCP4.
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Eine
FACs-Analyse zeigte ebenfalls eine ähnliche Verringerung des mitochondrialen
Membranpotentials. In der FACs-Analyse fielen die integrierten Rot/grün-Intensitätsverhältnisse
um 18% bei UCP3-transfizierten Zellen und um 24% bei UCP4-transfizierten
Zellen. Zellen, die mit dem chemischen Entkoppler, CCCP, behandelt
wurden, zeigten ebenfalls eine Reduktion des Rotgrün-Intensitätsverhältnisses
(5A und 5B).
-
Diese
Daten zeigen, dass UCP4 wie UCP3 Entkopplungsaktivität besitzt.
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Beispiel 9
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Herstellung von Antikörpern, die UCP4 binden
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung monoklonaler Antikörper, die
spezifisch UCP4 binden können.
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Verfahren
zur Produktion der monoklonalen Antikörper sind nach dem Stand der
Technik bekannt und werden z. B. von Goding, s. o., beschrieben.
Immunogene, die verwendet werden können, umfassen gereinigtes
UCP4, Fusionsproteine, die UCP4 enthalten, sowie Zellen, die rekombinantes
UCP4 auf der Zelloberfläche exprimieren.
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Die
Auswahl des Immunogens kann vom Fachmann ohne übermäßiges Experimentieren durchgeführt werden.
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Mäuse, wie
z. B. Balb/c, werden mit dem UCP4-Immunogen immunisiert, das in
vollständigem Freund-Adjuvans
emulgiert und subkutan oder intraperitoneal in einer Menge von 1–100 Mikrogramm
injiziert wurde. Alternativ dazu wird das Immunogen in MPL-TDM-Adjuvans
emulgiert (Ribi Immunochemical Research, Hamilton, MT) und in den
Ballen der Hinterpfoten des Tiers injiziert. Die immunisierten Mäuse erhalten anschließend 10
bis 12 Tage später
mit zusätzlichem
Immunogen, das in ausgewähltem
Adjuvans emulgiert wurde, eine Booster-Dosis. Danach können die
Mäuse auch
für eine
Zeitspanne von mehreren Wochen mit zusätzlichen Immunisierungsinjektionen
geboostet werden. Serumproben können
periodisch durch retroorbitale Blutabnahme zum Testen in ELISA-Tests
von den Mäusen
erhalten werden, um Anti-UCP4-Antikörper zu detektieren.
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Nachdem
ein geeigneter Antikörper-Titer
detektiert wurde, können
jene Tiere, die "positiv" auf Antikörper getestet
wurden, eine abschließende
intravenöse
Injektion von UCP4 erhalten. Drei bis vier Tage später werden
die Mäuse
getötet,
und es werden die Milzzellen geerntet. Die Milzzellen werden anschließend (unter Verwendung
von 35% Polyethylenglykol) an eine ausgewählte murine Myelom-Zelllinie,
wie z. B. P3X63AgU.1, erhältlich
unter der ATCC-Nr. CRL 1597, fusioniert. Die Fusionen erzeugen Hybridom-Zellen,
die anschließend in
96-Well-Gewebekulturplatten, enthaltend HAT-Medium (Hypoxanthin,
Aminopterin und Thymidin), ausplattiert werden können, um die Proliferation
von nicht fusionierten Zellen, Myelom-Hybriden und Milzzellen-Hybriden
zu inhibieren.
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Die
Hybridom-Zellen werden in einem ELISA-Test auf Reaktivität gegen
UCP4 gescreent. Die Bestimmung "positiver" Hybridom-Zellen,
welche die gewünschten
monoklonalen Antikörper
gegen UCP4 sekretieren, ist nach dem Stand der Technik möglich.
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Die
positiven Hybridom-Zellen können
intraperitoneal in syngenetische Balb/c-Mäuse injiziert werden, um Ascites
zu erzeugen, welche die monoklonalen Anti-UCP4-Antikörper produzieren.
Alternativ dazu können die
Hybridom-Zellen in Gewebekulturflaschen oder in Rollflaschen gezüchtet werden.
Die Reinigung der in den Ascites produzierten monoklonalen Antikörper kann
unter Verwendung von Ammoniumsulfat-Präzipitation,
gefolgt von Gelausschlusschromatographie erreicht werden. Alternativ
dazu kann Affinitätschromatographie,
basierend auf der Bindung des Antikörpers an Protein A oder Protein
G verwendet werden.
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Beispiel 10
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Subzelluläre Lokalisierung
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Um
die subzelluläre
Position von UCP4 zu untersuchen, wurden menschliche Brustkarzinom-MCF7-Zellen
(ATCC HTB 22) entweder mit pcDNA3-Flag-UCP3 (hergestellt nach Beispiel
8) oder pcDNA3-Flag-UCP4 (hergestellt nach Beispiel 1) unter Verwendung
von FuGene-Transfektionsreagens (Boehringer Mannheim) transfiziert.
Die transfizierten Zellen wurden in 3% Formaldehyd bei Raumtemperatur
15 Minuten lang fixiert und mit 1% TritonX-100 15 Minuten lang durchlässig gemacht.
Die Zellen wurden mit monoklonalem Anti-Flag-Antikörper (10 μg/ml; Kodak)
und Anti-Cytochrom-C-Oxidase-Antikörper (einem
mitochondrialen Marker) (3 ng/ml) 20 Minuten lang inkubiert. Die
Zellen wurden anschließend
gewaschen und mit Cy3-konjugierten (Esel-Anti-Maus; Jackson Laborstories)
und FITC-konjugierten (Esel-Anti-Kaninchen, Jackson Laborstories)
Sekundärantikörpern inkubiert.
Anschließend
wurden die Zellen mittels Fluoreszenzmikroskopie untersucht.
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Die 6A–6F zeigen,
dass UCP3 und UCP4 mit dem mitochondrialen Marker colokalisiert
wurden.
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Beispiel 11
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Expression von UCP4-mRNA in Mäusen, die
Nahrungs- und Temperaturbelastung ausgesetzt waren
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Um
zu evaluieren, ob UCP4 in situ Entkopplungsaktivität besitzt,
die für
den Stoffwechsel von Bedeutung ist, wurde die Menge an UCP4-mRNA
bestimmt, die in Geweben von Mäusen
produziert wurde, die Nahrungs- und Temperaturbelastung, d. h. metabolischen
Herausforderungen, ausgesetzt waren. In Abhängigkeit von der Rolle, die
UCP4 im Stoffwechsel spielen kann, kann die Menge an UCP4-mRNA,
die in einem Gewebe produziert wird, mit Belastungen gegenüber dem
Stoffwechsel, wie z. B. Fasten, Fettkonsum, sowie dem Aussetzen
gegenüber
Temperaturen unterhalb von Raumtemperatur, variieren.
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Die
Mäuse in
dieser Studie erhielten nach Belieben normales Nagetier-Futter (Purina
Nagetier-Futter 5010; Purina, St. Louis, MO) und Wasser, falls nicht
anders angegeben. Die Art der untersuchten Mäuse variierte in Abhängigkeit
von dem für
die Herausforderung des Stoffwechsels der untersuchten Maus verwendeten Zustand
und wird unten beschrieben.
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Allgemein
wurden die untersuchten Mäuse
12 Stunden pro Tag von 6:00 morgens bis 6:00 abends gegenüber Licht
ausgesetzt, jenem Zeitpunkt, zu dem sie für die folgenden 12 Stunden
gegenüber
Dunkelheit ausgesetzt wurden.
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Die
Mäuse wurden
kurz vor der Gewebeernte, die am Morgen zwischen 8:00 und 12:00
morgens stattfand, durch CO2 getötet, falls
nicht anders angegeben wird. Die Gewebe wurden geerntet und es wurde
vollständige
Gewebe-RNA unter Verwendung von Reagenzien und Arbeitsvorschriften
von Biotecx Lab, Houston, TX, hergestellt. Obwohl jeder Maus eine
Reihe an Geweben entnommen wurde, befasste sich die Studie mit der
Messung des Vorkommens von UCP4-mRNA im Gehirn (da das Gehirn eine
hohe UCP4-Genexpression aufweist). Es wurden in den Studien zumindest
5 Mäuse/Behandlung
verwendet.
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Es
wurde eine quantitative Reverse-transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion
(RT-PCR) verwendet, um
die Menge an UCP4-mRNA in den geernteten Geweben zu bestimmen. Die
RT-PCR wurde unter Verwendung von mRNA-Proben durchgeführt. (Neid
et al., Genome Research 6, 986–994
(1996); Gibson et al., Genome Research 6, 995–1001 (1996)). Allgemein wurden
für die
Durchführung
der quantitativen RT-PCR
für UCP4
spezifische Primer und Sonden verwendet (TaqMan Instrument, PE Biosciences,
Foster City, Kalifornien). Die Werte wurden für die mRNA-Beladung unter Verwendung
des β-Actin-mRNA-Vorkommens
als Beladungskontrolle korrigiert. Es wurden die folgenden Primer
und Sonden verwendet:
Für
UCP4:
Vorwärts-Primer:
5'AAT GCC TAT CGC
CGA GGA G3' (Seq.-ID
Nr. 10);
Rückwärts-Primer:
5'GTA GGA ACT TGC
TCG TCC GG3' (Seq.-ID
Nr. 11);
Sonde: 5'(FAM)
TGC TCG CGC TCA CGC AGA GAT G (Seq.-ID Nr. 12) (TAMARA)3'.
Für β-Actin:
Vorwärts-Primer:
5'GAA ATC GTG CGT
GAC ATC AAA GAG3' (Seq.-ID
Nr. 13);
Rückwärts-Primer:
5'CTC CTT CTG CAT
CCT GTC AGC AA3' (Seq.-ID
Nr. 14);
Sonde: 5'(FAM)CGG
TTC CGA TGC CCT GAG GCT C (Seq.-ID Nr. 15) (TAMARA)3'
-
Wirkung von Nahrungsmittelaufnahme auf
die UCP4-mRNA-Expression
-
In
einer ersten Studie wurden sieben Wochen alte, männliche Mäuse (C57BL/6J; Bar Harbor,
ME) untersucht, um die Wirkung von Fasten und Nahrungsaufnahme auf
die UCP4-mRNA-Produktion bei den untersuchten Mäusen zu evaluieren. Die Mäuse wurden
im Alter von sechs Wochen erworben und wurden im Alter von sieben
Wochen nach dem Zufallsprinzip einer von drei Gruppen zugeteilt:
Kontrollmäuse,
die nach Belieben gefüttert
wurden, Mäuse,
die 24 Stunden lang keine Nahrung erhiel ten, sowie Mäuse, die
24 Stunden lang keine Nahrung erhielten und anschließend 24
Stunden lang nach Belieben gefüttert
wurden.
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Die
Mäuse wurden
wie oben beschrieben getötet,
nachdem die erste Gruppe nach Belieben Futter erhalten hatte, nachdem
die zweite Gruppe 24 Stunden lang keine Nahrung erhalten hatte und
nachdem die dritte Gruppe 48 Stunden lang zuerst keine Nahrung und
anschließend
nach Belieben Futter erhalten hatte. Die Gewebe wurden gewonnen
wie oben beschrieben.
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Die
quantitative RT-PCR wurde für
das Gehirngewebe gemäß den oben
angeführten
Verfahren durchgeführt,
und die Menge an UCP4-mRNA, die im Gehirn produziert wurde, wurde
quantifiziert. Statistische Unterschiede in den Gruppen wurden unter
Verwendung der geschützten
Analyse der geringsten signifikanten Unterschiede nach Fisher bestimmt
(L. Ott, An Introduction to Statistical Methods and Data Analysis,
3. Auflage, PWS-Kent Publishing Co., Boston (1988)). Die Daten,
die in den 8A bis 8C dargestellt
sind, stellen Mittelwerte +/– SEM
dar.
-
8A zeigt das UCP4-mRNA-Vorkommen im Gehirngewebe
von Mäusen,
die 24 Stunden lang nach Belieben gefüttert wurden. 8B veranschaulicht
das UCP4-mRNA-Vorkommen
im Gehirngewebe von Mäusen,
die keine Nahrung erhielten. 8C veranschaulicht
das UCP4-mRNA-Vorkommen im Gehirngewebe von Mäusen, die 24 Stunden lang keine
Nahrung erhielten und anschließend
24 Stunden lang nach Belieben gefüttert wurden.
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Typischerweise
verringern Fasten und eine Beschränkung der Nahrungsaufnahme
den Stoffumsatz, was zeigt, dass sich die Expression von UCP4-mRNA
bei Mäusen,
die keine Nahrung erhielten, im Vergleich zu Mäusen, die nach Belieben gefüttert wurden,
verringerte. Trotzdem zeigt 8B keine
Verringerung der UCP4-mRNA-Expression
im Gehirngewebe der Mäuse,
die keine Nahrung erhielten im Vergleich zu den Mäusen, die
nach Belieben gefüttert
wurden, wie in 8A dargestellt.
-
Wirkung des Fettkonsums auf die UCP4-mRNA-Expression
-
In
einer zweiten Studie wurden vier Wochen alte, männliche Mäuse (A/J oder C57BL/6J; Jackson Labs,
Bar Harbor, ME) untersucht, um bei den untersuchten Mäusen die
Wirkung einer Ernährung
mit hohem und niedrigem Fettgehalt auf die UCP4-mRNA-Produktion
zu untersuchen. Von A/J-Mäusen
wurde gezeigt, dass sie bei einer Ernährung mit hohem Fettgehalt "gegen Fettleibigkeit
resistent" waren
im Vergleich zu "zu Fettleibigkeit
neigenden" C57BL6/J
(siehe Surwit et al., s. o.). Dies kann auf eine geringere metabolische
Leistungsfähigkeit
im A/J-Stamm zurückzuführen sein – d. h.
sie nehmen scheinbar pro aufgenommener Kalorie weniger Kalorien
zu.
-
Die
Mäuse wurden
im Alter von vier Wochen erhalten und wurden sofort entweder nach
einem Ernährungsplan
mit geringem Fettgehalt oder nach einem Ernährungsplan mit hohem Fettgehalt
ernährt
(Research Diets, Inc., New Brunswick, New Jersey), die jenen nachempfunden
waren, die von Surwit et al., Metabolism 44 (5), 645–651 (1995),
formuliert wurden, enthaltend 11% bzw. 58% Fett (% Kalorien). Die
Tiere wurden für etwa
3 Wochen (22–23
Tage nach Ernährungsplan)
nach Belieben gefüttert.
Anschließend
wurden sie getötet, und
ihre Gewebe wurden wie oben beschrieben geerntet. Eine quantitative
RT-PCR wurde für
das Gehirngewebe gemäß den oben
beschriebenen Verfahren durchgeführt,
und die Menge an im Gehirngewebe produzierter UCP4-mRNA wurde quantifiziert.
Statistische Unterschiede in den Gruppen wurden unter Verwendung der
geschützten
Analyse der geringsten signifikanten Unterschiede nach Fisher bestimmt
(L. Ott, An Introduction to Statistical Methods and Data Analysis,
3. Auflage, PWS-Kent Publishing Co., Boston (1988)). Die Daten, die
in den 9A bis 9D dargestellt
sind, stellen Mittelwerte +/– SEM
dar.
-
9A zeigt das UCP4-mRNA-Vorkommen im Gehirngewebe
von A/J-Mäusen,
die nach einem Ernährungsplan
mit niedrigem Fettgehalt gefüttert
wurden, und 9B veranschaulicht das
UCP4-mRNA-Vorkommen im Gehirngewebe von A/J-Mäusen, die nach einem Ernährungsplan
mit hohem Fettgehalt gefüttert wurden. 9C veranschaulicht das UCP4-mRNA-Vorkommen
im Gehirngewebe von C57BL6/J-Mäu sen,
die nach einem Ernährungsplan
mit niedrigem Fettgehalt gefüttert
wurden, und 9D veranschaulicht das UCP4-mRNA-Vorkommen
im Gehirngewebe von C57-BL6/J-Mäusen, die
nach einem Ernährungsplan
mit hohem Fettgehalt gefüttert
wurden.
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Wirkung von Temperaturbelastung auf UCP4
-
In
einer dritten Studie wurden männliche
Mäuse (FVB-N;
Taconic, Germantown, New York) untersucht, um die Wirkung des Aussetzens
der Mäuse
gegenüber
Temperaturbelastung zu evaluieren. Typischerweise führt ein
Aussetzen gegenüber
Kälte bei
Nagetieren zu einer Erhöhung
des Stoffumsatzes. Dieser metabolische Anstieg kann dazu dienen,
den Erhalt einer stabilen Körpertemperatur
zu unterstützen.
Trotzdem verringert eine Wärme-Akklimation,
die als chronische Exposition gegenüber Temperaturen innerhalb
der murinen thermoneutralen Zone (etwa 30–35°C) definiert ist, den Stoffumsatz
(Klaus et al., Am. J. Physiol. 274, R287–R293 (1998)).
-
Die
Mäuse in
dieser Studie waren zu zweit in einem Käfig untergebracht und wurden
nach dem Zufallsprinzip den folgenden Gruppen zugewiesen: einer
Kontrollgruppe (bei 22°C
3 Wochen lang untergebracht), einer an Wärme akklimatisierten Gruppe
(bei 33°C
3 Wochen lang untergebracht), einer Gruppe mit verringertem Nahrungsangebot
(bei 22°C
3 Wochen lang untergebracht, jedoch täglich Zugang zu der durchschnittlichen
Menge an Nahrung, die von den an Wärme akklimatisierten Mäusen am
Tag zuvor verzehrt worden war), und einer Kälte ausgesetzten Gruppe (bei
22°C 3 Wochen
lang untergebracht, bevor mit dem Aussetzen gegenüber 4°C begonnen
wurde). Bei den Kälte
ausgesetzten Mäusen
wurden die Mäuse,
beginnend am Morgen, 4°C
ausgesetzt, indem sie 1, 6, 24 oder 48 Stunden vor dem Töten der
Mäuse und
Gewinnung der Gewebe in einem Raum mit 4°C platziert wurden.
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Im
Alter von sechs Wochen wurden die Mäuse getötet und die Gewebe gewonnen.
Es wurde gemäß den oben
definierten Verfahren eine quantitative RT-PCR für das Gehirngewebe durchgeführt, und
die Menge der im Gehirn produzierten UCP4- mRNA wurde quantifiziert. Statistische
Unterschiede in den Gruppen wurden unter Verwendung der geschützten Analyse
der geringsten signifikanten Unterschiede nach Fisher bestimmt (L.
Ott, An Introduction to Statistical Methods and Data Analysis, 3.
Auflage, PWS-Kent Publishing Co., Boston (1988)). Die Daten, die
in den 10A bis 10G dargestellt
sind, stellen Mittelwerte +/– SEM
dar. Ein Sternchen zeigt einen statistischen Unterschied von zumindest
p < 0,05 an.
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10A zeigt das UCP4-mRNA-Vorkommen in der
Kontrollgruppe der Mäuse.
Die 10B bis 10E veranschaulichen
das UCP4-mRNA-Vorkommen in der Gruppe von Mäusen, die für 1, 6, 24 bzw. 48 Stunden Kälte ausgesetzt
waren. 10F veranschaulicht das UCP4-mRNA-Vorkommen
bei der Gruppe von Mäusen mit
verringertem Nahrungsangebot, und 10G veranschaulicht
das UCP4-mRNA-Vorkommen bei einer an Wärme akklimatisierten Gruppe
von Mäusen.
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Die 10B bis 10E zeigen
alle eine Zunahme der UCP4-mRNA-Expression bei den Kälte ausgesetzten
Mäusen
im Vergleich zu der in 10A gezeigten
Kontrollgruppe. Die 10F und 10G zeigen keinen ähnlichen Anstieg der UCP4-mRNA-Expression
bei den Mäusen
mit verringertem Nahrungsangebot bzw. den an Wärme akklimatisierten Mäusen im
Vergleich zu der in 10A gezeigten
Kontrollgruppe.
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Hinterlegung von Material
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Die
folgenden Materialien wurden bei der American Type Culture Collection,
10801 University Blvd., Manassas, VA 20110-2209, USA (ATCC), hinterlegt:
Material | ATCC-Hinterlegungsnr. | Hinterlegungsdatum |
DNA77568-1626 | 203134 | 18.
August 1998 |
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Diese
Hinterlegung erfolgte unter den Bestimmungen des Budapester Vertrags über die
internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen
für die
Zwecke von Patentverfahren sowie unter den darunter fallenden Regelungen
(Budapes ter Vertrag). Dadurch wird der Erhalt einer lebensfähigen Hinterlegungskultur
für eine
Zeitspanne von 30 Jahren ab dem Hinterlegungsdatum sichergestellt.
Die Hinterlegung wird von der ATCC unter den Bedingungen des Budapester
Vertrags verfügbar
gemacht und unterliegt einem Abkommen zwischen Genentech, Inc. und
der ATCC, das die dauerhafte und uneingeschränkte Verfügbarkeit der Nachkommenschaft
der Hinterlegungskultur für
die Öffentlichkeit
nach der Erteilung des einschlägigen
US-Patents oder
nach der Offenlegung einer beliebigen US- oder ausländischen
Patentanmeldung für
die Öffentlichkeit
sicherstellt, welche auch immer zuerst vorliegt, sowie die Verfügbarkeit
der Nachkommenschaft für
jemanden, der vom Präsidenten
des US-Patentamts nach 35 USC '122
und den entsprechenden Bestimmungen des Präsidenten gemäß (unter
anderem 37 CFR '1.14
mit besonderem Verweis auf 886 OG 638) als dazu berechtigt bestimmt
wurde, sicherstellt.
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Der
Zessionar der vorliegenden Anmeldung hat zugestimmt, dass, sollte
eine Kultur der hinterlegten Materialien bei Zucht unter geeigneten
Bedingungen absterben oder verloren gehen oder zerstört werden,
die Materialien nach Benachrichtigung umgehend durch andere desselben
Typs ersetzt werden. Die Verfügbarkeit des
hinterlegten Materials ist nicht als Lizenz zur Durchführung der
Erfindung entgegen den Rechten auszulegen, die unter der Autorität einer
Regierung in Einklang mit ihren Patentgesetzen erteilt wurden.
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